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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2020

Im Gesicht fehlt mir ja nichts

Meine Mutter, das Alter und ich
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„Ich soll viele Hürden für sie bewältigen, Entscheidungen treffen, Hindernisse aus dem Weg räumen, aber letztendlich ist sie eine eigenständige Person. Diesen Balanceakt zwischen meiner ständigen Verfügbarkeit ...

„Ich soll viele Hürden für sie bewältigen, Entscheidungen treffen, Hindernisse aus dem Weg räumen, aber letztendlich ist sie eine eigenständige Person. Diesen Balanceakt zwischen meiner ständigen Verfügbarkeit und Hilfestellung und Mutters starken eigenen Willen muß ich noch üben.“ (S. 66)
Irgendwann dreht sich die Rolle in der Familie um und die Kinder werden zu den Eltern. Zwischen Bemutterung und Selbständigkeit, Aufopferung und eigenem Leben, Hilfestellung und Manipulation – die Autorin schildert in kurzen Episoden anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte, wie sich das für die pflegende Tochter anfühlt und wie ihre Mutter auf ihre Versuche reagiert hat. Wer Eltern hat, die auf Hilfe angewiesen sind, sei es bei der Körperpflege, das Einhalten von Terminen oder Besorgen von notwendigen Dingen, der wird sich bei dem Buch verstanden fühlen. Zumindest ging mir das so. Ich dachte häufiger „ja, das kenne ich“. Wenn die Umkehr kommt ist es für beide Seiten nicht leicht das zu akzeptieren und das Buch kann dabei helfen, Verständnis für den anderen aufzubringen. Wobei es in erster Linie aus Sicht der Tochter beschrieben wird, die ja auch die Autorin ist.
Mein Buch geht deshalb auch gleich weiter in den Besitz meiner Mutter, damit wir auch die nächsten Jahre friedvoll miteinander leben können und keine grauen Haare bekommen.
Den auf der Buchrückseite beworbenen Humor konnte ich nicht wirklich finden. Manchmal war da so ein kleines Mundwinkel-nach-oben-ziehen, aber leider auch nicht mehr. Vielleicht ist es nicht mein Humor? Möglich.
Das Cover passt gut zum Thema und ist eher zurückhaltend und nicht überladen. Mir gefällt es.
Fazit.
Das Buch kann das Verständnis zwischen Eltern und Kinder fördern. Als betroffenes Kind fühlt man sich auf jeden Fall verstanden und merkt, dass man mit „dem Problem“ nicht alleine da steht. Wir, meine Eltern und ich, werden da mal bei einem Glas Wein gemütlich drüber klönen.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Im Bann des Wolfes

Oxen. Lupus
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Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich ...

Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten. Das wesentliche läßt sich der Rückseite des Hörbuches entnehmen, der Rest muß sich entwickeln. Entwickeln ist da dann auch das Stichwort. Die Story läßt sich gut hören, ist interessant, aber zieht sich, wie ich finde, auf der ersten CD bevor die Spannung auf der zweiten CD an Fahrt aufnimmt und mit einer Überraschung endet. Vielleicht liegt das daran, dass es sich um eine ungekürzte Lesung handelt? Ich weiß es nicht. Für mich hätte im ersten Teil jedoch das ein oder andere etwas straffer gehalten werden können.
Gesprochen wird das Buch von Dietmar Wunder. Für mich war es unser erstes Mal zusammen und es hat gut funktioniert. Er hat eine angenehme Stimme – nicht zu hoch aber auch nicht zu tief. So manches Mal war er mir allerdings zu flott, so dass die volle Bedeutung dessen, was er gerade vorgelesen hatte, nicht bei mir ankam und ich den Track nochmal hören musste. Auch die Pausen zwischen den einzelnen Track waren mir persönlich ein paar Sekunden zu lang. Es war kein „in einem Rutsch durchhören“, sondern wurde immer wieder „gestoppt“ bevor es weiter ging
Gelungen ist auch das Cover bzw. die „Verpackung“ der CDs. Passend zum Thema „Lupus“ mit Wolfstatzen auf der Front, auf der Innenseite ein Wolf. Alles in dunkel gehalten. Da die Handlung auch eher düster ist passt das gut zur Story. Und die „Verpackung“ ist aus Pappe/Papier/Karton, also kein Plastik.
Fazit:
Der vierte Teil der Niels Oxen Reihe ist gut, aber ich habe schon bessere gelesen bzw. gehört. Wer sich nicht an den Pausen zwischen den Tracks stört kann hier beherzt zugreifen und wird trotzdem gut unterhalten. Mit einer Dauer von 16 h 30 min für lange Autofahrten geeignet. Von mir Tatze hoch!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Gefangen im Netz des WWW

Im Netz des Lemming
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„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Band der Lemming-Reihe des Autoren Stefan Slupetzy. Mir war der Autor und die Reihe bisher nicht bekannt. Das Buch lässt sich unabhängig von den Vorgängern lesen. ...

„Im Netz des Lemming“ ist der sechste Band der Lemming-Reihe des Autoren Stefan Slupetzy. Mir war der Autor und die Reihe bisher nicht bekannt. Das Buch lässt sich unabhängig von den Vorgängern lesen.
Der „Lemming“, seines Zeichens Nachtwächter im Tiergarten, ist Zeuge, als ein Junge sich von einer Brücke direkt vor eine fahrende U-Bahn wirft. Doch statt Hilfe zu bekommen und den Vorfall verarbeiten zu können wird er Opfer eines Internettrolls und sieht sich Verleumdungen ausgesetzt. Der Lemming, ein ehemaliger Polizist, ermittelt zusammen mit seinem Bekannten, dem Chefinspektor Polivka, was der Grund des Suizids war und taucht dabei immer weiter ins Internet )ab….
„Was sind das eigentlich für Menschen? […] Ich meine, diese Leute, die sich online auskotzen, die andere anpöbeln und fertigmachen.“ (S. 117)
Diese und andere Fragen stellt der Autor durch seine Figuren. Das Buch ist politisch und topaktuell, hat immer wieder politische, religiöse und gesellschaftliche Themen des 21. Jahrhunderts eingewoben und läßt einen als Leser nachdenklich zurück. Das Ganze ist dabei so genial geschrieben, mit sehr viel Wortwitz und schlauen Sprüchen. Nie langweilig, immer kurzweilig. Und manches Mal leider sehr sehr wahr!
„Dummheit zählt tatsächlich zu den bösartigsten Krankheiten: Am meisten leiden die an ihr, die nicht von ihr befallen sind.“ (S.197)
Aufgrund der vielen verschiedenen Aspekte, die im Buch untergebracht sind, schreitet die Handlung schnell voran, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch bereitet. Nur das es sich um einen Krimi handelt kann man zwischenzeitlich schon mal aus den Augen verlieren.
Fazit:
Stefan Slupetzky – ein Name den man sich merken sollte. Schade, dass er bei uns in Deutschland eher unbekannt ist. Er hat einen tollen, wortgewaltigen Schreibstil. Ein Autor, der etwas zu erzählen hat. Für mich definitiv nicht mein letzter Slupetzky-Lemming. Für politik-affine Krimi-Fans ein MUSS!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Tagebuch für Menschen und ihre Fellnasen

Dog’s Diary – Unser Album (Hund)
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Wer kennt sie nicht aus seiner Kinderzeit? Freunde-Tagebücher, von seinen Freunden gespickt mit Sprüchen und Fotos von damals oder auch Vorlieben, Lieblingsfarben, etc. pp. Immer mal wieder gerne zur Hand ...

Wer kennt sie nicht aus seiner Kinderzeit? Freunde-Tagebücher, von seinen Freunden gespickt mit Sprüchen und Fotos von damals oder auch Vorlieben, Lieblingsfarben, etc. pp. Immer mal wieder gerne zur Hand genommen und sich über die Zeiten gefreut und gewundert. Alleine oder zusammen.
„Dog´s Diary – Unser Album“ ist genau dasselbe, nur das der „Freund“ das Album nur bedingt selbst füllen kann. Vom ersten Kennenlernen über die Ereignisse des ersten Tages im neuen Zuhause bis hin zu Lieblingsspielzeugen, -fressen und Kumpels kann das Frauchen/Herrchen das Album für sich und seine aktuelle Fellnase befüllen. Die Version für Rüden ist in hellerem grün und gelb/beige – Tönen gehalten und umfasst etwa 60 Seiten. Auch Pfotenabdrücke und Fotos des Mitbewohners finden genügend Platz.
Fazit:
Ein schönes Nachschlagewerk über seinen Hund, wenn er schon auf dem Himmels-Hundespielplatz auf einen wartet. Ein vergessen seiner Macken und liebevollen Spleens ist so nicht möglich. Ideal für alle (neuen) Hundebesitzer – zum selber kaufen oder verschenken. 5 Pfoten von uns (und jetzt geht s raus spielen…)

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Enttäuschend

Der unschuldige Mörder
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Ich hatte mich so auf das Hörbuch gefreut und wurde leider etwas im Regen stehen gelassen. Der Klappentext versprach Spannung, die das Hörbuch nicht halten konnte. Anfangs war es noch ganz ok. Es braucht ...

Ich hatte mich so auf das Hörbuch gefreut und wurde leider etwas im Regen stehen gelassen. Der Klappentext versprach Spannung, die das Hörbuch nicht halten konnte. Anfangs war es noch ganz ok. Es braucht ja mitunter ein bisschen Zeit bis der Plot sich aufbaut und man in die Handlung eingesogen wird. Aber es wurde nicht besser. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und irgendwann war es einfach nur langatmig und uninteressant. Mir war es ab der Hälfte des Buches egal wer der Mörder war, ob schuldig oder nicht. Man hätte mir auch ein Rezept vorlesen können….Das kenn ich von den nordischen Autoren deutlich besser!
Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und springt in der Zeit immer wieder vor und zurück – von 1996 nach 2008 und dann wieder zurück.
Ein absoluter Lichtblick hingegen ist der Sprecher Torben Kessler. Er hat eine tiefe, schöne Stimmfarbe, genau das richtige Sprechtempo und hervorragende Betonungen. Auch unterschiedliche Personen sind klar zu erkennen. Ihm zuzuhören ist Balsam für die Seele. Er ist einfach top und der beste Sprecher den ich bisher gehört habe!
Das Cover ist schön. Es zeigt ein typisch nordisches Haus inmitten der Pampa. Damit passt es gut zur Geschichte, da dieses Haus in der Story vorkommt. Zudem ist das Cover düster, was auch gut passt.
Fazit:
Die Handlung bekommt von mir zwei Sterne, der Sprecher fünf. Insgesamt also ein sehr wohlwollend gemeintes ausreichend, aber nicht mehr. Wer einen sehr langsamen Aufbau des Plots mag kann hier sein Glück versuchen. Alle anderen würde ich eher andere Autoren empfehlen.

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