Joe Kling und seine Geschwister haben es in ihrem Leben nicht leicht. Joe ist dreizehn und arbeitet täglich 12 Stunden in der Baumwollspinnerei. Die neu eingesetzten Rechte für Arbeiter und die neuen Gesetze für Kinderarbeit interessieren die Industriebarone nicht. Jeder, der ein bisschen Macht hat, nutzt diese erbarmungslos aus, das muss auch Joes Schwester, die als Dienstmädchen arbeitet erleben. Ihr älterer Bruder Billy hat sich anders entschieden. Er gründete eine Jugendbande am Hafen und zahlt es auf seine Weise den feinen Herrschaften ein. Als Joe zum ersten Mal Karl Marx – den Mohr – trifft, weiß er noch nicht, dass dies ihrer aller Leben für immer verändern wird.

Ein packender Roman, der ein erschütterndes Zeitporträt zeichnet. Mit jeder Seite wird einem bewusst wie teuer unser heutiges Arbeitsrecht erkauft wurde. Karl Marx Ideen kamen nicht von ungefähr. Den Boden für seine Philosophie lernt man hier in eindringlicher Weise kennen. Das Elend von Kinderarbeit, wie sehr die Arbeiter ihren Arbeitgebern und auch direkten Vorgesetzten ausgeliefert waren und wie machtlos Recht und Gesetz – auch selbstverschuldet – waren und wie nüchtern Karl Marx selbst auch gelebt hat, zerreißt einem das Herz, erschüttert das eigene Weltbild und schafft ein völlig neues Verständnis für die oft nur vage bekannten marxschen Theorien.

Ein wichtiges Buch, das einen realistischen Blick auf das frühe Industriezeitalter wirft. Es ist nicht kommunistisch-predigend geprägt, sondern zeigt eher auf, welche Verhältnisse die marxschen Ideen nährten.

Interessant, spannend und informativ – ein Jugendbuch, das man so schnell nicht vergisst. Eine klare Leseempfehlung!

Mius und Keitas Date wird ein Reinfall. Plötzlich sitzen sie mit den falschen Partnern allein im Vergnügungspark. Miu hofft, dass sich ihre Beziehung in den Weihnachtsferien festigt, so passt es ihr gar nicht, dass Keita spontan Besuch von seinem Freund Alex aus Amerika bekommt. Was sie aber wirklich aus der Bahn wirft: Alex ist eine bildschöne Frau!

Ein süßes Pärchen, das hier immer wieder mit den eigenen Unzulänglichkeiten kämpft. Das Besondere an der ganzen Sache ist, dass es tatsächlich beide tun! Sunnyboy Keita ist genauso unsicher und eifersüchtig wie die schüchterne, etwas hausbackene Miu. Die Reihe besticht durch tolle Zeichnungen und ihre glaubhafte Geschichte. Hier wird nicht einfach das Klischee vom smarten, gutaussehenden Kerl, der seine schüchterne Sandkastenliebe ins Leben führt umgesetzt, sondern viel Wert auf plausible Charakterentwicklung und interessante Charakterzeichnung gelegt. Sogar die umwerfende Alex wird von Panel zu Panel lebendiger und entfernt sich immer mehr von der Schablone, die sie repräsentiert.

Ein toller dritter Band, der noch viel mehr verspricht. Eine klare Leseempfehlung!

Keitas Geburtstag soll etwas ganz Besonderes werden. Miu bereitet all seine Lieblingsgerichte für ein Dinner zu zweit vor, doch dann macht ihr Keitas Mutter einen Strich durch die Rechnung. Eine Spontanparty mit literweise Bier und besoffenen Nachbarn drängen Miu an den Rand des Geschehens – und Keita scheint das nicht mal zu stören.

Shizuki Fujisawa schafft es aus alltäglichen Begebenheiten eine wunderbare Geschichte aufzubauen, die überzeugend von einer zauberhaften Sandkastenliebe erzählt. Sunnyboy Keita und die graue Maus Miu sind beide von eigenen Problemen gezeichnet, die sie gemeinsam überwinden. Gerade die Alltagssituationen machen die Geschichte lebendig und unglaublich interessant. Mit jeder Szene lernt man das Pärchen näher kennen, fühlt sich in sie ein und schließt das Buch nur ungern. Überraschende und witzige neue Begegnung bringen Tempo hinein. Nie wird es unglaubwürdig. Absurde Situationen machen Spaß und die wundervollen Zeichnungen sind das Tüpfelchen auf dem I. Ein rundum gelungener Shojo-Manga, der beste Unterhaltung garantiert.

Beim Versuch Yeti zu retten gerät auch Miu in Gefahr. Im Schnee können sie nicht bleiben, Rettung ist nicht in Sicht und da Yeti verletzt ist, muss Miu ihn zurück zum Hotel tragen. Damit gerät Yetis Wut ins Schwanken – schließlich wollte er sich über sie an Keita rächen. Der ist mittlerweile in Sorge, da Miu einfach nicht zurückkommt.

Wieder wird Keita von seinen amerikanischen Freunden heimgesucht und wieder reht sich alles darum, dass die Umwelt die verstehen will wie sich das ungleiche Paar finden konnte. Diese Wiederholung könnte langweilig werden – wird es aber nicht. Jedes Mal entdeckt man eine neue Seite an Miu und auch an Keita, der so viel mehr ist als ein hübsches Gesicht. Aus jeder Widrigkeit gehen die beiden stärker hervor und empfand ich Miu auch in den ersten Bänden als zu hausbacken wird sie im Verlauf der Geschichte zu einem sehr sympathischen Charakter.

Ich liebe diese Manga-Reihe. Romantisch, witzig, glaubwürdig und toll gezeichnet – beste Unterhaltung!

Der letzte Abend bevor Keita mit seinen Eltern nach Amerika zurückkehrt ist da. Auch wenn Miu ihm zugeredet hat zu reisen und sie weiß, dass es richtig ist, fällt es ihr sehr schwer. Diese letzte Nacht verbringen sie allein – im wahrsten Sinne des Wortes: der letzte Zug ist weg, ihr Geld reicht nicht für ein Hotel und so bleibt ihnen nur am Strand den Sonnenaufgang zu erwarten.

Keita sorgt immer wieder für Überraschungen. Sein Charakter scheint immer wieder so oberflächlich, leichtlebig, als Klischee eines selbstsicheren Sunnyboys auf der Sonnenseite des Lebens – und gerade er offenbart Einsamkeit, Unsicherheit und das Unvermögen über seine wahren Beweggründe zu sprechen.

Jede Seite, jedes neue Kapitel dieser Shojo-Manga-Reihe garantiert beste Unterhaltung. Nur schade, dass ich schon fast mit ihr fertig bin. Ich liebe die Charaktere, die Zeichnungen und die Geschichte selbst.