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Veröffentlicht am 25.10.2024

leider zu abgedreht & unrealistisch - blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück

Die Unmöglichkeit des Lebens
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"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist nicht das erste Buch aus der Feder von Matt Haig, welches ich bisher gelesen habe. Neben "Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten" konnten mich auch ...

"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist nicht das erste Buch aus der Feder von Matt Haig, welches ich bisher gelesen habe. Neben "Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten" konnten mich auch andere Geschichten des Autors begeistern, der mich bis dato vor allem mit seinem tiefgründigen und poetischen Schreibstil verzaubert hat.



Anders als erwartet, beginnt Matt Haig die Geschichte als Briefkorrespondenz und legt den Fokus damit auf die 73-jährige Hauptprotagonistin Grace, die von einer alten Schulfreundin ein Häuschen auf Ibiza erbt.

Durch den Briefwechsel mit Maurice, einem ehemaligen Schüler Graces, entsteht eine intime und innige Stimmung beim Lesen.

Maurice fragt Grace um Rat und Grace fängt an ihm ihre (Lebens-)Geschichte zu erzählen.

Und so wird aus einer Antwort auf eine Mail, eine Geschichte und daraus ein Buch.

Die Emotionen, die sie nach dem Verlust ihres Mannes und ihres Sohnes beschreibt, konnte ich sehr gut nachempfinden. Diese Melancholie in den Sätzen mit einer Brise Depression zwischen den Zeilen finde ich einzigartig. Und dies ist auch das, was mich an Matt Haigs Büchern immer wieder fasziniert.

Gleichermaßen besitzt der Autor das Talent mit unbeschreiblich klugen und poetischen Worten eine tiefe Verbindung zu seinen Lesern aufzubauen.

Mich haben die ersten Abschnitte dieses Buches sehr berührt.



Im weiteren Verlauf der Geschichte rutschte die Handlung für mich leider zu sehr ins Mystische und Paranormale ab, was ich aufgrund des Klappentextes und der Genreeingruppierung nicht erwartet hatte. Das führte dazu, dass mich Matt Haig nur noch teilweise abholen konnte, auch wenn ich seiner Botschaft, die zwischen seinen Worten und Zeilen steckt, durchaus etwas abgewinnen konnte.

Zudem habe ich immer mehr im Fortlauf des Romanes den roten Faden der Handlung verloren und sehnte mich immer wieder nach diesem besonderen Lesegefühl, welches ich sonst bei seinen Büchern empfunden habe.

Auch wenn mich die letzten Abschnitte wieder etwas milde gestimmt haben, war der Roman doch völlig anders als vermutet und anfänglich von mir erwartet.

Insgesamt war es zwar schön Grace ein kleines Stück ihres Weges zu begleiten, ihren neuen Lebensmut, ihr Aufblühen und ihre Veränderung mitzuerleben. Dennoch waren mir die esoterischen, teilweise übernatürlichen Anteile in der Geschichte zu viel.

Den Großteil des Buches füllten zudem aneinandergereihte Anekdoten und Erzählungen, die für mich meist belanglos wirkten und kaum zum Geschehen beitrugen.



Fazit

Eine Story, die durch ihre esoterischen und paranormalen Textabschnitte auf mich zu abgedreht und unrealistisch wirkte. Der gewohnt poetische und tiefgründige Schreibstil konnte diesen Eindruck leider nicht ausgleichen, so dass der neue Roman von Matt Haig hinter meinen Erwartungen weit zurückblieb.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

leider nur etwas für echte Bookies

You, Me & Books - Das Freundschaftsbuch für Book-Lover
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Insgesamt finde ich die Aufmachung sehr ästhetisch und schön gestaltet.
Der roséfarbene Hardcover-Umschlag mit der goldenen Prägung sieht sehr hochwertig und edel aus. Die Seitendicke finde ich angemessen, ...

Insgesamt finde ich die Aufmachung sehr ästhetisch und schön gestaltet.
Der roséfarbene Hardcover-Umschlag mit der goldenen Prägung sieht sehr hochwertig und edel aus. Die Seitendicke finde ich angemessen, habe aber hier noch nichts vermerkt, so dass ich kein Fazit zur Benutzung von Finelinern etc. machen kann. Ich weiß also nicht, ob Stifte beim Ausfüllen der Felder auf der nächsten Seite durchdrücken.
Besonders gut gefallen haben mir die vielen wunderschönen Zitate, die immer wieder im Büchlein auftauchen und die Seiten zum Ausfüllen auflockern.

Auch wenn ich dieses Freundschaftsbuch sehr ansprechend gestaltet finde, habe ich mir irgendwie etwas ganz anderes darunter vorgstellt.
Ich bin zwar davon ausgegangen, dass es ein paar Seiten zur (Buch)Freundschaft zum Ausfüllen gibt, aber habe nicht erwartet, dass eigentlich das ganze Buch ein reines Poesiealbum ist. Nur halt dem Thema Bookies und Bücher gewidmet. Da ich zwar einige lose Buchfreundschaften pflege, wir aber keine Besties sind, ist mir der Aufbau dieses besonderen Bookjournals leider too much und für mich nicht geeignet.

Für jede dicke Buchfreundschaft oder deiner/m Bestie mit gemeinsamer Leidenschaft definitiv ein Highlight zum ausfüllen und Verschenken!

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Veröffentlicht am 10.03.2024

teilweise sehr trocken & langatmig

Life Worth Living – Wofür es sich zu leben lohnt
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Das Buch "Life Worth Living - Wofür es sich zu leben lohnt" von Miroslav Volf und seinen Co-Autoren liegt nun schon einige Tage auf meinem Bücherwagen und "schaut" mich strafend an.
Immer wieder habe ich ...

Das Buch "Life Worth Living - Wofür es sich zu leben lohnt" von Miroslav Volf und seinen Co-Autoren liegt nun schon einige Tage auf meinem Bücherwagen und "schaut" mich strafend an.
Immer wieder habe ich versucht ein paar Seiten zu lesen und dem für mich eigentlich sinnvollen Thema in diesem Buch auf die Spur zu kommen und nützliche Informationen herauszufiltern.
Nach über 80 Seiten (knapp 25%) habe ich nun aufgegeben, dieses Sachbuch abgebrochen und beiseitegelegt.
Insgesamt empfand ich das Gelesene als sehr trocken und langatmig aufgearbeitet.
Zunehmend genervt hat mich auch der ständige Verweis auf die ach so erfolgreichen Kurse und begeisterten Studenten der Autoren an der renommierten Yale University.
Leider konnte mich das bis dato Gelesene nicht gleichermaßen begeistern, da die Sachverhalte für mich schwer greif- und verwertbar waren und der Aha-Effekt ausblieb.
Das Buch konnte mich nicht überzeugen.
Der erwartete Mehrwert blieb aus.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Ein vielversprechender Reihenauftakt mit vielen unverhofften Wendungen, spicy Szenen, düsterer Kulisse & reichlich Suchtpotenzial.

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Auf diese vielversprechende Reihe von Raven Kennedy bin ich durch die Verlagsvorschau des Kyss-Verlages aufmerksam geworden.
Ich fand die Idee hinter der Geschichte und die Adaption zur griechischen Midas-Sage ...

Auf diese vielversprechende Reihe von Raven Kennedy bin ich durch die Verlagsvorschau des Kyss-Verlages aufmerksam geworden.
Ich fand die Idee hinter der Geschichte und die Adaption zur griechischen Midas-Sage spannend und faszinierend zugleich. Damit reiht sich "The Goldest Dark" in den aktuellen Trend des deutschen Buchmarktes ein, bei dem düstere und dunkle Geschichten den Leser in eine raue und teilweise verkommene Welt entführen.

"The Goldest Dark - Die Gefangene" ist dabei zeitgleich mit dem 2. Band "The Goldest Dark - Die Verräterin" erschienen, um nach dem 1. Teil der Reihe, der mehr als Einführung in die Welt von Orea fungiert, die Leser nicht zu verstimmen und zu lange auf die Fortsetzung warten zu lassen.
In meinen Augen eine sehr gute Entscheidung, die die Lesefreude und Spannung aufrechterhält, weil man gleich zum nächsten Buch greifen kann ohne die Ereignisse von "Die Gefangene" zu vergessen.

Raven Kennedy verschwendet keine Zeit und hält sich mit Prologen oder langem Vorgeplänkel auf, sondern startet mit der erotischsten Szene des ganzen Buches.
Rau und wild, in Dark-Romance-Manier, wird das Leben im 6. Königreich Oreas, das Leben König Midas, dargelegt. Immer an seiner Seite, hinter Gitterstäben verwahrt, sein kostbarster Schatz: Auren, die Goldgeküsste.
Der Leser erlebt die Geschichte durch Aurens Sicht, spürt ihren Gefühlen und Gedanken nach, was dem Buch seine ganz eigene Dynamik und Spannung verschafft.
Tatsächlich kann man "The Darkest Gold - Die Gefangene" als Vorgeschichte ansehen, die erst einmal eine Basis und ein Gefühl für die Welt, deren Menschen und ihr Leben verschafft. Die eine Grundstimmung vermittelt und einen tiefer in die Abgründe König Midas und die Welt Oreas zieht. Vieles bleibt ungewiss und im Dunklem.
Insgesamt konnte mich die Autorin immer wieder mit ungeahnten Elementen und Wendungen überraschen, mit möglichen neuen Hauptfiguren, mit bröckchenweisen Informationen, die das bisher Gelesene wieder in einem komplett anderen und neuen Licht erscheinen lassen.
Mit ihrem rauen, düsteren, ja teilweise rohem Schreibstil fängt sie perfekt die Atmosphäre der Geschichte ein und erzeugt immer wieder Gänsehautmomente.
Dabei erscheint Auren immer wieder wie ein Lichtstrahl, nicht nur optisch durch ihr güldenes Aussehen, sondern vor allem durch ihre Sichtweise auf die Dinge in allem etwas Positives zu finden; einen Silberstreif am Horizont. Durch ihre Augen und den wortgewandeten, nahezu poetischen Beschreibungen Raven Kennedys wird der Geschichte ihre Düsternis genommen und schafft damit ein Gegengewicht zum Dunklen und Bösen.
Besonders Auren hat in meinen Augen eine vielversprechende und faszinierende Entwicklung durchgemacht.
Allerdings hat mich das Ende des Buches mega verwirrt und gleichzeitig neugierig zurückgelassen, da für mich noch so Vieles offen und unklar geblieben ist und ich für mich selbst noch nicht die Entscheidung fällen konnte, wer nun zu den Guten und wer zu den Bösen dieser Dark-Romance-Geschichte gehört.

Fazit
Ein vielversprechender Reihenauftakt mit vielen unverhofften Wendungen, spicy Szenen, düsterer Kulisse und reichlich Suchtpotenzial. I ♥ it!

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Veröffentlicht am 23.07.2023

eine einnehmende Fake-Dating-Geschichte mit viel Fingerspitzengefühl für die Zwischentöne

Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht
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Normalerweise gehört Fake-Dating nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbooktropes, aber Adiba Jaigirdar hat mich mit dem Klappentext zu ihrem Jugendbuch "Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht" neugierig ...

Normalerweise gehört Fake-Dating nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbooktropes, aber Adiba Jaigirdar hat mich mit dem Klappentext zu ihrem Jugendbuch "Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht" neugierig gemacht.
Ich fand die Tatsache, dass die Geschichte diesmal von zwei Mädchen handelt, erfrischend anders und vielversprechend.
Zusätzlich fand ich in dieser Konstellation den bengalischen und muslimischen Familienhintergrund spannend, der in großen Teilen konträr zur europäischen Lebensweise steht und habe mir gleichzeitig mehr Einblicke in die Kultur, den Glauben und den Traditionen der Mädchen und ihrer Familien erhofft.

Der Einstieg ist mir leichtgefallen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend, wenn auch nicht unbedingt auf emotionale Weise, sondern mehr durch seine Ausdrucksstärke.
Jaigirdar schafft es zwischen den Zeilen Feinheiten einzuflechten, die mich als Leser Facetten des Alltagsrassismus, den besonders Humaira "Hani" Khan ausgesetzt ist, spüren und fühlen lassen haben.
Mit subtilen kleinen Bemerkungen, spitz wie Nadelstiche, sticht dabei vor allem ihre Schulfreundin Aisling heraus, die Hani kurzerhand ihr Urteilungsvermögen abspricht.
Aber auch Ishita "Ishu" Dey kämpft mit ihrer eigenen Identität, die bisher vordergründig von ihrem traditionsbewussten Elternhaus bestimmt wurde.
Aus unterschiedlichen Beweggründen und Zielen lassen sich die Mädchen auf einen Deal ein und täuschen eine Beziehung vor. Doch in ihren Plan waren keine echten Gefühle vorgesehen und diese scheinen nun ihr "Fake-Dating" völlig durcheinander zu bringen.

Die Geschichte von Hani und Ishu hat mich vom Lesefeeling sehr an Alice Osemans "Heartstopper" erinnert.
Doch neben dem Fokus der sexuellen Identität bringt die Autorin noch viele andere Aspekte in ihr Buch mit ein. Neben dem Erwachsenwerden und den alltäglichen Problemen, mit denen Jugendliche sich heutzutage herumschlagen, sensibilisiert und öffnet sie die Augen für die Vielfalt und Andersartigkeit in unserer Welt.
Sie gibt mit ihrem Jugendbuch diskriminierten Menschen eine Stimme und ein Gesicht und hat zumindest mich zum Nachdenken und Verstehen angeregt.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich mir zum Ende hin für die beiden Mädchen eine deutlichere Gerechtigkeit gewünscht hätte. Doch der Ausgang der Geschichte spiegelt gleichzeitig den Stand unserer Gesellschaft wider und ist damit sicherlich am Realistischstem, auch wenn er mich persönlich etwas unzufrieden zurückgelassen hat.

Fazit
Eine Fake-Dating-Geschichte, die alles andere als oberflächlich daherkommt, sondern mit viel Fingerspitzengefühl der queeren Community eine Stimme und dem Alltagsrassismus Gehör verschafft.

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