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Veröffentlicht am 24.08.2022

Sommer auf dem Campingplatz

Ein unendlich kurzer Sommer
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Durch einen Zufall landet die junge Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz von Gustav, wo sie sich über ihre Zukunft klar werden will. Sie hat in der Vergangenheit einiges erlebt, was sie ...

Durch einen Zufall landet die junge Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz von Gustav, wo sie sich über ihre Zukunft klar werden will. Sie hat in der Vergangenheit einiges erlebt, was sie nicht richtig verarbeitet hat.

Dort trifft sie auf Christophe, der nach dem Tod seiner Mutter in einem Brief liest, wer sein echter Vater ist, von dem er bisher nichts wusste. Es ist Gustav, der Campingplatzbesitzer, der durch eine Krebserkrankung nicht mehr lange zu leben hat.

Alle drei verbringen den Sommer gemeinsam auf dem Campingplatz und versuchen ihr Leben irgendwie neuzuordnen, und müssen dabei den ein oder anderen Verlust verkraften.

Einen besonderen Lebensmut versprühr der junge Flo, der durch seine Kinderlähmung es auch nicht leicht im Leben hat, aber mit seinen 17 Jahren seinen eigenen Weg ins Leben sucht. Auch Flos Mutter sowie ein alter Freund von Gustav runden das Geschehen und das kleine besondere "Campingplatzuniversum" ab.

Kristin Pfister ist mit "Ein unendlich kurzer Sommer" ein melancholischer Sommerroman gelungen, der auch eine Reihe von ernsten Themen behandelt. Gleichzeitig gibt er aber auch Hoffnung, dass ein Neuanfang möglich ist, wenn man nur den Mut dazu hat.

Es ist kein locker leichter Sommerroman, sondern er regt eher zum Nachdenken an - so dass man sich auf den Roman in gewisser Weise einlassen muss. Wenn man dies vorab einplant, ist es ein überraschend guter Roman, andernfalls könnte man ggf. enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Seitensprung ebnet Neuanfang

Ein unvollkommener Ehemann
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Nach der Beerdigung Ihres Vaters Roxy ihren Mann Dave in flagranti mit der Nachbarin und so steht auf einmal ihr ganzes Leben Kopf. Um sich im klaren zu werden wie es nun weitergehen soll, zieht ...

Nach der Beerdigung Ihres Vaters Roxy ihren Mann Dave in flagranti mit der Nachbarin und so steht auf einmal ihr ganzes Leben Kopf. Um sich im klaren zu werden wie es nun weitergehen soll, zieht Roxy mit ihren beiden Kindern zunächst wieder zu ihrer Mutter und führt den Chauffeurservice ihres Vaters. Roxy lernt dadurch eine Reihe netter Leute kennen und sie bekommt immer mehr Spaß an ihrer neu gewonnenen Freiheit. Bisher hat sie sich fast ausschließlich um ihre Familie gekümmert und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten angestellt.

Besonders ihr Fahrgast Ivo Lehane hat es ihr getan und sie verbringt immer mehr Zeit mit seinen Fahraufträgen. Besonders ihr Mann Dave gefällt das überhaupt nicht und er tut alles, damit Roxy wieder an den heimischen Herd zurückkehrt und den Chauffeurdienst so schnell wie möglich wieder aufgibt.

Doch Roxy will sich nicht mehr ausschließlich nach anderen richten, sondern selber über ihr Leben entscheiden. Wird die Familie mit Roxys neuem Freiheitsdrang klarkommen oder muss Roxy erkennen, dass sie nur auf eigenen Beinen ihr Glück finden kann.

Sheila O´Flanagan beschreibt in "Ein unvollkommener Ehemann" eine Frau, die sich endlich emanziepiert von ihrer Familie und ihren eigenen Weg sucht. Wie öfters in ihren Büchern, kämpfen starke Frauen um ihr Glück, dessen Weg zwar nicht selten steinig ist, aber wofür es sich kämpfen lohnt. Der Schreibstil ist locker und man fühlt mit Roxy und ihre Zerrissenheit zwischen eigenem Glück und dem Glück ihrer Familie mit.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Heimliche Trauer

Verheizte Herzen
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Sarah Crossan setzt sich in ihrem Roman "Verheizte Herzen" mit der Thematik der heimlichen Trauer auseinander, von der niemand wirklich etwas mitkriegen darf.

Ana ist verheiratet und Rechtsanwältin ...

Sarah Crossan setzt sich in ihrem Roman "Verheizte Herzen" mit der Thematik der heimlichen Trauer auseinander, von der niemand wirklich etwas mitkriegen darf.

Ana ist verheiratet und Rechtsanwältin und muss mit der Trauer um ihren bei einem Unfall tödlich verunglückten heimlichen Geliebten Connor umgehen. Ausgerechnet seine Frau Rebekka überbringt ihr die Todesnachricht als sie nichtsahnend in ihrer Kanzlei kommt und Ana als Testamentsvollstreckerin beauftragt. Ana übernimmt den ungewöhnlichen Auftrag um so ein wenig in Connor "anderem" Leben eintauchen zu können. Dieses 2. Leben von Connor wird immer mehr zu ihrer Besessenheit und Ana vernachlässigt darüber immer stärker ihre eigene Familie mit Mann und ihren beiden Kindern.

Sarah Crossan erzählt ihren Roman in einem besonderen Schreibstil - zu einem in Versform und zum anderen in sehr kurzen abgehackten Sätzen. Sie wechselt auch immer zwischen der Gegenwart nach Connors Tod und der Kennlernphase und der Affäre mit Connor hin und her.

Der Leser soll dadurch das Gefühlschaos und die Zerrissenheit von Ana besser nachvollziehen können, aber mich konnte es so leider gar nicht packen. Ich fand es dadurch allerdings nur recht anstrengend der Geschichte zu folgen. Ich konnte häufig nur schwer nachvollziehen, in welcher "Situation" (die Zeit mit Connor oder die Zeit nach seinem Tod) sich Ana gerade befindet. Außerdem konnte ich besonders das Verhalten von Ana nach Connors Tod nicht nachvollziehen. Klar ist es schwer eine Trauer zu verarbeiten, von der keiner wissen darf, aber sich so in das Leben seiner Witwe "einzumischen" konnte ich gar nicht verstehen.
Mir war Ana eigentlich die ganze Zeit eher unsymphatisch gewesen und somit fand ich das Lesen eher anstrengend und war insgesamt froh, dass der Roman eher kurz ausgefallen ist und ich den Roman beenden konnte. Leider konnte er mich gar nicht überzeugen und ich persönlich kann keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Affenskelett im Allgäu sorgt für Aufregung

Affenhitze (Ein Kluftinger-Krimi 12)
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"Affenhitze" ist der mittlerweile 12. Fall für den Kommissar Klufftinger und sein Team. Für mich war dies allerdings der 1. Fall des Kultkrimis gewesen.
Vor kurzem wurden bei Grabungen die überreste ...

"Affenhitze" ist der mittlerweile 12. Fall für den Kommissar Klufftinger und sein Team. Für mich war dies allerdings der 1. Fall des Kultkrimis gewesen.
Vor kurzem wurden bei Grabungen die überreste eines alten Menschensaffen gefunden und nun will sein Finder beweisen, dass die Menschheit eigentlich aus dem Allgäu entstammt. Allerdings macht er sich damit einige Feinde, so dass Kluftinger bei seinen Mordermittlungen um den Finder mit einigen (merkwürdigen) Verdächtigen zu tun bekommt.
Mittlerweile leitet er kommissarisch das Kommissariat und wünscht sich natürlich auch einen Assitenten, dem er seine ungeliebten Aufgaben übertragen kann. Denn bekommt er auch zur Seite gestellt, was zum Teil zu lustigen Situationen führt.

Aber auch in seinem Privatleben läuft einiges nicht so, wie es sich Kluftinger am liebsten vorstellen würde. Seine kleine Enkeltochter wird von einer Tagesmutter betreut, die in seinen Augen mehr falsch als richtig macht und zum anderen will seine Frau einen Flohmarkt für Flüchtlinge organisieren. Da kann die Mithilfe von Kluftinger bei der Suche nach Spenden nur mehr Chaos anrichten als eine Hilfe sein.

Darüber hinaus setzt sich Kluftinger mehr der weniger erfolgreich mit einigen "neumodischen" Kram auseinander, was irgendwie den besonderen Charme und die Tolpatischkeit und "Weldfremdsein" von Kluftinger ausmacht.

Ich habe "Affenhitze" als Hörbuch gehabt, was auch mein erstes Hörbuch gewesen ist. Einerseits hat mit die Stimmlage der beiden Autoren und Vorleser gut gefallen, da man sich dadurch gut in die Geschichte einfinden konnte. Allerdings wr mir die Geschichte streckenweise ein wenig zu langatmig gewesen und es passierte zu wenig. Der Humor von Kluftinger und seine manchmal offenkundige Naivität und "altmodischkeit" haben mich eins ums andere zum Schmunzeln gebracht. Vielleicht hätte es mir als selber gelesenes Buch besser gefallen (Hörbücher sind wohl doch nicht so ganz meins), aber insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

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