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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2018

Gestohlen aus London

Saving Phoenix, Die Macht der Seelen 2
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Phoenix ist eine Savant, doch die Gruppe, in der sie lebt, nutzt ihre Begabungen ausschließlich für Verbrechen – und der Seher, der Anführer, duldet kein Versagen. Umso schockierter ist sie als ihr zum ...

Phoenix ist eine Savant, doch die Gruppe, in der sie lebt, nutzt ihre Begabungen ausschließlich für Verbrechen – und der Seher, der Anführer, duldet kein Versagen. Umso schockierter ist sie als ihr zum ersten Mal ein Auftrag misslingt. Wieso konnte sich Yves Benedict ihren Kräften entziehen? Konnte es sein, dass an der Sache mit dem Seelenspiegel doch mehr dran ist als sie dachte?

Der zweite Band kommt nicht an die Qualität des ersten ran, ist aber trotzdem ein großartiges Leseerlebnis. Die Benedict-Brüder erobern von der ersten Zeile an das Herz des Lesers. Yves als der kühle, überlegen Intellektuelle mit überschäumendem Temperament findet in der unkonventionellen, spontanen und doch kontrollierten Phoenix sein perfektes Gegenstück. Spannend und mitreißend wird hier eine Fantasygeschichte erzählt, bei der zwar Romantik ein wichtiger Aspekt ist, dieser aber bei weitem nicht im Vordergrund steht. Die Verbindung von Phoenix und Yves ist von Anfang an klar, Thema ist der Diebstahl Phoenix‘ aus der Gemeinschaft der Diebe. Witzig, originell und erfrischend stürmt die Geschichte über den Leser hinweg. Beste Unterhaltung aus dem Romantasy-Genre.

Der Familie Benedict war ich vom ersten Band verfallen. Zed bleibt für mich unerreicht, deswegen konnte dieser Band mich auch nicht so berühren wie der erste, aber auch die Geschichte seines Bruders Yves ist wunderbar. Mir fehlten ein paar Ruhephasen, in denen die Beziehung zwischen Phoenix und Yves sich ein bisschen entwickeln konnte. Hier bleibt nicht viel Zeit, um sich auf etwas einzustellen. Das ist in der Geschichte selbst begründet, sodass alles rund ist, aber im Nachhinein bleibt man doch etwas atemlos und unbefriedigt zurück. Schon ein Kapitel mehr, um wenigstens in das Ende etwas zu entspannen, hätte genügt, um das Tempo auszugleichen.

Fazit: Ein mitreißender zweiter Band, der sich absolut lohnt!

Veröffentlicht am 11.08.2018

Ein Sachbuch für Kinder

Entdecke die Wölfe
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Seit dem Jahr 2000 kehrt der Wolf nach Deutschland zurück. Gejagt, dämonisiert und verniedlicht – Was ist der Wolf nun wirklich?

Dieses Sachbuch erklärt kindgerecht die Geschichte des Wolfes. Woher er ...

Seit dem Jahr 2000 kehrt der Wolf nach Deutschland zurück. Gejagt, dämonisiert und verniedlicht – Was ist der Wolf nun wirklich?

Dieses Sachbuch erklärt kindgerecht die Geschichte des Wolfes. Woher er kommt, wie er vom Menschen gezähmt und zum Haushund gezüchtet wurde und welche Wolfsarten weltweit leben – dies und viele andere Aspekte des schönen und missverstandenen Tiers werden dem Leser hier in Wort und Bild nahegebracht. Kurze Texte und einmalige Bilder stellen den Wolf in seiner ganzen Schönheit vor. Gängige Fakten und überraschende Details machen das Buch auch für den erwachsenen Leser interessant. Da es sich um ein Kindersachbuch handelt bleiben die Informationen manchmal oberflächlich und knapp. Manchmal wünscht man sich ein bisschen mehr Tiefgang. Auch sprachlich wurde sich an die Zielgruppe angepasst, doch bin ich der Meinung, dass man aus „totschießen“ durchaus ein „erschießen“ machen kann ohne den kindlichen Leser zu überfordern.

Fazit: Ein gelungenes Kindersachbuch, informativ und überwältigend illustriert. Mir war es aber manchmal zu flach, selbst für dieses Genre.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Wahre Freundschaft

Zitrönchen
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Was ist bloß mit Inchi los? Immer weiter entfernt sie sich von ihren Freundinnen und bekommt es schließlich mit der Polizei zu tun. Die Pferdemädchen sind entsetzt, doch sie geben Inchi nicht auf. Sie ...

Was ist bloß mit Inchi los? Immer weiter entfernt sie sich von ihren Freundinnen und bekommt es schließlich mit der Polizei zu tun. Die Pferdemädchen sind entsetzt, doch sie geben Inchi nicht auf. Sie bereiten ein großes Turnier vor und Inchi soll die Hauptrolle spielen – so bleibt ihr nicht viel Zeit, um etwas Neues anzustellen du sich mit ihrer Mutter weiter zu zerstreiten. Doch ist wirklich alles wie es scheint. Ausgerechnet die zickige Samantha hat da ihre Zweifel. Jo kämpft mit ihren eigenen Problemen. Ob Zitrönchen wohl mit Inchi auskommen wird? Der wilde Hengst ist doch noch lange nicht gezähmt.

Der sechste Band ist äußerst turbulent. Besonders gut hat mir hier Samantha gefallen. Sie hat sich seit dem ersten Abenteuer enorm entwickelt und das ohne ihren eigentlichen Charakter zu verlieren. Als wohlhabende, hübsche, arrogante Zicke hat sie angefangen und jetzt ist sie trotz aller Fehler ein fester Bestandteil des Freundeskreises mit Scharfblick, Mut und absoluter Loyalität. Respekt, dass Maria Durand gerade aus der unsympathischsten und eigentlich durch und durch typisierten Figur den komplexesten Charakter ausarbeitete und das ohne ihn zu verbiegen. Samantha bleibt sie selbst und ist doch eine ganz andere.

Das ist nur ein Aspekt dieses Abenteuers, der den Leser fesselt. Inchi und auch Jo müssen sich mit ganz eigenen Dämonen herumschlagen. Ein überraschendes Wiedersehen im letzten Teil des Buches erhöht noch einmal den Lesespaß. Dazu klingen bereits erste Motive an, die im nächsten Band relevant werden.

Eine tolle neue Pferdegeschichte, bei der Freundschaft genauso wichtig ist wie die Arbeit mit den Pferden. Die „Zitrönchen“-Bücher kann ich jedem Leser von Pferdegeschichten empfehlen!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Ein fesselnder Episodenroman

Sklavin und Königin
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Für Kara Ben Nemsi geht das Abenteuer weit. Die Kämpfe mit dem Schut und Al-Kadir liegen gerade hinter ihm, da trifft er in der Wüste auf Sklavenhändler. Da sich unter den bedauernswerten Mädchen auch ...

Für Kara Ben Nemsi geht das Abenteuer weit. Die Kämpfe mit dem Schut und Al-Kadir liegen gerade hinter ihm, da trifft er in der Wüste auf Sklavenhändler. Da sich unter den bedauernswerten Mädchen auch eine Europäerin befindet zögert er nicht sie alle zu befreien. Nur wenige Monate später trifft er die Niederländerin Marijke van Beverningh wieder und schließt sich ihr an, um den Sklavenhändlern ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Mit von der Partie sind natürlich Hadschi Halef Omar, Sir David Lindsay und der Magier Haschim. Die Jagd führt die Freunde tief in die Wüste und darüber hinaus. Und Kara Ben Nemsi wird erneut mit beunruhigenden Phänomenen konfrontiert, bei denen er sich weiterhin hartnäckig weigert sie als Magie zu bezeichnen. Diese Haltung bringt ihn allerdings in Schwierigkeiten.

Ein Episodenroman aus der Welt des „Magischen Orients“, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Als Sonderband lässt er sich losgelöst von den anderen Zyklen lesen und gibt Neueinsteigern einen guten Eindruck davon, was sie in der Hauptserie erwartet. Bekannte Charaktere aus dem Karl May-Universum – und ich meine das ganze Karl May-Universum, vom kompletten Werk bis zu Adaptionen – bis zu Zeitgeschichte und humorvollen Anspielungen auf Zeitgenossen des Abenteuer-Autors sowie andere Abenteuerklassiker. Bis ins kleinste Detail genial konzipiert!

Die vier Episoden sind von unterschiedlichen Autoren verfasst und schließen in sich einen Abenteuerabschnitt ab bis schließlich mit einem Nachwort das ganze Abenteuer seinen Schlusspunkt findet. Die Schreibstile unterscheiden sich voneinander, doch es gibt nie einen Bruch, der den Leser in seiner Lektüre stört. Der Geist Karl Mays wird von jedem aufgenommen und ausgesponnen.

Nicht ganz so gut gelungen ist die Umsetzung von Mays belehrenden Abschnitten. Dessen leichte Hand diese Abschnitte fast spielerisch zu verweben, wenn auch manchmal zu ausufernd, fehlt hier. Diese eingestreuten Phrasen wirken hier störend, zu gewollt und zu hart aufgesetzt. Das ist schade, denn ohne sie wäre es ein Buch mit vollen 5 Sternen!

So bleiben 4 ½ für ein geniales Buch! Ich hoffe, dass es nicht der letzte Sonderband von Karl Mays magischem Orient bleiben wird!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Neue Träume

Erfüllte Träume in Thunder Point
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Lin Su hat es in ihrem Leben nicht einfach gehabt. Von einer reichen Familie als Prestigeobjekt adoptiert, früh schwanger und damit rausgeworfen worden hat sie sich nach oben gearbeitet. Mit ihrem mittlerweile ...

Lin Su hat es in ihrem Leben nicht einfach gehabt. Von einer reichen Familie als Prestigeobjekt adoptiert, früh schwanger und damit rausgeworfen worden hat sie sich nach oben gearbeitet. Mit ihrem mittlerweile vierzehnjährigen Sohn ist sie jetzt als Krankenschwester nach Tunder Point gekommen – eine weitere Station auf ihrem Weg. Doch dann lernt sie Blake kennen und plötzlich fragt sie sich, ob sie in ihrem Leben angekommen ist.

Im neunten Band der charmanten Thunder Point-Reihe trifft man alte Bekannte und neue Gesichter. Man fühlt sich sofort in dem kleinen Städtchen zu Hause. Jeder Charakter wird zu einem guten Freund und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Leider gibt es in dieser Geschichte einen unschönen, nicht nachvollziehbaren Bruch. Die so zart und kompliziert aufgebaute Beziehung von Blake und Lin Su macht plötzlich einen Sprung zu vollendeten Tatsachen und weitere Probleme werden nur noch künstlich geschaffen. Damit wird die Geschichte unglaubwürdig und Lin Su geradezu unsympathisch. Sehr schade, da die Autorin in den anderen Bänden bewiesen hat, dass sie es besser kann. Weniger ausgebreitetes Bettgeflüster und mehr Charakterentwicklung wären dem Spannungsbogen gut bekommen.

Trotzdem 4 ½ Sterne für ein Buch zum Träumen und entspannende Lesestunden.