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Veröffentlicht am 10.07.2022

Grandiose Geistergeschichte!

Lockwood & Co. - Die Raunende Maske
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Beschreibung
Es ist schon einige Jahre her, seitdem ich die ersten beiden Teile von Lockwood & Co. gelesen habe. Dementsprechend hatte ich große Sorge, dass mir der dritte Teil der Trilogie nicht mehr ...

Beschreibung
Es ist schon einige Jahre her, seitdem ich die ersten beiden Teile von Lockwood & Co. gelesen habe. Dementsprechend hatte ich große Sorge, dass mir der dritte Teil der Trilogie nicht mehr gefallen könnte und ich auch in die Geschichte nicht mehr hinein finde. Allerdings waren diese Sorgen vollkommen umsonst. Von der ersten Seite an war ich quasi wieder im Geschehen drin und konnte mich direkt auf die spannende Handlung um Lucy, Lockwood, George und ihre Geisterargentur einlassen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lucy geschildert. Dadurch ist man direkt im Geschehen drin und kann sich besser in ihre Fähigkeiten und Gedanken einfühlen. Besonders niedlich fand ich, dass diesmal auch etwas Liebe und Eifersucht mit im Spiel war. Es bahnt sich eventuell eine kleine Romanze an, die in den nächsten Teilen bestimmt weiter vertieft wird. Gleichzeitig kommt Spannung auf, da Lucy nun ins Zimmer von Jessica vorgedrungen ist und auch ihre Fähigkeiten mit den Geistern zu reden zunehmend ausbaut. Dieser Teil baut also ganz wunderbar auf den Vorgängern an und macht Lust auf die folgenden Teile.
Lucy als Protagonistin ist nicht nur eine starke Persönlichkeit, die nichts unversucht lässt und ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie ist auch herzlich, liebevoll und ehrgeizig. Ich mag es, dass Lucy eigentlich eine Teamplayerin ist und auf der anderen Seite dann doch wieder ihre eigenen Ziele verfolgt und gerne im Alleingang alles regelt. Die drei Geisterjäger in Kombination sind so unterschiedlich und dennoch ist jeder auf seine Art und Weise sympathisch. Ich habe sie alle drei sehr ins Herz geschlossen.
Der Schreibstil ist grandios. Er führt einen schnell durch die Seiten und ist gekennzeichnet von einer Leichtigkeit, Spannung und Lebhaftigkeit. Positiv hervorheben möchte ich auch das Glossar im hinteren Bereich der Buches. Dies hat mir wirklich einiges erleichtert.
Abschließend noch etwas zum Cover. Auch dieses passt hervorragend zu den Covern der anderen Teile. Jedes ist so wunderschön gestaltet, mit kleinen Details und die Thematik des Buches findet sich auf dem Cover unmittelbar wieder.

Fazit
Ein super Buch mit tollen neuen Elementen hinsichtlich der Geister-Thematik. Ich habe nicht nur die Charaktere ins Herz geschlossen, sondern auch den Schreibstil geliebt. Da ich nun einen grandiosen neuen Einstieg in die Reihe hatte, werde ich hier sicherlich dran bleiben und freue mich auf die beiden nächsten Teile. Von mir gibt es 4 Sterne für das Buch, da ich die „Actionszenen“ etwas zu detailliert fand und mir diese nur schwer vorstellen konnte. Vor allem, wenn ich gelesen habe, mit welchen Mitteln die Geister bekämpft wurden. Jonathan Stroud hat wirklich ein Talent für Fantasy Geschichten! Nur zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Hergehört hier kommt der neue Winkelmann

Das Letzte, was du hörst
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Beschreibung
Ein neuer Winkelmann ist da und er ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Als Lesende werden wir direkt in die Handlung hinein geworfen und ich hatte schon auf den ersten Seite ...

Beschreibung
Ein neuer Winkelmann ist da und er ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Als Lesende werden wir direkt in die Handlung hinein geworfen und ich hatte schon auf den ersten Seite unmittelbar Gänsehaut und Herzflattern. Von Seite eins an gibt es einige Fragezeichen die aufgeworfen werden und erst im Laufe der Handlung langsam und wie gewohnt mit viel Nervenkitzel aufgelöst werden.
Die Thematik des Podcasts fand ich super interessant und hat mich für auch einen tollen Bezug zur Gegenwart, da Podcasts nach wie vor immer noch viel und gerne gehört werden. Für mich war dies das erste Buch, welches ich zu dieser Thematik gelesen habe. Als Leser:in ahnt man sehr schnell, dass die Tatbestände mit dem Podcast zusammenhängen. Doch wie der Podcast, sein Host und die Opfer miteinander zusammenhängen, das erfährt man tatsächlich erst am Ende des Buches. Eine besonders interessantes Detail ist, dass der Host des Podcasts auch Selbstfindungsgruppen anbietet. Hiermit geraten wir als Leser:innen in eine Art Sekte, bei der man in vielen Situationen einfach nur mit dem Kopf schütteln kann. Gleichzeitig ist es unglaublich gut nachvollziehbar, wie viele Menschen in diese „Sekte“ hinein geraten können.
Der Schreibstil ist mitreißend und durch den Wechsel der verschiedenen Perspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Nach etwa 2/3 des Buches wirkt alles so, als würde das Buch nun ein Ende finden und dann kommt alles nochmal anders und die Handlung spitzt sich zu. Mit einer so rasanten Wendung hätte ich keinesfalls gerechnet.
Was die Protagonisten anbelangt, so waren alle unheimlich authentisch. Ich mochte Roya Meyer unglaublich gerne, weil sie mit soviel Pfiff, Kampfgeist, und Willensstärke auf eigene Faust recherchiert hat und eine erheblichen Anteil dazu beigetragen hat, schlimmeres zu verhindern. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, eine super Anpassungsgabe und sie ist vor allem neugierig und wissbegierig. Daneben fand ich auch unsere Kommissarin Carola sympathisch. Sie ist humorvoll, bodenständig und zum Glück eine Kommissarin ohne psychische Probleme, die am Ende ihrer Kräfte ist und stets an der Grenze der Kündigung arbeitet. Daneben gefällt mir ihre Empathie die sie Roya gegenüber aufbaut und schließlich sogar in einer Art Freundschaft mündet.
Das Cover passt wunderbar zu den bisherigen Büchern des Autors. Durch den schwarzen Hintergrund und den grellen roten Farbton, ahnt man direkt, dass es sich um einen Thriller handelt, bei dem auch die Tonspur auf dem Cover eine wichtige Rolle spielt. Insgesamt ist es schlicht gehalten und dennoch ansprechend.

Fazit
Ein wirklich spannendes Buch, welches mich von vorne bis hinten überzeugen konnte. Und wer glaubt, dass die Lösung naheliegend ist, der wird hier gewaltig auf die falsche Fährte geführt. Ich bin ein Fan von diesem Buch und kann es nur wärmstens empfehlen! 5 Sterne für den neuen Thriller von Andreas Winkelmann und beide Daumen nach oben für dieses brandaktuelle Thema!

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Empfehlenswerter Kriminalroman mit historischen Elementen

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Beschreibung
„Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Teil der Hafenärztin Trilogie von Henrieke Engel, der aber auch ohne Probleme unabhängig vom ersten Band gelesen werden ...

Beschreibung
„Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Teil der Hafenärztin Trilogie von Henrieke Engel, der aber auch ohne Probleme unabhängig vom ersten Band gelesen werden kann.
Die Autorin entführt und in diesem Teil erneut in die Kaiserzeit ins Jahr 1911, in welche wir unsere Protagonistin Dr. Anne Fitzpatrick in Hamburg begleiten. In diesem Teil stehen dabei vor allem Kinder im Vordergrund des Geschehens. Wie gut, dass Helene durch ihre Ausbildung zur Lehrerin einen so engen Draht zu Kindern hat und gleichzeitig noch mit der engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick befreundet ist. Denn als auf einmal immer mehr Kinder erkranken, wird Helene skeptisch und auch Anne wird direkt hellhörig. Schnell finde die junge Ärztin heraus, dass die Kinder vergiftet worden sind. Damit schaltet sich auch der Kommissar Berthold Rheydt ein. Doch nicht nur die Kinder geraten in Gefahr, auch Anne und Helene geraten ins Visier des Täters.
Schon im ersten Teil wurde deutlich, wer hier einen reinen historischen Roman erwartet, der ist auf dem Holzweg. Denn Henrieke Engel hat einen wunderbaren historischen Kriminalroman geschrieben, der eine perfekte Mischung aus historischen Elementen und Spannungselementen bietet. Gepaart mit einem einfühlsamen, geschichtlichen und interessanten Schreibstil begeistert das Buch bis zur letzten Seite.
Hinzu kommen zwei starke und emanzipierte Frauen, die sich nicht zu schade sind hart zu arbeiten und für ihre Rechte zu kämpfen. Einerseits erfahren wir auch in diesem Teil etwas aus der Perspektive von Dr. Anne Fitzpatrick. Die junge Ärztin ist selbstbewusst, klug und emphatisch. Sie ist ehrlich und nimmt dafür des Öfteren alle Eventualitäten in Kauf. Auch wenn ich manchmal einen recht unnahbaren Eindruck von ihr hatte, war sie mir dennoch sympathisch. Dies liegt sicherlich darauf, dass sie sich so sehr für ihre und die Interessen anderer einsetzt. Andererseits haben wir noch Helene Curtius. Sie ist der wohl treuste Fan von Anne Fitzpatrick und arbeitet gerne mit der Ärztin gemeinsam. Helene ist auf dem besten Weg in die Fußstapfen ihres Vorbildes zu treten. Auch Helene engagiert sich für ihre Belange und sie ist unfassbar mutig. Mit unserer jungen Protagonistin kann ich tatsächlich noch mehr mitfühlen als mit Anne. Dies liegt daran, dass Helene sehr warmherzig ist und immerzu von einer leichten Verunsicherung geplagt wird.
Im nächsten Band erhoffe ich mir, dass wir mehr über die Anziehung der Protagonisten Anne, Berthold und Helene erfahren werden, die bislang noch nicht gänzlich offensichtlich ist.
Vor allem das spannende und rasante Ende hat mich nochmal von dem Buch begeistern können. Auch wenn ich von Beginn an eine Vermutung hatte, so kam es hier zu Handlungen, die eine Überraschung für mich bereit hielten.

Fazit
Mir hat auch die Fortsetzung unheimlich gut gefallen und ich habe mich gefreut Anne, Helene und auch Berthold erneut begleiten zu können. Der Schreibstil hat mich abgeholt, die Handlung war authentisch und spannend, der Schreibstil auf den Punkt und die Charaktere einzigartig und individuell. Ich würde das Buch dennoch mit 4 Sternen bewerten, da mir einige Szenen leider etwas zu langatmig waren. Man sollte diese Fortsetzung aber auf jeden Fall lesen, denn noch im Herbst diesen Jahres wird der Folgeband erscheinen, auf den ich mich schon ganz besonders freue.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Wundervolle Fortsetzung

Die Dorfschullehrerin
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Beschreibung
„Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Teil der Dorfschullehrerin-Trilogie, die im kleinen fiktiven Ort Kirchdorf in Hessen spielt, welches sich nur ...

Beschreibung
„Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Teil der Dorfschullehrerin-Trilogie, die im kleinen fiktiven Ort Kirchdorf in Hessen spielt, welches sich nur unweit von der Grenze zur DDR befindet. Der erste Teil muss dabei nicht zwingend vorweg gelesen werden, allerdings erachte ich dies als sinnvoll, da man hierdurch die Handlungen der Charaktere und die Geschehnisse besser einordnen kann. Die Autorin nimmt uns mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und schildert uns wortgewandt und anhand von wundervoll ausgestalteten Charakteren, mit welchen Aspekten die Menschen vor einigen Jahren noch konfrontiert wurden.

Eva Völler beweist mit ihrem neuen Roman, dass sie nicht nur eine ausgezeichnete Recherchearbeit betreibt, sondern dass sie zauberhafte und authentische Charaktere entwickelt hat, die den Lesenden während der Handlung nicht nur ans Herz wachsen, sondern so real erscheinen, dass man glaubt, dass man sie schon länger kennen würde und man zutiefst traurig ist, wenn man das Ende des Buches erreicht hat und nun darauf warten muss, dass man in Teil 3 wieder neue „Abenteuer“ mit den Charakteren erleben darf. Kurzum: mit diesem Buch hat man einzigartige Lesestunden, die wie im Fluge vergehen.
Die Autorin führt die Leser:innen mit einer Vielfalt an Gefühlen, einer Leichtigkeit, Authentizität und einigen spannenden Momenten durch die Seiten. Ihr Schreibstil ist dabei dynamisch, emotional und kurzweilig, was dazu führt, dass ich wirklich jede einzelne Seite genossen habe. Aus verschiedenen Perspektiven werden wir durch die Seiten getragen. Hierdurch ist es möglich, dass man als Leser:in tief in die Geschichte eintauchen kann und sich ein Gefüge aus unterschiedlichen Sichtweisen ergibt, die alle mit einem anderen Blickwinkel zur Gesamthandlung beitragen. Teilweise kamen so überraschende Wendungen, dass mir kurzzeitig der Atme stillstand und ich unglaubliches Mitleid mit den Charakteren hatte.

Die Charaktere selbst sind authentisch, bodenständig und enorm stark. Wir haben es vor allem mit Frauen zu tun, die aus ihrer Perspektive die Handlungen schildern. Allesamt sind wirklich bewundernswert. Was sie in ihrem Leben erreicht haben, für was sie sich einsetzen und wie sie mit Niederschlägen umgehen. Da es sich um Personen handelt wie du und ich, kann man sich als Leser:in auch mit diesen identifizieren. Teilweise habe ich mit einigen Charakteren nahezu mitgelitten, hätte sie gerne getröstet und bestärkt.

Das Cover gefällt mir gut. Es passt wunderbar zum ersten Teil der Reihe: ein zartes altrosé und im Vordergrund lediglich zwei Personen von denen eine wohl die Dorfschullehrerin Helene darstellen soll. Dadurch wirkt es bereits wie ein Foto aus der Vergangenheit, das die Farben noch nicht so gut einfangen konnte und auch schon etwas vergilbt ist. Für mich ist es gut auf den Inhalt des Buches abgestimmt, ohne zu viel zu verraten.

Fazit
Ein wundervoller zweiter Teil, der mich noch mehr mitreißen konnte als der erste Teil. Diese Geschichte lebt von ihren Charakteren und den toll ausgearbeiteten Handlungssträngen. Es ist ein richtiger Wolfühlroman, in den man sich fallen lassen und jede Seite genießen kann. Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne. Ich freue mich nun riesig auf den nächsten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Gelungene Verstrickungen

Kaltherz
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Beschreibung
Der neue und damit zweite Thriller „Kaltherz“ von Henri Faber überzeugt mit spannenden und wichtigen Inhalten und sensibilisiert hinsichtlich der Internetnutzung. Ein Buch, welches von Seite ...

Beschreibung
Der neue und damit zweite Thriller „Kaltherz“ von Henri Faber überzeugt mit spannenden und wichtigen Inhalten und sensibilisiert hinsichtlich der Internetnutzung. Ein Buch, welches von Seite zu Seite mehr Fahrt aufnimmt und am Ende dann mit einer überraschenden Wende überzeugen konnte.
Da ich über Ausweglos von Henri Faber bereits unheimlich viel gutes gehört habe, wollte ich nun unbedingt den Thriller des Autoren lesen. Leider war ich nicht von Anfang an gänzlich überzeugt von der Handlung. Der Einstieg ins Buch fiel mir tatsächlich nicht so leicht, da ich nicht unmittelbar mit eine Ladung Spannung überhäuft wurde und sich die Handlung erst im letzten drittel zu einem nervenzehrenden Buch entwickelt hat. Nach einem packenden Prolog plätscherte die Handlung erst einmal vor sich hin. Zudem musste ich mich erst einmal mit den Perspektiven der unterschiedlichen Charaktere zurecht finden. Es hat etwas gedauert, bis ich die jeweiligen Personen miteinander in Beziehung setzen konnte, ebenso wie mit ihrem Zusammenhang in den Fall. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir auch über die Perspektive der verschwundenen Marie etwas erfahren. Für mich wurde diese Sicht sehr authentisch geschildert und ich habe das kleine Mädchen genau vor mir gesehen.
Die Protagonistin in diesem Buch ist aber wohl eher Kim Lansky, die in diesem Fall ermittelt. Für mich eine typische Kommissarin, wie wir sie in vielen Thrillern wiederfinden. Sie hat meines Erachtens nach ein Alkoholproblem, schlägt gerne mal zu und kann mit Gesetzen, Regeln und Grenzen nicht so viel anfangen. Positiv finde ich allerdings, dass wir auch etwas über die Vergangenheit unserer Ermittlerin erfahren, die absolut nicht rosig ist. Kim Lanksky kommt aus einem schwachen sozialen Umfeld. Dies verschafft ihr gleichzeitig auch einige Vorteile, da sie genau weiß, wie viele Menschen handeln und wo man gefälschte Pässe usw. her bekommt.
Umso interessanter hingegen finde ich Jakob und Clara Lipmann, die Eltern der vermissten Marie. Ihre Wendung in diesem Buch ist unheimlich groß und mit so einem Wandel hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Vor allem die Handlung um Clara Lipmann hat mir unheimlich gut gefallen. Hier hat der Autor sich wirklich etwas grandioses überlegt. Clara Lipmann ist in ihrer Verzweiflung gefangen, sie weiß weder aus noch ein. Hat starke Depressionen, während ihr man Jakob weiterhin an seine Karriere denkt und einem das Gefühl gibt, dass es keinerlei Sorgen um Marie macht.
Hervorzuheben sind doch recht kurzen Kapitel, die dazu führen, dass man recht schnell durch die Seiten kommt und damit an der einen oder anderen Stelle Cliffhanger entstehen. Für mich waren einige dieser Cliffhanger dennoch vorhersehbar und kamen nicht so überraschend wie gewünscht. Henri Faber hat ihr dennoch für unterschiedliche Erzählstränge gesorgt, die erst nach und nach einen Sinn ergeben. Es kam nicht selten vor, dass ich mich gefragt habe, wie nun all diese Handlungen miteinander in Verbindung stehen.
Der kurzweilige Schreibstil des Buches hat mir gefallen. Er lies sich leicht und locker weg lesen, keine Längen, zu viele Details, die am Ende keine Rolle mehr spielen oder lange Aneinanderreihungen von Sätzen. Insgesamt sehr mitreißend und dynamisch.
Am Ende des Buches erfolgt eine logische Aufklärung und alle Fragezeichen die bei mir während des Lesens aufgetaucht sind, werden behoben. Man bekommt überraschende Antworten und es gibt einige „Aha-Erlebnisse“. Selbst der Titel des Buches findet noch Aufklärung, was ich immer als ein schönes Detail empfinde. Daneben habe ich die Charaktere am Ende der Geschichte aus einer anderen Perspektive gesehen und mich gefragt, wo Strafe nun beginnen sollte und wo sie enden sollte. Dies ist häufig ein sehr kritisches Unterfangen und gar nicht so einfach zu beantworten.

Fazit
Ein Thriller, den man sich unbedingt mal angeschaut haben sollte. Die Thematik war zumindest für mich relativ neu und ich habe sie in so einem Zusammenhang noch nicht gelesen. Der Schreibstil und die plötzliche Wendung gegen Ende des Buches, haben mich von der Handlung überzeugen können. Von mir gibt es 4 Sterne.

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