Realität oder Einbilung?
Tote AscheIm rätselhaften und tragischen Prolog rettet ein Vater seine Tochter aus einem eiskalten See und ertrinkt dabei selber. Hat Kira auf diese Weise ihren Vater verloren?
Jedenfalls findet Kira eines Tages ...
Im rätselhaften und tragischen Prolog rettet ein Vater seine Tochter aus einem eiskalten See und ertrinkt dabei selber. Hat Kira auf diese Weise ihren Vater verloren?
Jedenfalls findet Kira eines Tages die Urne mit den Daten ihrer Mutter auf ihrem Küchentisch. Als wäre das nicht schon schrecklich genug, liegt daneben ein Zettel mit der Behauptung, dass sie nicht ihre Mutter gewesen wäre und sie (Kira) es nicht verdiene zu leben. Geschockt und verzweifelt macht sich Kira sofort auf den Weg zum Friedhof zum Grab ihrer Mutter. Dort findet sie das unberührte Grab und ganz in der Nähe ein frisches Grab mit einem Kreuz, das ihren Namen trägt und ihren Tod in fünf Tagen ankündigt. Bestürzt wendet sie sich an die Polizei. Als die Polizisten mit Kira zum Friedhof fahren, ist von dem Kreuz weit und breit nichts zu sehen. Kein Wunder also, dass sie ihr nicht glauben. Bald stellt sich Kira selber die Frage: kann ich meinen eigenen Eindrücken glauben? Bilde ich mir nur alles ein? Oder treibt jemand ein übles Spiel mit mir?
„Tote Asche“ ist mein zweites Buch von Patricia Walter. Bisher habe ich den packenden Jugendthriller „Schwarzer Abgrund“ von ihr gelesen, der mich schon sehr begeistert hat. Die Autorin lässt Kira einen wahren Albtraum erleben. Während der Leser rätselt, wer denn nun hinter den miesen Vorkommnissen in Kiras Leben steckt, zweifelt diese an ihrem Verstand und glaubt, ihre alte Psychose sei wieder ausgebrochen. Ich hatte bald eine ganze Gruppe an Verdächtigen ausgemacht, doch war ich mir nie sicher, richtig zu liegen. Der Thriller lebt von seiner stets hohen Spannung und dem Countdown, der für Kira immer bedrohlicher wird. Eine gute Portion Grusel und Kiras Vorgeschichte ließen die ganze Geschichte immer noch unheimlicher werden. Die Hauptprotagonistin Kira besticht durch ihre Hartnäckigkeit und ihren Kampfgeist und ist mir mit der Zeit immer sympathischer geworden. Auch in diesem Buch hat sich die unheilvolle Stimmung schon beim Prolog eingestellt und bis zum Ende angehalten. Das hatte dann noch ein paar Überraschungen im Gepäck.
Der fesselnde Schreibstil und das hohe Tempo der Ereignisse haben mich geradezu durch das Buch gejagt. Oft wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen und Gänsehaut war garantiert. Ich muss sagen, dass mich der Thriller genauso begeistert hat wie das Jugendbuch. Patricia Walter versteht ihr Handwerk und hat mir aufregende Lesestunden beschert.