„Guilhem der Normandie und sein steiniger Weg zum Thron von Englaland“
Der eiserne HerzogDas Cover hat mich bereits magisch angezogen und mich auf den „Eisernen Herzog“ neugierig gemacht. Natürlich wissen wir alle, wie die Schlacht in Hastings geendet hat. Trotzdem wurde es mir beim Lesen ...
Das Cover hat mich bereits magisch angezogen und mich auf den „Eisernen Herzog“ neugierig gemacht. Natürlich wissen wir alle, wie die Schlacht in Hastings geendet hat. Trotzdem wurde es mir beim Lesen nie langweilig. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mitgefiebert, obwohl der Schluss längst feststand.
Das Ende …die Schlacht um den Thron von England (Englaland) … alle haben wir es im Geschichtsunterricht gelernt und die meisten danach vergessen. Durch Ulf Schiewe wird das 11. Jahrhundert greifbar, erlebbar und die Einblicke in das harte Leben der einfachen Menschen, ebenso wie in das der privilegierten Earls, Herzögen und deren Frauen lebendig. Die Grausamkeit der historischen Schlacht von Hastings ließ mich erschauern. Dabei hat der Autor nicht zu viele Details in seinen historischen Roman einfließen lassen. Vielmehr liegt sein Augenmerk auf die Beweggründe von Harold Godwinson und Guilhem der Normandie, um die Krone Englands zu kämpfen. Dabei waren es Zwänge von außen, Stolz und Ehrgeiz, der beide angetrieben hat. Erstaunlich finde ich, dass die beiden in ihrem Privatleben gar nicht so verschieden zu sein schienen. Ihre Herkunft dagegen konnte nicht unterschiedlicher sein.
Besonders spannend fand ich zu lesen, wie akribisch sich Guilhem auf die Überfahrt nach Englaland vorbereitet und sich so mancher seiner Kampfgefährten Sorgen darüber gemacht hat, ob sie überhaupt heil in Englaland ankommen. Bei aller Härte, die Guilhem aufgrund seines Schicksals in jungen Jahren an den Tag legte, schimmerte doch auch seine Menschlichkeit immer wieder durch.
Wie so oft fällt es mir schwer, mich von den Personen und der Geschichte zu verabschieden, wenn mir das Buch so sehr gefallen hat. Das Nachwort gibt einen guten Einblick darüber, wie Ulf seine Recherchen betreibt und an das Schreiben herangeht. Das finde ich sehr wertvoll, denn ich kann mir nur annähernd vorstellen, wie viel Arbeit in diesem historischen Roman steckt.
Ulf Schiewe hat sich eng an die Geschichte gehalten und nur ganz wenige fiktive Figuren in seinen historischen Roman aufgenommen. Das finde ich absolut erstaunlich, aber auch schwierig. Seiner Fantasie wurden somit enge Grenzen gesteckt und die hat er perfekt ausgefüllt. Ich war schon von seinem Roman „Der Attentäter“ begeistert und mit „Der eiserne Herzog“ hat er mich vollends für sein Schreiben eingenommen.
Ich habe das Buch gewonnen und an einer Leserunde mit dem Autor teilgenommen und möchte mich ganz herzlich für die tollen Lesestunden und aufschlussreichen Beiträge meiner Mitleser*innen, aber auch des Autors bedanken.