Re-Read & deutlich besser als die Serie!
Tote Mädchen lügen nichtInhalt
Für Hannah Baker geht ein neues Leben los. Nach ihrem Umzug wünscht sie sich nichts sehnlicher als neu anzufangen, alles hinter ihr zu lassen und neue Freunde zu finden. Erst sieht auch alles danach ...
Inhalt
Für Hannah Baker geht ein neues Leben los. Nach ihrem Umzug wünscht sie sich nichts sehnlicher als neu anzufangen, alles hinter ihr zu lassen und neue Freunde zu finden. Erst sieht auch alles danach aus, doch dann kommen immer mehr Gerüchte über sie in den Umlauf, Menschen den sie vertraut hat kann sie nicht mehr in die Augen blicken, Mitschülern in denen sie dachte Freunde gefunden zu haben zeigen sich als ihre Feinde und selbst zu Hause fühlt sie sich nicht mehr sicher. Irgendwann beschließt Hannah, dass sie so nicht mehr leben möchte und auch nicht mehr kann. Ihre Geschichte hinterlässt sie auf 13 Kassettenseiten an 13 Personen die daran beteiligt sind, dass Hannah sich für einen Selbstmord entschieden hat. Als die Kassetten den Weg zu Clay finden ist er sehr betroffen. Er hatte Gefühle für Hannah und wusste nie was in ihr vorgegangen ist. Er hätte ihr doch geholfen, wenn sie mit ihm gesprochen hätte. Mit ihrer Stimme im Ohr folgt er Hannahs Geschichte, lernt Menschen mit anderen Augen zu sehen und beginnt langsam zu verstehen, was Hannah alles angetan wurde. Er beginnt - leider erst viel zu spät - sich für Hannah einzusetzen.
Beschreibung
Für mich ist „Tote Mädchen lügen nicht“ mein erstes Re-Read, was der Serie geschuldet ist, die ich vor ein paar Tagen begonnen habe. Als ich das Buch damals vor etwa 10 Jahren gelesen habe, was es für mich ein absolutes Highlight. Auch wenn ich wohl noch nicht richtig fassen konnte, was Selbstmord für ein großes Thema ist und auch die Charaktere anders gesehen habe als heute. Als ich nun die Serie begonnen habe, konnte ich mich leider nicht mehr so gut an das Buch erinnern. Also habe ich erst einmal das Buch gelesen, bevor ich mir die Serie weiter angeschaut habe. Vorab schon einmal - die Serie kann bei dem Buch einfach nicht mithalten! Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man ein ca. 300 Seiten Buch in eine Serie verpackt, die mittlerweile schon mehrere Staffeln umfasst und nicht nur aus 13 Folgen besteht. Zumal in der Serie auch vieles anders ist als in dem Buch. Aber gut, hier soll es schließlich um das Buch gehen und nicht um die Serie.
Das Cover ist für mich nach wie vor makaber. Dieses knallige warnende rot in der Kombination mit den grünen Hilfsstrichen hat es eine unheimliche Wirkung. Es sieht schon eher aus wie ein Psychothriller oder generell ein Thriller. In der Jugendbuch Abteilung macht es auf jeden Fall viel her und man greift sich das Buch aufgrund des Covers schon automatisch, nur um zu erfahren, was genau dahinter steckt. Der Titel ist ebenso gut gewählt und natürlich sehr passend.
Obwohl der Leser mit Clay gemeinsam Hannahs Geschichte erfährt, bleibt Clay trotzdem außen vor und ich sehe ihn immer sehr grau, da man nicht viel über ihn erfährt. Er bleibt irgendwie ein bisschen geheimnisvoll. Dafür dringt man allerdings in die privatesten Erlebnisse und Geschichten von Hannah ein und hat manchmal das Gefühl so viel über sie zu wissen, dass man gar nicht noch mehr wissen möchte. Hannah erlebt so furchtbare Dinge, die bei „Kleinigkeiten“ anfangen und sich immer mehr steigern, bis man sich nur noch an den Kopf fässt und sich fragt - warum?! Warum das alles? Wie können Menschen zu so etwas fähig sein. Warum reagiert keiner? Nicht mal die Lehrer, die Hannahs Zeichen doch hätten erkennen müssen. Zumal sie am Ende des Buches ja sogar das Gespräch zum Vertrauenslehrer gesucht hat! Zuerst habe ich mich doch häufig gefragt, ist das jetzt wirklich ein Grund darüber nach zu denken, sich das Leben zu nehmen? Ist es wirklich ein Grund alles schwarz zu sehen? Kann man nicht über gewissen Sachen hinweg sehen, sich einen anderen Freundeskreis suchen, die Schule wechseln etc.? Erst am Ende kamen dann triftige Gründe auf, bei denen es mir eiskalt den Rücken hinunter gelaufen ist und ich nachvollziehen konnte, weshalb sich Hannah nicht mehr wohlgefühlt hat in ihrer Haut.
Was Jay Asher vor allem aber auch gelungen ist - das man doch die Augen offen hält und sich mehr darüber Gedanken macht, was man selber vielleicht getan hat und andere Menschen beeinflusst hat, aber eben auch was man selber erlebt hat.
Meinung
Für mich gibt es definitiv wieder 5 Sterne für dieses Buch. Ich hatte es damals ein wenig besser in Erinnerung. Diesmal hat mir der Schreibstil nicht mehr so zugesagt. Aber was man nicht vergessen darf - es ist ein Jugendbuch! Es fällt nicht in der Kategorie der Erwachsenen Romane. Weshalb sich der Autor wahrscheinlich für die etwas „harmlosere“ Variante entschieden hat und sich damit auch Clay für seine Handlung ausgesucht hat und nicht jemanden, der noch mehr in der Materie mit drin hängt und womöglich mehr leiden würde. Grausam finde ich auch, wie sich die „Betroffenen“ verbünden und gegen andere Charaktere angehen, die ihren Teil dazu beigetragen habe. Letztendlich sind sie doch alle Schuld am Tod von Hannah und ihr Entschluss kann nicht rückgängig gemacht werden. Vielleicht wäre das auch mal eine Schullektüre?!