Das Potential ist da
For GoodCharlie verliert die Liebe ihres Lebens. Die Trauer sitzt so tief, dass sie daran zu ersticken droht. Sie weiß nicht, wie sie ohne Ben leben soll. Sie isoliert sich komplett von ihrer Familie und ihren ...
Charlie verliert die Liebe ihres Lebens. Die Trauer sitzt so tief, dass sie daran zu ersticken droht. Sie weiß nicht, wie sie ohne Ben leben soll. Sie isoliert sich komplett von ihrer Familie und ihren Freunden. Ihrem Dasein kann sie keinen Sinn mehr zuschreiben, sodass sie schon fast mit ihrem eigenen Leben abschließt. Zum Glück kann ihre beste Freundin sie von dem Fehler ihres Lebens abhalten, denn das Leben hält eine glückliche Wendung für Charlie bereit.
Das Cover gefällt mir leider nicht so gut und gibt auch nicht so ganz den Inhalt der Geschichte wieder. Ich finde, dass das Cover eine gewisse Ruhe ausstrahlt, die im Buch so nicht vorhanden ist. Der Schreibstil ist in Ordnung, hat mich aber nicht sonderlich überzeugen können. Das Buch ist zwar flüssig und leicht zu lesen, jedoch geht es in der Geschichte Schlag auf Schlag durch die Geschichte. Es wirkte somit sehr abgehakt.
Charlie hat mir als Person sehr gut gefallen. Ich konnte ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie kann den Verlust von Ben nicht verkraften und weiß nicht, wie sie aus ihrem Loch wieder rauskommen kann. Sie isoliert sich von ihrer Familie und ihren Freunden, sodass der Fokus auf Charlie und ihre Gefühlswelt liegt. Die anderen Charaktere bleiben somit blas und ich bekomme keinen Bezug zu ihnen.
In den ca. 200 Seiten wechseln die Kapitel von Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Dabei wird alles im Schnelldurchlauf erlebt. Gerade die Kapitel der Vergangenheit gingen Schlag auf Schlag. In wenigen Seiten ist das bspw. Kennenlernen oder die Hochzeit abgehandelt. Eine Fehlgeburt wird angesprochen, die keinen wirklichen Einfluss hatte. Ich hatte das Gefühl, dass die Ereignisse der Vergangenheit eher wie Mini-Flashbacks sind. Für mich bleiben die Emotionen der Vergangenheit leider aus. Die Gegenwart im Vergleich verläuft um ein Vielfaches langsamer.
Zum Schluss überschlagen sich auch die Ereignisse der Gegenwart. Dabei kann ich Charlies Umdenken leider nicht nachvollziehen. Für mich legt sie einfach einen Schalter um und hat wieder Lust auf das Leben. Sie hat wieder einen Sinn. Das geht mir leider viel zu schnell. Vor allem wenn man bedenkt, wie tief sie die Trauer erfasst hat.
Ich finde, dass das Potential der Geschichte leider nicht gut ausgenutzt wurde. In gut 200 Seiten zieht die Geschichte an einem vorbei. Ein paar mehr Seiten hätten der Geschichte den nötigen Raum gegeben.
Mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen. Das Potential ist da, aber leider aus meiner Sicht nicht ausgeschöpft.