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Veröffentlicht am 18.12.2017

Glückliche Geschwister

Edith Nesbit, Die Eisenbahnkinder
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Die Geschwister Roberta, Peter und Phyllis hätten sich nie träumen lassen, dass sie einmal das wunderschöne Haus, in dem sie mit ihren Eltern so glückliche Zeiten hatten verlassen müssten. Doch eines Tages ...

Die Geschwister Roberta, Peter und Phyllis hätten sich nie träumen lassen, dass sie einmal das wunderschöne Haus, in dem sie mit ihren Eltern so glückliche Zeiten hatten verlassen müssten. Doch eines Tages müssen sie wegziehen, ohne den Vater, und die Mutter muss die Geschichten, die sie den dreien zum Vergnügen erzählte, verkaufen, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Für die Kinder ändert sich der Alltag gänzlich. Statt zur Schule zu gehen, können sie den ganzen Tag durch die Gegend streifen und ihr größtes Vergnügen ist die nahe Eisenbahn. Sie grüßen sie jeden Tag, lernen die Angestellten am Bahnhof kennen und so manches Mal können sie ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft unter Beweis stellen. Was sie nicht wissen ist, dass ihr Vater verhaftet wurde und im Gefängnis sitz, für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Fieberhaft versucht die Mutter seine Unschuld zu beweisen und das Geheimnis vor ihren Kindern zu wahren.

Ein märchenhafter Kinderklassiker, der mit den Illustrationen von Dinah Dryhurst seinen ganzen Zauber entfaltet. Die drei lebendigen Kinder, die trotz der drastischen Veränderung ihrer Lebensumstände, nichts von ihrer warmen Kinderwelt hergeben müssen, faszinieren und machen wieder mal deutlich, dass Reichtum nicht finanziell definiert wird. Manchmal ist die Welt von Nesbit vielleicht etwas zu heile. Dass die Kinder nie von ihren Mitmenschen, gerade in einem kleinen Dorf, mit der Geschichte ihres Vaters konfrontiert werden, kam mir manchmal etwas unglaubwürdig vor, wenn ich es auch genossen habe, dass es keine hämischen und erniedrigenden Szenen gab, die mich stets nur wütend machen. Ich liebe dieses Buch mit seiner ganzen Märchenwelt, dem traumhaften Bildern und dem Zauber der wunderschönen Kinderzeit, in der jeder Tag ein Abenteuer ist. Bis heute absolut lesenswert! Es sei jedem wärmstens ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Ein Neuanfang mit Hindernissen

Rocky Mountain Yoga
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Als Jaz herausfindet, was ihr Lebensgefährte, der auf ihre Kosten lebt, wirklich treibt, flüchtet sie Hals über Kopf mit ihrem Hund Rambo zu ihrer Großmutter nach Independence, einem beschaulichen Städtchen ...

Als Jaz herausfindet, was ihr Lebensgefährte, der auf ihre Kosten lebt, wirklich treibt, flüchtet sie Hals über Kopf mit ihrem Hund Rambo zu ihrer Großmutter nach Independence, einem beschaulichen Städtchen in den Bergen. Langsam kommt sie zur Ruhe und wagt einen Neuanfang. Die Einwohner des Städtchens stehen ihren Plänen hilfsbereit zur Seite; ob nun die Disney-Sisters, die mit ihrem Café das Zentrum der Gemeinschaft sind, hilfreiche Kontakte herstellen, Jaz‘ tatkräftige Großmutter, die sich noch lange nicht zur Ruhe setzen will, mit großangelegten Plänen vor der Tür steht oder der gut aussehende Sheriff Jake immer wieder einen Grund findet bei ihr aufzutauchen – Jaz spürt, dass sie genau die richtige Entscheidung getroffen hat. Doch die Ereignisse der Vergangenheit holen sie ein, als sie glaubt, es endlich geschafft zu haben.

Der erste Band der Rocky-Mountain-Serie und ich habe ihn verschlungen. Er hat alles, was ich mir von einem Buch erträume: Spannung, Witz, Charaktere, die mein Herz im Sturm erobern, eine Geschichte, die zum Verweilen einlädt. Ich wünsche mir noch viele Bücher, die diese Reihe fortsetzen – auch wenn die Carter-Geschwister alle unter die Haube gebracht sind. Die Autorin hat ein Händchen für skurrile, sympathische und auch tragische Charaktere und Independence kann durchaus noch mit vielen neuen Figuren bevölkert werden, ohne dass es langweilig wird.

Die überlegt aufgebaute Geschichte, der gut gestaltete Spannungsbogen und die sorgfältig und liebevoll ausgearbeiteten Charaktere machen das Buch zu einem besonderen Stück in meinem Regal, zu dem ich immer wieder greifen werden. Independence mit seinem sympathischen und skurrilen Völkchen wird mich nie wieder loslassen.

Als besonderes Extra wird das Buch durch Rezepte ergänzt, die in der Geschichte vorkommen. Sie laden zum Nachkochen ein.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Auf den Spuren der Mutter

Black Blade
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Lila Merryweather ist eine geschickte Diebin und Einbrecherin. Für ihren väterlichen Freund Mo übernimmt sie so manchen Auftrag. Als sie zufällig in einen Angriff auf Devon Sinclair gerät und diesem das ...

Lila Merryweather ist eine geschickte Diebin und Einbrecherin. Für ihren väterlichen Freund Mo übernimmt sie so manchen Auftrag. Als sie zufällig in einen Angriff auf Devon Sinclair gerät und diesem das Leben rettet ändert sich für sie alles. Die Sinclairs sind eine der mächtigsten Familien der Stadt und Lila wird als neue Leibwächterin engagiert. Damit ist sie da, wo sie nie sein wollte und sie weiß, dass sie als nächstes ihrem größten Feind gegenüber stehen wird: dem Mörder ihrer Mutter!

Jennifer Estep hat mit dieser Trilogie wieder ein atemberaubendes Fantasyspektakel geschaffen. Magische Mafiafamilien, rasante Machtspielchen und spritzige Dialoge machen das Buch zu einer spannenden, kurzweiligen Lektüre, die ich nicht aus der Hand legen konnte. Mit vielfältigen Charakteren und unvorhersehbaren Wendungen ist dieser Auftakt einfach nur großartig. Cloudburst Falls, ist der magischste Ort von ganz Amerika und der Leser will ihn nie weder verlassen. Ich bin auf die weiteren Verwicklungen um die Mafiafamilien und Lila gespannt. Eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Dellas Geschichte

Shadow Falls - After Dark - Im Sternenlicht
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Dellas sehnlichster Wunsch ist es für die FRU zu arbeiten, doch Burnett scheint ihr als Mädchen die Arbeit nicht zuzutrauen. So braucht es ihre gesamte Überredungskunst und ihren Dickkopf, um an dem Mordfall ...

Dellas sehnlichster Wunsch ist es für die FRU zu arbeiten, doch Burnett scheint ihr als Mädchen die Arbeit nicht zuzutrauen. So braucht es ihre gesamte Überredungskunst und ihren Dickkopf, um an dem Mordfall mitzuarbeiten und sich zu beweisen. Hat Chase, der neue, gutaussehende Vampir in Shadow Falls etwas damit zu tun? Er scheint eine Menge zu verschweigen. Und ihre Beziehung mit dem Gestaltwandler Steve wird auch immer schwieriger. Da kann sie es überhaupt nicht gebrauchen, dass ihre Vampirfähigkeiten anfangen verrückt zu spielen.

Shadow Falls geht in eine neue Runde! Wie hab ich die Charakter vermisst! Gewohnt mitreißend wird jetzt Dellas Geschichte erzählt. Ihre Freundinnen Kylie und Miranda und alle anderen bekannten Charaktere sind natürlich auch dabei und wieder baut sich ein spannendes Abenteuer auf, das einen dazu verleitet dieses Buch nicht mehr aus der Hand zu legen!

Witzig und spannend baut sich die Geschichte, um die komplizierte Vampirin Della auf. Sie erhält hier eine sehr gute Hintergrundgeschichte, die sie für den Leser in ihrem oft unvernünftigen Drang sich zu beweisen verständlich macht. In der ersten Serie kam sie gefühlskalt und sarkastisch rüber, hier wird hinter diese Schutzmaske geblickt.

Ein bisschen genervt hat das Rumreiten auf „Mädchen können das genauso gut wie Jungs – Nein, Mädchen sollten sich nicht in Gefahr begeben ohne männlichen Schutz.“. Chauvinismus und Teenagerliebe-Schutzinstinkte mal mit berücksichtigt: es war zu viel! Das kann gerne mit Thema sein, ist ja auch niedlich, aber einen Geschlechterkampf draus zu konstruieren, der auf jeder zweiten Seite Thema ist, muss nicht sein.

Ich bin wieder überwältigt. „Shadow Falls“ hat es mir einfach angetan und ich wünsche mir noch viele weitere Geschichten. Die Charaktere sind mir einfach ans Herz gewachsen! Ich liebe die Bücher!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Mut zu leben

Das Schloss in den Wolken
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Valancy Stirling ist das Gespött der Familie. Unter der strengen, konservativen Fuchtel der Mutter und Tante ist sie eine alte Jungfer geworden und wird bei jeder Gelegenheit von ihrer Familie, Onkel, ...

Valancy Stirling ist das Gespött der Familie. Unter der strengen, konservativen Fuchtel der Mutter und Tante ist sie eine alte Jungfer geworden und wird bei jeder Gelegenheit von ihrer Familie, Onkel, Tanten und Cousinen gedemütigt. Mal beiläufig, mal unbeabsichtigt, mal bewusst. Valancy hat sich mit ihrem trostlosen Dasein fast abgefunden, da stellt der Arzt ihr eine erschreckende Diagnose. Ihr Todesurteil führt zu einer unglaublichen Verwandlung. Endlich fasst sie sich ein Herz zu leben. Ihre Familie ist schockiert, doch sie selbst findet eine Freiheit, von der sie nie zu träumen wagte.

Lucy Maud Montgomerys Bücher sind unfassbar berührend. Die Geschichten beginnen oft mit Schicksalen, die herzzerreißend sind und eine Gesellschaft vorführen, die so grauenhaft ist, dass man hofft, nie auf eine solche zu treffen.

Man spürt auch in diesem Buch wie die Protagonistin von ihrer Umwelt erbarmungslos erstickt wird und atmet mit ihr tief durch, wenn sie sich daraus befreit. Melancholisch und poetisch, voller Lebensfreude und Kraft offenbart sich einem die Welt, die L.M. Montgomery vor einem ausbreitet. In zarten Farben, doch überaus lebendig lebt, hofft und träumt man mit den Charakteren.

Ich bin begeistert! Jedes Buch von Lucy M. Montgomery berührt mich auf seine eigene Art und überzeugt mich mit Tiefe und Kraft. Zeitlose Lebensphilosophie und Charaktere, die man nie vergisst, auch dieses Buch hat mich völlig gefangen genommen. Eine einzigartige Welt, die ich nie wieder verlassen wollte und die ich bestimmt noch oft aufsuchen werde!

Eine klare Leseempfehlung!