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Buchkathi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2023

Leichtfüßig erzählt, als würde es die beste Freundin beim Morgenkaffee

Kleine Storys über große Themen
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Was denkt man morgens direkt nach dem Aufstehen? Immer unterschiedlich oder? Denn meistens geht der Tag direkt los, nachdem sich die Augen geöffnet haben und schon schießen die Gedanken durch den Kopf: ...

Was denkt man morgens direkt nach dem Aufstehen? Immer unterschiedlich oder? Denn meistens geht der Tag direkt los, nachdem sich die Augen geöffnet haben und schon schießen die Gedanken durch den Kopf: Heute hat Hubert Geburtstag, da muss ich gleich gratulieren. Beim Einkaufen muss ich unbedingt dran denken, neue Zahnpasta zu kaufen. Auf der Arbeit gibt es so viel zutun, mit welchem To Do sollte ich da am besten anfangen … Daher ist man meistens schon mitten im Tag, bevor man die Füße überhaupt aus dem Bett geschwungen hat.
Doch dieses Buch macht den Vorschlag, mit einer ein minütigen kleinen Geschichte – einem Impuls zu starten, an die man den ganzen Tag über immer mal wieder denken kann. Die hier präsentierten Geschichten und Zitate, sind kurzweilig und sehr leichtfüßig geschrieben und können den Gedankenfluss zu Tagesbeginn ganz gut fokussieren. Dadurch startet man mit viel weniger Hektik und denkt mehr über das Gelesene nach als über die üblichen To Do-Listen. Ich habe es ausprobiert und mag das Morgenritual sehr. Denn mir tun die Impulse gut und ich merke, dass es dem Tag eine gewisse Leichtigkeit gibt.
Wahrscheinlich hätte es mir noch besser gefallen, wenn unter den Geschichten noch mehr tatsächliche Geschichten gewesen wären – also so eine Art Metapher, die mir etwas sagen will, so ähnlich wie Fabeln oder Gleichnisse. Die Geschichten konzentrieren sich da eher auf Eindrücke und Erlebnisse vorrangig aus Coachings der Autorin. Doch auch daraus kann man wirkliche gute Denkanstöße ziehen. Alles in allem hat es mir aber gut gefallen und mein morgendliches Aufstehen bereichert.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Interessanter, kurzweiliger Roman zu Anfang des 19. Jahrhunderts

Eine Lady hat die Wahl
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Lady Eliza hat gerade ihren Mann verloren und steht nun vor ihrem neuen Leben als Witwe. So beginnt der Roman eine Lady hat die Wahl und lässt vermuten, dass es gleich zu Beginn traurig wird. Doch das ...

Lady Eliza hat gerade ihren Mann verloren und steht nun vor ihrem neuen Leben als Witwe. So beginnt der Roman eine Lady hat die Wahl und lässt vermuten, dass es gleich zu Beginn traurig wird. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn bei der Ehe zwischen Eliza und ihrem deutlich älteren Mann handelte es sich nicht um eine Liebesbeziehung, sondern vielmehr um eine arrangierte Ehe aus gesellschaftlichen Gründen.
Anfangs ist Eliza noch die brave, trauernde Witwe und bemüht sich um dieses Bild des Anstands wegen in der Gesellschaft. Doch mit Verlauf des Romans schreitet ihre Entwicklung voran. Sie wird zu einer selbstbestimmten, jungen Frau, die für ihre Träume einsteht und sich selbst mehr in den Fokus ihrer Entscheidungen rückt. Dabei setzt sie sich gegen die widerspenstige Familie, gegen alte Liebschaften und gegen die Meinung der Gesellschaft durch. Es ist eine Freude, diese Entwicklung zu beobachten. Doch nicht nur Eliza macht diese Entwicklung durch: Nein auch die anderen Protagonisten zeigen ihre ganz eigenen Seiten und so wird schon bald aus dem falschen Mann der Richtige und aus den unanständigen Verhaltensweisen wird das, was Eliza mit Freuden tun möchte.
Ich habe mich mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt, auch wenn die meisten Wendungen nicht ganz überraschend kamen. Auch hätte ich mich an der ein oder anderen Stelle über mehr geschichtliche Details oder zeitgeschichtliche Ereignisse gefreut. Alles in allem kann ich das Buch aber allen als leichte Unterhaltung empfehlen, die gerne pompöse Liebesgeschichten mit ein bisschen hin und her mögen und dies noch lieber in einer historischen Kulisse lesen möchten.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Unheimlich gute Verbindung zwischen Geschichtsdetails und Story

Bergleuchten
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Bergleuchten spielt Ende des 19. Jahrhunderts, als in Göschenen der Gotthard-Tunnel gebaut wird. Im Zentrum der Geschichte steht Helene Härger, deren Vater als Fuhrhalter Waren über den Pass bringt, wodurch ...

Bergleuchten spielt Ende des 19. Jahrhunderts, als in Göschenen der Gotthard-Tunnel gebaut wird. Im Zentrum der Geschichte steht Helene Härger, deren Vater als Fuhrhalter Waren über den Pass bringt, wodurch er wegen des neue Tunnels um seinen Job bangen muss. Doch Franz Härger ist ein guter Geschäftsmann und wittert die Chancen, die durch die riesige jahrelange Baustelle entstehen, schnell und weiß diese zu nutzen. Doch der Tunnelbau bringt nicht nur zusätzliche Fahrten in die Fuhrhalterei, sondern auch eine Vielzahl an Fremden ins Dorf. Denn hunderte von Italienern finden auf der Baustelle Arbeit und wollen in dem einst kleinen Dorf leben. Und obwohl Helenes Eltern dem italienischen Mineur Piero ein Zimmer auf ihrem Hof vermieten, wünschen sie sich für ihre Tochter keinen näheren Umgang mit ihm. Aber Helene und er ziehen sich an und schon bald kämpfen sie für ihre nicht geduldete Liebe.
Dieses Buch schafft es unfassbar schnell, den Leser – oder in meinem Fall Hörer – in den Bann und in das muntere Treiben dieser Jahrhundertbaustelle zu ziehen. Man ist von der Beschließung des Plans bis zur endgültigen Durchfahrt dabei und erlebt nicht nur die Geschichte der Protagonisten, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte. Durch diese kluge und leichte Verbindung zwischen dem Erzählstrang der Protagonisten und den Ereignissen in Zusammenhang mit dem Gotthardtunnel, aber auch dem Klatsch und Tratsch im Dorf, hat man fast das Gefühl selbst zu dieser Zeit zu leben, weil man alles mitbekommt. Man könnte fast sagen, man hat einen lebendigen 360-Grad Blick auf alle Ereignisse rund um Göschenen.
Besonders mochte ich auch die Entwicklungen, die die Figuren machen und wie man Wendungen erlebt, die man nicht kommen sieht: So ist beispielsweise der Knecht der Härgers anfangs ein netter, geselliger und schwer verliebter Kerl, der schlussendlich zu einem richtig verbitterten Griesgram wird. Oder Helene, die anfangs so unschuldig unbedarft daherkommt und treu auf dem Hof hilft und letztendlich für sich, ihre Ziele und ihre Liebe kämpft. Das alles wird abgerundet mit einer tollen Erzählerin im Hörbuch, die mit einem wunderbar schweizerischen Dialekt die Dialoge spricht und so die Geschichte richtig zum Leben erweckt.
Ich mochte an dieser Erzählung wirklich alles und ich habe das Gefühl, die Protagonisten wirklich gekannt zu haben. Das macht Bergleuchten für mich wirklich zu einer echten Top-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Spannung, Liebe, Freundschaft, Abneigung – ein toller Emotions-Cocktail

Das Haus am Walchensee
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Eine Geschichte mit einem großen Heimatgefühl und dem Duft nach einem aufregenden, vielversprechenden Neuanfang. So kann man Das Haus am Walchensee beschreiben.
Denn Freya kehrt nach vielen Jahren an den ...

Eine Geschichte mit einem großen Heimatgefühl und dem Duft nach einem aufregenden, vielversprechenden Neuanfang. So kann man Das Haus am Walchensee beschreiben.
Denn Freya kehrt nach vielen Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück, um sich von ihrem verstorbenen Vater zu verabschieden. Niemals hätte sie gedacht, wie gefangen sie der Ort und die Menschen dort in kürzester Zeit nehmen würden. Doch ihr Vater schien dies zumindest geahnt zu haben, denn in seinem Testament verpflichtet er seinen Sohn Niklas und seine Tochter Freya, das Gasthaus am Walchensee gemeinsam fortzuführen. Erst ist sich Freya nicht sicher, doch dann ist die alte, vertraute Nähe zu ihrem Bruder wieder da. Und mit diesem Gefühl auch die Heimatverbundenheit und die besondere Anziehung, die der Walchensee auf sie ausübt. Über all dem schwebt aber noch ein dunkles Geheimnis aus Freyas Kindheit, das sie beschäftigt und das sie unbedingt lösen will.
In dem Buch lesen wir abwechselnd Kapitel aus Freyas und aus Niklas Perspektive, wodurch man sich sehr gut in die Geschwister hineinversetzen kann und direkt von Anfang an beide mag. Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Freya mutig und aufgeschlossen, weltoffen und durchaus bereit, etwas zu wagen, wogegen Niklas eher heimatverbunden und beständig ist, aber sich dennoch von den Ideen seiner Schwester begeistern und mitziehen lässt.
Das Besondere an dem Roman war für mich dieses spezielle Dorfgefühl: Man hält zusammen, aber man tratscht auch übereinander und gefühlt weiß jeder noch ein bisschen mehr über den anderen. An manchen Stellen wirkte das beklemmend und an anderen Stellen sorgt das Heimelige und die schönen Naturbeschreibungen für dieses Wohlfühl-Zuhause-Gefühl beim Lesen. Darüber hinaus mochte ich auch die Spannung, während Freya herausfindet, was in ihrer Kindheit passiert ist. Dies steht in krassem Kontrast zu den Schmetterlingen, die sich zwischen Freya und der Männerwelt anbahnen. Aber gerade all diese verschiedenen Aspekte sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will und den Emotionscocktail selbst miterlebt. Der Walchensee bietet dadurch einen wirklich schönen und kurzweiligen Leseurlaub.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Schütze dich durch Wissen vor Falschmeldungen

What the Fake!
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Was genau sind eigentlich Fake News, welche Arten gibt es und warum verbreiten sie sich so schnell? Das alles sind Fragen, die man sich stellen sollte, wenn es einem wichtig erscheint, sich vor Falschmeldungen ...

Was genau sind eigentlich Fake News, welche Arten gibt es und warum verbreiten sie sich so schnell? Das alles sind Fragen, die man sich stellen sollte, wenn es einem wichtig erscheint, sich vor Falschmeldungen zu schützen. Und ganz ehrlich, die Wahrheit sollte uns ja allen am Herzen liegen.
Mit diesem Buch lernen wir das Wichtigste über Fake News und Verschwörungstheorien und bekommen das nötige Handwerkszeug mitgeliefert, wie wir diese falschen Informationen entlarven können, um ihnen nicht aufzusitzen. Besonders begeistert hat mich der Schreibstil dieses Sachbuchs, denn es war wirklich keine Zeile langweilig. Zudem erscheinen die präsentierten Informationen sehr gut recherchiert und mit Quellen belegt, was Vertrauen schafft. Für kurzweilige Unterbrechungen sorgen die Einschübe zum Beispiel mit dem Hashtag

Mehrinfos oder dem Hashtag

Keinefakenews, in denen zusätzliches Wissen aus der Psychologie einfach verständlich erläutert wird oder wo mit echten Falschmeldungen aufgeräumt und sie einem Faktencheck unterzogen werden. Ebenso mochte ich die viele Grafiken, die das Erklärte weiterführend erklären und dafür sorgen, dass es so gut wie möglich im Gedächtnis bleibt. Mein Lieblingskapitel war jenes, wo die gängigsten Verschwörungstheorien beschrieben werden. Denn irgendwie übt es eine Faszination auf mich aus, welche abstrusen Theorien manche Menschen glauben.
Alles in allem kann ich dank dieser Punkte und vor allem auch wegen der guten Kapiteleinteilung meine vollste Empfehlung aussprechen. Denn hier handelt es sich um ein kurzweiliges, interessantes Sachbuch mit einem Thema, das so aktuell ist, wie es nur sein kann.

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