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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2023

Leistungskultur mit all seinen Seiten

Peak Performer
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Magdalena Neuner, Christopher Spall und Christian Grams widmen sich in ihrem Buch Peak Performer – Von Spitzenleistern lernen, das echte Leben zu meistern dem Erbringen von Höchstleistungen und all den ...

Magdalena Neuner, Christopher Spall und Christian Grams widmen sich in ihrem Buch Peak Performer – Von Spitzenleistern lernen, das echte Leben zu meistern dem Erbringen von Höchstleistungen und all den Facetten des Leistens.
Dabei besticht das Buch durch seine gute Unterteilung in die Unterpunkte zu Leistungsanreizen, zu Konsequenzen von Höchstleistungen, zu Leistungskrisen, dazu, wie man sich fokussiert und was es bedeutet, dazu, was Wettbewerb im Kontext von Leistungen bedeutet, dazu, was zu Leistungen antreibt und zu den eigenen Maßstäben an Leistungen. So fühlte ich mich als Leser sehr gut an die Hand genommen und konnte dem roten Faden zur Leistungsdiskussion gut folgen. Doch das besondere an dem Buch offenbart sich innerhalb der Kapitel: Denn dort findet man nicht einfach einen Sachtext, der den Oberpunkt abhandelt, sondern eine Mischung aus Erlebnissen von Peak Performern, zu denen die drei Autoren ein geschriebenes Gespräch führen. Aus beidem werden dann die wichtigsten Fazits fettgedruckt zusammengefasst, sodass man keinen wichtigen Punkt überlesen kann. Dazwischen finden sich Zitate von Peak Performern, die beschreiben, was dieses für sie ausmacht.
Ich mochte besonders die Mischung aus Erlebnissen der vorgestellten Personen und das Gespräch von Magdalena Neuner, Christopher Spall und Christian Grams dazu. Damit hatte ich wirklich das Gefühl, als würde ich ihnen zuhören, sodass es sehr lebendig und interessant auf mich wirkte. Auch die Detailtiefe der Abhandlungen hat mir gut gefallen und war weder zu tief noch zu oberflächlich. Lediglich der Part über die eigenen Maßstäbe an Leistungen und die Selbstzweifel, die damit verbunden sein können, kam mir etwas zu kurz vor. Da hätte ich mir mehr Details gewünscht. Das ist für mich nämlich eine der Kehrseiten von Höchstleistungen: Dass die Leistenden oft nicht wissen, wann und ob ihre Ergebnisse gut genug sind. Außerdem hätte es aus meiner Sicht noch Erfahrungsberichte geben können, wie die Peak Performer das Betätigungsfeld gefunden haben, in dem sie zu überdurchschnittlichen Leistungen fähig sind. Das hätte aus meiner Sicht noch spannende Geschichten liefern können.
Alles in allem mochte ich den positiven Blick auf Leistung, der seine Augen aber auch nicht vor den Kehrseiten verschließt. Ein gelungenes Buch mit einem interessanten Schreibstil aus Erlebnisberichten, Gesprächen und Zitaten.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Auf jeder Seite ein neues kleines Entdecker-Abenteuer

Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit
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Alle Kinder lieben Weihnachten und die Zeit im Advent, wenn alles für das große Fest vorbereitet wird. Wie die Tiere im Wald Weihnachten planen und die letzten Vorkehrungen treffen, erzählt allen Entdecker-Kindern ...

Alle Kinder lieben Weihnachten und die Zeit im Advent, wenn alles für das große Fest vorbereitet wird. Wie die Tiere im Wald Weihnachten planen und die letzten Vorkehrungen treffen, erzählt allen Entdecker-Kindern das Buch Weihnachtszeit! Bald ist’s soweit von Annette Moser und Rebecca Mönch.
Das große Bilderbuch im DIN A4-Format richtet sich an Kinder ab 2 Jahren, die die Weihnachtszeit lieben. Es zeigt in großen bunten Bildern Szenen aus den Wohnungen der Waldtiere, wie sie unterschiedlichste Erledigungen zur Weihnachtsvorbereitung treffen. Die Texte sind leicht verständlich geschrieben und absolut kindgerecht. Besonders schön: Die Texte auf jeder Doppelseite enden jeweils mit einer Frage, die die Kinder anspricht, etwas zu suchen. So kann man mit den Kindern die ganzen Bilder durchgehen und die verschiedenen Klappen öffnen, hinter denen sich die Antworten auf die Fragen verbergen können. So finden sich zum Beispiel die Bastelsachen von Kiki Kaninchen wieder.
Die Klappen sind relativ stabil und ganz gut sichtbar. Auch die Bilderbuchseiten sind robust gemacht und schön groß, sodass das Buch problemlos von Kindern ab 2 Jahren genutzt werden kann. Auch die Bilder sind schön gestaltet und enthalten viele Gegenstände und Tiere, die selbst die Kleinsten schon benennen können.
Bei uns kam das Buch wirklich gut an und bekommt von mir eine weihnachtliche Entdecker-Empfehlung!

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Weihnachten mit Herausforderungen und Happy End

Die Weihnachtsüberraschung
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Der Weihnachtsroman „Die Weihnachtsüberraschung“ von Angelika Schwarzhuber beginnt einige Wochen vor dem großen Weihnachtsfest im Elsass, als Lotte und ihr Freund nach einem Weihnachtsbummel einen kleinen ...

Der Weihnachtsroman „Die Weihnachtsüberraschung“ von Angelika Schwarzhuber beginnt einige Wochen vor dem großen Weihnachtsfest im Elsass, als Lotte und ihr Freund nach einem Weihnachtsbummel einen kleinen Hund im Straßengraben wiederfinden.
Natürlich nehmen die beiden den Kleinen mit und es dauert nicht lange, bis er ein Teil der Familie wird. Lotte und Nicolas haben alle Hände voll zu tun auf dem Weingut, wo sie mit Großonkel Bernard und seiner dementen Tochter Maria leben. Doch als sich Nicolas beginnt, merkwürdig zu benehmen, regen sich Zweifel in Lotte, was es damit auf sich hat. Danach gilt es eine Reihe von Herausforderungen und Missverständnissen zu meistern, bis im Kreise der großen Familie das Weihnachtsfest zelebriert werden kann.
Die Beziehung zwischen Lotte und Nicolas wirkt von Seite eins sehr harmonisch und vertraut, die beiden haben sich gesucht und gefunden. Besonders dieses uneingeschränkte Vertrauen auf den ersten Seiten, als Nicolas für jeden Anruf rausgeht und seine Aussagen Widersprüche enthalten, ist beeindruckend. Doch mehr und mehr bröckelt dieses Vertrauen beim Leser und zumindest ich hatte das Gefühl, dass Lotte etwas naiv an die Sache herangeht. So hat sich bei mir eine gewisse Nervosität eingestellt und ich war gespannt, wie es weitergeht. Die Spannung hält sich auch weiterhin und die Wendung in Richtung Lotte – ich will nicht zu viel verraten – kam unerwartet. Und auch, wenn viele unvorhersehbare Ereignisse passieren, hatte ich doch die ganze Zeit ein großes Vertrauen in ein Happy End. Dabei hat natürlich auch Großonkel Bernard geholfen, der als netter alter Mann immer mal wieder in die Geschichte eingreift und mit dezenten Hinweisen dafür sorgt, dass alles wieder ins Lot kommt. So muss ein Weihnachtsroman für mich sein: Spannend, aber doch mit einem halbwegs sicheren guten Ausgang.
Besonders waren für mich die transportierten Emotionen. Ich habe richtig mitgefiebert und alles sehr gut nachempfinden können. Es hat sich beim Lesen richtig weihnachtlich angefühlt.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein sehr mitreißendes Hörbuch mit einer beeindruckenden Ärztin

Die Formel der Hoffnung
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Wer kennt schon Dr. Dorothy Horstmann? Auf diese Frage müssten wohl die meisten Menschen zugeben, dass sie keine Ahnung haben, wer diese Frau ist. Aber fragt man nach der Bekanntheit des Impfstoffs gegen ...

Wer kennt schon Dr. Dorothy Horstmann? Auf diese Frage müssten wohl die meisten Menschen zugeben, dass sie keine Ahnung haben, wer diese Frau ist. Aber fragt man nach der Bekanntheit des Impfstoffs gegen Kinderlähmung, so sieht die Sache schon anders aus.
Und genau darum geht es in diesem historischen Roman, das auf wahren Tatsachen beruht: Dr. Dorothy Horstmann steht im Zentrum des Handelns und wir begleiten sie jahrzehntelang bei ihrer Arbeit in Krankenhaus und Forschung. Denn um 1940 greift die Kinderlähmung, Polio, in den US um sich, verbreitet Angst und Schrecken und hält die Krankhäuser am Rand der Belastbarkeitsgrenze. Mitten in dieser Zeit arbeitet Dr. Dorothy Horstmann als Ärztin und muss sich nicht nur gegen die Polio behaupten, sondern auch in der Männerdomäne um ihre Position kämpfen.
Dieser historische Roman schafft es sehr gut, den Leser / Zuhörer in die Zeit zu holen. Dabei setzt die Autorin weniger auf reine Erklärungen, sondern vermittelt dem Leser die notwendige Einordnung durch Situationsbeschreibungen und kleine Zwischenszenen mit Patienten. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, die erahnen lässt, wie es während der Polio-Epidemie war. Das macht es bedrückend, weckt aber auch die Neugier, wie es sich weiterentwickelt. Besonders erstaunt hat mich auch, wie schwer man es Dorothy gemacht hat, weil sie eine Frau war und noch dazu sehr groß. Mir geht es bei solchen historischen Romanen immer so und ich ertappe mich dabei, dass mir im Alltag gar nicht mehr so bewusst ist, wie früher mit Gleichstellung umgegangen wurde. Aber dadurch ist es umso erstaunlicher, wie beharrlich Dorothy ihre Ziele verfolgt hat und wie besessen sie von ihrer Berufung ist, ohne sich beirren zu lassen von der Diskriminierung. Sie erscheint mir als Leser / Zuhörer als unheimlich bodenständig trotz ihrer bahnbrechenden Erfolge. Durch ihre Empathie und auch durch ihren Wunsch nach einer Ehe und einer Familie mit Kind wirkt sie gleichzeitig so nahbar, dass man sie einfach nur mögen kann. Ich mochte auch die Abwechslung zwischen Kapiteln über private Erlebnisse und die Forschung beziehungsweise über Erlebnisse im Krankenhaus.
Das Hörbuch mit Andrea Sawatzki hat mir unheimlich gut gefallen. Denn Andrea Sawatzki spricht mit einer so ruhigen Stimme, die ebenso sachlich wie bodenständig wirkt, so wie ich mir Dorothy auch vorgestellt habe. Gleichzeitig transportiert sie aber auch diese Begeisterung, die Dorothy verspürt haben muss, wenn sie in ihrer Forschung vorankam.
Ich habe das Hörbuch gar nicht mehr ausmachen können. Es war spannend, mitreißend und ich habe obendrauf noch viel gelernt aus diesem historischen Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Liebe, Spannung, Misstrauen, Neugier – hier ist alles dabei

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Wieder ein Mhairi McFarlane Liebesroman, der mit einer Story auftrumpft, die das Attribut „schon tausendmal gelesen“ sicher nicht verdient: Denn auch in Between us überrascht uns die Autorin. Protagonistin ...

Wieder ein Mhairi McFarlane Liebesroman, der mit einer Story auftrumpft, die das Attribut „schon tausendmal gelesen“ sicher nicht verdient: Denn auch in Between us überrascht uns die Autorin. Protagonistin Roisin steckt in einer Beziehungskrise mit ihrem Langzeit-Lebenspartner Joe, welcher gerade erst als Serienautor so richtig durchstartet und sich dadurch immer weiter von ihr wegentwickelt. Doch als dann die erste Folge seiner neuen Krimiserie ausgestrahlt wird, traut Roisin ihren Augen nicht. Was dort in der Serie verarbeitet wird, ähnelt sehr stark dem, was Roisin in ihrer eigenen Familie als Kind erleben musste und was sie Joe anvertraut hat. Als er dann auch im Streit keine Einsicht zeigt, steigt Roisins Misstrauen, was auch durch ihre Nachforschungen nicht besser wird.
Anfangs habe ich bei diesem Liebesroman noch gedacht, es ginge mit einer endenden Beziehung los von zwei Menschen, die sich einfach auseinandergelebt haben. Auch als Joe Roisins Vertrauen missbraucht, indem er vertrauliche Informationen in seiner Serie verarbeitet, habe ich noch gedacht, dass es vielleicht nur Insensibilität ist. Doch als dann auf Roisins Nachforschungen immer mehr Details ans Licht kommen und man in Joes Abgründe blicken kann, hat mich die Geschichte so richtig gepackt und mitgerissen. Es hatte für mich zeitweise sogar Thriller-Elemente und war so spannend, dass ich richtig nervös geworden bin. Das kam für mich vor allem daher, weil zwischen den Zeilen die Botschaft mitschwingt, dass du dir selbst beim eigenen Partner nicht sicher sein kannst, ihn wirklich zu kennen. Die Liebesgeschichte zwischen Roisin und einem alten Freund war dann die Kirsche auf der Sahne, die das ganze abgerundet hat.
Neben nahbaren Figuren und teilweise auch lustigen Szenen, besticht dieses Buch vor allem durch seine Spannung und bekommt daher von mir eine definitive Weiterempfehlung. Es hätten zwar noch mehr Liebesgefühle mitschwingen können, so wie es in den MacFarlane-Büchern sonst der Fall ist, aber das wurde vielleicht einfach vom Misstrauen und der Neugier überlagert.

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