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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2019

Einfach fantastisch!

Der Blütenjäger
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Herr über Leben und Tod. Das ist der Mörder in Christine Shepherds neuem Thriller „Der Blütenjäger“ (vierter Teil der Laura Kern-Reihe). Die Story ist brillant und bis zum Ende rätselt man, wer der Mörder ...

Herr über Leben und Tod. Das ist der Mörder in Christine Shepherds neuem Thriller „Der Blütenjäger“ (vierter Teil der Laura Kern-Reihe). Die Story ist brillant und bis zum Ende rätselt man, wer der Mörder ist. Je länger die Geschichte andauert, desto mehr Verdächtige stehen als Täter zur Verfügung. Und egal, wen man im Verdacht hat und warum - es kommt anders! Ein Highlight ist auch die Sprecherin Beate Rysopp. Sie hat eine sehr angenehme, dunkle Stimme, mit sehr gutem Sprechtempo und sie klingt auch nicht monoton. Sie haucht den Figuren Leben ein. Dabei überzeugt sie als sechsjährige genauso wie als Discobesitzer oder Psychologin. Die Handlung wird in zwei Erzählsträngen erzählt. Zum einen die aktuellen Todesfälle um zwei junge Frauen im Abendkleid, bei denen erst ein Jagdunfall vermutet wird, bevor die Ermittlungen ungeheuerliches ans Tageslicht befördern. Andererseits werden Ereignisse eines Unfalls vor 20 Jahren geschildert. Damals erschoss ein 8-jähriger versehentlich seine 6-jährige Schwester an deren Geburtstag. Irgendwann gegen Ende werden beide Stränge dann zu einem. Ich persönlich habe schon das ein oder andere Buch der Autorin gelesen. Als Hörbuch kenne ich bisher nur „Winterkalt“. Mir gefällt „Der Blütenjäger“ deutlich besser, da hier der Spannungsbogen nicht nachlässt und mir auch die Sprecherin besser gefällt. Svenja Pages, die „Winterkalt“ gesprochen hat, finde ich für Fantasy- oder Liebesromane besser geeignet. Fazit: Für mich ein absolutes Jahreshighlight! Eine logische, spannende Story, die hervorragend von Beate Rysopp gelesen wird. Sehr gerne vergebe ich für dieses Hörbuch wohlverdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Für heiße Sommertage, an denen man Ablenkung braucht

Im Freibad
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Wer in eine emotionale Geschichte mit der passenden Prise Gesellschaftskritik eintauchen möchte ist bei „Im Freibad“ von Libby Page goldrichtig.
Im Fokus stehen die 86 jährige Rosemary, die deutlich jüngere ...

Wer in eine emotionale Geschichte mit der passenden Prise Gesellschaftskritik eintauchen möchte ist bei „Im Freibad“ von Libby Page goldrichtig.
Im Fokus stehen die 86 jährige Rosemary, die deutlich jüngere Kate und die Schließung des hiesigen Freibades. Was das für die Protagonisten zu bedeuten, welche Auswirkungen dies auf ihr jeweiliges Leben hat, erfährt der Leser immer abwechselnd. Zudem gibt es Rückblicke aus Rosy´s Leben mit ihrem George, die für emotionale Tiefe sorgen. Im Verlauf des Buches werden zudem immer wieder aktuelle Themen angesprochen z. B. Gentrifizierung oder Einsamkeit von Jung und Alt.
Ich habe mich beim lesen regelrecht in Rosy verliebt. Sie ist so eine liebe, ältere Dame, die alle kennt und von allen gemocht wird. Deshalb musste ich auch so mit ihr mitleiden, Kate konnte ich aber auch gut verstehen. Sie entspricht eher meiner Generation und wurschtelt sich so durch. Sie sucht noch ihren Platz im Leben. Beide Damen können von einander lernen und es war einfach nur ein Vergnügen die beiden in Aktion zu sehen.
Der Schreibstil liest sich leicht und locker, des öfteren mit subtilem Humor. Die Seiten fliegen nur so dahin. Sowohl vom Titel, dem Inhalt, als auch dem Schreibstil ist das Buch bestens für die Sommermonate (im Freibad ;)) geeignet.
Das Cover passt wie die Faust aufs Auge! Es ist ein kleines Schmuckstück und läßt mich persönlich bei diesen heißen Tagen zugreifen.
Fazit:
Auf mich hatte das lesen den gleichen Effekt wie ein paar Bahnen im Schwimmbad zu schwimmen: Entspannung pur! Für heiße Sommertage zum selbst lesen oder als Geschenk bestens geeignet!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Warum regelmäßige Updates, sichere Passwörter und gesunder Menschenverstand so wichtig sind

Darknet
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Mir ist vom lesen ganz schlecht geworden! Der Inhalt und Schreibstil sind super! Aber wenn man das mal so für sich oder seine Firma weiterdenkt...

Dr. Cornelius Granig ist IT- und Sicherheitsexperte ...

Mir ist vom lesen ganz schlecht geworden! Der Inhalt und Schreibstil sind super! Aber wenn man das mal so für sich oder seine Firma weiterdenkt...

Dr. Cornelius Granig ist IT- und Sicherheitsexperte und erklärt in insgesamt zehn Kapiteln (inkl. Vorwort) das Darknet und warum es so schwer ist, digitale Verbrecher zu fangen. Das Buch startet mit der historischen Entwicklung, über die Formen von Computerkriminalität bis hin zu Verbrechern und Opfern und anderen Beteiligten. Der Autor erläutert die Zusammenhänge in einer - auch für Technik-Laien - leicht verständlichen Art und Weise. Er verwendet dazu Beispiele aus der kürzeren Vergangenheit und hat diverse Personen wie z.B. Cyber-Polizisten zum jeweiligen Thema interviewt. Sofern man es benötigt ist im Anschluss auch ein Glossar mit den notwendigen Begrifflichkeiten zum nachlesen vorhanden. Außerdem werden die Quellen genannt.

Nachdem Dr. Granig erstmal die Schwachstellen aufgezeigt hat lässt er den Leser aber nicht im Regen stehen. Ein Kapitel beschäftigt sich deshalb mit Tipps für Privatleute und Unternehmen - auf was man achten sollte. Zudem ein Hinweis auf die Initiative „Darknet.help“: eine Internetseite mit aktuellen Themen rund ums Darknet und IT-Sicherheitslücken.

Fazit:
Technik-/IT-„Freaks“ werden das Buch vielleicht belächeln. Wer aber wie ich ein „normaler“ Anwender ohne nennenswerte IT-Kenntnisse ist und sich für das Thema interessiert, dem werden Hintergründe und Funktionsweisen anschaulich erklärt. Für mich eine Bereicherung, die dauerhaft ins Bücherregal einzieht.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Aktuell und zeitlos – Krieg und seine Auswirkungen

Sämtliche Erzählungen
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Was richtet Krieg mit einem Menschen an? Der bereits verstorbene Autor Wolfgang Borchert hat dies eindrucksvoll in 55 Erzählungen, die mal mehr, mal weniger lang ausfallen, geschildert. Seine Eindrücke ...

Was richtet Krieg mit einem Menschen an? Der bereits verstorbene Autor Wolfgang Borchert hat dies eindrucksvoll in 55 Erzählungen, die mal mehr, mal weniger lang ausfallen, geschildert. Seine Eindrücke sind hochemotional und auf den Punkt gebracht. Durch seinen Schreibstil läßt er den Leser, oder wie hier den Hörer, die Geräusche des Krieges „hören“ und den Staub, Schmerz und Leid „spüren“. Er gibt den Beteiligten ein Gesicht und Charakter, erzählt von Hoffnungslosigkeit wie auch Freude über die kleinen Dinge. Er beschönigt nichts, dramatisiert es aber auch nicht künstlich. Aufgrund des Themas handelt es sich um kein Buch, dass man mal eben in der zwischen Tür und Angel lesen sollte.
Ein Hörbuch ist steht und fällt aber auch immer mit dem Sprecher. Florens Schmidt überzeugt. Er hat eine angenehme Stimmfarbe und spricht die Geschichten in eher neutralem Tonfall, so dass ich mich gut auf den Inhalt konzentrieren konnte und trotzdem nicht von den düsteren Geschehnissen und der Grausamkeit des Krieges abgelenkt wurde. Auch das Sprechtempo ist passend.
Zwei kleine Anmerkungen: Ich hätte mir gewünscht, dass auf der CD bzw. in der CD-Hülle die Dauer der jeweiligen Geschichte angezeigt wird. Außerdem fände ich es gut in eine neue Geschichte mit einer kleinen Liedsequenz oder ähnlichem überzuleiten. Manchmal war ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch bei der gleichen Erzählung bin oder schon eine neue gestartet ist. Aber da sind Kleinigkeiten.
Fazit:
Mal abgesehen vom traurigen, schweren Thema „Krieg“ mit all seiner Brutalität kann ich euch das Buch nur ans Herz legen. Sowohl die Geschichten als auch der Sprecher überzeugen auf ganzer Linie. Es erwarten euch mehr als 10 h hochemotionale Geschichten. Einfach 1 A!

Veröffentlicht am 27.05.2019

Die Welt ist eine Bühne

Fast schon bühnenreif
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Cadie ist ein normaler, Theater liebender Teenager in einer etwas verrückten Familie. Der Vater Ross ist Inhaber eines Bücher-Antiquariats, die Mutter Melissa ist Direktorin an der örtlichen Quäker-Schule ...

Cadie ist ein normaler, Theater liebender Teenager in einer etwas verrückten Familie. Der Vater Ross ist Inhaber eines Bücher-Antiquariats, die Mutter Melissa ist Direktorin an der örtlichen Quäker-Schule (sehr alternativ) und ihr jüngerer Bruder Josh ist ein Wunderkind mit Inselbegabung beim Cello spielen. Sie haben sich in ihrem Leben eingerichtet bis….ja, bis Elisabeth in selbiges tritt. Elisabeth ist die uneheliche Tochter von Ross und bis zum ihrem Auftauchen wusste keiner etwas von ihr. Nun ist aber ihre Mutter gestorben und so zieht sie bei ihrer „Familie“ ein. Sie ist so ganz anders als ihre Hippiefamilie und Ärger ist vorprogrammiert.
Ich habe mich bei diesem Buch gut unterhalten gefühlt. Man muss schon eine kleine Affinität zum Theater und Shakespeare haben, um sich bei dem Buch nicht zu langweilen, da weite Teile sich in irgendeiner Art und Weise mit dem Theater, Theater spielen oder Theaterstücken beschäftigen. Vor allem die feinfühlige Darstellung der Familiensituation mit seinen Problemen, wenn plötzlich ein neues Familienmitglied integriert werden muss, ist sehr gut gelungen. Es gibt unterschiedliche Charaktere, die auch alle in ihren Rollen bleiben. Bei Cadie hätte ich mir manchmal mehr Wut gewünscht. Das wäre realistischer gewesen.
Die Sprache ist dabei eher einfach gehalten. Es handelt sich um ein Jugendbuch und das merkt man auch vom Schreibstil und der Wortwahl.
Das Cover ist ein Eyecatcher. Der rote Faden zieht sich hier durch: das Spotlight auf dem Cover und beim Aufschlagen dann der rote Teppich. Die Schrift ist dabei erhaben. Ansonsten wirkt das Buch hochwertig verarbeitet und liegt gut in der Hand.
Fazit:
„Fast schon bühnenreif“ ist ein toller Jugendroman über eine etwas alternative Familie die im realen Leben angekommen ist und damit zu kämpfen hat. Die Situation, der sie dabei ausgesetzt hat, hat mich überlegen lassen, wie ich mich wohl in der Situation gefühlt hätte. Wer sich also keinen „Thriller“ wünscht und das Theater liegt hat mit dem Buch schöne Lesestunden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.