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Veröffentlicht am 02.04.2022

Eher ein Krimi als ein historischer Roman

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Im Mittelpunkt der neuen Reihe "Die Hafenärztin" von Henrike Engel steht Anfang des 20 Jh. die junge Ärztin Dr. Anne Fitzpatrick, die fluchtartig aus London in ihre Heimatstadt Hamburg zurückkehrt. Dort ...

Im Mittelpunkt der neuen Reihe "Die Hafenärztin" von Henrike Engel steht Anfang des 20 Jh. die junge Ärztin Dr. Anne Fitzpatrick, die fluchtartig aus London in ihre Heimatstadt Hamburg zurückkehrt. Dort kämpft sie vor allen um die Rechte der Frauen, die sozial benachteiligt sind. Sie will ein Frauenhaus aufbauen im Hamburger Hafenviertel. Sie muss aber so einige Schwierigkeiten beiseite schaffen und auch gegen Vorurteile ankämpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade in dieser Gegend mehrere brutale Frauenmorde verübt wurden sind.

Das ist der 2. große Handlungsstrang in dem Buch, der durch die Suche des "Hafenmörders" um den Kommissar Berthold Rheydt bestimmt wird. Nicht nur die Polizeiarbeit steckte damals noch in den Kinderschuhen, so dass dem Kommissar ganz andere Mittel zur Tätersuche zur Verfügung standen. Und auch sein Privatleben wird ein wenig beleuchtet, denn er hat seine Frau und Kind verloren und spielt leidenschaftlich gern Fußball.

Und noch eine weitere junge Frau will sich nicht in die aktuelle Rolle der Frau pressen lassen, sondern kämpft für ihre eigene berufliche Zukunft. Helene, eine Pfarrerstochter, will nicht nur Ehefrau und Mutter werden, sondern kämpft dafür Lehrerin werden sie dürfen und unterstützt Anne bei ihrem Kampf für die Frauenrechte.

Der Klappentext klang vielversprechend und ich wollte mehr über das Frauenbild Anfang des 20. Jh erfahren. Allerdings entpuppte sich der Roman für mich mehr als Krimi, denn für mich nahm die Suche nach dem Hafenmörder ein (zu) großen Raum ein. Der Kampf um die Frauenrechte kamen mir insgesamt ein wenig zu kurz, was mich ein wenig enttäuschte, da ich andere Erwartungen hatte.
Henriette Engel schafft es zwar mit ihren Schreibstil zu fesseln und entführt einen tatsächlich in die Vergangenheit von vor gut 120 Jahren.
Da es sich allerdings um eine Serie handelt, kann in den weiteren Bänden ja noch stärker auf das eigentliche Thema eingegangen werden.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass es ein interessantes Buch ist, aber der Klappentext nicht so ganz passt und es sich meiner Meinung nach eher um einen Krimi als um ein historischen Roman handelt.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Sexy Arzt und Mitbewohner

British Player
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Nachdem Unfalltod ihres Mannes will sich die Krankenschwester Bridget sich nur um ihren kleinen Sohn kümmern und will von einem neuen Mann nichts wissen. Dann trifft sie allerdings in der Notaufnahme auf ...

Nachdem Unfalltod ihres Mannes will sich die Krankenschwester Bridget sich nur um ihren kleinen Sohn kümmern und will von einem neuen Mann nichts wissen. Dann trifft sie allerdings in der Notaufnahme auf den sexy Arzt Simon. Er absolviert gerade seine Assistenzzeit im Krankenhaus und möchte sich auch auf nix Festes einlassen.

Wenig später treffen die beiden zufällig im Krankenhaus (wo beide arbeiten) wieder aufeinander und sofort fliegen wieder die Funken zwischen den beiden. Zunächst gründen sie nur eine Wohngemeinschaft, aber nach und nach werden beide Freunde und es entstehen Gefühle zwischen ihnen. Kann sich Bridget wirklich wieder auf einen neuen Mann einlassen oder trauert sie doch noch zu sehr ihrem verstorbenen Mann nach. Allerdings erfährt sie plötzlich von einer längeren Affäre ihres Mannes, was ihr Vertrauen in die Männer weiter verletzt.

Vi Keeland und Penelope Ward haben mit "British Player" wieder einen gefühlvollen Liebesroman vorgelegt, der einen in seinen Bann zieht und hilft für kurze Zeit dem normalen Alltag zu entfliehen.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ermittlungen im pädophilen Umfeld

Der dreizehnte Mann
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"Der 13. Mann" ist der 2. spannende Fall für Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarner, der sich dieses Mal um einen Skandal von Pädophilen dreht.

2 junger Männer werden als Kinder ...

"Der 13. Mann" ist der 2. spannende Fall für Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarner, der sich dieses Mal um einen Skandal von Pädophilen dreht.

2 junger Männer werden als Kinder von ihren Pflegevater missbraucht und finden erst Jahre später den Mut, die Verantwortlichen anzuzeigen. Allerdings bekommen sie kaum Unterstützung, denn die Sache ist verjährt. So wollen sie ihr Schicksal endlich einer Journalistin offenbaren und ihr ein offenes Interview geben. Bevor es dazu kommt, verschwindet allerdings einer der beiden Männer und wird wenig später tot aufgefunden. Schnell wird klar, dass es kein natürlicher Tod gewesen war und Rocco Eberhardt soll helfen den Fall aufzuklären.

In den Kreis der Verdächtigten gerät auch ein aktueller Politiker, der derzeit Wahlkampf für den Bürgermeisterposten betreibt und zur damaligen Zeit im Jugendamt in verantwortlicher Position tätig war. Jetzt versucht er alles um seine damalige Beteiligung zu vertuschen. Wird es trotzdem gelingen, die damaligen Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen oder können sie ihre Untaten weiterhin vertuschen? Und kann der jetzige Mord aufgeklärt werden?

Florian Schwiecker und Michale Tsokos haben wieder einen spannenden Kriminalfall vorgelegt, der allerdings seinen Hauptaugenmerk mehr auf die Anwaltstätigkeit legt als auf die Tätigkeit eines Rechtsmediziners.
Mir hat der Krimi gut gefallen, aber für eingefleischte Tsokos Fans oder Fans von authentischen Kriminalfällen könnten davon eher enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Heathers Spurensuche nach dem Geheimnis ihrer Mutter

Der Herzgräber
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Nach dem überraschenden Selbstmord von Heathers Mutter findet diese in deren Sachen einen Stapel mit Briefen von einem Serienmörder Michael Reave, der seit über 20 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis sitzt. ...

Nach dem überraschenden Selbstmord von Heathers Mutter findet diese in deren Sachen einen Stapel mit Briefen von einem Serienmörder Michael Reave, der seit über 20 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Obwohl das Verhältnis zwischen Heather und ihrer Mutter seit Jahren gestört und unterkühlt war, versucht Heather hinter das Geheimnis der Briefe zu kommen.

Schließlich nimmt Heather auch Kontakt mit Michael auf, denn plötzlich tauchen wieder Frauenleichen auf, die sehr an die seine Opfer erinnern. Wie damals werden die Opfer bestialisch ermordert und ihnen wird das Herz herausgerissen und mit Blumen dekoriert. Was hat das jetzt zu bedeuten, denn Michael kann nicht der jetzige Täter sein, da er weiterhin im Gefängnis sitzt.

Je mehr Heather nach der Wahrheit sucht, umso mehr erfährt sie von der bisher unbekannten Vergangenheit ihrer Mutter und deren (wahren) Beziehung zu Michael. Bei ihren Recherchen stößt Heather auch auf die geheimnisvolle Sekte "Naturfreunde Sekte", die eine Schlüsselrolle einnehmen wird.

Jen Williams ist mit ihrem ersten Thriller "Der Herzgräber" ein spannender und lesenswerter Roman gelungen, der hauptsächlich aus Sicht von Heather geschrieben ist. Zwischendrin wird allerdings immer mal wieder die Vergangenheit des kleinen Michael eingeschoben, was insgesamt eine gute Abrundung der Geschichte darstellt. Mit einigen überraschenden Wendungen schafft es die Autorin die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten. Es ist ein düsterer Thriller der ohne allzu grausamer und "blutiger" Gewaltszenen auskommt, so dass er wirklich lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

berührender Umgang mit dem Tod

Der Club der Lebensmutigen
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Marleen hat vor knapp 2 Jahren ihren Freund bei einem Bootsunfall verloren hat, hat sie sich völlig zurückgezogen und ist in ein tiefes Loch gefallen. Auf den Rat ihrer Psychologin geht sie eher widerwärtig ...

Marleen hat vor knapp 2 Jahren ihren Freund bei einem Bootsunfall verloren hat, hat sie sich völlig zurückgezogen und ist in ein tiefes Loch gefallen. Auf den Rat ihrer Psychologin geht sie eher widerwärtig zu einem Treffen des Clubs der Lebensmutigen. Dies ist ein Zusammenschluss von 5 Menschen, die alle an unterschiedlichen tödlichen Krankheiten leiden und sich trotzdem so gut wie möglich ihre Lebensfreude erhalten möchten. Besonders Hannes, der an heimtückischen verschiedenen Tumoren leidet, versprüht unendliche Lebensfreude und will sein Leben so lange wie möglich auskosten und sich nicht unterkriegen lassen.

Hannes gelingt es nach und nach Marleen aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihr die Angst vor dem Leben zu nehmen. Marleen lernt nach und nachzubegreifen, dass Tod und Trauer zum Leben dazugehören und dass man sich davon nicht zu sehr unterkriegen lassen darf. Auch als sich die beiden noch ineinander verlieben, müssen sie lernen damit umzugehen, dass sie nur eine begrenzte Zeit miteinander haben werden und versuchen das Beste aus der gemeinsamen Zeit herauszuholen.

Josefine Weiss hat mit "Club der Lebensmutigen" ein berührendes Buch über den Umgang mit einer tödlichen Krankheit und der eigenen Trauer und der Angst vor dem Tod geschaffen. Sie schafft es, dass man mit Marleen und Hannes mitleidet und trotzdem von Hannes Lebensfreude beeindruckt ist. Man muss sich trotz allem seinen Lebensmut bewahren, denn es gibt immer einen Grund weiterzukämpfen und sich an den kleinen Dingen und am kleinen Glück zu erfreuen. Schließlich "kann jeder ein Lebensmutiger sein. Wir müssen nicht mehr dafür tun, als uns dafür zu entscheiden."

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