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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2021

Und was hat sich dieses Mal geändert?

Game Changer
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Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman ...

Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman versteht es, schwierige Themen sehr gut aufzuarbeiten, sie in eigenen Worten zu erklären und konstruktiv zu kritisieren. Es bleibt kaum ein Thema unangesprochen: Homosexualität, Klima, Rassismus, soziale Schichten, Flüchtlinge, und und und. Das ist wirklich eine Stärke von ihm. Während Scythe kreativ und sehr unterhaltsam mit dem Thema Tod umgegangen ist und er in „Dry“ das Thema der Wasserknappheit, Klimawandel und die Verhaltensweisen der Menschen angesprochen hat, sind es hier vor allem gesellschaftskritische Themen, die Jugend, das Leben an sich. Eingepackt in eine Geschichte von „was wäre wenn“. Wenn es danach gehen würde hätte ich ein paar Dutzend Zitate, die ich hier gerne auflisten würde, alle über Macht, Ignoranz, Bequemlichkeit, mangelndes Engagement und menschliche Dummheit. Aber dann hätte ich das Buch kopiert.

Meine Probleme hatte ich mit den Sprüngen, die der Protagonist immer wieder macht. Manchmal wußte ich nicht mehr wo ich mich befand. In welcher Zeit, welche Personen in der Zeit vorkommen, etc. Das ist auch der Grund, warum ich „nur“ 4 Sterne gegeben habe. Ansonsten ist die Handlung wirklich gelungen. Ich könnte mir das Buch aufgrund der angesprochenen Themen, der Handlung und des Schreibstils auch sehr gut als Schullektüre vorstellen. Endlich mal nicht so verstaubte „Klassiker“, durch die jede Klasse durch musste.

Fazit:

Seine Scythe-Reihe und Dryhaben mir insgesamt etwas besser gefallen. Sie lagen mir vom Thema irgendwie mehr. Bei Game Changer beweist Neal Shusterman seine sprachliche Gewandheit in Form von Gesellschaftskritik die on point ist! Bei mir wandert es definitiv ins Bücherregal. Es enthält einfach sehr viele, wichtige, gute Textstellen, die ich nicht missen möchte. Wem das Thema des Buches an sich zusagt erhält ein tolles Buch, das ernst ist und zeitgleich unterhält.

„Dinge, die dein Leben verändern – Dinge, die deine Welt verändern -, geschehen selten mit Vorwarnung.“ (S. 25)

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Achtet auf den Doppelmond!

Shelter
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„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, ...

„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, einen Versuch, der sich dann verselbstständigt und einer oder beide geht/gehen ordentlich nach hinten los. Vielleicht habe ich deshalb nicht so gut in die Geschichte reingefunden? Der Start war zumindest durchwachsen, hat sich dann aber nach dem ersten Drittel gebessert und am Ende mit der Lösung überrascht.
Dabei passt das Thema des Buches und der Schreibstil der Autorin hervorragend zum Jugendgenre. Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen und greife jedes Mal wieder gerne zu. Ihre Bücher sind meist einzigartig und glaubhaft geschrieben. Also zumindest die Darstellung der Clique und Freundschaften, des Studentenlebens, etc. geht– die Aliens jetzt weniger ….Ihr Schreibstil lässt sich gut lesen, ist leicht und locker.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Benny mochte ich sehr, auch wenn ich persönlich nichts für seine Theaterleidenschaft empfinde. Dagegen fand ich Liv speziell, dadurch aber auch spannend, weil sie eben nicht so 0815 war. Sie hat aber auch einen ordentlichen Klatscher an der Birne (sonst hätte sie das Experiment abgebrochen). Stellenweise konnte ich das Buch nicht abends lesen. Es war mir zu „gruselig“. Ich bin da aber auch zartbesaitet.
Das Cover ist auffällig und sehr schön gestaltet, wie eigentlich alle Poznanski-Bücher. Das rote OC ist etwas erhaben bzw. leicht in den Karton „eingeritzt“.
Fazit:
Von mir 4 Sterne. Meiner Meinung nach gibt es bessere Bücher von ihr. Jedoch: „Shelter“ ist spannend und die Handlung gut durchdacht. Insbesondere das Ende überrascht. Einen Stern Abzug gibt es von mir für die – zumindest am Anfang – sehr nahe an „Die Welle“ angelehnte Geschichte. Mich persönlich hat das etwas abgelenkt und irritiert. Die Handlung hat aber den Bogen zur eigenen Geschichte gefunden und deshalb kann ich das Buch auch guten Gewissens empfehlen z. B. als Weihnachtsgeschenk. Und? Gekauft?
„Du gehörst auch zu diesem Haufen von Gestörten? Glückwunsch.“ (S. 213)

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Fly High!

Der Himmel über dem Platz
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Mit diesem Buch hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten, aber das hat sich dann relativ schnell gelegt.
>>“… und wie heißt es so schön auf diesem Plakat?“. Er zeigte auf ein Plakat des Verbandes, ...

Mit diesem Buch hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten, aber das hat sich dann relativ schnell gelegt.
>>“… und wie heißt es so schön auf diesem Plakat?“. Er zeigte auf ein Plakat des Verbandes, auf dem ausdrücklich zu lesen stand, dass Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Geschlechterdiskriminierung, Drogen, Waffen und Beschimpfungen nicht erlaubt seien<<
Jo möchte nur eins: die beste Fußballerin werden. Dafür trainiert sie hart und wechselt sogar vom Frauenfußballclub zu den Jungs zu Blau Weiß. Die spielen einfach auf einem anderen Niveau. Allerdings wird sie nicht mit offenen Armen empfangen. Im Gegenteil, die Jungs machen es ihr so schwer, wie es nur eben geht. Manchmal sind es aber auch die Erwartungen ihres Vaters, der sie selbst in der Freizeit in seinem eigens im Garten angelegten kleinen Spielfeld zu noch mehr Training auffordert und darüber seine andere Tochter vergisst. Durch einen versehentlich verschossenen Ball lernt Jo den ungeliebten Nachbarn kennen. Er ist ein komischer Kauz der sich in einem großen Aquarium Piranhas hält, aber den alles entscheidenden Tipp für sie parat hält: Fly High!

Mir hat die Story ganz gut gefallen, auch wenn es nicht ganz meiner Altersklasse entspricht. Ich würde das Buch in erster Linie für Mädchen ab etwa 8 Jahren empfehlen. Es ist entsprechend einfach vom Schreibstil gehalten und hat nicht so lange Kapitel. Selbstverständlich darf aber auch jeder Junge oder auch jung gebliebene Erwachsene das Buch lesen, wenn es sie interessiert.
Das Buch reißt diverse Themen, die im frühen jugendlichen Alter wichtig sind, an. Zugehörigkeit, Abgrenzung, für sich selbst einstehen, was einem wichtig ist, Mobbing, Geschlechterdiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit. Auf knapp 200 Seiten kann man solche Themen auch nicht vertieft behandeln.
Jo als Charakter hat mir gut gefallen. Sie ist ein typischer Teenager mit den üblichen Problemen und hat es in ihrer Familie nicht immer einfach. Die Eltern sind geschieden, die Schwester ein ganz anderer Typ. Während Jo sich gerne beim Fußball verausgabt zieht es ihre Schwester Katrina auf die Ballettbühne. Geschwisterrivalitäten sind vorprogrammiert. Auch die behandelten Themen und die Art, wie diese in die Geschichte eingewoben wurden, haben mir gut gefallen.
Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich mochte den Nachbarn und die Erklärung, warum er so „schräg“ ist wurde auch geliefert. Mein persönliches Highlight des Buches.

Fazit:
Für junge Leser, vermutlich eher Mädchen, ab ca. 8 Jahren gut geeignet. Für mich selbst war es dann doch etwas zu einfach im Schreibstil und Story. Lass euch durch nichts und niemanden und vor allem nicht durch irgendwelche komischen Stereotypen aufhalten, Mädels. FLY HIGH!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Begeistert ich bin...

Tote Träume leben im Herzen weiter
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Tiffy ist vor einiger Zeit aus Chicago geflüchtet, weil ihr Freund sie mit ihrer Schwester betrogen hat. Um auf andere Gedanken zu kommen hat es sie nach Richmond/England verschlagen, wo sie die Chance ...

Tiffy ist vor einiger Zeit aus Chicago geflüchtet, weil ihr Freund sie mit ihrer Schwester betrogen hat. Um auf andere Gedanken zu kommen hat es sie nach Richmond/England verschlagen, wo sie die Chance bekam bei UCoP anfangen zu können. Dass sie dabei vom Regen in die Traufe kommt konnte sie ja nicht ahnen…
Adam hat sich schnell bei UCoP hochgearbeitet. Er ist einer der drei Assistenten von Tom, DEM Tom, und immer busy. Als begnadeter Zeichner hat er ein Auge für alles Schöne. Tiffy fällt ihm bereits an ihrem ersten Tag auf und er verliebt sich in sie. Aber das mit der Liebe ist gar nicht so einfach…
Hach, was wäre die Welt ohne UCoP? Ganz schön langweilig auf jeden Fall. Mir sind die einzelnen Charaktere bereits sooo ans Herz gewachsen und obwohl ich mittlerweile neun oder so Bücher in der UCoP-Welt gelesen habe, gibt es immer noch vieles Neues zu erfahren und neue Leute kennen zu lernen. Vor allem Adam kannte man aus dem vorherigen Band bereits etwas. Tiffy dagegen ist – wenn ich das richtig im Kopf habe – neu.
Wie auch immer – ich bin traurig, dass das Buch schon wieder zu Ende ist und kann es euch nur empfehlen. Minnys Bücher strotzten nur so vor Humor und witzigen Dialogen, tollen Einfällen, etc. – da müsst ihr einfach zuschlagen. Hilfreich ist es, wenn ihr Musik-/Tanzaffin seid. Ist zwar keine Pflicht, aber man kann sich in der ein oder anderen Szene vermutlich besser in den Charakter einfinden.
Fazit:
Begeistert ich bin (sorry, der musste sein). Das Buch müsst ihr einfach lesen. Es geht auch der Frage nach: Star Wars oder Star Trek? Von mir alle Daumen nach oben!!!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

5 plus 1 Sterne für Coop

Coop, der Held
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„Ein Dackel, alt, gichtgeplagt, mit Hüftproblemen.“ (S. 157) Und ein echter Held!
Als Herrchen eines Tierschutzhundes hat mich der Klappentext sofort angesprochen. Coop erzählt die Geschichte aus seiner ...

„Ein Dackel, alt, gichtgeplagt, mit Hüftproblemen.“ (S. 157) Und ein echter Held!
Als Herrchen eines Tierschutzhundes hat mich der Klappentext sofort angesprochen. Coop erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Wie es im Tierheim war, wie er dieses verlassen konnte, wie seine zahlreichen Herrchen waren, etc. Manche Situationsbeschreibungen waren witzig zu lesen, andere haben mich nur den Kopf schütteln lassen und bei einigen konnte ich nur noch heulen. Und so manches Mal habe ich mich gefragt, was wohl mein Hund damals gedacht hat. Oder heute noch…
Coop und sein neues Herrchen waren mir sofort sympathisch. Die beiden zusammen zu „sehen“ ist so goldig. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Beide alt, mit gesundheitlichen Problemen, einsam.
Selbst Lucinda hat sich mit der Zeit in mein Herz geschlichen. Und das, obwohl sie anfangs eine ziemlich hochnäsig-aggressive und falsche Katze ist.
Mikes Enkel Zach und Emma spielen eher eine Nebenrolle. Sie sind zwar wichtig für die Story, aber der Fokus liegt klar auf Mike und Coop.
Der Schreibstil ist gut zu lesen. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und über jedem neuen Kapitel ist eine Zeichnung von Coop abgebildet. Mal schnüffelnd, mal liegend,….
Fazit:
Für mich persönlich ein Jahreshighlight! Mike und Coop´s Story hat mich total berührt und ich kann sie nur weiter empfehlen. Das Buch kann auch gut von jüngeren Lesern ab ca. 10 Jahren gelesen werden, ABER – Achtung Spoiler – das Ende ist traurig und sensible Kinder / Personen / Depressive könnten ggf. ein Problem bekommen. Wer also gerne Geschichten über Mut und Selbstvertrauen liest muß hier zugreifen! Am besten mit Hund auf dem Sofa oder unter dem Sternenhimmel.

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