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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Vor 20 Jahren

Die Anstalt
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Francis Petrel hat es geschafft: nach seinem unfreiwilligen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik hat er sich ein geregeltes Leben aufgebaut: er hat eine Wohnung, ein Job und Nachbarn, die sich um ...

Francis Petrel hat es geschafft: nach seinem unfreiwilligen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik hat er sich ein geregeltes Leben aufgebaut: er hat eine Wohnung, ein Job und Nachbarn, die sich um ihn kümmern. Seine Stimmen sind fast völlig verstummt. Doch dann findet auf dem ehemaligen Klinikgelände eine große Veranstaltung statt, zu der Francis geladen wird und die Erinnerungen kommen zurück. Die Erinnerungen an eine Zeit, in der der mysteriöse „Engel des Todes“ umging. War es real oder überwältigt Francis erneut seine Phantasie? Er beginnt die Geschichte auf seine Wände zu schreiben und gerät immer tiefer in einen Strudel aus Erinnerungen, Wahnvorstellungen und Gefühlen.

Das Buch beginnt spannend und man wird immer weiter in den Strudel der Ereignisse gezogen bis man selber nicht mehr auseinanderhalten kann, was real und was Wahn ist. Irgendwann beginnt es sich aber zu ziehen. Die Dialoge drehen sich im Kreis. Zur Abwechslung geschieht dann noch mal etwas Mysteriöses, um dann wieder einen langweiligen Trott zu verfallen. Am Ende gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt, wird richtig gut, um dann mit einer sehr nichtssagenden Auflösung zu enttäuschen. Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, da der Spannungsbogen durchaus vielversprechend war.

Das Cover mit der im Dunkeln leuchtenden Hand ist allerdings genial!

Fazit: Ein guter Thriller, der streckenweise etwas schwächelt.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein toller Auftakt

Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not
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Mila ist überglücklich, dass sie einen der heißbegehrten Praktikumsplätze auf dem Gestüt Casparon bekommen hat, doch schon bald wird ihr klar, dass hier etwas nicht mit den richtigen Dingen zugeht. Ein ...

Mila ist überglücklich, dass sie einen der heißbegehrten Praktikumsplätze auf dem Gestüt Casparon bekommen hat, doch schon bald wird ihr klar, dass hier etwas nicht mit den richtigen Dingen zugeht. Ein völlig verstörter Hengst wird in einer abgeriegelten Box weggesperrt und Ansgar von Bettner, Milas neuer Chef, setzt alles daran, das Pferd so schnell wie möglich vom Hof zu schaffen. Was verbirgt der unsympathische Stallmeister? Zusammen mit ihren neuen Freundinnen Kata und Nelly sowie dem Nachwuchsstuntman Leo versucht Mila alles, um das Pferd zu retten.

Ein toller Auftakt zu einer Pferdebuchreihe, die mit einer originellen Grundidee arbeitet: Das Gestüt Casparon beherbergt Filmpferde für ein benachbartes Filmstudio. Mit dieser Verbindung eröffnen sich neue Handlungsstränge, die sich von der üblichen Freundschafts-Liebes-Pferdegeschichte lösen.

Der Schreibstil ist packend und die Charaktere schließt man sofort ins Herz. Neben den Figuren, die man erwartet – die besten Freundinnen und den süßen Jungen, um den man sich streitet sowie ein problematisches Pferd – gibt es auch eine, die mich überrascht hat: die so oberflächlich und nervig auftretende Saskia, selbstverliebter Youtube-Star und doch der interessanteste Charakter der ganzen Geschichte. Ich bin besonders gespannt, wie sie sich weiterentwickelt.

Nur ein einziger Kritikpunkt kostet das Buch den 5. Stern: Es ist zu kurz und das merkt man der Geschichte leider an. Die Beschränkung auf 160 Seiten hat das Tempo der Geschichte so erhöht, das es mir zu oberflächlich bleibt. Es wird viel erzählt, doch es kann nicht gut genug ausgebaut werden.

Fazit: Ein toller Auftakt, der sofort zum zweiten Band greifen lässt. Eine originelle Geschichte und sympathische Charaktere machen das Buch zu einer tollen Lektüre. Eine klare Leseempfehlung für alle Pferdebuchfans!

Veröffentlicht am 13.11.2018

Hochkultur und Kriege

Chinas Geschichte im Comic - China durch seine Geschichte verstehen - Band 2
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Durch Bürgerkriege und Revolutionen erreicht das chinesische Volk das Golden Zeitalter. Wissenschaft und Literatur erreichen ungeahnte Höhen, doch immer wieder stürzen ausländische Invasoren, korrupte ...

Durch Bürgerkriege und Revolutionen erreicht das chinesische Volk das Golden Zeitalter. Wissenschaft und Literatur erreichen ungeahnte Höhen, doch immer wieder stürzen ausländische Invasoren, korrupte Beamte und instabile Dynastien das Land in neues Chaos.

Der zweite Band beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung des ersten, sodass man auch ohne Vorkenntnis sofort eintauchen kann. Ausführlich wird man hier mit den unterschiedlichen Religionen vertraut gemacht und die Hinweise auf die großen literarischen Werke der Zeit verlocken zu weiterführender Lektüre.

Auch im zweiten Band wird die komplexe Geschichte Chinas in Comicpanels reduziert, präzisiert und unterhaltsam vermittelt. Einen besonderen Reiz gewinnt der Comic dadurch, dass er zweisprachig ist. Die erste Hälfte bietet den Text auf Deutsch, die zweite hat die Original-Chinesische-Fassung. Eine Vokabelliste ist auf einer Webseite abrufbar.

Ein spannender zweiter Band, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Die Wurzeln des chinesischen Reiches

Chinas Geschichte im Comic - China durch seine Geschichte verstehen - Band 1
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Das große chinesische Reich blickt auf eine 5000jährige Geschichte zurück, die Revolutionen und Kriege, große Kaiser und Feldherren sowie Naturkatastrophen überwunden hat. Große Erfindungen, wissenschaftliche ...

Das große chinesische Reich blickt auf eine 5000jährige Geschichte zurück, die Revolutionen und Kriege, große Kaiser und Feldherren sowie Naturkatastrophen überwunden hat. Große Erfindungen, wissenschaftliche Errungenschaften und brillante Geister formten das Reich und versanken, wenn Nahrungsknappheit und Ungerechtigkeiten das Volk rebellieren ließen.

Jing Liu entführt den Leser mit einfachen und einprägsamen Bildern zu den Anfängen des Reiches. Grafiken und Landkarten, knappe Texte und Comicfiguren reduzieren die komplexe Geschichte auf entscheidende Eckpunkte. Dabei wird auch die Entstehung und Tradierung der Schrift behandelt und welche Religionen sich entwickelten, die am Ende die Politik weit weniger beeinflussten als man im Westen glauben mag.

Der Comic erzählt in kurzen Kapiteln, die zwischen großen Bildern und fast Fließtext schwanken, prägnant von den entscheidenden Stationen. Ich hätte allerdings eine zusammenhängendere Erzählweise bevorzugt. Die kurzen Comicsequenzen sind aber ebenfalls unterhaltsam.

Einen besonderen Reiz gewinnt der Comic dadurch, dass er zweisprachig ist. Die erste Hälfte bietet den Text auf Deutsch, die zweite hat die Original-Chinesische-Fassung. Eine Vokabelliste ist auf einer Webseite abrufbar.

Fazit: Eine hochinteressante Art Geschichte zu vermitteln, die allerdings nicht jedermanns Sache ist. Ein Sachbuch-Comic, der eine große Zeitspanne präzise darbietet.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ein schöner Liebesroman

Every little Kiss
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Seit dem Tod ihres Mannes versucht Liv Preston ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Als alleinerziehende, berufstätige Mutter bleibt ihr nicht viel Zeit für ein Privatleben. Genau das droht jetzt ...

Seit dem Tod ihres Mannes versucht Liv Preston ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Als alleinerziehende, berufstätige Mutter bleibt ihr nicht viel Zeit für ein Privatleben. Genau das droht jetzt eine neue berufliche Chance zu zerstören. Verbissen versucht sie schnellstmöglich die fehlenden sozialen Kontakte zu knüpfen. Dabei begegnetet ihr der gutaussehende Ford Jamison mit seinem Hund Bullseye. Was Liv nicht weiß: es gibt einen guten Grund, warum sie für Ford tabu sein sollte.

Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes ist der Einstieg in die Sequoia Lake-Reihe problemlos möglich. Die Geschichte erobert sofort das Leserherz. Die Charaktere sind sympathisch, der Humor kommt nicht zu kurz und der Hund ist mit seiner Vorliebe für Plüschtiere ein origineller Bonus. Allerdings fehlte mir immer wieder Story. Dass man beide Charaktere seitenweise solo verfolgt, ihre Traumata und Wünsche kennenlernt und dabei zu wenig gemeinsame Entwicklung stattfindet, war gar nicht mal so das Problem. Mich störte hier – wie in so vielen anderen derzeit populären Reihen – dass sich seitenweise nur darüber unterhalten wird, ob die Charaktere auch genug Sex haben. Zur Krönung bekommt man diese theoretischen Abhandlungen noch mal seitenweise in der Praxis beschrieben. Würde dabei nicht immer wieder der Spannungsbogen und die Charakterentwicklung auf der Strecke bleiben, würde mich das nicht einmal stören. Leider schaffen es nur wenige beides miteinander zu verbinden. Hier geht es wieder einmal zwischen Klischee und Bett verloren. Schade.

Es bleibt ein Buch mit tollen Charakteren, mitreißenden Abschnitten, die zeigen, dass die Autorin ihren Job durchaus beherrscht, und viel Luft nach oben. Nichts Neues im Bereich der Kleinstadt-Liebesromane, aber lesenswert.