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Veröffentlicht am 20.11.2021

Viele Wendungen, viele Überraschungen und eine Menge Humor

Windborn. Erbin von Asche und Sturm
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Ashara ist eine der letzten Wolkenstürmer. Sie übernimmt die Verantwortung für ihre Sippe und versucht sie von Oase zu Oase durch die Wüste zu lotsen. Dabei sind ihnen die Skar auf den Fersen. Eines Tages ...

Ashara ist eine der letzten Wolkenstürmer. Sie übernimmt die Verantwortung für ihre Sippe und versucht sie von Oase zu Oase durch die Wüste zu lotsen. Dabei sind ihnen die Skar auf den Fersen. Eines Tages queren die Skar ihren Weg, sodass Ashara versucht diese von der Sippe wegzulocken. Dabei läuft sie den Bergen entgegen und begegnet dort Kiyan, der sie nicht mehr gehen lassen kann. Viel zu groß ist die Gefahr, dass Ashara die Skar zu ihm führen würde. Doch ein folgenschwerer Fehler sorgt dafür, dass die Skar Kiyan gefangen nehmen. Beim Versuch ihn zu retten, lüften Ashara und Kiyan das Geheimnis der Skar.

Das Cover gefällt mir echt gut. Ich finde es geheimnisvoll und lässt die Kräfte in dem Buch erahnen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Jennifer Alice Jager schreibt sehr gefühlvoll und vor allem bildhaft. Sie schafft es die Welt sehr detailliert zu beschreiben ohne dabei zu ausschweifend zu wirken.

Ashara ist eine Wolkenstürmerin, die nach dem Tod ihrer Eltern die Verantwortung für ihre Sippe übernommen hat. Diese Bürde liegt schwer auf ihren Schultern, denn sie ist dafür verantwortlich stets nach Wasser zu suchen und ihr Volk somit vom Verdursten zu retten. Trotz dieser Last ist sie sehr bodenständig und liebevoll. Sie hat in einer aussichtslosen Lage stets ein kämpferisches Gemüt. Aufgeben ist für sie nie eine Option. Sie kämpft bis zum letzten und stellt ihre eigenen Bedürfnisse stets hinten an. Kiyan trägt ebenfalls die Verantwortung für eine Gruppe Menschen. Er ist jedoch weniger nahbar. Er wirkt eher wie ein König oder Anführer. Auch wenn er eine harte Schale hat, so ist sein Herz am rechten Fleck. Auch er stellt seine Bedürfnisse hinten an und möchte für die Menschen nur das Beste.

Mir hat die Idee mit den Skar richtig gut gefallen. Ich hätte zwar gerne etwas mehr über dieses Volk erfahren, dennoch finde ich die Mystik um dieses Volk sehr gelungen. Ich finde die Entwicklung der Menschen in dieser Geschichte sehr gelungen. Die Menschen haben durch die Skar diverse Gaben erhalten, wodurch sich eine Gruppe von normalen Menschen und eine Gruppe von Menschen, die ein Element beherrschen, entwickelt haben.

Die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen, denn sie ist keine Liebe auf den ersten Blick und auch keine Liebe auf den zweiten Blick. Sie ist eher ein Gefühl von zu Hause, welche mir enorm gut gefällt. Denn dadurch ist sie nicht kitschig oder klischeehaft. Ich finde es schön wie Ashara und Kiyan ineinander ihren Seelenverwandten finden. Die Beiden ergänzen sich sehr gut.

Insgesamt finde ich die Geschichte hervorragend. Es gibt viele Wendungen, viele Überraschungen und eine Menge Humor.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Das Potential wurde leider nicht voll ausgeschöpft

Der dunkle Schwarm
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In einer weit entfernten Zukunft ist die Technologie so weit vorangeschritten, dass die Menschen ihr Bewusstsein über sogenannten Hive-Minds zusammenschließen können. Sie können darüber kommunizieren und ...

In einer weit entfernten Zukunft ist die Technologie so weit vorangeschritten, dass die Menschen ihr Bewusstsein über sogenannten Hive-Minds zusammenschließen können. Sie können darüber kommunizieren und Informationen austauschen. Als eines Tages plötzlich ein ganzer Hive ausgelöscht wird, bittet Noah die geheimnisvolle Atlas um Hilfe. Sie soll den Mörder finden. Bei ihren Nachforschungen stößt sie jedoch auf ein Geheimnis, welches ihre Prinzipien ins Wanken bringt.

Das Cover finde ich großartig. Ich finde es sehr mysteriös und vor allem passend zum Zeitalter, in dem das Buch spielt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Gerade zu Beginn setzt Marie sehr auf den Weltenaufbau und Beschreibung des Settings. Im Laufe der Geschichte nimmt dies jedoch ab, sodass einige Orte im Vergleich zu Beginn eher blass wirken. Das finde ich etwas schade, denn im Laufe der Geschichte gelangt man an einige spannende Orte, die auch sehr abstrakt sind.

Tagsüber ist Atlas eine grandiose Programmiererin. In der Nacht ist sie Oracle, die dubiose Aufträge annimmt und ausführt. Atlas wirkt sehr kühl und unnahbar. Sie wirkt stellenweise sogar egoistisch. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, die ihr Verhalten erklärt. Trotz ihrer Vergangenheit weiß sie was sie will und geht ihren Weg. Jedoch ist sie mir teilweise sehr unsympathisch. Auch ihr Handeln ist vereinzelnd etwas unnachvollziehbar für mich. Noah hingegen ist das absolute Gegenteil von ihr. Er ist ehrlich und aufrichtig. Er ist unbeschwert, wenn auch er im ersten Augenblick distanziert wirkt. Dies liegt zum Großteil an seiner Familie und seiner sozialen Schicht. Er beeinflusst maßgeblich Atlas ihrer Entwicklung.

Ich finde es schade, dass Noahs privilegiertes Leben und seine Kontakte viele Türen innerhalb der Geschichte geöffnet haben. Zudem finde ich es schade, dass vieles Julian zuzuschreiben ist. Noah und Atlas haben aus meiner Sicht eher weniger Einfluss auf die Handlung. Erst zum Ende hin wird die Rolle von Atlas deutlicher in den Vordergrund gestellt. Das finde ich schade und hat die Geschichte für mich auch uninteressant gemacht.

Dabei hat das Buch sehr gut angefangen. Die ersten Seiten waren großartig. Ich mag wie Marie die Welt und diese düstere Stimmung aufgebaut hat. Jedoch verliert sich dies im Laufe des Buches für mich. Vor allem das futuristische World Building ist für mich schwierig. Am Anfang kam ich noch gut damit zurecht, aber irgendwann kam ich einfach nicht mehr hinterher und ich konnte Vieles nicht mehr greifen. Ich tat mich auch schwer zu verstehen, wie ein Hive funktioniert und agiert. Mir haben hier schlichtweg die Informationen gefehlt. Die Zusammenhänge sind mir teilweise nicht klar geworden.

Dennoch finde ich die Idee großartig. Wenn auch die Umsetzung für mich nicht ideal gewesen ist. Ich finde, dass das Potential nicht voll ausgeschöpft wurde. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Von Anfang bis zum Ende spannend

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Finn lebt mit seinen Eltern in einem von Pflanzen überwucherten Haus. Die Menschen sind allesamt Selbstversorger und das was sie nicht selbst anbauen oder herstellen können, tauschen sie mit anderen Menschen. ...

Finn lebt mit seinen Eltern in einem von Pflanzen überwucherten Haus. Die Menschen sind allesamt Selbstversorger und das was sie nicht selbst anbauen oder herstellen können, tauschen sie mit anderen Menschen. Es ist ein einfaches Leben, welches sich auf die wenigen Dinge im Leben beschränkt. Umgeben ist die Siedlung vom Nachtschattenwald. Die Erwachsenen erzählen den Kindern, dass sie nachts nicht draußen im Wald sein sollen, denn sonst kommt der Mondwandler und holt sie und lässt sie in einen immerwährenden Schlaf fallen. Was wie ein Gruselmärchen klingt, muss Finn jedoch selbst miterleben. Denn seine Schwester wurde vom Mondwandler mitgenommen. Doch kleine Zweifel bleiben in ihm erhalten.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Es strahlt nur vor grünem Wald und wirkt gleichzeitig mysteriös. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Autorin schreibt die Geschichte vor allem sehr spannend, sodass ich regelrecht ans Buch gefesselt war. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Wobei ich gestehen muss, dass ich es selbst stellenweise echt gruselig gefunden habe.

Die Charaktere passen hervorragend zusammen. Auch wenn sie sehr jung sind, so erscheinen sie doch sehr reif. Finn und Samira sind zwei taffe und mutige Kinder, die sich etwas trauen, was sich die Erwachsenen niemals trauen würden. Ihr Zusammenhalt ist eine wahre Inspiration, die mich während der Geschichte immer wieder verblüfft hat. Finn ist während dem Abenteuer stets über seinen eigenen Schatten gesprungen und hat sich toll entwickelt. Er hat ein Ziel für das er bereit ist sein Bestes zu geben. Auch wenn kleine Zweifel ihn stets begleiten. Seine Freundin Samira gibt ihm auf dem Weg den nötigen Rückhalt, den er braucht. Es ist eine sehr tiefe und verbundene Freundschaft, die man beim Lesen spüren kann. Die Elstern haben das Charakter-Setup komplettiert. Sie sind eine rebellische Gruppe, die sich nicht unterkriegen lässt.

Ich finde es toll wie die Autorin das Thema Klimawandel und unseren Planeten aufgegriffen hat. Wir sind zu fortschrittlich, verbrauchen zu viele Ressourcen und sind schlichtweg zu viele Menschen für den Planeten. Umso schöner ist es zu lesen wie die Natur sich ihren Weg zurückgebahnt hat und wie die Menschen sich damit arrangieren können und trotzdem glücklich sind. Zudem finde ich es toll wie auch die Digitalisierung und Automatisierung in die Geschichte eingewebt wurde. Wir streben immer nach Fortschritt und geben immer mehr in die Hände der Maschinen, daher finde ich es sehr gelungen wie dieses Thema in der Geschichte ebenfalls seinen Platz erhält.

Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Es ist auf der einen Seite magisch und faszinierend, auf der anderen Seite ist es mystisch und gruselig. Die Autorin konnte vor allem die Umgebung besonders gut bildlich darstellen, sodass ich das Geschehen stets vor Augen hatte.

Der Ideenreichtum der Autorin ist klasse. Der Frosch ist einfach nur fabelhaft. Für mich ist er sehr überraschend. Und ganz ehrlich. Damit habe ich einfach gar nicht gerechnet. Es sind generell tolle Wendungen im Buch enthalten, die ich nicht kommen gesehen habe.

Einen Kritikpunkt gibt es jedoch. Das Buch ist ab 10 Jahren. Ich finde es als Erwachsene schon stellenweise echt gruselig und weiß nicht, ob ein 10-jähriges Kind diesen Sachverhalt überhaupt versteht. Die dystopischen Elemente und auch der Mondwandler ähneln schon eher einem Jugendbuch-Thriller.

Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen. Das Buch ist von Anfang bis zum Ende spannend und die Geschichte hat so viele Wendungen, die einen immer wieder aufs Neue überraschen. Bei diesem Buch braucht man definitiv Nervennahrung.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Das Leben in 1.000 Jahren

Die letzte Göttin
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Andra hat sich ihr Leben lang auf eine Reise ins Unbekannte vorbereitet. Sie sollte zusammen mit einer Millionen Menschen auf einen neuen Planeten namens Holymyth umgesiedelt werden. Doch als sie erwacht ...

Andra hat sich ihr Leben lang auf eine Reise ins Unbekannte vorbereitet. Sie sollte zusammen mit einer Millionen Menschen auf einen neuen Planeten namens Holymyth umgesiedelt werden. Doch als sie erwacht sind nicht 100 Jahre vergangen, sondern 1.000 Jahre und sie wacht auch nicht auf einem neuen grünen Planeten auf, sondern befindet sich mitten in einem Wüstenreich. Es hat sich in den letzten 1.000 Jahren viel verändert. Früher konnten die Menschen mittels Implantate die Technik kontrollieren. Heute gilt Technik als Magie und Andra wird wir als Göttin verehrt, weil sie eben genau diese Technik beherrschen kann. Zhade, der sie gefunden hat und sie in die Hauptstadt bringt, verfolgt jedoch seine eigenen Pläne mit der Göttin.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es sieht richtig stilvoll aus und gefällt mir auch im Vergleich zum englischen Buch deutlich besser. Der Schreibstil ist sehr detailliert. Jedoch ist der Lesefluss nicht immer flüssig. Gerade wenn die Wortneuschöpfungen wie „kayo“ oder „Kiddun“ erscheinen, muss man erst einmal überlegen, was es bedeuten könnte. Leider werden die Wortneuschöpfungen nämlich nicht erklärt. Das eine oder andere Wort ist mir leider immer noch nicht klar. Um die Geschichte jedoch zu verstehen, braucht man die Wörter nicht unbedingt zu kennen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Andra erzählt. Dazwischen gibt es auch vereinzelnd Kapitel, die aus Zhades Sicht geschrieben sind und somit mehr Einblicke in seine Machenschaften geben. Jedoch reichen sie nicht aus, um sein Handeln zu verstehen und vorhersagen zu können.

Ich finde die Idee, dass wir der Zivilisation in 1.000 Jahren begegnen und sich diese teilweise weiterentwickelt und teilweise rückentwickelt hat, echt gut. So finde ich die Idee mit der Sprache sehr gelungen. Sie klingt und wirkt auf mich wie Jugendsprache, die sich etabliert hat. Jedoch hätte ich es gut gefunden, wenn man diese kurz erklärt hätte oder eine kurze Tabelle mit den Begriffen. Dann wäre der Lesefluss nicht unterbrochen gewesen.

Andra als Hauptcharakter hat mir sehr gut gefallen. Sie ist sehr neugierig und manchmal auch stur. Sie wirkt sehr sympathisch und ist sich auch im Grunde für nichts zu schade. Sie will einfach nur ihre Familie wiederfinden. Zhade hingegen ist die gesamte Geschichte hindurch sehr undurchschaubar. Ich war mir zu keiner Zeit sicher, was er plant und welche Ziele er wirklich verfolgt. Die Wendungen, die sich daraus ergeben, sind einfach nur großartig. Ich wurde so oft positiv überrascht und konnte auch zu keiner Zeit irgendwas vorhersagen. Mir wurde nur irgendwann klar, was es mit dem Planeten auf sich hat.

Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um einen Einzelband handelt. Jedoch macht das Ende schnell klar, dass noch ein weiterer Band folgen wird. Ich bin schon sehr gespannt. Im Englischen ist der zweite Teil bereits erschienen. Daumen drücken, dass der zweite Teil übersetzt und auf dem deutschen Markt erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Tolle zeitgenössische Liebesgeschichte

Der Zauber eines Wintertages
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Lee ist eine erstklassige Fotografin, die mit ihrem Sohn in Amsterdam lebt. Sie hat nach ihrem letzten Job beschlossen, dass sie keine Beziehung braucht und will. Doch als sie eines Tages im Krankenhaus ...

Lee ist eine erstklassige Fotografin, die mit ihrem Sohn in Amsterdam lebt. Sie hat nach ihrem letzten Job beschlossen, dass sie keine Beziehung braucht und will. Doch als sie eines Tages im Krankenhaus dem gutaussehenden Nikolaus Sam über den Weg läuft, scheint ihr Vorsatz mit einem Schlag zu Nichte zu sein. Jedoch lässt ihre Vergangenheit sie nicht in Ruhe und missgönnt ihr einen Neustart. Daneben gibt es auch einen mysteriösen Hilferuf, bei dem ausgerechnet Sam ihr helfen kann.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es zeigt zwei Menschen, die sich scheinbar zufällig über den Weg laufen. Das spiegelt sehr gut das zufällige Kennenlernen von Lee und Sam wieder. Die Atmosphäre des Covers ist ein Traum. Ich bin sofort weihnachtlich gestimmt und kann den ersten Schnee kaum erwarten. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam und detailliert. Karen Swan kommt aber auch in den Szenen aus der Vergangenheit direkt auf den Punkt und beschönigt die Situation nicht, sodass man teilweise den Atem anhält. Karen hat zudem ein klasse Gespür für Charaktere. Sie weiß genau, welche Charaktere wie miteinander harmonisieren. Vor allem schafft sie es mich an das Buch zu fesseln und mich von der Geschichte vereinnahmen zu lassen.

Lee ist eine selbständige und unabhängige Frau, die nach außen hin eine harte Schale hat und auch keine Schwächen zeigt. Jedoch ist sie tief im Inneren schwer durch ihren alten Job als Kriegsfotografin traumatisiert. Ihr Sohn Jasper hilft ihr die Lichtblicke im Leben zu sehen. Er ist ein sehr einfühlsamer Sohn, der stets für seine Mutter da ist und für sie ein Verständnis aufbringt, welches nicht selbstverständlich ist – schon gar nicht in seinem Alter. Sam ist ein charismatischer Mann, der ebenfalls ein Päckchen mit sich zu schleppen scheint. Jedoch versucht er es zu ignorieren und lebt sein Leben wie es ihm passt. Sein Job als Kinderbuchautor lässt ihn dabei als einfühlsamen Mann erscheinen.

Amsterdam hat mir als Setting sehr gut gefallen. Ich konnte es mir mit den Grachten richtig gut vorstellen. Und vor allem die bunten weihnachtlich geschmückten Lichter hatte ich stets vor Augen. Karen Swan hat eine tolle weihnachtliche und besinnliche Atmosphäre geschaffen, die einem ein wohliges Gefühl gegeben hat.

Die Geschichte selbst ist sehr bewegend, packend und vor allem wirkt sie sehr authentisch. Lees Gefühlswelt wirkt teilweise hart, teilweise zerbrechlich. Sie trägt einen inneren Kampf mit sich selbst aus. Erst im Laufe der Geschichte versteht man ihre Beweggründe und warum sie so ist.

Die Rückblenden sind für mich eine Geschichte, die ich sehr fesselnd und bewegend wahrgenommen habe. Vor allem finde ich sie unfassbar authentisch. Jeder von uns hat sicherlich schon einmal in den Nachrichten Bilder aus Kriegsgebieten gesehen, doch man kann es sich einfach nicht vorstellen. Allein die Situation Krieg ist unvorstellbar und will man sich auch gar nicht vorstellen. Karen Swan nimmt einen genau an einen solchen Ort mit und lässt uns an Lees Geschichte teilhaben. Diese Szenen sind für mich Momente gewesen, an denen ich teilweise echt den Atem angehalten habe. Ich wusste im Laufe der Zeit welches Schicksal wohl Lee ereilt hat, umso mehr wollte ich die Szene dann nicht lesen. Es hat mich einfach zu sehr berührt und mitgenommen. Denn es gibt genug Menschen, die dieses Schicksal teilen – wenn auch nicht in einem Kriegskontext.

Einen starken und vor allem friedlichen Kontrast dazu bildet die Geschichte aus dem hier und jetzt, die diese Geschichte auch aufatmen lässt. In dem heutigen Strang kann man viel Liebe, Zuversicht und vor allem Hoffnung erleben. Zudem lässt der weihnachtliche Zauber die Geschichte in einem weißen Kleid erstrahlen.

Für mich ist dieses Buch eine tolle zeitgenössische Liebesgeschichte, die ganz ohne irgendwelchen Liebeskitsch auskommt. Sie ist sehr rein und pur. Insgesamt hat die Geschichte mich sehr vereinnahmt.

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