Ein durchschnittlicher Rockstarroman
Midnight BlueINHALT
Alex Winslow war wie ein Wirbelsturm - wunderschön aus der Ferne, doch wenn man ihm zu nah kam, konnte er einen zerstören
Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das Jobangebot erhält: Sie soll ...
INHALT
Alex Winslow war wie ein Wirbelsturm - wunderschön aus der Ferne, doch wenn man ihm zu nah kam, konnte er einen zerstören
Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das Jobangebot erhält: Sie soll Alex Winslow, den größten Rockstar der Welt, auf seiner Tournee begleiten und dafür sorgen, dass er nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät. Doch das ist leichter gesagt als getan. Nicht nur ist Alex alles andere als begeistert von der Babysitterin, die ihm an die Seite gestellt wird - vom ersten Moment an knistert es zwischen ihm und Indigo heftig. Dabei haben beide mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind nicht bereit, ihr Herz erneut zu riskieren ...
MEINUNG
Ein Buchcover zum Träumen.
Das Cover ist wunderschön, verrät das es um einen Musiker geht, lässt dem Leser aber die Freiheit sich die Protagonisten ohne Einschränkungen selbst vorstellen. Genau aus diesem Grund bin ich ein großer Fan dieses Covers, da ich es nicht mag, wenn die Protagonisten darauf abgebildet sind.
Ein lockerer Schreibstil
Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich durch die lockere, leichte Art aus, mit der L.J. Shen die Ereignisse beschreibt. Ich fand es im Großen und Ganzen sehr einfach der Geschichte zu folgen, jedoch gab es die ein oder andere Stelle, an der ein unerwarteter Zeitsprung für Verwirrung sorgte. So war der Hauptcharakter Alex zum Beispiel einmal zuerst in seinem Zimmer und unterhielt sich mit seinem Manager und seinem Drummer und im nächsten Moment performt er einen Song auf der Bühne. Ich musste diese und ein paar andere Stellen mehrmals Lesen, um zu verstehen, was gerade passiert ist, was ich sehr schade finde, da es den Lesefluss komplett zerstört.
Weiters finde ich es gut, wie die Autorin den Einstieg in das Buch gestaltet hat. Mit einem Blogpost einzusteigen ist meiner Meinung nach, eine sehr innovative Idee, und ein Weg gleich einiges auf wenigen Seiten über unseren Rockstar zu erfahren.
Eine Rockstar-Babysitterin
Indie wird Alex als „Kindermädchen“ zur Seite gestellt, um sicher zu gehen, dass er sich von Drogen und Alkohol während seiner Tour fernhält. Ich muss ja sagen, dass ich die Idee allein schon etwas komisch finde, dass ein Rockstar ein weibliches Kindermädchen bekommt und nicht einfach einen Bodyguard, der ihm nicht mehr von der Seite weichen darf. Indie war mir am Anfang sehr sympathisch und ich fand auch ihre Hintergrundgeschichte mit ihrer Familie sehr interessant und war gespannt, was man in dieser Hinsicht noch so alles Erfahren würde. Leider konnte ich Indies Handlungen ab dem zweiten Drittel des Buches zum Teil nicht mehr wirklich nachvollziehen, da sie sich immer wieder aufführte, wie ein unreifer Teenager.
Ein Rockstar in der Krise
Alex ist ein von Drogen, Alkohol und Eifersucht zerfressener Rockstar, als wir ihn in seinem Hotelzimmer kennenlernen. Sein letztes Album ist gefloppt und er fühlt sich nicht in der Lage ein neues Album zu schreiben, da er von sich selbst sagt, seine Seele sei leer. Wenn sich jemand selbst so beschreibt, kann man sich vorstellen, wie es dieser Person gehen muss. Persönlich fand ich es spannend, wie er aus seinem neuen Kindermädchen, dass in zu Anfang einfach nur nervte eine Quelle der Inspiration machte.
Leider muss ich auch hier wieder sagen, dass ich ab einem Gewissen Punkt seine Handlungen nur mehr teilweise verstehen konnte, was sehr schade war, da ich vor allem im ersten Teil dachte, dass er eine tolle Entwicklung hinlegen würde, die aber erst sehr spät und dafür aber dann viel zu schnell kam.
Kaum liebenswerte Nebencharaktere
Natürlich müssen Nebencharaktere nicht immer sympathisch sein, aber in diesem Fall konnte ich nicht einen Charakter finden, der mich mit seinen Handlungen oder mit seinen Aussagen auch nur irgendwie angesprochen hat.
Am schlimmsten fand ich allerdings Indies Bruder. Ich meine es ist mir klar, dass er kein einfaches Leben hat, aber er versucht nicht einmal es selbst in den Griff zu bekommen und das obwohl er Frau und Kind hat.
Weiters finde ich es ein bisschen komisch, dass man das große Geständnis von Luc in keiner einzigen Zeile in den ersten beiden Dritteln auch nur ansatzweise herauslesen kann. Luc ist zwar noch einer der netteren Nebencharaktere, aber wenn man früher etwas von diesem Geständnis geahnt hätte, wäre er sicher ein interessanterer Charakter geworden.
Am Ende musste dann halt einfach alles auf einmal raus
Die Autorin hat das Drama immer weiter gesteigert, bis am Ende dann einfach alles auf Einmal passierte. Mir war das persönlich leider dann zu viel Drama. Ich finde man hätte immer mal wieder kleinere Bomben platzen lassen können, was die Spannung konstant gehalten hätte. Leider fand ich auch dass dann am Ende einfach alles viel zu schnell zusammengepasst hat. Probleme wurden nicht ausdiskutiert und manch ein Charakter hat einfach eine 180° Drehung seines Verhaltens hingelegt.
FAZIT
Die Geschichte war zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich herausragend. Ich finde man kann das Buch lesen, muss aber nicht. Da ich nicht wirklich ein Fan von übermäßigem Drama bin, bekommt das Buch von mir ⭐⭐⭐ von 5 Sternen.