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Veröffentlicht am 09.05.2023

Gelungener Roman über ein Geheimnis, das besser nicht ans Licht gekommen wäre

Sommernächte in Paris
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Flora erhält den Auftrag für eine Familie Kunstgegenstände und Gemälde zu erfassen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen herkömmlichen Auftrag. Denn es handelt sich um ein gesamtes Apartment voller ...

Flora erhält den Auftrag für eine Familie Kunstgegenstände und Gemälde zu erfassen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen herkömmlichen Auftrag. Denn es handelt sich um ein gesamtes Apartment voller Schätze, die über siebzig Jahre verschlossen und in Vergessenheit geraten sind. Doch dieses Apartment bringt Flora an ihre Grenzen. Denn bei der Recherche über die Herkunft der Gemälde kommt eine traurige Geschichte zum Vorschein, die das Leben von ihr und der Familie Vermeil auf den Kopf stellt. Und nicht nur das bringt Flora aus dem Gleichgewicht, denn Xavier schleicht sich heimlich in ihre Gedanken.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Man spürt direkt den Paris-Flair. Die Autorin schreibt mit viel Gefühl, vor allem aber auch mit Respekt vor historischen Geschehnissen. In diesem Buch schafft die Autorin zudem eine ordentliche Portion Spannung einzubauen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und kann einen als Leser/in an sich binden.

Flora ist eine Frau, die für ihren Beruf brennt. Sie ist mit voller Leidenschaft dabei. Sie hat ein umfangreiches Knowhow welches ihr zu Gute kommt. Vor allem bei der Recherche merkt man ihr an, dass sie mit Leib und Seele dabei ist. Xavier ist ein Mann, der eher distanziert wirkt. Er versucht das zu beschützen, was er liebt. Er steht sich selbst kein Glück ein, kann jedoch im Laufe der Geschichte auftauen.

Die Geschichte ist keine typische Liebesgeschichte. Das wird relativ schnell klar, denn das Zusammenstoßen von Flora und Xavier ist alles andere als harmonisch und die Beiden liegen auch nicht unbedingt auf einer Wellenlänge. Der Fokus der Geschichte liegt auch nicht auf der Liebesgeschichte zwischen den Beiden, sondern vielmehr auf dem Erbe mit allen Gegenständen und Gemälden. Ich persönlich habe keine direkte Verbindung zu Kunst und dergleichen und tue mich auch schwer mit dem Wert dieser Dinge. Jedoch hat mir der Ausflug in diese Welt richtig gut gefallen. Es hat mir vor Augen geführt, dass hinter jedem Kunststück eine Geschichte steckt. Und genau das macht dieses Buch aus meiner Sicht aus.

Die Recherche fand ich super spannend. Es fühlt sich ein wenig wie eine Schnitzeljagd an. Dabei lernt man viel über die einzelnen Gemälde. Man lernt aber auch viel über die Menschen, die mit diesen Kunstgegenständen in Verbindung stehen. Das Familiengeheimnis setzt dem Ganzen die Kirsche auf die Sahnehaube auf. Die Autorin hat es geschafft die Verstrickung bis zum Schluss gut in Szene zu setzen, sodass es zu keiner Zeit langweilig wird.

Jedoch ist aus meiner Sicht die Liebesgeschichte zu kurz gekommen, denn ich konnte die Gefühle, die Xavier und Flora für einander haben leider nicht nachempfinden. Für mich haben die Emotionen in diesem Teil der Geschichte gefehlt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn dieser Teil etwas mehr Raum bekommen hätte, sodass sich diese Liebesgeschichte entwickeln hätte können. Denn wenn man den Anfang betrachtet fühlt es sich an, als wenn die Beiden einen Schalter umlegen. Vor allem Xavier hat eine eher untergeordnete Rolle in der gesamten Geschichte, sodass ich ihn nicht so ganz zu greifen bekommen haben und somit auch seine Beweggründe und Gefühle nicht nachempfinden konnte.

Alles in Allem ein gelungener Roman von Karen Swan, der einen in die Stadt der Liebe entführt und in der Zeit reisen lässt.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Leider enttäuschend

Babel
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Auf Grund des Cholera-Ausbruchs in China verliert Robin seine Mutter, die letzte Familienangehörige, die er noch hatte. Jedoch rettet ihn ein Professor aus Oxford. Dieser nimmt den Jungen kurzerhand mit ...

Auf Grund des Cholera-Ausbruchs in China verliert Robin seine Mutter, die letzte Familienangehörige, die er noch hatte. Jedoch rettet ihn ein Professor aus Oxford. Dieser nimmt den Jungen kurzerhand mit nach England. Zum Glück hat Jemand Robin während seiner Kindheit zahlreiche englische Bücher geschickt, sodass er die Sprache beherrscht. Doch das reicht dem Professor nicht aus. Er will, dass Robin noch weitere Sprache lernt, damit er in Babel studieren kann. Kaum am Königlichen Institut für Übersetzung angekommen, lernt Robin auch die Schattenseiten kennen.

Das Cover wirkt durch die schwarz-weiße Gestaltung sehr düster und geheimnisvoll. Der Schreibstil ist fließend. Die Autorin schreibt sehr detailliert und bildlich. Auch wenn das Buch über 700 Seiten hat, so lässt es sich wirklich schnell lesen. Es sind auch zahlreiche Fußnoten im Buch enthalten, die ich jedoch irgendwann übersprungen habe, da sie meinen Lesefluss gestört haben.

Robin ist der Hauptcharakter, um den sich die gesamte Geschichte dreht. Man lernt ihn als schüchternen Jungen aus China kennen, der dankbar für die Chance beim Professor ist. Man lernt ihn aber auch als jungen Mann kennen, der die Dinge anfängt zu hinterfragen. Für mich ist Robin aber vor allem eins: naiv. Er möchte gerne ein Aktivist sein, aber ist auch nicht so ganz bereit sein Leben aufzugeben. Für mich ist er nicht bereit die Verantwortung für sein Handeln zu tragen. Er lässt sich viel zu einfach und zu schnell manipulieren. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass er keine eigene Meinung hatte. Am Ende konnte mich Robin dann überraschen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber aus meiner Sicht hat er es sich zu einfach an der Stelle gemacht. Und auch das hat mir wieder gezeigt, dass er nicht zu Ende gedacht hat.

Auch die anderen Charaktere blieben für mich schwach. Ich habe keinen Zugang zu den Charakteren gefunden. Sie blieben zu blass, so dass ich leider mit keinem einzigen Charakter mitfiebern konnte.

Die Autorin konnte mich mit ihrer Trilogie „Im Zeichen der Mohnblume“ komplett in ihren Bann ziehen und daher habe ich mich auch riesig auf Babel gefreut, aber leider konnte mich das Buch überhaupt nicht in seinen Bann ziehen. Ich kann den Hype auch überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich war das gesamte Buch einfach nur unglaublich langatmig. Die Autorin hat sich für meine Begriffe zu sehr in Details verloren. Die über 700 Seite lange Geschichte hätte man für mich auch in gut der Hälfte der Seiten zusammenfassen können. Das hätte mir persönlich vollkommen ausgereicht.

Die Handlung verlief somit sehr schleppend. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass es eine atmosphärische Geschichte ist, die sich sehr auf Details und Charaktere verlässt, so hat das aus meiner Sicht zu viel Raum eingenommen, sodass sich die Geschichte verloren hat. Vor allem aber hat mir der Magieaspekt gefehlt bzw. in einem größeren Ausmaß gefehlt. Das Silberwerk wird zwar erläutert, doch wirklich ins Detail wird an der Stelle nicht gegangen. Da hat die Weitsicht gefehlt. Das Ende fand ich wiederrum überraschend und habe ich in der Tat nicht kommen sehen.

Was ich der Autorin zu Gute halte ist die Tatsache, dass sie sich sehr viel Mühe gegeben hat mit den historischen Gegebenheiten. Sie muss unglaublich viel recherchiert haben. Gerade die ersten Seiten machen deutlich, dass sie klarstellen möchte, dass sie sich an den historischen Gegebenheiten orientiert, jedoch kleine Abweichungen vorhanden sind, die ihrer Geschichte zu Gute kommen. Auch ein Hinweis zum Rassismus hat sie gegeben. Ich glaube aber auch, dass sie das bewusst geschrieben hat, damit sie keinen Shitstorm abbekommt.

Aus diesem Grund kann ich leider nicht mehr Sterne geben. Es tut mir unglaublich Leid. Vor allem weil mir ihre Trilogie so gut gefallen hat und ich mich wirklich auf Nachschub von ihr gefreut habe. Aber bedauerlicherweise habe ich mich durch die Geschichte gequält und muss gestehen, dass ich froh war, als ich sie beendet habe. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, dann hätte ich es vermutlich abgebrochen.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Tolles Buch mit vielen Informationen rund um die Keeper Welt

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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Das Buch enthält viel Zusatzmaterial rund um die Reihe. So sind die Signaturakten aller wichtigen Charaktere enthalten. Darüber hinaus wird die Welt der verlorenen Städte näher betrachtet. Es gibt zahlreiche ...

Das Buch enthält viel Zusatzmaterial rund um die Reihe. So sind die Signaturakten aller wichtigen Charaktere enthalten. Darüber hinaus wird die Welt der verlorenen Städte näher betrachtet. Es gibt zahlreiche Porträts. Zudem erklärt die Autorin das Leben in den verlorenen Städten. Die einzelnen Rebellengruppen werden ebenfalls im Detail beleuchtet. Des Weiteren gibt einen Einblick in die intelligenten Spezies sowie einen Teil zum Mitmachen. Ein besonderes Highlight sind die Erinnerungen von Keefe sowie die Geschichte, die genau zwischen Band 8 und 9 stattfindet. Dieses Mal jedoch aus Sophies und Keefes Sicht.

Das Cover ist wieder gelungen und passt super zum Rest der Reihe. Besonders das Alicorn ist wunderschön geworden. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und witzig. Die Geschichte steckt voller Wendungen. Man muss jedoch wissen, dass es kein typisches Keeper of the lost cities Buch ist. Es ist vielmehr eine Art Handbuch, in dem die Autorin auf die Charaktere und die Welt eingeht. Vieles wird dadurch eventuell klarer. Für mich hat dieser Teil keinen großen Mehrwert geboten, da ich voll in der Keeper of the lost cities Welt stecke. Der Teil wurde wirklich liebevoll umgesetzt. Besonderes Highlight für mich sind die Bilder.

Die eigentliche Geschichte ist ca. 250 Seiten lang und wird erstmalig auch aus der Sichtweise von Keefe erzählt. Und ganz ehrlich? Ich habe die Kapitel von Keefe geliebt. Keefe ist aber auch mein Lieblingscharakter. Vielleicht bin ich nicht ganz unvoreingenommen. Ich bin vor allem froh, dass es zwischen Sophie und Keefe endlich weitergeht. Aber der Cliffhanger…puh…das Warten fällt mir nun umso schwerer.

Ein rundum gelungenes Buch mit vielen Informationen und einer wundervollen Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht treffen können.

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Marit und Eve wachsen gemeinsam im Waisenhaus auf. Sie fühlen sich als Schwestern verbunden. Sie träumen gemeinsam von einer Zukunft, die anders kommt, als sie denken. Marit hat magische Kräfte, von denen ...

Marit und Eve wachsen gemeinsam im Waisenhaus auf. Sie fühlen sich als Schwestern verbunden. Sie träumen gemeinsam von einer Zukunft, die anders kommt, als sie denken. Marit hat magische Kräfte, von denen Eve nichts ahnt. Als Eve eines Tages adoptiert wird, ergreift Marit ihre Chance und kann eine Festanstellung bei Helene Vestergaard ergattern. Vor Ort will Marit den Tod ihres Vaters aufklären. Eve hingegen lebt ihren Traum. Die beiden lernen sich neu kennen und decken einige Geheimnis über sich und über die Vestergaards auf.

Das Cover ist ein Traum. Es konnte mich direkt in seinen Bann ziehen. Das geheimnisvolle Ballettkleid lässt eine Geschichte vermuten, in der Ballett und Magie eine Rolle spielen. Der Schreibstil ist angenehm. Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen.

Marit hat magische Kräfte, die sie beim Nähen entfacht. Sie benutzt ihre Magie mit Bedacht und setzt nur so viel ein, wie es nötig ist. Ihre Angst vor der Magie ist groß. Dennoch ist sie eine Kämpferin, die eine gewisse Neugierde hat. Eve ist eine Träumerin, die von einer Karriere als Tänzerin träumt.

Leider konnte ich weder mit Marit noch mit Eve warm werden. Eve ist eine Träumerin, die fern von jeglicher Realität lebt. Sie kann ihr Glück kaum glauben und genießt es in vollen Zügen. Dabei ist ihr das Wohl von Marit wichtig, aber davon merkt man leider ziemlich wenig. Marit stellt das Wohl ihrer Schwester über alles. Sie ist bereit für sie alles zu tun, dabei stellt sie ihr eigenes Leben hinten an. Das ehrt Marit ungemein, doch als sie bei den Vestergaards sind, schlägt das irgendwie um. Vor einmal interessiert sie sich mehr für das Geheimnis der Vestergaards und den Tod ihres Vaters. Das hat für mich nicht mehr zu ihrem Charakter gepasst. Ich konnte auch die Verbundenheit aus dem Waisenhaus nicht mehr wieder finden. Dieser Zustand hat sich schnell nach dem Umzug gewandelt. Die Beiden wirken eher distanziert zueinander.

Das Cover und auch der Klappentext haben eine Geschichte rund um Magie und das Tanzen vermuten lassen. Doch das Tanzen kommt so gut wie nicht in der Geschichte vor. Der Fokus liegt auf der Magie und dem Geheimnis, welches rund um die Vestergaards und deren Minen gestrickt wird. Auch die Magie hat aus meiner Sicht gefehlt. Ich hätte gerne mehr dazu erfahren und auch gelesen. Es wird zwar immer wieder geschildert, wie der ein oder andere Charakter Magie anwendet. Aber woher sie kommt oder welche Kräfte Jemand hat, das blieb leider weg.

Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht treffen können. Ich konnte die Freundschaft und Verbundenheit zwischen den Geschwistern nicht nachvollziehen. Und auch die Geschichte selber ist nicht die, die ich vermutet habe. Unabhängig davon weist die Geschichte einige Lücken auf.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Potential ist vorhanden

Mein Herz ist vom Umtausch ausgeschlossen
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Nell ist ein Gewohnheitsmensch. Sie denkt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden ist. Sie hat einen Job als Scheidungsanwältin, indem sie Karriere machen möchte. Doch ihr Chef ist kein angenehmer Kollege, ...

Nell ist ein Gewohnheitsmensch. Sie denkt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden ist. Sie hat einen Job als Scheidungsanwältin, indem sie Karriere machen möchte. Doch ihr Chef ist kein angenehmer Kollege, sodass sie an dem einen oder anderen Tag an ihre Grenzen kommt. Mit ihrem Freund Gus führt sie eine Beziehung, die sie zwar zufrieden stellt, jedoch fehlt das gewisse Etwas. Als ihr Vater sich das Bein bricht, muss sie zurück in die Heimat. Dort läuft ihr ihre Jugendliebe Arthur über den Weg. Dieser hat ihr vor gut 15 Jahren das Herz gebrochen. Vergessen hat sie die letzte Nacht nicht. Doch Gefühle verschwinden nicht einfach – auch nicht nach so langer Zeit. Auch Arthur steckt in einer Beziehung, in der er sich nicht mehr wohl fühlt. Haben die Beiden nach so langer Zeit noch eine Chance?

Das Cover ist schön. Es passt hervorragend zu den anderen Covern der Autorin. Der Schreibstil ist angenehm. Die Autorin schreibt sehr humorvoll, aber auch emotional. Vor allem schafft sie es, dass es nie langweilig wird.

Nell ist eine Frau, die nicht weiß, was sie will. Sie ist auf der einen Seite zufrieden mit ihrem Job und möchte Partnerin in der Kanzlei werden. Auf der anderen Seite mag sie ihren Chef und die Scheidungen, die sie reguliert, nicht. Genauso sieht es bei ihrer Beziehung aus. Auf der einen Seite liebt sie scheinbar ihren Partner und möchte wie er nicht heiraten. Sie leben ein vom Alltag dominiertes Leben. Auf der anderen Seite sehnt sie sich nach den Dingen, von denen sie während ihrer Kindheit geträumt hat. So richtig Stellung kann sie leider nicht beziehen. Sie möchte Allem und Jedem gefallen. Gus ist ein Mann, dem nur seine eigene Meinung wichtig ist. Für ihn gibt es keinen Kompromiss. Entweder so wie er möchte, oder gar nicht. Er kann pausenlos diskutieren und sollte er mal nicht Recht haben, ist er eingeschnappt. Arthur ist ein junger Mann, der sich für seinen Sohn zusammenreißt und dabei seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt. Er fühlt sich in einem Leben gefangen, aus dem er am liebsten ausbrechen will. Doch ihm fehlt der Mut.

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch meine Probleme mit den Charakteren hatte. Gus konnte ich leider überhaupt nicht leiden. Er ist sicherlich extra so dargestellt. Doch Gus schießt einfach jedes Mal den Vogel ab und ist maßlos übertrieben. Nell ging mir leider auch ziemlich auf die Nerven. Sie schwankt immer wieder zwischen ihrer eigenen Meinung hin und her. Sie hat für mich schlichtweg keine eigene Meinung. Zum Glück kann sie sich aber innerhalb der Geschichte gut weiterentwickeln, sodass sie sich zum Schluss nicht mehr ausnutzen lässt und endlich auch mal Stellung bezieht. Aber der Weg dahin ist mühselig und anstrengend zu lesen. Arthur hat mir dafür umso besser gefallen. Er ist für mich ein fürsorglicher Vater, der das Herz am rechten Fleck hat. Ich kann es verstehen, dass er seinem Sohn zu Liebe sich selbst hinten anstellt. Seine Entwicklung innerhalb der Geschichte zu verfolgen hat mir unglaublich viel Freude bereitet. Denn sein Werdegang ist schlichtweg durch Zufälle und Missverständnisse entstanden. Umso schöner, dass er zum Ende die ganze Wahrheit kennt und den Mut fasst, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Ich liebe den Humor der Autorin wirklich sehr und auch die anderen Bücher haben mir richtig gut gefallen. In diesem Buch findet man wieder ihre humorvolle Ader, doch leider kommt sie nicht so stark zum Vorschein wie in den anderen Büchern. Das finde ich wirklich schade, denn das macht ihre Geschichten für mich aus.

Mir hat die Idee der Geschichte gut gefallen. Sie hat definitiv Potential und hätte mit den richtigen Protagonisten sicherlich gut funktioniert. Doch Gus, Nell, ihr Bruder oder ihre Eltern sind einfach sehr speziell und teilweise auch total drüber.

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