Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2021

Was wäre, wenn…

Disney. Twisted Tales: Elsas Suche (Die Eiskönigin)
0

Hätte Elsa Anna nie kennengelernt wäre sie einsam in dem großen Schloss aufgewachsen – immer im Bewusstsein, dass ihr etwas fehlt, was sie nicht fassen kann. Nach dem Tod ihrer Eltern steht die Kronprinzessin ...

Hätte Elsa Anna nie kennengelernt wäre sie einsam in dem großen Schloss aufgewachsen – immer im Bewusstsein, dass ihr etwas fehlt, was sie nicht fassen kann. Nach dem Tod ihrer Eltern steht die Kronprinzessin dann alleine dar und muss die drei Jahre bis zu ihrer Krönung nur mit Hilfe von Lord Peterssen überstehen. Ihre Eismagie überrascht und schockiert sie und es gibt niemandem mit dem sie darüber reden kann – bis auf den Schneemann Olaf, der plötzlich auftaucht und hartnäckig behauptet sie schon zu kennen. Gemeinsam mit ihm versucht Elsa herauszufinden, was mit ihr los ist und wer diese merkwürdig Anna ist, von der ihre Eltern mal gesprochen hatten.

Twisted Tales ist eigentlich eine Idee wie sie zu der momentanen Disneyflaute passt: Eine erfolgreiche Geschichte wird noch mal erzählt unter anderen Vorzeichen. Als Film wäre die ganze Sache nur ein Augenrollen wert gewesen. Als Buch hat die Idee einen eigenen Reiz und konnte mich trotz einiger Schwächen durchaus fesseln.

Elsa kommt auch hier sehr beherrscht und rational rüber, aber gleichzeitig auch verletzlich und lange nicht so gezwungen isoliert und kontrolliert wie im Film. So ist sie mir hier sehr viel sympathischer. Auch Anna hat in dieser Geschichte sehr viel gewonnen. Statt albern und hyperaktiv ist sie hier liebenswert geschildert. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und die Suche der Schwestern nacheinander ohne zu wissen, wonach oder nach wem sie suchen ist sehr schön ausgestaltet. Kristoff bekommt ebenfalls mehr Raum, um sich zu entfalten.
Sogar die Schurken Hans und Herzog von Pitzbühl gewinnen Kontur und man kann sie hier sogar ernst nehmen. Leider wirkt sich das negativ auf die Schlussszene aus.

Damit ist auch schon die Hauptkritik angedeutet: Das Buch hält sich trotz des neuen Ansatzes sehr eng an den Film. So eng, dass Dialoge teilweise wortwörtlich wiedergegeben werden. Statt konsequent weitere Szenen aufzubrechen und dem neuen Ansatz der Geschichte zu folgen, wird man dann wieder auf den Film zurückgeworfen und es bleibt die Unzufriedenheit, dass alles nicht recht zusammenpasst.

Die Idee bekannte Disneyfilme unter neuen Vorzeichen nachzuerzählen, klingt sowohl interessant als auch nach Kommerz. In welche Richtung es geht, hängt von der Umsetzung ab. Ich möchte sagen, bei Elsas Suche hielten sie sich die Waage. Das Buch liest sich sehr schön, es wird eine wunderbare Märchenatmosphäre aufgebaut, einige Schwächen des Films werden durch den neuen Ansatz ausgebügelt und gleichzeitig gibt es einen Wiedererkennungswert, der Spaß macht. Auf der anderen Seite wird der neue Ansatz zugunsten der Originalgeschichte nicht konsequent durchgezogen, was zu Inkonsistenzen führt, über die man stolpert und die den Lesespaß etwas verderben.

Alles in allem eine schöne Adaption für Disneyfans und Fans der Eiskönigin, bei der allerdings sehr viel Potential nicht ausgeschöpft wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Gesunde Küche mit Pepp

Healthy Meal Prep
0

Von gesunder Ernährung hört man an allen Ecken und Enden und gleichzeitig muss sie in den Alltag und ins Budge passen. Nicht zuletzt natürlich auch schmecken. Sally O’Neil zeigt, dass das nicht unmöglich ...

Von gesunder Ernährung hört man an allen Ecken und Enden und gleichzeitig muss sie in den Alltag und ins Budge passen. Nicht zuletzt natürlich auch schmecken. Sally O’Neil zeigt, dass das nicht unmöglich ist. Bevor sie mit den Rezepten loslegt, gibt sie in einem umfassenden Einleitungsteil einen umfassenden Überblick zur gesunden Küche, Vorratshaltung und auch zum Zeitsparen. Schon hier beginnt man sein Küchenleben kritisch unter die Lupe zu nehmen und zu optimieren.

Das Kochbuch ist in drei große Abschnitte geteilt: die richtige Vorbereitung der Proteine, das Kochen auf Vorrat und ein Menübaukasten, um die Vorräte köstlich zu kombinieren – vom Hauptgericht bis zur Resteverwertung ist hier alles dabei und regt dazu an selbst zu variieren.

Für jeden Geschmack und für jede Tageszeit ist etwas dabei – von Blumenkohlsteaks über die Hühnerfleischpizza bis zu Overnight Oats. Selbstverständlich fehlen auch Kekse und Kuchen nicht, den gesundes Essen besteht nicht nur aus Verzicht.

Besonders haben es mir die Einleitungsteil und die Kombinationsmöglichkeiten angetan. An manche Rezepte traue ich mich noch nicht heran, da sie mir zu fremd klingen – wie die rauchigen Schoko-Knusperriegel, aber andere sind einfach köstlich wie Dreierelei Hähnchen vom Blech und das nussige Paleo-Brot.

Nicht nur gesundheitsbewusste Köche finden hier Inspiration und Lieblingsrezepte. Jeder, der neugierig ist und auch mal neues ausprobieren möchte wird hier fündig. Ein interessantes Kochbuch mit ungewöhnlichen und köstlichen Ideen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein schönes Kochbuch

Tina Marcelli
0

Neue Rezepte sind immer ein kleines Abenteuer. Wie leicht geht die Zubereitung von der Hand und schmeckt es am Ende wirklich? Tina Marcelli zeigt in ihrem Kochbuch wie man weg vom Alltagstrott köstliche ...

Neue Rezepte sind immer ein kleines Abenteuer. Wie leicht geht die Zubereitung von der Hand und schmeckt es am Ende wirklich? Tina Marcelli zeigt in ihrem Kochbuch wie man weg vom Alltagstrott köstliche Gerichte zaubert, die gar nicht so kompliziert sind wie man vielleicht erst glauben mag.

Ihr Kochbuch deckt das ganze Spektrum der Küche ab: Vom Brot über Suppen bis hin zu Torten und Kuchen. Ein Grundrezepteteil sorgt dann für ein paar Basics, wie selbstgemachte Mayonnaise oder selbstgemachter Tempurateig. Immer auf der Suche nach solchen Grundrezepten, kam mir der Abschnitt besonders entgegen.

Für die Rezepte muss man durchaus auch Zeit mitbringen. Durchschnittlich liegt die Zubereitungszeit bei 1 Stunde, doch sollte man schon hinsehen, denn einige Gerichte schlagen mit fast 4 Stunden (Rindsgulasch) oder auch mehr als 8 Stunden (Kalbstafelspitz TM) zu buche. Der Aufwand lohnt sich!

Besonders hat es mir das Kapitel „Brot“ angetan. Das helle Kartoffelbrot und das Toastbrot sind köstlich. Und wer einmal Burger Buns selbst gemacht hat wird sie nie wieder kaufen wollen.

Fazit: Ein schönes Kochbuch, das das gesamte Spektrum der Küche vorstellt und an wunderbare Gerichte heranführt. Eine ausgewogene Mischung aus aufwendigen Festtagsmenüs und alltagstauglichen Gerichten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein schöner Abschlussband, doch der Schluss war mir zu flott

Das Rätsel des Pferdeamuletts - Eponas Erbe
0

Coras Hof wurde zerstört und sie selbst liegt im Koma. Godje muss ihre Schwester Rhianna finden, die vor langer Zeit irgendwo in Wales untergetaucht ist. Fynn und Aides begleiten sie selbstverständlich. ...

Coras Hof wurde zerstört und sie selbst liegt im Koma. Godje muss ihre Schwester Rhianna finden, die vor langer Zeit irgendwo in Wales untergetaucht ist. Fynn und Aides begleiten sie selbstverständlich. Sie werden das dumpfe Gefühl nicht los, dass der Dunkle ihnen zwei Schritte voraus ist.

Der ersehnte Abschluss der Trilogie hat mich wieder völlig mitgerissen. Eine spannende Suche, Gefahren, Überraschungen, Magie – alles, was die großartige Geschichte von Karin Müller ausmacht manifestiert sich auch in diesem Band. Dass ich mit Rhianna bis zum Schluss nicht warm werden konnte, hat meine Lesefreude etwas gedämpft, aber das ist nur ein subjektiver Eindruck. Auch die so überraschend aufgetauchte dritte Schwester ist schön ausgearbeitet.

Mein großer Kritikpunkt, der mir die Freude an der Reihe wirklich verdarb war der Schluss. Nach der so sorgfältig aufgebauten Mystik machte es plötzlich puff und es war vorbei. Der große Showdown war plötzlich zu einer unspektakulären Zusammenfassung geschrumpft, mit der es dann gut war. Es machte den Eindruck als wäre das Buch auf eine bestimmte Seitenzahl limitiert und sämtliche Aspekte der Geschichte, die noch erwähnt werden müssen, müssten plötzlich in die übrig gebliebenen Seiten gestopft werden. Damit blieb natürlich eine Menge auf der Strecke, unter anderem der so sorgfältig ausgearbeitete Spannungsbogen. Das fand ich sehr schade. Ein vierter Band hätte der Reihe gut getan.

Alles in allem eine lohnenswerte Pferde-Trilogie mit Mysteryflair. Über das Ende mag man streiten, aber sonst hat mir die Reihe sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2021

Ein Schritt vorwärts

Alles, was passieren wird
0

Mit Katastrophen kennt sich Iris aus. Während ihre Mitschüler sich bei Friday for Future engagieren und düstere Zukunftsprognosen diskutieren, ist Iris‘ Leben ganz real zerbrochen – und niemand nimmt davon ...

Mit Katastrophen kennt sich Iris aus. Während ihre Mitschüler sich bei Friday for Future engagieren und düstere Zukunftsprognosen diskutieren, ist Iris‘ Leben ganz real zerbrochen – und niemand nimmt davon Notiz. Sie glaubt nicht, dass nach dem Tod ihrer Mutter noch mal irgendetwas gut werden wird. Doch die zufällige Begegnung mit der Schimmelstute Bellina verändert alles.

Ein interessantes, fesselndes Jugendbuch, das viele Themen anspricht. Ganz aktuelle Jugendthemen mit Friday for Future, aber auch Freundschaften, Trauer und den Mut etwas zu verändern. Besonders hat mich begeistert, dass es hier nicht lapidar um ein Problempferd geht, das nur von einem problembelasteten Mädchen „geheilt“ werden kann und es dabei selbst „heilt“. Das Pferd und seine Geschichte spielt gar keine so große Rolle wie ich es bei der Inhaltsangabe angenommen habe. Es ist ein Auslöser, aber kaum mehr. Die Geschichte des Pferdes war mir am Ende fast etwas zu viel des Guten, denn es geht hier um Iris und ihren Weg aus der Trauer und dem Schockzustand, der durch den Tod der Mutter und den daraus resultierenden radikalen finanziellen Veränderungen ausgelöst wurde.

Besonders erschüttert hat mich an der Geschichte, die bewusste Unverhältnismäßigkeit mit der viele Probleme nebeneinander gestellt wurden. Die abstrakten und auch selbstgerecht anmutenden Diskussionen über Umweltschutz und Engagement, während vor den Augen von Schülern und Lehrern Iris völlig zusammenbricht – und niemand sieht hin. Im Gegenteil. Die beste Freundin kündigt die Freundschaft, weil sich Iris die Haare abschneidet. Als sie sich keine Geigenstunden mehr leisten kann, tobt der Lehrer, weil sie die Stunden aufgibt. Sie hat nichts zu essen, weil der Vater unfähig ist einen Job zu leisten, der genug Geld einbringt und mit seiner eigenen Trauer so viel zu tun hat, dass er Iris vergisst. Eindringlich wird die Not von Iris beschrieben, ihre Ohnmacht und schließlich der Wille da rauszukommen.

Manche Aspekte kamen mir in der Geschichte schließlich zu kurz, manche Begegnungen mit Charakteren waren mir entweder weit hergeholt unsympathisch oder auch weit hergeholt märchenhaft. Sehr schön wird wiederum umgesetzt wie Iris sich weiterentwickelt und einen Neuanfang für sich ermöglicht. Zum Schluss blieben mir allerdings zu viele Erzählstränge offen.

So bleiben 4 Sterne für ein sehr gut geschriebenes Jugendbuch, das zwischen einigen Extremen schwankt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere