Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2020

Wenig originell

Gregor und die graue Prophezeiung
0

Als seine kleine Schwester Boots in den Luftschacht gezogen wird, überlegt Gregor keine Sekunde und springt hinterher. Der Luftschacht bringt die beiden in eine geheimnisvolle Welt weit unterhalb von New ...

Als seine kleine Schwester Boots in den Luftschacht gezogen wird, überlegt Gregor keine Sekunde und springt hinterher. Der Luftschacht bringt die beiden in eine geheimnisvolle Welt weit unterhalb von New York City. Sprechende Kakerlaken, riesige Ratten und Menschen, die auf Fledermäusen reiten. Eigentlich will Gregor nur so schnell wie möglich wieder nach Hause, doch er und seine Schwester sind Teil einer uralten Prophezeiung und er findet eine Spur seines lang verschollenen Vaters.

Die Geschichte ist nicht neu. Der spontane Weg in eine phantastische Welt, Prophezeiungen, sprechende Tiere und eine Suche – alles vielversprechende Motive, die hier leider zu einer wenig aufregenden Story zusammengerührt wurden. Die Charaktere haben kaum eine eigene Kontur. Es wird absolut jedes Klischee erfüllt – von der zickigen, bildschönen Prinzessin bis zum sich sträubenden Helden wider Willen. Die einzigen Figuren, die wirklich originell sind, bleiben die Kakerlaken und die sind leider absoluter Nebenschauplatz.

Ich habe bereits viele Bücher gelesen, die nach diesem Schema geschrieben wurden, doch normalerweise wartet jedes mit einem unverwechselbaren eigenen Element auf. Das habe ich hier vergeblich gesucht.
Knapp 3 Sterne vergebe ich, da der Schluss wider Erwarten noch mal Gänsehaut-Faktor hatte. Trotzdem hake ich die Autorin hiermit ab. Das war die zweite Buchreihe von ihr, die mir nicht gefallen hat. So ziehe ich den Schluss, dass sie mir einfach nicht liegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2020

Die falsche Gabe

3 Lilien, Das erste Buch des Blutadels
0

Lorelai liebt ihr Leben. Ihre Arbeit im Blumenladen ihrer Mutter, ihre Schwestern und das Herumblödeln mit ihren Freundinnen, doch sie hütet einen großes Geheimnis: ihre Familie gehört zum Blutadel, einer ...

Lorelai liebt ihr Leben. Ihre Arbeit im Blumenladen ihrer Mutter, ihre Schwestern und das Herumblödeln mit ihren Freundinnen, doch sie hütet einen großes Geheimnis: ihre Familie gehört zum Blutadel, einer kleinen Gruppe von Menschen. Die eine besondere Gabe haben – sie können das Leben geben oder den Tod. Ungeduldig wartet Lorelai darauf, dass ihre Gabe erwacht, aber als es soweit ist, steht ihre Welt Kopf.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Romantasy-Trilogie von Rose Snow. Die Geschichte weist die typischen Elemente des Genres auf, doch gespickt mit einer äußerst originellen Idee. Sympathische Charaktere, eine interessante Geschichte und alles sehr gut geschrieben. Punkte, die mich in anderen Büchern der Autorinnen genervt haben, fallen hier weg. Keine ausufernden Beschreibungen von Bauchmuskeln oder Hormonkapriolen. Die Charaktere haben Kontur, Tiefgang und sind lebendig gezeichnet.

Eine Geschichte, die viel mehr ist als ein aufgewärmter Eintopf aus Klischees und Romantasy-Schablonen. Originelle Ideen und überraschende Motive fesseln. Es gibt noch ein wenig Luft nach oben, aber trotzdem bietet das Buch großartige Unterhaltung. Rose Snow nimmt den Leser mit in die mysteriöse Welt des Blutadels, die etwas düster und archaisch ist, aber nichts an Faszination verliert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2020

Die Invasion

Heliosphere 2265 - Der Ash’Gul’Kon-Zyklus: Aus Asche geboren
0

Richard Meridians Plan ist aufgegangen. Das Portal ist geöffnet und die Ash’Gul’Kon fallen über die Solare Union her. An ihrer Spitze Die Stimme, die jede Schwäche der Verteidiger kennt. Jayden Cross und ...

Richard Meridians Plan ist aufgegangen. Das Portal ist geöffnet und die Ash’Gul’Kon fallen über die Solare Union her. An ihrer Spitze Die Stimme, die jede Schwäche der Verteidiger kennt. Jayden Cross und seine Mannschaft rüsten sich zur Schlacht, aber die Ash’Gul scheinen unbesiegbar. Außerdem regen sich auch innerhalb der Solaren Union neue Gegner, die ihre Chance nutzen wollen, die fragile neue Gemeinschaft zu stürzen.

Der Auftakt zum dritten Zyklus nimmt den Leser mit gewohnter Kraft und Rasanz mit in den aussichtslos scheinenden Kampf. Sich überschlagende Ereignisse, verblüffende neue Entwicklungen und überraschende Gäste machen diesen Science-Fiction-Roman zu einem phänomenalen Erlebnis! Rechne immer mit dem Unerwarteten und traue dem Autor kein Stück über den Weg. Das habe ich in den letzten 8 Bänden von Heliosphere 2265 gelernt. Der Leser wird genau wie die Charaktere des Buches zum Spielball der Ereignisse.
Geniale Ideen, spritzige Dialoge, eine brillant aufgebaute Geschichte, die an Komplexität kaum zu überbieten ist und fein ausgearbeitete Charaktere machen diese Science Fiction-Reihe zu einer unvergesslichen Lektüre. Science-Fiction-Fans kommen an diesem Buch nicht vorbei und diejenigen, die mal in ein neues Genre schnuppern wollen, ist Heliosphere der perfekte Einstieg.

Eine meiner Lieblingsreihen geht in die nächste Runde und der neue Zyklus überbietet alle bisherigen Bände an Action und Überraschungen. Unvergessliche Lesestunden sind garantiert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2020

Eine spannende Romanbiografie

Pontius Pilatus
0

Pontius Pilatus ist als eine zentrale Figur des Neuen Testamens jedem ein Begriff – aber wer war der reale römische Präfekt? Die Quellenlage ist dürftig. Vereinzelte Randbemerkungen, eine gefundene Inschrift, ...

Pontius Pilatus ist als eine zentrale Figur des Neuen Testamens jedem ein Begriff – aber wer war der reale römische Präfekt? Die Quellenlage ist dürftig. Vereinzelte Randbemerkungen, eine gefundene Inschrift, Pilatus‘ Rolle in der Geschichte scheint unbedeutend zu sein. Die Fakten zu den im Neuen Testament beschriebenen Szenen sind ebenfalls mehr als fragwürdig.

Behutsam bettet Ralf-Peter Märtin die so bekannte und so wenig belegte historische Gestalt in ihren Kontext ein. Pilatus muss einen bestimmten Weg gegangen sein, um schließlich als Präfekt von Judäa in Erscheinung zu treten. Dieser Lebenslauf wird anhand antiker Quellen glaubwürdig konstruiert, immer wieder unterstützt von den wenigen Informationen, die tatsächlich vorliegen. Als Leser wird man sofort gefesselt. Die romanhaften Züge bringen Spannung in die Konstruktion ohne sich tatsächlich in die Fiktion des historischen Romans zu flüchten.

Besonders die Rahmung durch ein Vorwort, das sowohl die Textgeschichte des Neuen Testaments als auch die Quellenlage zu Pilatus erläutert und ein Schlussteil, der eine illustrierte historisch-archäologische Exkursion darlegt, rücken die wenig greifbare Gestalt des Pilatus in ein völlig neues Licht. Interessant, erhellend und auf jeder Seite fesselnd. Zu schade, dass der Hauptteil ein Konstrukt bleiben muss – glaubwürdig, aber fiktiv.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2020

Nichts ist wie es scheint

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 16
0

Eine heikle diplomatische Mission droht zu scheitern. Mycroft Holmes setzt Oscar Wilde und eine neue Verbündete darauf an – Irene Adler, Sherlock Holmes‘ Vertraute und Wildes Feindin. Die Spur führt zum ...

Eine heikle diplomatische Mission droht zu scheitern. Mycroft Holmes setzt Oscar Wilde und eine neue Verbündete darauf an – Irene Adler, Sherlock Holmes‘ Vertraute und Wildes Feindin. Die Spur führt zum Opernhaus. Irene und Wilde müssen sich zusammenraufen, um eine Katastrophe zu verhindern.

Lose Anknüpfungspunkte an die Haupthandlung, aber keine Weiterentwicklung. Wenn man die Hörspiele einfach auf den Aspekt der „Sonderermittlungen“ reduziert, ist die vorliegende ein durchaus spannender Krimi mit witzigen Charakteren. Es bleibt aber das dumpfe Gefühl, dass hier ausschließlich mit Irene Adler ein neuer Charakter eingeführt werden sollte. Mir geht die Rahmengeschichte etwas verschütt. Der Zirkel der Sieben und die Darwin Gesellschaft treten immer weiter in den Hintergrund. So langsam sollte die Handlung gestrafft und der eine oder andere Aspekt wieder aufgegriffen werden. Als reiner Krimi machen die Hörspiele auch Spaß, doch mit dem Wissen um die größere Geschichte bleibt immer wieder ein schaler Geschmack zurück, wenn die Folgen in der Hinsicht leer bleiben. Der Humor bleibt derzeit ebenfalls etwas auf der Strecke. Wilde ist zwar wieder in einer Zwitterrolle, mal Mann mal Frau, doch hat der Grund eher etwas von einem trotzigen Kind.

Ich hoffe, dass die Serie bald aufhört vor sich hin zu dümpeln. So nett auch die reinen Krimis ohne Mystery-Element sind, es waren jetzt genug Füllfolgen. Wenn sich die Produzenten auch noch ihre Geheimnisse vorbehalten wollen, kann doch das Hauptmotiv ausgebaut werden. Die vielen neuen Charaktere – von der Hexe am Brocken über Archer, den Wächter des Labyrinths der Angst bis zu Irene Adler – müssen jetzt auch in die Hauptgeschichte integriert werden, sonst bleiben sie hübsche, aber nutzlose Sammelstücke.
Die Sprecher bleiben genial und die Inszenierung atemberaubend. Hörenswert ist die Folge allemal!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere