Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

Zwei neue Yoko-Abenteuer

Yoko Tsuno 29: Engel und Falken
0

Bonnie und Emilia bekommen Post aus dem Jahr 1935. Als Emilia eine Antwort schreiben will reist die Zeitmaschine plötzlich ab. Emilia kann gerade noch an Bord gehen. Das ist ihre Chance einen Unfall zu ...

Bonnie und Emilia bekommen Post aus dem Jahr 1935. Als Emilia eine Antwort schreiben will reist die Zeitmaschine plötzlich ab. Emilia kann gerade noch an Bord gehen. Das ist ihre Chance einen Unfall zu verhindern, der 1935 zwei Kinder das Leben kostete. Yoko ist von dem eigenmächtigen Handeln ihrer Freundin nicht begeistert.
Kaum aus der Vergangenheit zurück ereilt die Freundinnen ein Ruf von Harold, der eine Mumie an die Ägypter zurückgeben will. Geheimnisvolle Drohbriefe und Drohnenangriffe auf seine Nichte machen das Abenteuer allerdings gefährlich.

Der mittlerweile neunundzwanzigste Comicband erzählt zur Abwechslung mal wieder „normale“ Abenteuer, nachdem die letzten Bände sich eher mit der Science-Fiction-Welt von Vinea beschäftigten. Beide hier erzählten Geschichten sind gewohnt spannend und auch zeichnerisch toll erzählt, allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn sie tatsächlich als die zwei voneinander unabhängigen Abenteuer gekennzeichnet gewesen wären, die sie auch sind. Der Übergang vom einen ins andere ist ein wenig dürftig und sehr konstruiert.

Harolds Nichte Dinah konnte mich als neuer Charakter ebenfalls nicht begeistern. Sie ist mir zu pampig. Ihre Entwicklung vom arroganten, verzogenen Gör zur neuen Freundin fand ich wenig überzeugend. Die Gestaltung ihres Gesichts, das permanent herablassend und schlecht gelaunt wirkt tat dem Charakter ebenfalls nicht gut.

Alles in allem ein toller neuer Yoko Tsuno-Band mit ein paar Schwächen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Der Rächer mit der Maske

Im Zeichen des Zorro
0

Das südkalifornische Städtchen wird von einem geheimnisvollen Rächer heimgesucht, der Unschuldige verteidigt und Unrecht verfolgt. Korrupte Beamte, verwilderte Soldaten und habgierige Geschäftsleute haben ...

Das südkalifornische Städtchen wird von einem geheimnisvollen Rächer heimgesucht, der Unschuldige verteidigt und Unrecht verfolgt. Korrupte Beamte, verwilderte Soldaten und habgierige Geschäftsleute haben nichts zu lachen, denn Zorro ist sofort zur Stelle, wenn einer von ihnen einen Coup gelandet hat. Der Gouverneur setzt ein Kopfgeld auf den mysteriösen Mann aus, doch die hübsche Lolita hat sich in den Rächer verliebt. Das Werben des wohlhabenden, einflussreichen und völlig desinteressierten Don Diegos lässt sie kalt, obwohl diese Verbindung ihre Familie vor dem Untergang retten würde.

Ein wunderbarer Abenteuerroman, der hier in der Originalfassung vorliegt. Man glaubt, man würde Zorro kennen – die fast schon legendäre Liebesgeschichte von Lolita, die zwischen dem ungesetzlichen Rächer und kraftlosen reichen Erben steht, die schurkischen Soldaten, die Karikatur eines Sergeanten Gonzales – und doch erlebt man sie in diesem Roman vollkommen neu. Es gibt viel zu Schmunzeln. McCulley hat seine Charaktere so überzeichnet, dass man sich herrlich unterhält. Trotz des Humors kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Ein Abenteuer jagt das andere. Die episodenhafte Struktur kommt dieser Kombination entgegen und so mag man vielleicht nicht gerade in atemloser Spannung folgen, vor allem da die Identität von Zorro nun schon fast Allgemeinwissen ist, aber das beeinträchtigt den Unterhaltungswert dieses klassischen Abenteuers in keinem Punkt.

Als Bonus gibt das Nachwort von S.R. Curtis einen kurzen Überblick über die Text-, Film- und Rezeptionsgeschichte des Romans.

Ein lesenswerter, nostalgischer Klassiker. Spannend, witzig und auch immer wieder für eine Überraschung gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Literatur, Biografie und ein Roman – eine Odyssee durch Flauberts Leben

Flauberts Papagei
0

Welcher Papagei stand wohl auf Flauberts Schreibtisch als er seine Meisterwerke schrieb? Diese Frage treibt den englischen Arzt Geoffrey Braithwaite durch Frankreich, auf den Spuren des von ihm so bewunderten ...

Welcher Papagei stand wohl auf Flauberts Schreibtisch als er seine Meisterwerke schrieb? Diese Frage treibt den englischen Arzt Geoffrey Braithwaite durch Frankreich, auf den Spuren des von ihm so bewunderten Dichters dessen Biografie er schreiben will. Dabei findet er mehr als eine Geschichte, mehr als eine etwas irre helfende Hand und stets begleiten ihn die Werke des Franzosen.

Ein Buch dessen Inhalt sich nur schwer wiedergeben lässt, das sich aber hochinteressant liest. Die Geschichte des Arztes tritt dabei fast vollständig in den Hintergrund. Versatzstücke aus Flaubert-Biografien, Literaturwissenschaft, Textgeschichte und amüsante Anekdoten zur Beschäftigung mit Literatur überhaupt – unvergessen bleibt mir die Passage über die Beschreibung von Augen in literarischen Werken - machen vergessen, dass hier keinesfalls ein unterhaltsames Sachbuch vorliegt, sondern ein Roman. Die Suche nach dem richtigen ausgestopften Papagei ist dabei kaum ein roter Faden zu nennen und doch symbolisiert er wie dieses Buch zu einem Streifzug durch das Leben und die Rezeption Flauberts geht. Wenn man es am wenigsten erwartet taucht er wieder auf und doch spielt die Antwort am Ende kaum eine Rolle.

Schwer zu fassen, aber äußerst witzig hat Julian Barnes hier ein interessantes Buch vorgelegt, das jedem, der ein bisschen von Flaubert kennt und sich für sein Lebe interessiert bestens unterhält. Man darf nur niemals vergessen: Es bleibt ein Roman, so sehr es sich auch als Sachbuch und unterhaltsame Lehrstunde ausgibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Jagd auf Dr. Zarro

Captain Future 2: Erde in Gefahr
0

Ein neuer Notruf ereilt Captain Future von der Erde. Ein riesiger Stern rast auf die Erde zu und droht sie zu zerstören. Der geheimnisvolle Dr. Zarro hat ihn entdeckt und bietet der Erde Schutz und Hilfe ...

Ein neuer Notruf ereilt Captain Future von der Erde. Ein riesiger Stern rast auf die Erde zu und droht sie zu zerstören. Der geheimnisvolle Dr. Zarro hat ihn entdeckt und bietet der Erde Schutz und Hilfe – gegen eine umfassende Übertragung aller Staatsgewalten. Die Wissenschaftler, die die Gefahr leugnen, fliehen, Panik macht sich unter der Bevölkerung breit und droht den Präsidenten zu stürzen. Alle Hoffnung ruht auf den Future-Men.

Der zweite Band führt das Schicksal der Erde wieder an den Rand des Abgrunds und von Captain Future wird alles verlangt. Die Future-Men haben Verstärkung bekommen durch ein putziges, metallfressendes Haustier – Eek, das für neue Streitigkeiten zwischen dem Roboter Grag und dem Androiden Otho. Diese Streitereien sind für mich der eigentliche Schwachpunkt der Reihe, denn sie werden auf fast unflätige Art ausgetragen, sodass man sich fragt wie die beiden überhaupt noch zusammenarbeiten können. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber „Verhöhnen“ hat für mich nichts mit gutmütiger Neckerei zu tun. Das macht mir Otho immer wieder unsympathisch.

Abgesehen davon liegt hier ein spannender Science Fiction-Roman vor, der mit originellen Ideen und farbenprächtigen Szenarien überzeugt. Dazu kommt ein wundervolles, nostalgisches Flair, das selbst Ideen, die heute absurd oder alt erscheinen einen ganz eigenen Reiz gibt. Schließlich waren sie zu der Entstehungszeit der Geschichte neu und das spürt man.

Für Science Fiction-Fans ein Muss! Captain Future fliegt wieder und rettet die Welt. Genial!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Jagd auf den Untergang

Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer
0

Bei dem Versuch seinen Vater zu retten steht der Kristallschleifer Lian plötzlich mit zwei Leichen da – sein Vater ist tot und er wird es auch bald sein. Gemeinsam mit seinem besten Freund heuert er auf ...

Bei dem Versuch seinen Vater zu retten steht der Kristallschleifer Lian plötzlich mit zwei Leichen da – sein Vater ist tot und er wird es auch bald sein. Gemeinsam mit seinem besten Freund heuert er auf dem erstbesten Luftschiff an, um seinen Verfolgern zu entkommen. Doch Kapitän Adaron stellt sich als Fanatiker heraus: getrieben von wahnsinnigem Racheverlangen jagt er den sagenumwobenen Drachen Gargantuan. Wird der Mythos der Untergang der Crew sein? Lian gerät in das Abenteuer seines Lebens.

Ein Fantasyroman voller origineller Ideen, rasanter Abenteuer und Drachen. Die Grundidee ist nicht neu. Bereits nach den ersten Seiten war das Muster aus Moby Dick deutlich. Der wahnsinnige Kapitän Ahab oder in diesem Fall Adaron ist hier allerdings präsenter als im großen Vorbild. Ein Pluspunkt, da man sich in den Kapitän einfühlen kann.

Trotz aller Spannung und Originalität fehlte mir hier allerdings das gewisse etwas. Ein gut geschriebener Fantasyroman mit vielen tollen Ideen, die allerdings in meinen Augen nicht richtig ausgeschöpft wurden. Die Jagd und Adarons Wahnsinn stehen im Mittelpunkt, alle anderen so vielversprechenden Motive verpuffen so schnell wie sie aufgetaucht sind. Das mysteriöse Vogelvolk, die sagenumwobene Waffe, Lians Herkunft, der große Magier – alles, was mich begeisterte und der Welt Farbe gab, versinkt sofort mit der nächsten Drachenbegegnung.

Solide Fantasy-Unterhaltung bei der nicht nur Drachenfans auf ihre Kosten kommen. Mir fehlte es allerdings an Komplexität.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere