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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Vorhersehbar

Halo
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Als Bethany zusammen mit Ivy und Gabriel ins verschlafene Venus Cove gesandt wird, ist sie aufgeregt. Sie nimmt zum ersten Mal eine menschliche Form an und anders als bei ihren Geschwistern, ist das Erlebnis ...

Als Bethany zusammen mit Ivy und Gabriel ins verschlafene Venus Cove gesandt wird, ist sie aufgeregt. Sie nimmt zum ersten Mal eine menschliche Form an und anders als bei ihren Geschwistern, ist das Erlebnis für sie viel intensiver. Von Anfang an gelingt es ihr nicht, den notwendigen Abstand zu den Menschen einzuhalten und als sie den umwerfenden Xavier trifft, setzt sie alles aufs Spiel. Dabei lautet der Auftrag der drei Engel, die Stadt dem Bösen zu entreißen. Bethanys unkontrollierbare Gefühle gefährden nicht nur ihre Tarnung, sondern machen sie auch anfällig für die finsteren Mächte.

Ich bin eher zufällig an dieses Buch geraten. Im Buchladen hat es mich nie angesprochen, doch wenn es schon da war, konnte es auch gelesen werden. Mein Bauchgefühl hat mich nicht getrogen: es war gar nicht meins. Die Geschichte selbst lässt jede Originalität missen. Vorhersehbar, flach und ohne Flair. Das Thema gibt so viel her und gehalten wird sich an absolut jedes Klischee. Vom jüngsten, unerfahrensten und deswegen natürlich sofort eher menschlichen Aushilfsengel, der sich selbstverständlich sofort in den begehrtesten Jungen der Geschichte mit tragischem Hintergrund verliebt bis hin zur zutiefst christlich-konservativen, moralisierenden Familie, die dermaßen staubt, dass man den Hustenreiz unterdrücken muss. Der Dämon mit Schicksalsgelaber, der in Konkurrenz tritt darf natürlich nicht fehlen. Das alles ist schon beim Klappentext klar und wird so uninspiriert abgespult, dass ich mich auf jeder Seite gelangweilt habe.

Selbst die Charaktere konnten bei mir gar keine Sympathie wecken. Bethany ist von Anfang an eher ein trotziger, störrischer Teenager, der sowieso alles besser weiß und jede Regel von Anfang an missachtet, Xaviers Charakter ist zwar ganz nett, aber wenig originell und Ivy schafft es trotz diverser Auftritte wenig Präsenz zu haben. Der Erzengel Gabriel hat noch das beste Format, bleibt aber klischeeverhaftet.

Damit hat es dieses Buch bei mir gerade Mal auf zwei Sterne gebracht. Die Lektüre hat sich für mich überhaupt nicht gelohnt, obwohl ich nicht mal viel erwartet habe.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Geheimnisvolle Karten

Card Captor Sakura Clear Card Arc 02
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Die Sakura-Cards sind weiterhin leer. Mit ihrem neuen Traumschlüssel stellt sich Sakura den geheimnisvollen Kräften und der mysteriösen Traumgestalt. Der Magier Yue kann ihr diesmal nicht helfen, doch ...

Die Sakura-Cards sind weiterhin leer. Mit ihrem neuen Traumschlüssel stellt sich Sakura den geheimnisvollen Kräften und der mysteriösen Traumgestalt. Der Magier Yue kann ihr diesmal nicht helfen, doch Eriol und Shaolan scheinen mehr zu wissen.

Die merkwürdigen Aktionen „Ich fange die Karte der Woche“ wirken momentan noch etwas unmotiviert. Plopp, sie ist da, plopp, ich habe sie gefangen – Ende. Ein bisschen mehr Tempo würde ich mir wünschen, doch dies ist eines der typischen Elemente des Magical-Girls-Konzepts: der Weg zur Hintergrundgeschichte führt über viele „Monster“ – in diesem Fall Karten.

Traumhaft gezeichnet, mit zauberhaften Charakteren, weiß diese Reihe allerdings den Leser zu fesseln. Vor allem Sakuras beste Freundin Tomoe amüsiert mit ihren selbstgeschneiderten – gerne mal äußerst ausgefallenen – Kostümen für Sakuras Einsätze. Schließlich gehört Sakura zu den Magical Girls, die sich nicht verwandeln, was Tomoe in ihren Entwürfen nur beflügelt. Sie zaubert die Kostüme in den unmöglichsten Situationen aus ihrer Tasche und sorgt damit immer wieder für einen Lacher. Sie gibt dem Motto „Allzeit bereit“ eine völlig neue Bedeutung.

Ich bin gespannt, was Shaolan und Eriol wissen. Die beiden scheinen die neue Bedrohung schon länger zu kennen. Wie düster wird Clamp in dieser zuckerrosa Magical-Girl-Welt werden? Bei ihnen muss man schließlich mit allem rechnen. Ich hoffe sehr, dass die Geschichte sich im nächsten Band weiterentwickelt und nicht nur auf jeder zehnten Seite eine Karte gefangen wird.

Eine wunderschöne Manga-Reihe, die sich nicht aus der Hand legen lässt.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Neues von Clamp

Card Captor Sakura Clear Card Arc 01
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Ihre Tage als Card Captor sind vorbei. Sakura bereitet sich auf ihren ersten Tag in der Mittelschule vor, streitet sich wie gewöhnlich mit ihrem großen Bruder und vermisst ihre Freunde Eriol und Shaolan. ...

Ihre Tage als Card Captor sind vorbei. Sakura bereitet sich auf ihren ersten Tag in der Mittelschule vor, streitet sich wie gewöhnlich mit ihrem großen Bruder und vermisst ihre Freunde Eriol und Shaolan. Pünktlich zum ersten Schultag kehrt Shaolan allerdings nach Japan zurück. Doch der friedliche Schein trügt. Plötzlich verschwinden die Sakura-Cards und stattdessen machen neue Karten die Gegend unsicher. Der Card Captor muss zurückkehren, um sich der neuen Herausforderung zu stellen.

Clamp meldet sich mit einer neuen Reihe zurück und das mit ihrem raumhaften Zeichenstil der ersten Stunde, der mich vor über 20 Jahren mit Magic Knight Rayearth zu ihrem Fan gemacht hat. Ich liebe all ihre Geschichten, aber vor allem diejenigen, die so wundervoll gezeichnet sind. Nach den düsteren Crossover-Reihen Tsubasa Reservoir Chronicle und xxxHolic, erlebt man hier Sakura und Shaolan endlich wieder in ihrer Originalgestalt. Selbstverständlich ist Card Captor Sakura an ein jüngeres Publikum gerichtet. Die verspielte Magical-Girl-Geschichte hat die typischen Stärken und Schwächen ihres Genres. Die merkwürdige „Karte der Woche“ (statt „Monster der Woche“) und dazwischen geheimnisvolle Andeutungen, die auf die Geschichte dahinter neugierig machen. Ich bin gespannt, wohin sich die neue Geschichte entwickelt. Clamp ist immer noch mein Lieblings-Manga-Team. Auch diese Reihe bietet beste Unterhaltung – diesmal aus der Welt der Magical-Girls.

Veröffentlicht am 28.07.2019

He-Man gegen Superman

He-Man und die Masters of the Universe vs. Injustice
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Superman hat sich die Erde unterworfen. Mit Hilfe von Wonderwoman und des gefangenen Batman herrscht er mit eiserner Hand. Batmans Sohn Damian bittet He-Man um Hilfe, denn Magie ist weiterhin Supermans ...

Superman hat sich die Erde unterworfen. Mit Hilfe von Wonderwoman und des gefangenen Batman herrscht er mit eiserner Hand. Batmans Sohn Damian bittet He-Man um Hilfe, denn Magie ist weiterhin Supermans Schwachpunkt. Doch während He-Man der Erde zur Hilfe eilt, greift Darkseid Eternia an – und auch Skeletor mischt kräftig mit.

Ein ungewöhnliches Crossover mit einem düsteren Setting. Superman und Wonderwoman als eiskalte, skrupellose Diktatoren sind äußerst gewöhnungsbedürftig. Von den gängigen Charaktergestaltungen muss man sich hier verabschieden. Außerdem ist die Geschichte verlustreich. Nichtsdestotrotz fesselt sie von der ersten bis zur letzten Seite. Ihre Komplexität lässt manchmal befürchten, dass bei den gerade mal knapp 150 Seiten der rote Faden verloren geht, Erzählstränge nicht richtig ausgearbeitet werden oder die Logik auf der Strecke bleibt, aber das ist nicht der Fall. Dazu hält der Comic zeichnerisch die perfekte Balance zwischen Nostalgie und Modernität.

Ein rasantes Crossover mit Injustice, bei dem nicht nur He-Man-Fans auf ihre Kosten kommen. Spannend, originell und immer für eine Überraschung gut. Beste Comic-Unterhaltung!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Langweilig

Das Geheimnis des Kalligraphen
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Der berühmte Kalligraph Hamid Farsi schätzte sich glücklich als der die bildschöne Nura zur Frau bekam, doch ihre Ehe gestaltet sich schwierig. Während er ganz in seiner Kalligraphie aufgeht, entwickelt ...

Der berühmte Kalligraph Hamid Farsi schätzte sich glücklich als der die bildschöne Nura zur Frau bekam, doch ihre Ehe gestaltet sich schwierig. Während er ganz in seiner Kalligraphie aufgeht, entwickelt die kluge Nura eine immer größere Abneigung gegen ihren Mann, der sich immer mehr von ihr entfernt. Dann breitet sich plötzlich ein Gerücht in Damaskus aus: Nura soll ihren Mann verlassen haben. Ist sie wirklich mit ihrem Liebhaber geflohen? Hat ihr Mann ihren Zuhälter gespielt? Oder ist alles eine Intrige gegen Hamid Farsi selbst, der an einer Reform der arabischen Sprache arbeitet? Alles wäre ein unerhörter Skandal im Syrien Ende der 1950er Jahre.

Ich habe mir so viel von diesem Buch versprochen und habe mich dann durch zähe 500 Seiten gekämpft bis es endlich etwas interessant wurde. Mein größtes Problem war, dass mehrere Geschichten parallel erzählt wurden, die überhaupt nichts miteinander zu tun hatten und sich nie kreuzten. Der Schluss führte dann die bis dahin erzählte Geschichte völlig ad absurdum, weil alles, was man bis dahin gelesen hatte plötzlich als böse große Intrige von bis dahin überhaupt nicht präsenten geheimen, radikal religiösen Orden dargestellt wurde. Während 450 Seiten mit abstoßenden Charakteren, wertlosen Liebeshändeln und gruseligen, abschreckenden Einblicken in das Leben und soziale Gefüge der islamischen Welt gefüllt waren, wurden die letzten 100 Seiten wider Erwarten doch noch ganz interessant – nur hatten sie mit der „Haupthandlung“ nicht mehr gemein als den Charakter Hamid Farsi. Erst hier lernt man ihn wirklich kennen, von seiner Jugend über seine Ausbildung bis hin zu seinen Zielen und den politischen wie religiösen Verwicklungen um die Kalligraphie, arabische Sprache und Bildung in der arabischen Welt. Dies und der Infoteil zur Kalligraphie mit wunderschönen Farbabbildungen waren spannend und interessant.

Dieses Buch war überhaupt nicht mein Fall. Zusammenhanglos dahinplätschernde Einzelschicksale, die gerade mal für einen bitterbösen Einblick in das Alltagsleben der arabischen Welt dienen, im Zentrum wie sollte es anders sein, der Sexualakt. Um Kalligraphie ging es erst auf den letzten Seiten. Es gab keinen Charakter, der mir sympathisch war, keine Handlung, die mein Interesse weckte und absolut nichts kam meinen Erwartungen an das Buch auch nur nahe. Der Schluss war zwar spannend, nur hatte er mit dem Rest der Geschichte nichts zu tun.

Diese Lektüre hat sich für mich gar nicht gelohnt.