Unterhaltsamer und spannender Doppelpack
LangoliersZwei sehr unterschiedliche Kurzromane sind in diesem Buch vereint.
Handwerklich gibt es an „Langoliers“ – wie immer beim Meister – nichts auszusetzen. Die Charaktere sind lebendig und authentisch, vor ...
Zwei sehr unterschiedliche Kurzromane sind in diesem Buch vereint.
Handwerklich gibt es an „Langoliers“ – wie immer beim Meister – nichts auszusetzen. Die Charaktere sind lebendig und authentisch, vor allem die blinde Dinah hat ein paar großartige Momente. Dass die Figuren so zusammengestellt wurden, dass es gut zur Story passt, wirkte hier und da ein bisschen arg konstruiert. So was wie „Na Gott sei Dank ist ein Pilot als Passagier an Bord der Maschine, deren Crew spurlos verschwunden ist“ kommt noch ein paar Mal vor. Da hat es sich King etwas zu einfach gemacht.
Trotzdem bleibt „Langoliers“ bis zum Ende spannend. Vor allem die Atmosphäre am Flughafen, als die Passagiere dort landen und die Umgebung erkunden, hat mir gut gefallen, war bedrückend und unheimlich.
Auch in „Das geheime Fenster“ fallen zuerst die komplexen Charaktere auf. Mort und Shooter sind beide gut gezeichnet und machen eine spannende Entwicklung durch. Die Story geht eher gemächlich los – man lernt Morts Situation und seinen Alltag kennen, und schnell wird klar, dass hier eine kaputte Existenz versucht, die Scherben seines Lebens zusammenzukehren.
Sobald Shooter in Morts Leben tritt, nimmt das Ganze Fahrt auf. Der Machtkampf zwischen den beiden nimmt zunehmend drastischere Formen an. Mort wird zunehmend verzweifelter in seinen Versuchen, sich gegen den Fremden zur Wehr zu setzen. King zeigt herrlich die Abgründe der menschlichen Seele auf. Und das überraschende Finale passt perfekt – vermutlich haben viele von euch aber auch schon den Film gesehen und kennen die Auflösung.