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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2017

Konnte mich nicht fesseln

Die neun Prinzen von Amber
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Dies ist der erste von fünf Teilen. Der mittlerweile verstorbene Autor Roger Zelazny hat die Bücher bereits 1970 geschrieben und sie wurden nun vollständig überarbeitet neu verlegt. An ein, zwei Stellen ...

Dies ist der erste von fünf Teilen. Der mittlerweile verstorbene Autor Roger Zelazny hat die Bücher bereits 1970 geschrieben und sie wurden nun vollständig überarbeitet neu verlegt. An ein, zwei Stellen fiel mir das eigentliche Alter auf. Dies ist jedoch sehr dezent und hat auch einen gewissen Charme.

Charme hat auch der Klappentext, der ein Fantasybuch mit ungewöhnlicher Geschichte verspricht. Nun, darüber läßt sich streiten. Ich bin bis Seite 112 gekommen und habe dann abgebrochen. Der Plot hat mich einfach nicht gefesselt. Und es warten viele gute Bücher darauf gelesen zu werden. Dabei ist der Anfang durchaus verheißungsvoll. Corwin hat nämlich keine Ahnung wer er ist. Er versucht mit geschickt gestellten Fragen mehr über sich und den Autounfall zu erfahren, ohne preis zu geben, daß er unter Amnesie leidet. Mit jeder Frage wird er mehr und mehr in Intrigen und Feindschaften hinein gezogen.

Für mich und meinen Geschmack ist es leider nichts. Ich konnte mich nicht mit der geschaffenen Welt identifizieren, empfand sie zum Großteil eher oberflächlich. Darum kann ich hier kein pro oder contra für einen Kauf geben. Vielleicht nutzt ihr die Möglichkeit der anderen Rezensionen und bildet Euch eine eigene Meinung.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Es gibt bessere Thriller

Das Vermächtnis der Spione
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Heutige Zeit:
Im Innenministerium wird der ehemalige Geheimagent und Assistent von Georg Smiley, Peter Guilliams, zur Operation „Windfall“ zu Zeiten des Kalten Krieges befragt. Damals starben zwei Kollegen, ...

Heutige Zeit:
Im Innenministerium wird der ehemalige Geheimagent und Assistent von Georg Smiley, Peter Guilliams, zur Operation „Windfall“ zu Zeiten des Kalten Krieges befragt. Damals starben zwei Kollegen, Alec Leamas und dessen Freundin Elisabeth Gold, an der Berliner Mauer. Peter wirud vorgeworfen Schuld an deren Tod zu sein. Nun möchten die Kinder der Verstorbenen Agenten die Regierung verklagen. Sie sind der Meinung, ihre Eltern wären als Bauernopfer genutzt worden, um andere Ereignisse zu verheimlichen.

Aus Sicht von Peter Guilliams werden die Ereignisse in Rückblenden aufgedeckt. Der Wechsel zwischen Damals und Heute ist bei der Hörbuch-Version nicht immer sofort zu erkennen. Auch das das Buch am Anfang mit einem Verhör beginnt ist wird erst relativ spät klar. Das verwirrt und irritiert. Zudem liegt der Fokus nicht auf dem Ereignis 1961 und den späteren Ermittlungen, sondern auf den verschiedenen Personen in der heutigen Zeit. Dadurch leidet leider die Spannung. Auch die Taktiken, die Raffinesse dabei kommt nicht rüber.

Der Sprecher Walter Kreye hat eine angenehme, tiefe Stimme, angemessene Betonung und eine gute Sprechgeschwindigkeit. Leider kann man die jeweiligen Personen die jeweils agieren zum Teil nur schwer auseinander halten, da die Stimmen zu ähnlich klingen.

Meiner Meinung nach hat der Autor schon deutlich bessere und spannendere Bücher geschrieben. Für eingefleischte John leCarré-Fans kann ich es mehr oder weniger empfehlen. Alle anderen werden vermutlich bei anderen Büchern des Autors (z.B. Der Spion, der aus der Kälte kam) oder einem anderen Thriller-Autoren besser aufgehoben sein.


Veröffentlicht am 26.10.2017

Wer trägt die Verantwortung?

Im Traum kannst du nicht lügen
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„Man ist unschuldig, bis das Gericht sagt, dass man schuldig ist. Was für eine seltsame Behauptung. Entweder ist man die ganze Zeit unschuldig oder man hat es getan.“

Unter welche Kategorie fällt die ...

„Man ist unschuldig, bis das Gericht sagt, dass man schuldig ist. Was für eine seltsame Behauptung. Entweder ist man die ganze Zeit unschuldig oder man hat es getan.“

Unter welche Kategorie fällt die 18 jährige Maja, die nach einem Amoklauf des Mordes angeklagt wird, weil sie die Tatwaffe in der Hand hält? War sie es? War sie es nicht? Und wenn ja, warum? Was hat sie dazu bewogen ihre Freunde zu erschiessen? War es von langer Hand geplant? Oder eine Kurzschlusshandlung?

Diese und viele weitere Fragen stellt man sich, wenn Maja‘s Gerichtsverhandlung neun Monate nach der Tat, stattfindet. In Rückblenden (während des Prozesses und aus dem Frauengefängnis heraus) und aus der Sicht der Angeklagten erfährt der Leser, wie es zu der Tat kommen konnte. Mit jeder weiteren gelesenen Seite wird man mehr in die Lebensumstände der Clique hineingezogen. Die ach so schöne Fassade bröckelt schnell. Dahinter ein tiefer Abgrund aus Abhängigkeit, Boshaftigkeit und Gleichgültigkeit.

Malin Persson Giolitto‘s „Im Traum kannst du nicht lügen“ wurde zu Recht als „Bester Kriminalroman Schwedens 2016“ ausgezeichnet. In einem eher nüchternen Schreibstil wird die Tat nach und nach aufgedeckt. Dabei hat die Autorin die Protagonisten treffend beschrieben. Die Handlungen der jeweiligen Personen sind sehr gut nachvollziehbar. Auch die innere Zerrissenheit von Maja wird hervorragend dargestellt.

Auf Grund des Themas und dessen Umsetzung, halte ich das Buch für sehr gut geeignet, in Schulen gelesen zu werden (statt des langweiligen Krams, der sonst so „angeboten“ wird). Drogenmissbrauch, Abhängigkeit in diversen Formen, Mobbing - es gibt viele Punkte zum diskutieren!

Ich bin begeistert und kann es nur wärmstens empfehlen! Ein absolutes Must-Have!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.10.2017

Ich wurde eingeSOGen

SOG
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Reykjavik im Winter 2016. Eine vor 10 Jahren vergrabene Zeitkapsel wird geborgen. Darin Aufsätze von Teenagern, die das Leben im Jahr 2016 beschreiben sollten. Aber nicht nur. Ein Aufsatz enthält Initialen ...

Reykjavik im Winter 2016. Eine vor 10 Jahren vergrabene Zeitkapsel wird geborgen. Darin Aufsätze von Teenagern, die das Leben im Jahr 2016 beschreiben sollten. Aber nicht nur. Ein Aufsatz enthält Initialen von zukünftigen Mordopfern. Quasi zeitgleich tauchen zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub auf. Kurz danach eine verstümmelte Leiche, dann eine zweite. Doch zu wem gehören die Hände? Wer sind die Leichen? Warum wurden sie ermordet? Das versucht Kommissar Huldar, der bei einem vorherigen Einsatz in Ungnade gefallen ist, herauszufinden. Als Unterstützung holt er sich die Hilfe der Kinderpsychologin Freyja. Gemeinsam stoßen sie auf eine Verbindung der Liste zu einem vor 12 Jahren vergewaltigten Mädchen und ermitteln den/die Täter.
Bei „Sog“ handelt es sich um den zweiten Teil der Kommissar Huldar-Reihe von Yrsa Sigurdardottir. Auch wenn man den Vorgänger „DNA“ nicht gelesen hat schmälert es nicht das Lesevergnügen. Bei dem Buch wird man anfangs in eine unübersichtliche Situation geschubst, die sich nach und nach auflöst. Mit Teils unerwarteten Entwicklungen und Gründen, warum es zu den Taten gekommen ist. Die Auflösung braucht bis zur letzten Seite und ist dabei immer spannend und nie langweilig gewesen. Der Schreibstil ist unaufgeregt, typisch nordisch kühl.
Für mich war das Buch ein echtes Lesevergnügen: nicht zu reißerisch, dabei trotzdem ein Krimi/Thriller, logischer Aufbau der Geschichte und nachvollziehbar. Wer die nordischen Krimis/Thriller mag wird auch an diesem Exemplar seine wahre Freude haben. Wenn ihr also im Handel vor dem Buch steht und schon zugreifen wollt oder bei einem Online-Buchhändler einen zuckenden Finger bekommt, dann gebt dem Impuls nach und KAUFT!

Veröffentlicht am 22.10.2017

Schnell, schmerzlos und mit Ansage - oder anders?

Scythe – Die Hüter des Todes
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Frage: Wie kann man die Menschheit begrenzen, so dass die Welt nicht überbevölkert ist, wenn Krieg, Krankheit und Unfälle nicht zum Tod führen können?
Antwort: Es gibt Auserwählte. Sie heißen Scythe und ...

Frage: Wie kann man die Menschheit begrenzen, so dass die Welt nicht überbevölkert ist, wenn Krieg, Krankheit und Unfälle nicht zum Tod führen können?
Antwort: Es gibt Auserwählte. Sie heißen Scythe und sind diejenigen, die über Leben und Tod entscheiden. Sie sind die Hüter des Todes.
Citra und Rowan sind zwei dieser Auserwählten – gegen ihren Willen. Sie dürfen bei einem Scythe in die Lehre gehen und das Töten von der Pike auf lernen. Es gibt noch weitere Scythe und jeder von ihnen hat ein anderes Vorgehen beim Töten. Es gibt jeweils Vor- und Nachteile. Welchen Weg und welche Art zu töten werden sie bevorzugen? Bei der Klärung dieser Frage kommen sie sich näher als gut für sie ist. Denn am Ende kann nur einer der Anwärter ein Scythe werden. Doch wer von beiden wird das sein?
Neil Shusterman ist ein fulminanter Auftakt seiner Trilogie gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich durch seine Umsetzung des Themas, die Beschreibung der Welt, die Darstellung der Gefühle und Angst der Protagonisten gefesselt. Zwei überraschende Wendungen später war das Buch auch schon wieder zu Ende. Das Buch läßt sich flüssig und leicht lesen. Ich fiebere dem zweiten Teil, der Ende 2018 erscheinen wird, entgegen und kann Euch nur raten: zugreifen und lesen!