Düster und spannend
Brennende NarbenMara Billinsky, Ermittlerin Frankfurts, bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. Neben einem brutalen Mord an einer Prostituierten kommt ein weiterer Fall hinzu: Eine Bombe explodiert in einem Auto, welches ...
Mara Billinsky, Ermittlerin Frankfurts, bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. Neben einem brutalen Mord an einer Prostituierten kommt ein weiterer Fall hinzu: Eine Bombe explodiert in einem Auto, welches sich gerade auf der Autobahn befand, und tötet alle darin sitzenden Menschen. Doch nicht nur diese Todesfälle lassen die Ermittler kaum still stehen, Mara nimmt sich auch wieder ihrem persönlichsten Fall an; Der Mord an ihrer Mutter. Kann sie nach so vielen Jahren das Geheimnis ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte lösen?
Dies ist der dritte Teil rund um die Ermittlerin Mara Billinsky, jedoch bin ich auch der Meinung, dass man die Bücher der Reihe unabhängig voneinander lesen kann.
Zur Optik kann man auf den ersten Blick sagen, dass die einzelnen Bände so gestaltet wurden, dass sie gut zueinander passen und erkennbar ist, dass sie zueinander gehören, was ich persönlich recht wichtig finde. Außerdem ist das Buch in vier Teile unterteilt, was die Geschichte gut ineinander gliedert. Die Kapitellänge beträgt ungefähr fünf bis zehn Seiten, was ich total angemessen finde. Auch der Schreibstil gefällt mir besser, als noch im ersten Band. Er ist viel flüssiger, weshalb er einen leichter durch die Geschichte trägt. Genauso gefällt mir, dass ab und an immer mal wieder Bezug zu den voran gegangenen Bänden genommen wird, wo der Sachverhalt in ein bis zwei Sätzen kurz wiederholt, aber nie der ganze Fall erzählt wird. Auch in diesem Buch wird aus verschiedenen Sichtweisen die Story geschildert: Von den Ermittlern, insbesondere Mara, jedoch auch von den Tätern und teilweise auch ihren Opfern. Außerdem hat mir gefallen, dass man direkt im ersten Kapitel in die Geschichte hinein geworfen wird, sodass es von Anfang an spannend und schockierend zu gleich ist. Was mir ebenfalls mehr als gut gefallen hat, ist, dass man endlich mal etwas mehr über Maras Kollegen Rosen erfährt. Man lernt ihn persönlich kennen, erfährt viele Dinge über sein Leben und ist nicht länger nur ein Name. Und auch, wenn man in den anderen Geschichten schon viel über Mara und ihre persönliche Vergangenheit erfahren hat, wird das hier nocheinmal stark vertieft und man lernt auch viele neue Personen aus ihrer Vergangenheit kennen.
Leider haben mir jedoch auch ein paar Aspekte nicht so gut gefallen. Zum einen finde ich, dass man manchmal zu sehr auf Mara mit ihrem Spitznamen und Aussehen herum reitet. Genauso habe ich nicht all ihre Handlungen immer nachvollziehen können und in wenigen Passagen hat mich ihre eigenwillige Art ein klein bisschen genervt. Was definitiv Spannung aufbaut, mich aber leider auch ein wenig nervt ist, wenn der Ermittler zu einer Erkenntnis oder Lösung kommt, diese allerdings vor dem Leser geheim gehalten wird. Außerdem hätte ich mir gerne gewünscht, dass Personen, welche wir insbesondere im zweiten Band näher kennen lernen durften, auch ab und zu in dieser Geschichte erwähnt werden, und nicht komplett übergangen werden, auch wenn es nur eine kleine Erwähnung am Rande ist.
Trotz der negativen Kritikpunkte hat mir der Thriller doch ziemlich gut gefallen. Alles in Allem hat er einen guten und spannenden Eindruck hinterlassen, auch wenn ich hier ein weiteres Mal erwähnen muss, dass es keinesfalls für schwache Nerven geeignet ist, vorallem nicht bei den Kapiteln, die aus der Sicht des Täters geschrieben sind. Dennoch kann ich das Buch empfehlen, wenn man eher brutale und psychisch belastende Bücher mag. Für die jüngeren Leser unter uns deshalb wohl eher nicht geeignet.