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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2024

Wer hätte nicht gerne eine Erfindertante und ein Dino-Haustier

Leos wilde Abenteuer – Dino-Alarm
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Wenn Du jemanden nach Deinem Lieblingstier fragst, würdest Du eines als Antwort akzeptieren, das schon ausgestorben ist? Eine Frage, über die ich bislang noch nie nachgedacht habe. Doch als Leo sein Lieblingstier, ...

Wenn Du jemanden nach Deinem Lieblingstier fragst, würdest Du eines als Antwort akzeptieren, das schon ausgestorben ist? Eine Frage, über die ich bislang noch nie nachgedacht habe. Doch als Leo sein Lieblingstier, den Apatosaurus, in der Schule präsentieren soll, wurde mir beim Lesen die Problematik bewusst. Denn während die anderen Kinder Lieblingstiere wie Pferd, Hund und co. mehr oder weniger in der Nachbarschaft besuchen und beobachten können, hat Leo ein echtes Problem. Zum Glück ist seine Tante Erfinderin und findet mit ihm einen Weg, wie er seinem Lieblingstier, dem Apatosaurus, ein Stück näherkommen kann.
Meine Meinung bisher war, dass Kinder-Sachbücher echt anstrengend vorzulesen sind, und dass es in fiktiven Vorlesegeschichten nur begrenzt etwas zu lernen gibt. Dino-Alarm hat meine Meinung dahingehend korrigiert. Denn selbst ich als Erwachsener konnte noch einiges über Dinosaurier quasi zwischen den Zeilen lernen und fand die Erzählung dennoch sehr unterhaltsam. Vor allem die kautzige Tante mit ihren lustigen Erfindungen hat mich und das Kind, dem ich vorgelesen habe, sehr begeistert. Von der Zeitmaschine bis zum Schrumpfgerät hat sie alles parat, was das Herz begehrt. Das erleichtert nicht nur Leos Referatsvorbereitungen, sondern auch den Streit mit den Nachbarn und der Polizei. Zu all diesen lustigen Szenen gibt es wirklich sehr gelungene Bilder, die sehr detailreich zeigen, was Leo und seine Tante erleben. So kann das Kind beim Vorlesen auf jeder Seite etwas entdecken und die eigene Phantasie anregen lassen.
Dadurch, dass die Schrift sehr groß und der Schreibstil relativ einfach ist, eignet sich der Dino-Alarm aber nicht nur zum Vorlesen, sondern auch ganz wunderbar für Leseanfänger.
Uns jedenfalls hat die Geschichte supergut gefallen und wir haben viel Neues über Dinos gelernt, während wir oft geschmunzelt und gelacht haben.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Faktenreich, interessant aber nicht leicht zu lesen

Wallis Simpson
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Biografien lese ich vor allem gerne von Menschen, deren Leben medial große Aufmerksamkeit genießt oder deren Alltag so komplett anders ist als mein eigener. Man könnte also sagen, ich mag es, wenn ich ...

Biografien lese ich vor allem gerne von Menschen, deren Leben medial große Aufmerksamkeit genießt oder deren Alltag so komplett anders ist als mein eigener. Man könnte also sagen, ich mag es, wenn ich von diesem andersartigen Leben komplett gefesselt werden und meine Neugier immer weiter angepiekst wird. Beides habe ich von Wallis Simpson und den Ausführungen zu ihrem Leben erwartet und daher zu diesem Buch gegriffen.
Wallis Simpson war die Ehefrau von König Edward VIII von Großbritannien und deren Liebe quasi ein ebenso großer Skandal wie in der Neuzeit die Beziehung zwischen Harry und Meghan. Denn 1936 war es undenkbar, dass ein Royal eine zweifach geschiedene Amerikanerin heiratet, die noch dazu Skandale über Spionage, Drogen und vieles mehr über sich in der Presse lesen musste. Doch Edward dankte ab und die Hochzeit wurde möglich.
In diesem Buch erfahren wir alles über Wallis Simpson, ihre Ehemänner, ihre Skandale und später auch über ihre Beziehung zu Edward und deren Leben. Die Schlagzeilen, die dabei aus Wallis Eskapaden entstanden, waren auch tatsächlich so spannend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Auch die Fotos, die verschiedene Szenerien aus ihrem Leben zeigen, haben mir gefallen und mein Bild über Wallis komplettiert. Lediglich der Schreibstil dieses Buches war mir etwas zu anstrengend. Er ist zwar sehr faktenbasiert und wirkt gut recherchiert, aber die Informationen kamen mir fast stakkato artig präsentiert vor. Mir fehlten oft die Verbindungen zwischen den Informationen und ein mehr geschichtenartiger Lesefluss. So war es leider sehr anstrengend, mehrere Seiten am Stück zu lesen und sich in die Lebensgeschichte von Wallis ziehen zu lassen.
Mein Fazit: Eine interessante Frau mit einem noch interessanteren Leben, deren Biografie mich aber leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Anders, verzaubernd, aber nichts für Realisten

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Kennt Ihr dieses drängende Bedürfnis, mal etwas ganz anderes, neuartiges lesen zu wollen. Ich habe das regelmäßig und denke dann auch darüber nach, nochmal ein Genre auszuprobieren, das ich eigentlich ...

Kennt Ihr dieses drängende Bedürfnis, mal etwas ganz anderes, neuartiges lesen zu wollen. Ich habe das regelmäßig und denke dann auch darüber nach, nochmal ein Genre auszuprobieren, das ich eigentlich nicht auf meinem Wunschzettel habe. Und mit diesem Gefühl bin ich zu die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig gekommen.
An den Büchern von Matt Haig mag ich sehr, dass der Klappentext zwar eine Ahnung gibt, in welche Richtung es gehen könnte, aber man darüber hinaus keine Ahnung hat, wie die Handlung sein könnte. So ist es bei die Unmöglichkeit des Lebens auch. Wir lesen von einer einsamen, pensionierten Mathelehrerin namens Grace, die durch eine Erbschaft nach Ibiza verschlagen wird und dort lebensverändernde Dinge erlebt. Mit dieser Beschreibung ist von Fantasy, über Krimi bis hin zu Liebesromanen noch jedes Genre möglich. Spannend fand ich, dass es bei Matt Haig in diesem Fall tatsächlich Elemente zu all diesen Genres gibt. Denn Grace findet auf Ibiza nicht nur die alte Hütte, die sie geerbt hat. Nein, neben einer außerirdischen Präsenz, die ihr Leben verändert, und ihr die Liebe zum Leben zurückgibt, begegnet ihr auch noch ein Kriminalfall. Was sich so kurz zusammengefasst völlig absurd anhört, ist in Wahrheit eine wirklich schöne Geschichte über die Möglichkeit im Leben zu ganz unvorhersehbaren Wendungen. Natürlich kann ich an der Stelle nicht zu viel verraten, weil damit sowohl die Spannung, als auch die Magie des Buches dahin wäre. Aber wenn man sich von der Geschichte treiben lässt, wird man sehr gut unterhalten und hat keinerlei Vorahnungen, was als nächstes passieren könnte.
Ich habe in diesem Fall das Hörbuch zu diesem Buch gehört und mochte es sehr, dass den Anfang und das Ende jemand anderes spricht, der sich wie ein Rahmen um die eigentliche Story schließt. Die Sprecherin des Hauptteils hat mir ebenso gut gefallen, weil sie die Stimme so schön variiert und mit ähnlich vielen Emotionen wie in einem Hörspiel spricht. Ihr nimmt man die alte Grace wirklich ab und ich muss sagen, dass ich Grace wirklich mochte. So stelle ich mir jemanden am Ende seines Lebens vor, der ein paar Dinge bereut, aber vor allem viele Schicksalsschläge verarbeiten musste. Umso mehr habe ich mich gefreut, wie sie sich entwickelt und richtig aufblüht.
In Summe hat die Unmöglichkeit des Lebens mein Bedürfnis nach etwas ganz anderem, neuen also total getroffen. Es bedarf aber schon einer gehörigen Portion dieses Bedürfnisses und die Bereitschaft, sich auf Dinge einzulassen, die nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben. Wer hier mit der Frage herangeht, ob es genauso gewesen sein könnte, ist falsch. Man sollte sich vielleicht eher davon verzaubern lassen, was dort passiert, wie sich alles entwickelt und dass es im Leben immer auch einen anderen Weg gibt, den man vielleicht nicht sofort sieht. Mir hat es gut gefallen!

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Eine Geschichte mit vielen kleinen Geschichten

Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen
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Ich liebe historische Romane mit starken Frauen, die sich nicht beirren lassen, während sie für ihren Traum kämpfen. Wenn dann noch etwas Medizinisches hinzukommt und eine Prise Liebe, dann bin ich vollends ...

Ich liebe historische Romane mit starken Frauen, die sich nicht beirren lassen, während sie für ihren Traum kämpfen. Wenn dann noch etwas Medizinisches hinzukommt und eine Prise Liebe, dann bin ich vollends an Bord. Genau das trifft auf die Berghebamme – Hoffnung der Frauen zu. Denn Maria hat es in ihrem Leben nicht leicht gehabt. Sie ist als Findelkind in einem Dorf aufgewachsen, wurde als Schande betrachtet und hat sich nur schwer die Ausbildung zur Hebamme in einer Gebäranstalt ermöglichen können. Als sie dann in ihre Heimat zurückkehrt, um die alte Hebamme Alma abzulösen, muss sie sich noch mehr behaupten, um anerkannt und gemocht zu werden.
Nun könnte man denken, dass jemand, der es im Leben bisher so schwer gehabt hat, hart und verbittert ist. Doch das trifft auf Maria kein bisschen zu. Sie ist nett, freundlich, die Zuversicht in Person und doch resolut genug, um sich und ihre Träume durchzuboxen. Wir begleiten sie zu jeder einzelnen Frau, die entbindet oder in Sorgen und Nöten steckt und lernen so, wie Hebammen damals gearbeitet haben. Diese Kombination aus einer Hauptgeschichte, die um Maria, und vielen kleinen Geschichten um die Frauen, mochte ich sehr gerne, weil es dadurch total abwechslungsreich war. Auch die Elemente, die Maria einbaut, wie es Findelkindern und unehelichen Kindern Ende des 19.Jahrhunderts ergangen ist, haben mich sehr berührt und waren gleichzeitig sehr aufschlussreich für das Verständnis der Zeit. Hierzu passt auch, dass Max und sie sich zwar als Kinder mochten, eine Beziehung aber nicht standesgemäß wäre, sodass man ein besseres Verständnis für die schwierigen Gefühle zwischen den beiden hat. Ich mochte diese Emotionen sehr und fand es sehr gut, wie die Autorin dieses Beziehungsgeflecht gelöst hat, weil es so total authentisch und passend zu der Zeit war, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen.
Da ich das Hörbuch gehört habe, kann ich nicht nur die Geschichte, sondern auch die Sprecherin bewerten, die mir wirklich gut gefallen hat. Sie hat mir die Erzählung so nah gebracht, als wäre mir das Buch vorgelesen worden und passte perfekt zu dem Schreibstil der Autorin.
In Summe hat mich die Berghebamme von der Art her sehr an Sturmmädchen von Lilly Bernstein erinnert. Das Buch spielt zwar zu einer ganz anderen Zeit, aber hier haben wir auch eine starke Protagonistin mit einem Handicap, die von der Dorfgemeinschaft zwar erst nicht geachtet wird, dann aber zur Retterin wird und dadurch im Ansehen aller steigt. Sie ist ebenso freundlich und empathisch trotz ihres Schicksals und trotzdem beharrlich in dem, was sie erreichen will. Und da ich Sturmmädchen auch sehr mochte, springt hier schon meine Leseempfehlung heraus. Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und eine Menge über Hebammen gelernt. Nur vom Happy End hätte es für meinen Geschmack ein bisschen mehr sein dürfen.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Cool umgesetzt und spannend auch für Erwachsene

Die geheimsten Orte der Welt
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Bei einem Sachbuch für Kinder neigt wohl so gut wieder Erwachsene dazu zu denken, dass man darin selbst ja eh nichts mehr lernen kann. Mit dieser Einstellung habe ich mich auch dem Buch Die geheimsten ...

Bei einem Sachbuch für Kinder neigt wohl so gut wieder Erwachsene dazu zu denken, dass man darin selbst ja eh nichts mehr lernen kann. Mit dieser Einstellung habe ich mich auch dem Buch Die geheimsten Orte der Welt gewidmet. Es hat mich wegen der schönen Zeichnungen angesprochen und weil ich dachte, dass darin Kinder sicher viele spannende Dinge lernen können.
Obwohl ich bei den Zeichnungen und dem für Kinder lehrreichen Inhalt goldrichtig lag, muss ich meine Meinung doch ein Stück weit korrigieren. Denn auch ich habe in diesem Buch mehr als nur einen Ort kennengelernt, von dem ich bisher nichts wusste. Resümierend könnte ich wohl so etwas sagen wie: Endlich mal ein Vorlesebuch, dass nicht nur fürs Kind, sondern auch für mich spannend war! Ich fand es einfach nur klasse gemacht! Jeder der 19 Orte wird auf einer Doppelseite mit einem großen Bild und einem kleinen einleitenden Text kurz vorgestellt. Auf der darauffolgenden Doppelseite finden sich dann spannende Fakten zu diesem Ort. Gut gelungen ist den Autoren, dass genau diese Fakten nicht in einem langen Erklärtext verarbeitet werden, sondern als kleine separate Texthäppchen, die mit passenden Bildern untermalt werden. Diese kleinen Passagen sind leicht verständlich und es gibt zu allem etwas Spannendes zu entdecken. Wer nun denkt, die Orte wären wahllos aneinandergereiht, der irrt sich, denn verbunden werden die Orte mit der Erzählung, dass das Kind an all diesen besonderen Plätzen mit einem fliegenden Teppich vorbeifliegt. Das lässt sich beim Vorlesen sehr gut einbauen und sorgt auch dafür, dass man das Vorleseabenteuer etwas lustiger gestalten kann.
Alles in allem bin ich wirklich begeistert von diesem Buch, das zwar vom Titel her eher ein kleines Lexikon besonderer Orte sein könnte, aber in seiner Gestaltung viel mehr ein Abenteuerbuch für kleine Entdecker ist, bei dem auch die Eltern noch etwas dazu lernen dürfen.

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