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Veröffentlicht am 22.01.2020

Spannung und Intrigen in einer alternativen Welt

Herz aus Bronze
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Auf den ersten Blick:
Ein sehr schönes Cover, das auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit weckte und mich neugierig auf den Klappentext machte.
Das Buch beginnt mit einem wunderbaren Zitat von Poe (hier ...

Auf den ersten Blick:
Ein sehr schönes Cover, das auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit weckte und mich neugierig auf den Klappentext machte.
Das Buch beginnt mit einem wunderbaren Zitat von Poe (hier wurde ich direkt zum Fan ;) ) und erzählt von Beginn an in zwei wechselnden Perspektiven (Aidan und Ivy).

Was ich davon halte:
Ich bin ziemlich begeistert!
Die Geschichte um Ivy und Aidan hatte in etwa das zu bieten, was ich mir vorgestellt hatte, aber meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen.

Die Autorin punktet mit einem harmonischen, einfach zu lesenden Schreibstil, der auf angenehm klare Art die Szenen anschaulich beschreibt. Es fiel mir sehr leicht, mir alles vorzustellen, obwohl einige Schauplätze eher ungewöhnlich sind .

Das Ambiente erinnert an ein Steampunk-Setting, es gibt Zeppeline, fabelhafte mechanische Spielzeuge und die Automaten, die den reichen Menschen das Leben erleichtern, aber bei der „normalen“ Bevölkerung nicht uneingeschränkt beliebt sind.

Der Konflikt zwischen den weit auseinander klaffenden Gesellschaftsschichten wurde meiner Meinung nach anschaulich und überzeugend dargestellt. Hier gibt es sicher in den Folgebänden noch einiges mehr zu entdecken.

Mir gefiel es generell sehr, dass trotz der opulenten Ausstattung der Fokus stets auf den Figuren und deren Entwicklung lag. Es gab hier in beiden Perspektiven sehr schönen Innensichten, insbesondere bei Aidan, dem Automaten, waren diese viel überzeugender, als ich erwartet hatte.
Aber auch Ivy erfüllt nicht das Prinzessinen-Klischee, wie ich ein wenig befürchtete. Sie ist eine spannende Figur mit vielseitigen Eigenarten und Talenten. Ihre Introvertiertheit und ihre Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen finde ich wundervoll, das macht Ivy glaubwürdig und ich finde es schön und wichtig, dass diese menschliche Seite in Büchern repräsentiert wird.

An einer Stelle hatte ich kurz das Gefühl, das Buch verliert mich. Romantik ist nicht so meins und sobald sehr romantische Szenen in einem Buch auftauchen, mache ich mich bereit zum „Absprung“. Bei Herz aus Bronze war das aber gar nicht so dramatisch, wie ich befürchtet hatte, denn schon nach wenigen Seiten wurde klar, dass die gefühlvollen Momente schmückendes Beiwerk sind und sich nicht zum Hauptthema der Geschichte entwickeln. Damit kann ich gut leben. Die Entwicklung der Romanze fand ich übrigens überzeugend und authentisch dargestellt.

Ein wirklich schönes Buch! Ich bin schon auf die Fortsetzungen gespannt!

Zusammengefasst:

+ fabelhafte Alternativwelt
+ einzigartige, überzeugende Figuren
+ ehrliche, unaufgeregte Romanze

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Zombies überrennen das Land!

Zombie Zone Germany: Die Anthologie
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Auf den ersten Blick:
Das Cover spiegelt wunderbar die allgemeine Atmosphäre dieser postapokalyptische Welt wieder. Alles ist verlassen, dreckig, trostlos. Die Grünfläche am unteren Bildrand verspricht ...

Auf den ersten Blick:
Das Cover spiegelt wunderbar die allgemeine Atmosphäre dieser postapokalyptische Welt wieder. Alles ist verlassen, dreckig, trostlos. Die Grünfläche am unteren Bildrand verspricht bereits, dass die Natur sich die verlassenen Betonwüsten der deutschen Städte zurückholen wird.

Im narrativen Vorwort erläutert Herausgeber Torsten Exter wie der Ausbruch der Seuche begann, was der Anthologie einen spannenden Realitätsbezug verleiht.

Im Anschluss an die 21 Erzählungen werden die Autor*innen und ihre bisherigen Werke kurz vorgestellt.

Was ich davon halte:
Wie immer bei Anthologien bewerte ich jede Kurzgeschichte einzeln, errechne dann den Durchschnitt und gebe bei Bedarf eine Prise „aber“ hinzu. Bei der Zombie Zone Germany Anthologie habe ich wie folgt bewertet:

★ ★ ★ ★ ★ : 12
★ ★ ★ ★ ☆ : 3
★ ★ ★☆ ☆ : 5
★ ★ ☆ ☆ ☆ : 1
★ ☆ ☆ ☆ ☆ : 0
☆ ☆ ☆ ☆ ☆ : 0
Der Durchschnitt beträgt hier 4,2, gerundet also 4 Sterne. Damit kann ich gut leben. Einige der Kurzgeschichten fand ich zwar wirklich spektakulär, so dass ich bereit wäre auch 5 Sterne zu vergeben, dafür gefallen mir aber ein paar Details des Gesamtkonzepts nicht so sehr.

Das ist zum Beispiel die komplette Abriegelung Deutschlands, dass die Überlebenden aufgegeben, die Zombies aber auch nur halbherzig bekämpft werden. Ist das realistisch? Vielleicht, denn in Krisensituationen sind Menschen schließlich zu allem fähig. Aber viel schlüssiger fände ich es, wenn es Grenzposten gäbe, an denen Menschen durch Quarantänestationen oder ähnliches das verseuchte Land verlassen könnten. Dann wäre es doch auch viel einfacher die Untoten mit Bomben etc zu bekämpfen.

Und müssten die Maden, die die Krankheit übertragen, nicht irgendwann einfach sterben, wenn sie keine Nahrung mehr bekommen? Dann würden die Untoten schließlich doch auch sterben… so richtig meine ich.

Was spricht eigentlich dagegen, Hilfsgüter per Hubschrauber abzuwerfen? Könnte das wirklich so geschehen, dass ein ganzes Land abgeriegelt und einfach abgeschrieben wird? Und der Rest der Welt schaut einfach zu? Na gut, es geht um Deutschland, historisch bedingt nicht unbedingt die beliebteste Nation, aber trotzdem…

Diese Fragen und Überlegungen haben mich beim Lesen beschäftigt, weshalb mir die dargestellte Welt insgesamt ein wenig unlogisch erschien.

Wie immer in der Phantastik muss man sich hier aber auf die Gegebenheiten einlassen. „Das ist einfach so“ ist in diesem Fall eine einigermaßen akzeptable Begründung für mich und von diesem Standpunkt aus hat die gesamte Anthologie eine eindeutige innere Logik, weshalb mir das Lesen auch viel Freude bereitet hat. Die Geschichten ergänzen einander ausgezeichnet und stellen verschiedene Aspekte des Lebens im postapokalyptischen Deutschland dar.

Besonders gefallen haben mir die folgenden:

Sievers letzte Auftritt (Jan Christoph Prüfer): In einer Universität haben sich die früheren Mitarbeitenden Peter und Ruth verschanzt. Während sie beobachten wie die Untoten das Gelände erobern, versuchen sie sich ein wenig Lebensqualität zu erhalten und ihre Träume nicht zu vergessen.

Der achte Tag (Alin Rys): Der Erzähler trifft im Wald auf einen Fremden, der Rettung bedeuten könnte. Der Mann nimmt ihn mit zu einer sicheren Zuflucht, wo alles beinahe normal erscheint. Doch etwas stimmt nicht und die Gefahr lauert nicht nur dort, wo man sie erwartet.

Gondwanaland (Carolin Gmyrek): Erzählung und Tagebucheinträge wechseln sich ab und schildern auf spannende Weise die Geschichte eines Überlebenden, der sich an einen ungewöhnlichen Ort zurückziehen konnte um den Zombies zu entgehen. Hier gefällt mir besonders, dass anfangs vieles unklar ist, die Informationen, die der Text nach und nach preisgibt, aber zu einer großartigen Geschichte werden, die ich auch gerne ein zweites Mal lesen werde.

James (Britta Ahrens): Ein heimliches Treffen im Wald verläuft nicht ganz wie in paar junge Leute geplant hatten. Es passiert aber auch nicht das, was ich als Leserin erwartet hatte, weshalb ich die Erzählung sehr spannend finde. Tiefgründig und überraschend punktet sie mit mehr als unheimlichen Zombies.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2020

Yoga und HIIT vereint – anstrengend und genial!

athleticflow
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Der erste Blick
Direkt fällt mir auf, dass das Buch voller Bilder ist, die verschiedene Körperhaltungen veranschaulichen. Das finde ich prima, so ist es sicher einfacher, die vorgestellten Übungen nachzumachen.
Das ...

Der erste Blick
Direkt fällt mir auf, dass das Buch voller Bilder ist, die verschiedene Körperhaltungen veranschaulichen. Das finde ich prima, so ist es sicher einfacher, die vorgestellten Übungen nachzumachen.
Das Buch verfügt über ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis, aus dem hervorgeht, dass Nora und Simon Kersten zunächst sich selbst vorstellen, anschließend die beiden Workoutparts Yoga und HIIT und dann ihr eigenes Konzept „athleticflow“. Den Rest des Buches machen die 5 verschiedenen Workouts aus.


Der Inhalt
Beim Lesen stelle ich fest, dass mir das Autorenduo mir auf Anhieb sympathisch ist. Das Paar wirkt authentisch und liebenswert, beide schildern mit Begeisterung ihren sportlichen Werdegang und bringen ihre persönlichen Erfahrungen mit ihren jeweiligen Fachgebieten mit ein.
Nora Kersten ist Yogalehrerin, sie teilt nicht nur ihren persönlichen Weg zum Yoga sondern auch die wichtigsten Grundprinzipien der Jahrtausende alten Tradition. Das finde ich wundervoll, vor allem weil die Autorin großen Wert auf die „inneren Werte“ des Yoga legt.
Simon Kersten hat viel Erfahrung in schnellen, actionreichen Sportarten wie zB Tennis. Mit seinen umfangreichen Kenntnissen ist er der Fachmann für HIIT-Training, das er im Buch gut verständlich vorstellt.
Beide zeigen auch auf, was sie in ihrem jeweiligen Training vermissen bzw. welche Grenzen es hat, wodurch sich letztlich auf die Idee für ein übergreifendes Workout-Konzept gekommen sind.
Besonders sympathisch finde ich, dass das Paar auch ein paar Einblicke in sein Privatleben gestattet. So wird noch deutlicher, wie hervorragend beide sich ergänzen, auf sportlicher wie privater Ebene. Die Wertschätzung, die sie füreinander, für ihre Familie und ihre Freunde zum Ausdruck bringen, vermittelt mir das gute Gefühl, dass es hier um mehr geht, als den Körper in Form zu bringen.


Praxistest und Meinung:
Nachdem die einleitenden Kapitel hervorragend über das Konzept „athleticflow“ und dessen Ursprünge aufgeklärt haben, fühle ich mich gut vorbereitet und will mit dem Praxisteil loslegen.

Dieser beginnt mit einem ausführlichen Warm Up, in dem ich schon die Prinzipien beider Sportrichtungen erkennen kann. Viele Übungselemente sind mit vertraut, erhalten zum Teil aber für mich neue Aspekte zB durch bestimmte Bewegunsabfolgen.

Alles ist gut verständlich erklärt und mit Bildern veranschaulicht.

Da ich meinen Fitnesslevel nicht gut einschätzen kann, probiere ich zunächst einmal nur die Aufwärmübungen.
Eine gute Entscheidung, wie ich schnell feststelle. Obwohl ich nicht behaupten kann, dass die Übungen Muskeln ansprechen, die ich sonst überhaupt nicht benutze, bekomme ich ordentlichen Muskelkater.
Aber es wird schnell besser. Etwa beim dritten Versuch – hier habe ich den Übungsablauf auch schon einigermaßen verinnerlicht – habe ich das Gefühl, mein Körper weiß jetzt, was er zu tun hat.

Trotzdem bleiben Schwierigkeiten: Bei schnelleren Bewegungen stelle ich zB fest, dass ich völlig das Gleichgewicht verliere. Auch das Erlernen neuer Bewegungsfolgen, die über meine Yogakenntnisse hinausgehen fällt mir schwerer als erwartet.

Als ich mich dann an die eigentlichen Workouts wage (2 davon habe ich bisher ausprobiert), wird das noch deutlicher. Sobald meine Bewegungen etwas schneller werden, fühlen sie sich plump und ungeschickt an. Die Balance, von der ich dachte, dass ich sie habe, ist überfordert. Hier sehe ich deutlich, was ich mit „athleticflow“ noch lernen und verbessern kann. Das gefällt mir sehr, da ich glaube eine für mich passende Herausforderung gefunden zu haben.

Ich persönlich finde die Workouts sehr anstrengend. Ich werde sie aber weiter verfolgen und gehe davon aus, dass ich mich bald mit dem neuen Training wohlfühlen werde. Dadurch, dass einzelne Yoga-Aspekte mit schon vertraut sind, fühlt es sich gar nicht so sehr an, wie etwas komplett Neues und ich bin zuversichtlich, dass ich mit den neuen Anforderungen zurecht kommen werde.

Bezüglich Trainingsergebnis kann ich noch nicht viel sagen. Aber das Workout macht Spaß, ist fordernd und die Theorie dahinter finde ich sehr ansprechend. Für Menschen, die sich zum ersten mal an Sport wagen wollen, wäre die „athleticflow“ Methode vielleicht zu viel des Guten. Allen anderen kann ich dieses Buch sehr empfehlen!


Fazit:

+ Zwei scheinbar gegensätzliche Welten harmonisch vereint
+ Großartige Gesamtdarstellung des Konzepts
+ Forderndes aber nicht überforderndes Training
+ sympathisches und authentisches Autorenduo

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Realistisches Zombie-Szenario mit Tiefgang

Killing Zombies and Kissing You
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Der erste Blick:
Die auffällige Farbgebung des Covers finde ich sehr ansprechend, ebenso wie die Bildkomposition. Die einzelnen Elemente vermitteln abwechselnd Chaos und Stabilität, was zu einem harmonischen ...

Der erste Blick:
Die auffällige Farbgebung des Covers finde ich sehr ansprechend, ebenso wie die Bildkomposition. Die einzelnen Elemente vermitteln abwechselnd Chaos und Stabilität, was zu einem harmonischen Gesamtbild wird, das hervorragend das Gefühl beim Lesen repräsentiert.
Im Inneren hat das Buch ein aussagekräftiges Inhaltsverzeichnis, die Titel der Kapitel machen sehr neugierig.


Meine Meinung:
Ich bin vollkommen begeistert von diesem Buch! Ich hatte es als „leichtes Lesehäppchen“ für zwischendurch eingeplant und was Seitenzahl und Lesedauer angeht ist der Plan auch aufgegangen. Inhaltlich hatte „Killing Zombies and kissing you“ aber viel mehr zu bieten als ich erwartet hatte.

Die Geschichte liest sich schnell und flüssig, die Spannung bleibt dauerhaft erhalten. Trotz des rasanten Erzähltempos, ist es Autorin Magret Kindermann gelungen, großartige Einblicke in die Gefühlswelt und die Erinnerungen der Hauptfigur Bea zu ermöglichen.
Bea finde ich sympathisch, sie hat Ecken und Kanten und ist eine realistische junge Frau. Ihre Art, mit der Zombie-Apokalypse umzugehen, kann ich gut nachvollziehen. Sie hat Prinzipien, ist ein anständiger Mensch und manchmal geht eben doch die Panik oder Resignation mit ihr durch. Dadurch, dass man beim Lesen immer ganz nah bei ihr ist, wird die Geschichte fühlbar und erlebbar. Das war zugleich anstrengend und wundervoll! Die Ich-Erzähler Form finde ich hier perfekt gewählt.

Besonders gefällt mir, dass Bea offen und tabufrei mit ihrem Körper umgeht und über traumatische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit berichtet, die sie noch immer belasten. Auch wenn diese Traumata und Beas Auseinandersetzung damit nicht zum Hauptthema der Geschichte werden, finde ich die Art wie die Autorin darüber schreibt angemessen und respektvoll. Es gibt keine unrealistische Lösung nach dem Motto „Und plötzlich war alles wieder gut.“

Das trifft auch auf die gesamte Stimmung des Romans zu. Die Welt ist am Ende, viele Menschen sind gestorben, alles ist einfach nur noch schrecklich. Aber es gibt Lichtblicke und schöne, fröhliche Momente. Ich finde das spiegelt sehr gut das menschliche Bedürfnis nach Hoffnung wieder und da trotzdem das lebensfeindliche Setting immer präsent ist, wirkt das alles auf mich sehr realistisch.

Der romantische Anteil, den das „kissing you“ im Titel andeutet ist viel geringer, als ich erwartet hatte. Auch hier schafft es Magret Kindermann eine realistische Situation darzustellen, die selbst ich als Romance-Kritikerin glaubwürdig und sehr schön finde. Bea bleibt nämlich trotz Verliebtheit sie selbst, zweifelt auch mal und respektiert vor allem ihre eigenen Grenzen. Das finde ich großartig und wichtig!

Insgesamt hat der Roman mich wunderbar unterhalten, mich aber auch sehr beeindruckt. Ich wurde häufig überrascht und konnte weder die einzelnen Handlungselemente, noch das Ende erahnen. Bemerkenswert finde ich, dass ich keinerlei Kritikpunkte finden kann, nicht einmal Rechtschreibfehler ;)
„Killing Zombies and kissing you“ zähle ich zu meinen Jahresfavoriten und ich werde das Buch sicher noch einmal lesen!


Fazit:
+ beklemmendes Setting, realistisch dargestellt
+ authentische Hauptfigur, die tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gewährt
+ durchgehend extrem spannend
+ schöne kleine Romanze, die sich nicht in den Vordergrund drängt
+ Vorbildlicher Umgang der Hauptfigur mit ihrem Körper und ihren persönlichen Grenzen

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Der Dungeon: Uralt, gefährlich und zum Schreien komisch!

Die Hilfskräfte – Die wahren Herren des Dungeons
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Der erste Blick:

Wenn das Cover Programm ist, rechne ich mit Wischmop, Schraubenschlüsseel und Körperteilen als ständige Begleitung. Das klingt schon mal vielversprechend.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt ...

Der erste Blick:

Wenn das Cover Programm ist, rechne ich mit Wischmop, Schraubenschlüsseel und Körperteilen als ständige Begleitung. Das klingt schon mal vielversprechend.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt Auskunft über die einzelnen Geschichten und deren Verfasserinnen. An zweiter Stelle entdecke ich hier z.B. eine Kerkerordnung von Christian von Aster. Sehr gut, Ordnung muss sein.

Im Anhang finden sich noch kurze Informationen zu den beteiligten Personen.



Meine Meinung:

Bei Anthologien bewerte ich immer jede Geschichte einzeln und errechne dann den Durchschnitt. Dazu kommt eine Prise „So fühlt es sich für mich richtig an“ und fertig ist die Sternebewertung.

Bei „Die Hilfskräfte“ habe ich folgendermaßen bewertet:

Von den 14 Kurzgeschichten habe ich zwei mit 3 Sternen bewertet. Drei Geschichten habe ich 4 Sterne gegeben und bei neun Geschichten waren es 5 Sterne. So komme ich auf einen Durchschnitt von 4,5, also 5 Sterne.

Das spiegelt auch ganz klar mein Gefühl wieder, denn die komplette Anthologie hat mich ausgezeichnet unterhalten. Die Ideen der Autor
innen waren so vielseitig, dass trotz des gleichen Grundthemas sehr verschiedene Geschichten erzählt wurden.



Meine persönlichen Favoriten sind folgende Kurzgeschichten:



„Schicht im Schacht“ von Tom Orgel erzählt die Geschichte einer NSC (Nicht-Spieler-Charakter) die gar nicht begeistert davon ist, von den feinen Helden im Dungeon zurückgelassen zu werden. Statt auf Rettung zu warten, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand und mischt den Dungeon ordentlich auf. Frau weiß sich schließlich zu helfen.



„Verdammte Personalabteilung“ von Stephan Orgel klärt darüber auf, was aus Helden werden kann, die in einer Variante (nennen wir sie doch einfach mal „Verfilmung“) ihrer Geschichte vergessen wurden. Und dass obwohl doch jeder, der das Buch gelesen hat weiß, wie liebenswert und unverzichtbar diese Figur ist! Tim Infandil jedenfalls fristet sein Dasein als Fackelkobold in einen Dungeon und erfüllt all seine Pflichten vorbildlich. Wenn ihm die Personalabteilung nur nicht ständig irgendwelche Anfänger vor die Nase setzen würde!



In „Goldene Zeiten“ von Susanne Pavlovic findet sich derdie Leserin in einem Dungeon wieder, der seine besten Zeiten schon lange hinter sich hat. Geldsorgen,

streikende Zombies und ein unverhoffter Kontrollbesuch von der IDO (Internationale Dungeonordnung) bereiten Schatzmeisterin Aurelia Kopfzerbrechen. Aber Aurelia hat zuverlässige, wenn auch etwas anstrengende Mitarbeiter, die verrückt genug sind, eine wahnwitzige Idee umzusetzen.



Melanie Vogltanz befasst sich in „Kopfsache“ mit einer ganz zauberhaften und außergewöhnlichen Kreatur, die sich in Sachen Nahrungsaufnahme so manche Sonderwünsche in den Kopf gesetzt hat. Beziehungsweise in die Köpfe. Fütterungsfachkräfte sind hier schnell überfordert, bis endlich die kompetente Raffaela den Job übernimmt. Raffaela meistert die Angelegenheit ohne mit der Wimper zu zucken, muss dafür allerdings die eine oder andere Vorschrift eher großzügig auslegen. Wenn das mal keinen Ärger gibt!



„Die Hilfskräfte“ ist eine wundervolle Anthologie für alle, die schon mal was von Dungeons, Pen &Paper Rollenspiel und Ähnlichem gehört haben. Ganz toller Humor und viele sympathisch verrückte Ideen! Eines meiner Jahreshighlights, das ich sicher noch öfter lesen werde!



Fazit:

+ vielseitige Geschichten, die gut zusammenpassen

+ grandioser Humor

+ Meine Favoriten: „Schicht im Schacht“, „Verdammte Personalabteilung“, „Goldene Zeiten“ & „Kopfsache“

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