Inhalt
Anna ist Polizistin und kehrt nach einigen Jahren wieder auf die Insel Helgoland zurück, auf welcher sie aufgewachsen ist und viele schreckliche Erfahrungen machen musste. Dieser Erfahrungen holen ...
Inhalt
Anna ist Polizistin und kehrt nach einigen Jahren wieder auf die Insel Helgoland zurück, auf welcher sie aufgewachsen ist und viele schreckliche Erfahrungen machen musste. Dieser Erfahrungen holen Anna schneller ein, als ihr lieb ist, denn gemeinsam mit ihren Kollegen Marten und Paul ermittelt Anna in einem ganz speziellen Fall - ihrem Fall. Nicht nur SMS mit unheimlichen Nachrichten versetzen Anna in ein Gefühl des Unwohlseins, auch Päkchen mit einem abgeschnittenen Daumen, Ohr, Blut und gemalte Bilder an ihrer Wand. Hinzukommt ein heftiger Sturm, der die Inselbewohner dazu zwingt, ihre Häuser nicht mehr zu verlassen und keiner von der Insel hinauf oder hinunter kann. Der Täter musst also noch irgendwo auf der Insel sein, kann Anna ihm und ihrer Vergangenheit entkommen? Auch Katharina Loos, eine „gestrandete“ Putzfrau, macht im Haus eines Arztes und zugleich ihres Arbeitgebers eine ungewöhnliche Entdeckung im Keller. Katharina befürchtet schlimmes und sieht den Arzt auf einmal mit ganz anderen Augen.
Beschreibung
Dieses Buch wollte ich damals unbedingt haben und dann lag es einige Jahre auf meine SuB. Nun habe ich es im Zuge des SuB-Abbaus endlich zur Hand genommen und bin sehr positiv gestimmt, was die Handlung anbelangt. Ich mag dieses Element, der unheimlichen und geheimnisvollen Vergangenheit. Dass Anna etwas verbirgt und keiner so richtig weiß, was es ist. Erst von Seite zu Seite erfährt man etwas mehr über diese Vergangenheit und am Ende dann so richtig, was damals passiert ist. Für den Leser ist nur klar, dass Anna etwas traumatisches erlebt hat, was sie noch immer beschäftigt. Sie scheint wie gefangen in ihrem Trauma und verarbeitet dieses in Briefen und kleinen Tagebuch Einträgen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie sich keinem geöffnet hat. Als Protagonistin mochte ich Anna wirklich gerne, da sie keine sonderlich kühle Protagonistin war und überaus mutig, sondern auch etwas ängstlich und zurückhaltend mit wenig vertrauen.
Tim Erzberg sorgt durch seinen flüssigen und angenehmen Schreibstil dafür, dass sämtliche Geheimnisse nicht schon vorher ans Licht kommen. Er setzt gute Pausen und Cliffhanger, so dass eine durchgehende Spannung entsteht. Zudem beschreibt er die Orte der Insel so toll, dass ich mir als Leserin alles richtig gut vorstellen konnte und mit Anna gemeinsam die Straßen mit dem Fahrrad entlang gefahren bin oder an den steilen Klippen stand. Hier macht einfach auch alles so viel Sinn, der Sturm der häufiger mal tobt, die kleine Dorfpolizei usw. Bei mir ist nicht einmal die Frage aufgekommen „warum macht Anna das?“ oder „die hätten doch einfach…“.
Für viel Spannung sorgt der Autor auch dadurch, dass selbst dem Täter einige kleine Kapitel zukommen und man bereits etwas erfährt, allerdings immer nur so viel, dass man nie wirklich weiß, wer sein Opfer ist und wer der Täter. Männlich oder weiblich wird erst zum Ende hin ganz kurz erwähnt. Allerdings muss ich hierzu auch sagen, dass ich mir schon relativ weit am Anfang gedacht habe, wer hinter den unheimlichen Päckchen steckt. Nur den Rest konnte ich mir noch nicht zur Gänze zusammen reimen. Tim Erzberg hat allerdings noch einen zweiten Handlungsstrang aufgebaut, der ebenso spannend war. Schade nur, dass dieser Handlungsstrang nur selten erwähnt wurde. Katharina Loos und Dr. Strecker spielen hier eine große Rolle. Tatsächlich habe ich hier die gesamte Zeit auf eine richtig gruselige Wendung gehofft und wurde in dieser Hoffnung leider etwas enttäuscht.
Fazit
Tim Erzberg hat mich in diesem Buch mit einem wunderbar leichten und dennoch spannenden Schreibstil von sich überzeugen können. Mir hat es gefallen, dass immerzu Fragen offen geblieben sind und man ständig hinter das Licht geführt wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurde zu viel verraten, was die Spannung hätte kaputt machen können. Ich habe diesem Buch 5 Sterne gegeben, weil es ein angenehmer und leichter Thriller ist, der dennoch spannend und rasant ist.
Beschreibung
Diese Handlung beginnt gleich mit einer erschreckenden Handlung. Man wird in die Handlung eingeführt, in der alles noch ganz wunderschön und ungezwungen ist. Man lernt unsere Protagonistin ...
Beschreibung
Diese Handlung beginnt gleich mit einer erschreckenden Handlung. Man wird in die Handlung eingeführt, in der alles noch ganz wunderschön und ungezwungen ist. Man lernt unsere Protagonistin Ella Mara kennen, erfährt etwas über ihr Leben, ihre Hobbies, ihre Familie, ihren Status und auch über ihre Internetliebe Cinder. Alles scheint so wunderschön und Ella ein glückliches Mädchen zu sein. Doch von einem Moment auf den anderen ist alles anders. Ella und ihre Mutter haben einen Autounfall, der für die Mutter tödlich endet. Ella hingegen darf Leben, aber unter harten Bedingungen. Sie trägt schlimme Verbrennungsnarben davon, es wird ihr Haut transplantiert und sie muss von nun an am Stock gehen. Auch der Kontakt zu Cinder ist seit Ellas Unfall eingestellt. Man wird also quasi in die Handlung hinein geworfen und befindet sich immer zu in einem Zustand aufgewühlter Emotionen.
Die Geschichte ist teilweise so hart und traurig, doch durch kleine Dinge wächst immer wieder die Hoffnung, dass alles gut werden wird. Ella wir stellenweise so furchtbar gehänselt und gemobbt, dass man die Menschen immer wieder in Frage stellt und nicht fassen kann, wie man zu so etwas fähig ist. Denn schließlich ist Ella ein wundervolles, liebevolles und höfliches Mädchen und somit wunderbare innere Werte hat. Ähnlich grausam ist auch, dass die neue Familie von Ella sie ebenfalls sticht und ihr zuerst die kalte Schulter zeigt. Was muss das für ein Gefühl sein, so von der Familie verstoßen zu werden und das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man niemanden mehr an seiner Seite hat? Zum Glück lässt die Feindseligkeit und die Ablehnung innerhalb der Familie schnell nach und Ella wird in die Familie aufgenommen. Doch immer wieder muss Ella schreckliche Dinge über ihr Leben erfahren, die sie herunterziehen und meiner Meinung nach nur sehr schwer und hart zu verarbeiten sind. Es ist wirklich unfassbar, was sich da abgespielt hat und was Ella alles durchleben muss.
Auch mit Cinder verläuft nicht alles einfach. Denn nachdem sie wieder zu ihm Kontakt aufgenommen hat, schein alles so wunderschön. Aber die beiden haben Geheimnisse voreinander, die eine Beziehung nicht einfach machen. Als sich Ella und Cinder schließlich treffen und die Geheimnise gelüftet werden, steht Ella auf einmal in der Öffentlichkeit und alle Welt sieht ihre Narben und hänselt sie dafür. Doch nicht nur das, es gibt auch viele Menschen, die Eifersüchtig auf Ella sind und ihr das Glück nicht gönnen. Sie manipulieren, schreiben schreckliche Kommentare und würden Ella nur zu gerne Tod sehen. Ein Glück gibt es so tolle Leute wie ihre paar engen Freunde und ihre Stiefschwester, die zu Ella halten und selbst ihr Vater und ihre Stiefmutter setzen sich für Ella ein. Auch Cinder versucht mit allen Mitteln Ella zu überzeugen, dass alles gut wird und das gelingt ihm auch durch seine liebevolle und hilfsbereite Art, die so gut mit Ella harmoniert. Die Beiden haben ähnliche Hobbies und eine Leidenschaft für ein ganz bestimmtes Buch.
Der Schreibstil war so wundervoll! Kelly Tram hat gefühlvoll geschrieben, mit viel Empathie und gleichzeitig soviel Grausamkeit, dass sich die Handlung so real angefühlt hat. Sie hat eine ganz aktuelle Thematik aufgegriffen und diese wunderbar umgesetzt. Bei vielen Bücher Zweifel ich immer wieder wie authentisch eine Handlung ist. Natürlich ist die Chance gering, dass man ausgerechnet mit einem bekannten Schauspieler jahrelang Kontakt hat und dann auch noch mit ihm zusammen kommt. Allerdings ist sind die Geschehnisse hier sicherlich authentischer. Der Neid, der Ekel vor Ella, das Mobbing, ihr Status innerhalb der Familie. Alles das passt zusammen, weil die Autorin sich hierfür gute Gründe überlegt hat und einen Hintergrund aufgebaut hat, der durchaus Sinn macht. Ella schlittert von einem traumatischen Ereignis zum nächsten und dennoch stellt Kelly Oma diese Ereignisse so dar, dass sie nicht überzogen wirken.
Fazit
Ein wunderschöne, berührende, romantische und gleichzeitig traurige Geschichte, die mich wirklich gepackt hat und seine 5 Sterne definitiv verdient hat. Ein tolles Buch, was tatsächlich an ein modernes Märchen angelehnt ist, wie z.B. „Cinderella Story“ nur in noch schöner. Es enthält wunderbare, herzliche und liebevolle Charaktere, die erreicht haben, dass ich mich so unfassbar wohl mit ihnen gefühlt habe und Ella am liebsten umarmt hätte. Ich selber hätte Ella gerne zur Freundin. Diese Geschichte zeigt, dass aufgeben keine Option darstellt und kämpfen, mit den richtigen Menschen an seiner Seite, unerlässlich ist.
Beschreibung
Die geschilderten Fälle gehen recht schnell von statten und auch die Minderjährigen lernt man in diesem Buch nicht wirklich kennen. Stattdessen legt Veit Etzold einen großen Fokus auf die ...
Beschreibung
Die geschilderten Fälle gehen recht schnell von statten und auch die Minderjährigen lernt man in diesem Buch nicht wirklich kennen. Stattdessen legt Veit Etzold einen großen Fokus auf die Ermittlungsarbeiten. Im Vordergrund stehen hierbei weniger die Taten an sich. Es werden einige andere Täter in diesem Buch erwähnt und ihre Taten genauer geschildert. Natürlich immer mit dem Gedanken, dass die Ermittler sich dem Blutgott nähern. Für meinen Geschmack war das allerdings etwas zu viel Gerede, so dass die Handlung nie richtig auf den Punkt gekommen ist.
Generell fand ich auch das Buch etwas zu schnelllebig. Wie bereits erwähnt hat man die Minderjährigen Täter nie wirklich kennengelernt und auch nur ein einziges Mal das Vorgehen des Blutgottes, wie er sich einem der Täter nähert. Ich fand das ehrlich gesagt schade, denn das sind bei mir die Momente, in denen viel Nervenkitzel entsteht. Neben der Kontaktaufnahme mit Noah gab es noch den Moment, in dem Ralle in das Haus eindringt und Marie sich als Killern ausgibt. Auch das Ende hat mir wirklich gepackt und hat mich erschreckt und neugierig gemacht. Leider gab es für mich ansonsten eher weniger Spannungsmomente.
Des Weiteren ist für mich die Frage offen geblieben, was ein Neutrum ist. Dies konnte ich mir erst einigermaßen erschließen, nachdem ich den Begriff bei Google eingegeben habe. Mag sein, dass ich das evtl. überlesen habe.
Nun zu den Charakteren, was soll ich sagen. Irgendwie konnte ich zu keinem der Protagonisten eine Bindung aufbauen oder Sympathie herstellen. Vermutlich lag das daran, dass man über keinen der Ermittler, Täter oder Opfer etwas genauer in Erfahrung bringen konnte, was die privaten Angelegenheiten, Gedanken und Gefühle anbelangt. Immer mal wieder sind kleine Details eingeflossen (z.B. dass sich jemand wegdreht, dass man immer wieder an die Tat denken muss usw.), aber keine größeren Informationen zu den Gedanken oder Handlungen, welche die Charaktere näher dargestellt hätten. Zudem stellt sich mir bei diesem Buch auch die Frage, weshalb es noch als „Clara-Vidalis-Thriller“ deklariert wird, wenn Clara hierin gar keine so große Rolle spielt. MacDeath, als Claras Ehepartner, nimmt eine etwas größere Rolle ein. Er ist der Profiler. Damit kommt ihm eine entscheidende und vor allem auch interessante Rolle zu. Auch diese wird für meinen Geschmack nicht so richtig ausgefüllt. Vor allem wenn ich die Rolle des Profilers mit anderen Büchern vergleiche, in denen die Profiler eine Rolle spielen.
Die geschilderten Taten fand ich allerdings super! Hier wurde sehr detailgetreu geschildert, wie die Opfer zugerichtet wurden. Sehr schockierend, aber dennoch passend für einen Thriller! Super!
Ein Kompliment möchte ich allerdings noch für das Cover aussprechen. Der Verlag hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet. Ich mag dieses erhabene Gefühle des Covers und finde auch das Symbol vorne auf dem Cover passend, denn darum geht es in diesem Buch ja.
Fazit
Insgesamt ein verstörender Thriller, in welchem teilweise auf blutrünstige Art und Weise geschildert wird, wie die Opfer aufgefunden wurden und wie die Täter vorgegangen sind. Stellenweise wird auch die Realität nicht außer Acht gelassen und immer wieder wahre Fälle geschildert, was das Buch sehr interessant macht. Von mir gibt es 3,5 Sterne, da mir die Idee des Buches gut gefallen hat, es allerdings an der Umsetzung gehapert hat.
Inhalt
Kennenlernen tun wir Sophia in Berlin, Studentin der Chemie. Gut behütet ist sie bei ihren Eltern aufgewachsen und hat eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändert und die dazu führt, dass ...
Inhalt
Kennenlernen tun wir Sophia in Berlin, Studentin der Chemie. Gut behütet ist sie bei ihren Eltern aufgewachsen und hat eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändert und die dazu führt, dass ihre Eltern sie verstoßen. Sophia bleibt nichts anderes übrig, als sich eine neue Unterkunft zu suchen und irgendwie Geld zu verdienen. Zum Glück gibt es ihre beste Freundin Henny, die sich für Sophia einsetzt und ihr zu einem neuen Job verhilft. Als es für Henny nach Paris geht, steht es gar nicht lange zur Debatte, denn keine Frage - Sophia kommt natürlich auch mit. Für Sophia erscheint alles wie ein Neuanfang. Doch auch in Paris warten die Schattenseiten des Lebens auf sie. Sie benötigt eine Arbeitserlaubnis, einen Pass, einen Job. Sophia strengt sich an, besucht Bibliotheken und arbeitet hart an sich. Sophia glaubt fest daran, dass sie sich ihren Traum der Kosmetikherstellerin erfüllen kann, doch dann kommt sie ins Krankenhaus und erfährt eine traurige Nachricht… Für Sophia bricht eine Welt zusammen und auch Henny verändert sich, es scheint, als wolle Henny nicht mehr mit Sophia zusammenwohnen und sie unterstützen. Sophia setzt alles auf eine Karte und bewirbt sich in einer kleine Kosmetikboutique bei Helena Rubinstein. Diese hält ein Jobangebot für Sophia bereit, was diese nicht ausschlagen kann. So begibt sich die junge Sophia nach New York und lässt ihr altes Ich immer mehr hinter sich. Wird Sophia hier ihr Glück finden können?
Beschreibung
„Ich hatte Zeit, um nachzudenken. Alles kam mir so unwirklich vor. Noch vor einigen Tagen war ich in Berlin gewesen, und jetzt saß ich hier. Es war seltsam. Indem ich Französin wurde oder zumindest das Recht erhielt, mich her aufzuhalten, streifte ich die alte Sophia gänzlich ab und wurde zu einer neuen. Doch zu was für einer Version von mir selbst?“ (S.142 f.)
Auf diesem Weg zur ihrem Selbst begleiten die Leser und Leserinnen Sophia und durchleben dabei die unterschiedlichsten Emotionen und Geschehnisse.
Schon auf den ersten Seiten konnte ich mich sofort auf die Geschichte von Sophia einlassen und mich in die 1920er Jahre hinein versetzen. Das alte Berlin wahrnehmen, mit all seinen Gebäuden und dem Geruch, die Kleider die Sophia getragen hat, die Universitäten und die Männer der damaligen Zeit. Ich konnte mir das Theater vorstellen, die Schauspieler und die Hoffnungen von Henny und Sophia nachvollziehen. Auch in Paris hatte ich die kleinen Geschäfte und vor allem auch die teuren Läden direkt vor Augen. Es hat sich so angefühlt, als wäre ich dabei gewesen. Was vor allem auch an dem wundervollen Schreibstil von Corina Bomann liegt. Sie schreibt so detailgetreu, emotional und mit einer Leichtigkeit, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Sie erweckt die Charaktere zum Leben, schreibt ihnen ganz individuelle Charakterzüge zu und trifft genau das Frauenbild der damaligen Zeit. Teilweise kam das Gefühl auf, dass Corina Bomann selber in den 1920er Jahren gelebt hat und die Geschichte von Sophia ihre eigene wäre und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas ganz besonderem macht. Des Weiteren lässt die Autorin zu keiner Zeit den roten Faden außer Acht! Familie, Kosmetik, die Liebe und die Todgeburt werden jederzeit wieder erwähnt und nicht einfach so abgehakt, was bei vielen Bücher oftmals der Fall ist. Nebenbei sorgt Corina Bomann für spannende Momente, wie z.B. der Manipulation von Produkten, die verheimlichte Schwangerschaft gegenüber Darren O’Connor und die Todgeburt. Auch was Henny und ihren Freund Jouelle betrifft, kommt es immer mal wieder zu Momenten der Spannung - was ist das zwischen den Beiden, warum verhält Henny sich so komisch und warum antwortet sie Sophia in New York so selten? Selbst Helena Rubinstein macht es immer wieder spannend. Am Ende des Buches häufen sich diese Momente der Spannung, sodass es zu einem gemeinen Cliffhanger kommt, der Lust darauf macht, das Buch weiterzulesen. (An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz eine Leseerfahrung mit euch teilen. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass da im Krankenhaus bestimmt etwas nich sauber gelaufen ist und habe gedacht, dass man im zweiten Teil sicherlich mehr dazu erfährt, da ich im ersten Band noch nicht damit gerechnet habe. Und dann kommt dieser Brief an. Ich hab tatsächlich kurz einen Laut von mir gegeben und konnte es nicht glauben. Ich musste indem Moment einfach mit jemandem darüber reden, da ich es einfach nicht fassen konnte und es dennoch die gesamte Zeit über geahnt habe. Das hat Corina Bomann sehr gut hinbekommen.)
Es ist so wundervoll miterleben zu können, wie Sophia, obwohl sie quasi ganz alleine ist und keine Freunde oder Familie bei sich hat, für die Arbeit aufopfert und immer wieder das Gute in dem Ganzen Unglück sieht und für sich verbucht, dass sie es zu etwas gebracht hat. Auch die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen O’Connor und ihr entwickelt ist schön und gleichzeitig doch so traurig, denn man erfährt alles hautnah mit. Sophias Ängste, ihre Sorgen, ihre Hoffnungen und ihr Liebeskummer.
Sophia selber hat sich zu einer selbstbewussten Frau entwickelt. Für mich war sie zu Beginn schnell zu verunsichern, sehr vorsichtig und zurückhaltend, teilweise auch sehr ängstlich, wenn man daran denkt, dass sie sich auch nicht getraut hat durch die Tür im Theater zu schauen. Dadurch, dass sie ihrem Vater allerdings schon die Stirn bieten musste, hat sie hier schon einen großen Schritt nach vorne gemacht. Sie hat sich hier schon getraut, ihren eigenen Weg zu gehen und das Kind nicht abzutreiben und genau diese kleine Stärke, die tief in ihrem Inneren gesteckt hat, hat sich immer weiterentwickelt. Sie hat sich überwunden das Baby zu behalten, sie hat als Garderobiere gearbeitet, ist nach Paris gezogen, hat sich getraut bei Helena Rubinstein anzuheuern und letztendlich sogar nach New York zu ziehen. Sie hat niemals den Lebenswillen verloren und ist zu keiner Zeit auf die falsche Bahn geraten. Wie gut, dass sie ein paar Menschen um sich herum hat, die ihr rasch ans Herz wachsen.
Vor allem Henny hat einen großen Schritt zu Sophias Entwicklung beigetragen und quasi die Grundlage für alles gelegt. Ich kann verstehen, dass Sophia in Henny eine gute Freundin gefunden hat, denn ich habe sie genauso sehr ins Herz geschlossen wie Sophia. Sie ist ein kleiner Wirbelwind, trägt das Herz auf dem rechten Fleck, steckt so voller Freude, Hoffnungen und Motivation und ist ein lebensfroher Mensch, der sich von Niemandem bremsen lässt. Umso schöner war es, dass Sophia bei ihrer Freundin unterkommen konnte, dass Henny sie unterstützt hat und immer zu ihr gehalten hat. Sein wir mal ehrlich - genau solche Freunde wünscht man sich doch, oder? Auch wenn Henny sich immer mehr zurückzieht und sicherlich auch einige falsche Entscheidungen trifft oder nicht gerade freundschaftlich handelt…
Besonders spannend und interessant fand ich auch die Geschichte um Helena Rubinstein und ihre „Beziehung“ zu Elizabeth Arden. Ich habe mich häufiger gefragt, woher Corina Bemann all diese Informationen hat, ob sie teilweise der Wahrheit entsprechen und hätte mir am liebsten Dokumentationen zu den beiden Damen der Kosmetikbranche angesehen.
Die gesamte Zeit über habe ich meinen Fantasien zu den beiden Damen freien Lauf gelassen, doch auf den letzten hundert Seiten musste ich einfach bei Google nachschauen, wie die beiden aussahen. Zwei Frauen, die die Kosmetikbranche noch heute revolutionieren. Selbst die Kosmetiklinie Max Factor kam im Buch vor.
Zum Schluss möchte ich nun auch noch einmal kurz auf das Cover eingehen. Ich finde die Farbzusammenstellung wunderschön und es ist vermutlich genau das „Fuchsia“, was Darren O’Connor für seine Cremedosen verwenden wollte. Und ja, er hat recht - genau solche pink Töne gefallen den Frauen, zumindest mir! Er wirk elegant und passend für die Kosmetik. Da ich mir auch die anderen Cover schon angesehen habe, finde ich es toll, dass der ullstein Verlag seinen Covern treu geblieben ist und alle aufeinander abgestimmt hat. Ich finde man sieht von Cover zu Cover, dass sich Sophia verändert und immer reifer und erwachsener wird.
Fazit
Auf jeden Fall macht dieses Buch nun Lust auf eine Fortsetzung, für mich bleiben noch so viele Fragen offen und gerade am Ende wurde es immer spannender. Ich bin so gespannt darauf, was der Brief von Elizabeth Arden bewirken wird. Lass Sophia sich auf ihr Angebot ein und wendet Helena Rubinstein den Rücken zu? Gerät Sophia auf die falsche Bahn und wir zu einem „Spitzel“? Wird durch Sophia irgendein Gerücht oder vielleicht auch eine Wahrheit nach draußen transportiert, die dazu führt, dass ein öffentlicher Krieg zwischen den beiden Damen der Kosmetik entfacht? Vielleicht schafft Sophia sogar ihre eigene Kosmetik zu produzieren? Welches Spiel treibt Darren, meldet er sich nochmal bei Sophia oder hat er sie für immer verlassen? Auf welche Spuren wird Sophia in Paris stoßen und wer steckt hinter diesen unglaublichen Vorkommnissen, die ihr Kinder betreffen? Werden sich ihre Eltern wieder bei Sophia melden und wie reagieren sie darauf, wenn sie hören, wo Sophia mittlerweile steht und was alles Geschehen ist?
Hach, ich habe so viele Fragen und freue mich unheimlich auf den nächsten Teil! Am liebsten würde ich ihn sofort lesen.
Es ist wie „der Teufel trägt Prada“ nur in viel emotionaler, romantischer, interessanter und weniger oberflächlich. Quasi die schönere Version von „der Teufel trägt Prada“.
Für mich bislang mein Jahreshighlight!
„Gut. Denken Sie immer daran, wir machen Schönheit für Königinnen und sind die Königinnen der Schönheit!“ (S.429 - Madame Rubinstein zu Sophia)
Beschreibung
Nachdem ich den ersten Teil „All in - Tausend Augenblicke“ gehört habe und es eine absolute Herzensgeschichte für mich war, musste ich einfach den zweiten Teil direkt im Anschluss daran hören. ...
Beschreibung
Nachdem ich den ersten Teil „All in - Tausend Augenblicke“ gehört habe und es eine absolute Herzensgeschichte für mich war, musste ich einfach den zweiten Teil direkt im Anschluss daran hören.
Der erste Teil der Dilogie um Kacey und Jonah war wirklich etwas ganz Besonderes im Bereich Young Adult. Es geht um große Gefühle, um mehr als nur Bettgeschichten, sondern um ein ernsthaftes Thema bei dem man die gesamte Zeit darauf hofft, dass sich alles zum Guten wenden wird und dann bitterlich enttäuscht wird. Es ist so unfassbar traurig und schockierend, dass einem dieses Buch einfach in Erinnerung bleibt und im Herzen. Neben dieser hervorragend ausgearbeiteten sozio-emotionalen Eben haben wir hier auch noch einen Rollenwechsel - statt des Bad-Boys haben wir hier ein Bad-Girl, das allerdings gar nicht so Bad ist, wie man nun vielleicht denken mag. Kacey ist eine Rockerin, sie liebt Musik und trinkt dann auch mal gerne Alkohol. Im zweiten Teil wird ihr dieser Alkohol in Kombination mit ihrer Karriere zu ihrem (positiven) Verhängnis. Denn Theo holt sie aus diesem Loch wieder heraus und es gelingt ihm sogar, dass sie sich dem Alkohol abwendet. Doch am Schlimmsten sind die Gründe, weshalb Kacey so große Mengen an Alkohol trinkt und genau an diesen muss angesetzt werden. Wer kann ihr besser dabei helfen als Theo, der Bruder von Jonah. Allerdings fällt Theo das alles gar nicht so einfach, denn was Kacey nicht weiß ist, dass er Gefühle für sie hegt von denen auch Jonah etwas gewusst hat und ihn sogar darauf angesprochen hat mit einer großen Bitte. Nebenbei versucht Theo immer mehr sich selber zu finden und nicht nur das, auch seinen Vater möchte er von seinen Talenten überzeugen und ihm endlich zeigen, dass auch er ein Recht darauf hat geliebt und anerkannt zu werden.
Insgesamt ist die Handlung, die sich Emma Scott ausgedacht hat, ganz schön und sicherlich mit viel Herz geschrieben. Dennoch empfinde ich einige Handlungen der Protagonisten etwas überzogen. Dazu gehört z.B. dass Kacey dem Alkohol verfällt - okay, kann passieren. Darüber möchte ich mal hinweg sehen. Der nächste Punkt war für mich die Eileiterschwangerschaft von Kacey und in diesem Zuge auch die Versöhnung mit ihrer Mutter, genauso wie die Versöhnung von Theo und seinem Vater. Ich hatte dabei das Gefühl, dass Emma Scott hier vieles schnell übers Bein brechen wollte. Mir ging das viel zu schnell und Jonah wurde mal ebenso abgehakt, auch wenn Emma Scott immer wieder ein wenig Trauer hat einfließen lassen. Aber Schwangerschaft, Hochzeit, Versöhnung usw. so schnell hintereinander? Das war für mich schon wieder sehr realitätsfern. Manchmal finde ich es so schade, dass man nicht einfach nur beim ersten Teil bleibt und sich den zweiten spart oder dann drei Teile daraus macht, wenn man noch so viel geschehen lassen möchte.
Die Vertonung der Charaktere hat mir - zumindest bei Kacey - erneut super gefallen. Polly Norden hat eine rauchige Stimme, die wie „die Faust aufs Auge“ passt und Kacey damit in ihrem rockigen, rebellischen Charakter untermalt. Konrad Krüger hingegen hat mir für Theo nicht so gut gefallen. Auch er ist - im Gegensatz zu Jonah - ein etwas selbstbewussterer Mann der tätoowiert und sich von Niemandem in etwas hinein reden lässt. Konrad Krüger hat zwar eine schöne Stimme, die hier - wie gesagt - nicht ganz passend war. Teilweise wurde hier relativ monoton vertont und im Gegensatz zu Polly Norden ohne dem Charakter Leben einzuhauchen. Das fand ich etwas schade und hätte besser ausgewählt werden können, vor allem weil ich die Stimme von Jonah bereits so treffend fand.
Und am Ende bleibt für mich immer noch die Frage von Jonah’s und Theo’s Mutter offen - was wäre, wenn Jonah durch die Tür kommen würde, für wen würdest du dich entscheiden? Ich finde es einfach schwer nachvollziehbar, dass man sich nach dem Tod eines Menschen in seinen Bruder verliebt. Müssten dann nicht vorher auch schon Gefühle da gewesen sein?
Fazit
Mich hat der zweite Teil leider etwas enttäuscht. Da ich ihn stellenweise überzogen fand und ein wenig zu schnelllebig, gebe ich dem Buch 4 Sterne. Tatsächlich habe ich erst mit 3,5 Sternen geliebäugelt, allerdings mag ich Theo und Kacey nach wie vor gerne und habe sie so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mich einfach nicht dazu durchringen konnte, einen halben Stern abzuziehen, irgendwie hat das diese Geschichte nicht verdient.