leider zu abgedreht & unrealistisch - blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück
Die Unmöglichkeit des Lebens"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist nicht das erste Buch aus der Feder von Matt Haig, welches ich bisher gelesen habe. Neben "Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten" konnten mich auch ...
"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist nicht das erste Buch aus der Feder von Matt Haig, welches ich bisher gelesen habe. Neben "Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten" konnten mich auch andere Geschichten des Autors begeistern, der mich bis dato vor allem mit seinem tiefgründigen und poetischen Schreibstil verzaubert hat.
Anders als erwartet, beginnt Matt Haig die Geschichte als Briefkorrespondenz und legt den Fokus damit auf die 73-jährige Hauptprotagonistin Grace, die von einer alten Schulfreundin ein Häuschen auf Ibiza erbt.
Durch den Briefwechsel mit Maurice, einem ehemaligen Schüler Graces, entsteht eine intime und innige Stimmung beim Lesen.
Maurice fragt Grace um Rat und Grace fängt an ihm ihre (Lebens-)Geschichte zu erzählen.
Und so wird aus einer Antwort auf eine Mail, eine Geschichte und daraus ein Buch.
Die Emotionen, die sie nach dem Verlust ihres Mannes und ihres Sohnes beschreibt, konnte ich sehr gut nachempfinden. Diese Melancholie in den Sätzen mit einer Brise Depression zwischen den Zeilen finde ich einzigartig. Und dies ist auch das, was mich an Matt Haigs Büchern immer wieder fasziniert.
Gleichermaßen besitzt der Autor das Talent mit unbeschreiblich klugen und poetischen Worten eine tiefe Verbindung zu seinen Lesern aufzubauen.
Mich haben die ersten Abschnitte dieses Buches sehr berührt.
Im weiteren Verlauf der Geschichte rutschte die Handlung für mich leider zu sehr ins Mystische und Paranormale ab, was ich aufgrund des Klappentextes und der Genreeingruppierung nicht erwartet hatte. Das führte dazu, dass mich Matt Haig nur noch teilweise abholen konnte, auch wenn ich seiner Botschaft, die zwischen seinen Worten und Zeilen steckt, durchaus etwas abgewinnen konnte.
Zudem habe ich immer mehr im Fortlauf des Romanes den roten Faden der Handlung verloren und sehnte mich immer wieder nach diesem besonderen Lesegefühl, welches ich sonst bei seinen Büchern empfunden habe.
Auch wenn mich die letzten Abschnitte wieder etwas milde gestimmt haben, war der Roman doch völlig anders als vermutet und anfänglich von mir erwartet.
Insgesamt war es zwar schön Grace ein kleines Stück ihres Weges zu begleiten, ihren neuen Lebensmut, ihr Aufblühen und ihre Veränderung mitzuerleben. Dennoch waren mir die esoterischen, teilweise übernatürlichen Anteile in der Geschichte zu viel.
Den Großteil des Buches füllten zudem aneinandergereihte Anekdoten und Erzählungen, die für mich meist belanglos wirkten und kaum zum Geschehen beitrugen.
Fazit
Eine Story, die durch ihre esoterischen und paranormalen Textabschnitte auf mich zu abgedreht und unrealistisch wirkte. Der gewohnt poetische und tiefgründige Schreibstil konnte diesen Eindruck leider nicht ausgleichen, so dass der neue Roman von Matt Haig hinter meinen Erwartungen weit zurückblieb.