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Veröffentlicht am 28.06.2020

Die Reise nach Mekka

Am Jenseits
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Kara Ben Nemsi will erneut nach Mekka aufbrechen und Hadschi Halef Omar schließt sich ihm mit seinen Haddedihn spontan an. Sogar seine Frau Hanneh und sein Sohn Kara Ben Halef begleiten sie. Auf ihrem ...

Kara Ben Nemsi will erneut nach Mekka aufbrechen und Hadschi Halef Omar schließt sich ihm mit seinen Haddedihn spontan an. Sogar seine Frau Hanneh und sein Sohn Kara Ben Halef begleiten sie. Auf ihrem Weg durch die Wüste treffen sie auf einen geheimnisvollen blinden Seher, der von seiner Karawane für tot zurückgelassen wurde. Diese Rettung verstrickt die Freunde in ein neues Abenteuer.

Diese Geschichte markiert den Wendepunkt zu Mays Spätwerk. Man merkt es deutlich wie das Abenteuer gewohnt rasant beginnt und dann in mystisch-religiösen Betrachtungen mündet, die allerdings immer noch mit der Hauptgeschichte verbunden sind. Die Mystik-Abschnitte und Glaubensbetrachtungen sind bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wer sich drauf einlässt findet atemberaubende Darstellungen von unglaublicher Eindringlichkeit. Besonders die Beschreibung des Jüngsten Gerichts hat eine Intensität, die sie unvergesslich macht. Von Heiko Grauel gesprochen jagt sie einem eine Gänsehaut über den Rücken!

Ich mag Mays Spätwerk genauso wie den Rest. Es hat einen ganz eigenen Reiz, macht nachdenklich und die bekannten Abenteuerelemente, die es immer noch enthält, fesseln mich zusätzlich.

Ein Autor bei dem sich die Geister scheiden, gerade was sein Spätwerk angeht, aber es lohnt sich, sich auf jede Facette einzulassen, denn er hat immer etwas zu bieten. „Am Jenseits“ ist ein gutes Werk, um einen Vorgeschmack zu bekommen. Heiko Grauels Können macht auch Szenen, die in Buchform vielleicht langatmig wären, zu einem fesselnden Erlebnis!

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Herzergreifend, humorvoll und immer originell

Geschichten aus Avonlea
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Eine Rückkehr nach Avonlea ist mit diesen bezaubernden Erzählungen möglich. Kurze Gastauftritte von Anne Shirley sind natürlich inbegriffen. Lucy Maud Montgomery schafft auch in diesen relativ kurzen Erzählungen ...

Eine Rückkehr nach Avonlea ist mit diesen bezaubernden Erzählungen möglich. Kurze Gastauftritte von Anne Shirley sind natürlich inbegriffen. Lucy Maud Montgomery schafft auch in diesen relativ kurzen Erzählungen die einzigartige Atmosphäre, die ich in den Anne- und Emily-Büchern so geliebt habe!

Von humorvoll über romantisch bis tragisch entfaltet jede Geschichte ihren eigen Mikrokosmos, der einen fast glauben lässt, einen Roman gelesen zu haben. Dabei bleiben einige Motive für immer im Gedächtnis. So die „Sterntaler“-Geschichte um die alte Lady Llloyd, die so arm ist, dass sie sich keine zwei Mahlzeiten am Tag leisten kann, aber alles hergibt, um der Tochter ihres Jugendgeliebten ihre Träume zu erfüllen. Oder der alte Shaw, der sich so auf die Rückkehr seiner Tochter freut und von einer missgünstigen Nachbarin völlig niedergemacht wird, bis er die Begegnung mit seiner Tochter fast fürchtet. Nicht zu vergessen die unfreiwillige Quarantäne der Männerhasserin Angelina Bennett, die es mit dem Frauenhasser Alexander Abraham für eine Weile unter einem Dach aushalten muss.

Jede Erzählung zieht den Leser in ihren Bann und mit größtem Bedauern schlägt man das Buch schließlich zu, denn man könnte ewig so weiterlesen.
Ein bezaubernder Spaziergang durch Avonlea und Umgebung, für jeden den Lucy Maud Montgomerys Geschichten nicht loslassen!

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Allein im All

Astra Lost in Space 01
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Es sollte ein spaßiges Weltraumcamp werden. Zehn zufällig ausgewählte Highschool-Schüler wollen sich dieser Herausforderung stellen, doch bei ihrer Ankunft werden sie von einer merkwürdigen Kugel verschluckt, ...

Es sollte ein spaßiges Weltraumcamp werden. Zehn zufällig ausgewählte Highschool-Schüler wollen sich dieser Herausforderung stellen, doch bei ihrer Ankunft werden sie von einer merkwürdigen Kugel verschluckt, die sie mehr als 5000 Lichtjahre von ihrem Ausgangspunkt entfernt ins All katapultiert. Ein verlassenes Raumschiff wird zu ihrer Rettung – vorerst. Wie sollen sie zurück zur Erde kommen?

Nach den ersten Seiten war ich erst etwas skeptisch. Ein bisschen albern, ein paar Klischees – konnte die Geschichte wirklich halten, was ich mir von ihr versprach? Sie konnte! Auch wenn die Gruppe immer noch etwas groß wirkt, manche Szene typischer Slapstick ist, den man mögen kann oder nicht, hat mich die Geschichte gepackt – denn hinter jedem Charakter steckt mehr als ein flacher Abklatsch eines bekannten Motivs. Gänsehautszenen, Action und Humor wechseln sich hier ab und weben eine tolle Space Opera, die weiterhin unterhaltsame Lesestunden verspricht.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Nicht mein Buch

Der Bär und die Nachtigall
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Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet ...

Dunkel und kalt sind die Winter in Rus. Die düsteren Märchen am warmen Ofen sind die einzige Unterhaltung. Aber Wasja weiß, dass es viel mehr als Märchen sind. Sie spricht mit den Hausgeistern, freundet sich mit den grausamen Waldgeistern an und wird vom Frostdämon auserwählt. Alles endet als Wasjas Vater eine neue Frau nach Hause bringt. Mit ihr hält das dogmatische Christentum Einzug. Die Geister verhungern, die alten Legenden werden geleugnet – und das Böse kann ungehindert erwachen.

Ich war so gespannt auf das Buch, da düstere Märchenfantasy genau mein Fall ist. Leider wurde mir die Freude sehr schnell durch Charaktere verdorben, die mir so unsympathisch waren, dass es eine Qual war weiterzulesen. Mit engstirnigen Glaubensfanatikern, die im Namen ihres Gottes Hexen verbrennen, Mitmenschen zu Tode hetzen und nichts außer ihrer bigotten Auffassung gelten lassen, kann ich nichts anfangen. Sie machen mich so wütend, dass ich das entsprechende Buch am liebsten in Stücke reißen würde. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein reales Glaubenssystem handelt oder um ein Fantasy-Konstrukt. Genau solchen abstoßenden Fanatikern bin hier begegnet. Die Stiefmutter und der ach so hübsche Priester haben mir jegliche Lesefreude vergällt, dabei ist die Grundidee der Geschichte so spannend, dass ich mir eigentlich hervorragende Unterhaltung versprochen habe. Diese Szenen sind auch toll umgesetzt.

Schade, dass mir zwei Charaktere das gesamte Buch ruiniert haben.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Empfang im Palast

In tiefen Wäldern Träumen lauschen - Band 2
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Der maskierte Wanderer setzt seine Erzählung der der Prinzessin und A Jiu fort. Diese sind mittlerweile im Palast des Kaisers eingetroffen und es wird eine große Feier für das junge Paar ausgerichtet. ...

Der maskierte Wanderer setzt seine Erzählung der der Prinzessin und A Jiu fort. Diese sind mittlerweile im Palast des Kaisers eingetroffen und es wird eine große Feier für das junge Paar ausgerichtet. Die unzähligen Brüder und Verwandten der Prinzessin bringen dem Paar ihre Segenswünsche dar und auch die eine oder andere versteckte Drohung im Kampf um die Macht. A Jiu bleibt stumm und scheint noch viele Geheimnisse zu haben.

Der atemberaubende, hyperrealistische und dabei traumhafte Zeichenstil lässt mich nicht los. Er tröstet mich auch über die eine oder andere Unbequemlichkeit der Geschichte hinweg, denn sympathisch ist mir bisher nur A Jiu – und das nicht wegen seines Aussehens – und seine Familie. Mein Interesse hat sich sehr schnell auf die Rahmengeschichte verlagert, denn so großartig und ausufernd-farbig die Erzählung um die Prinzessin auch ist, wirklich spannend bleibt die Frage, wer der maskierte Erzähler ist und was er mit dieser Geschichte zu tun hat.

A Jiu tut mir mit jeder weiteren Szene mehr in der Seele weh. Er scheint alles nur zu erdulden, in der Hoffnung, dass der Albtraum bald vorbei ist. Gefühle, gar Liebe für die resolute Prinzessin, scheint er nicht zu haben. Eher wartet er auf etwas. Ich werde weiterlesen müssen, um herauszufinden, was das wohl ist.

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