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Veröffentlicht am 11.03.2022

Lektüre-Begleitung auf meiner Norwegen-Reise: Spannend, rätselhaft und sehr emotional!

Die Sturmschwester
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》INHALT:

In Ally d’Aplièses Leben scheinen sich eben alle Wünsche zu erfüllen: Sie hat eine wundervoll außergewöhnliche Familie, ihre Karriere als Seglerin geht steil bergauf und gleichsam hat sie eben ...

》INHALT:

In Ally d’Aplièses Leben scheinen sich eben alle Wünsche zu erfüllen: Sie hat eine wundervoll außergewöhnliche Familie, ihre Karriere als Seglerin geht steil bergauf und gleichsam hat sie eben auch noch den Mann ihrer Träume gefunden! Doch genau da ruft eine schreckliche Nachricht sie in den Schoß ihrer Familie zurück: Ihr geliebter Adoptivvater Pa Salt ist unerwartet verstorben und hat jeder Schwester einen Hinweis auf deren Herkunft hinter lassen. Heimgekehrt, an den Familiensitz am Genfer See, muss Ally nun entscheiden, was sie mit diesem anfangen will: Eine Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Diese führt sie in das raue Land im Norden, in eine Welt voller Musik, zu verflossenen Leben und ihrer eigenen Wahrheit.



》EIGENE MEINUNG:

Durch das Cover dieses Romans blicken wir in einen norwegischen Fjord und finden somit schon unseren groben Handlungsort. Auch Boote spielen in der Erzählung eine wichtige Rolle. Somit verweist die Gestaltung auf Bestandteile der Erzählung und ist typisch für Lucinda Rileys Bücher. Entsprechend finde ich es passend, wenn auch nicht außergewöhnlich schön.

Bei „Die Sturmschwester“ handelt es sich um den 2. Teil der Schwester-Reihe von Lucinda Riley. In jedem Band geht es um eine andere Schwester, die nach ihrer Herkunft sucht und dabei Verbindungen zur Vergangenheit anderer Charaktere findet. Gleichzeitig wird der übergeordnete Handlungsstrang zu Pa Salt, dem Adoptivvater der Schwestern, vorangetrieben.

Eine Besonderheit dieser Reihe ist, dass jedes Buch mit dem Zeitpunkt beginnt, an dem die jeweilige Schwester vom Tod ihres Vaters erfährt. Somit überschneiden sich Teile der Handlung in den Romanen, jedoch ohne je langweilig oder sich wiederholend zu wirken!

Die Erzählung selbst lässt uns in einem Teil Allys Leben verfolgen, in dem Hauptthemen das Segeln und die Liebe darstellen, bis das Schicksal sie nach Norwegen führt. Dort wechselt ihre Perspektive sich mit Rückblicken in die Vergangenheit ab. Hier starten wir im Jahr 1875 und lernen das einfache Leben des Mädchens Anna kennen. Bereits zu Beginn stellt man sich als Leser also wieder die Frage: Wie passen diese Figuren zusammen und was muss noch geschehen, damit ihre Leben sich verbinden?

Ich mag an den Geschichten von Lucinda Riley vor allem die spannenden, rätselhaften Parts und die Beschreibungen der Landschaften – hier seltsamerweise eher Griechenland als Norwegen das mir etwas zu blass bleibt. Auch die Familiengeschichten gefallen mir sehr, wobei bisher vor allem die der Vergangenheit dabei durchaus mit viel Leid und Kummer verbunden sind. Der Liebes-Anteil der Geschichte war hier ganz anders gestaltet als in Band 1, was mir sehr gefallen hat und zeigt, dass dieser Part nicht immer mit dem Obligatorischen „Traummann“ zu einem hoffnungsvollen Ende kommen kann! Ebenso ist der Teil vor Pa Salts Tod ausführlich und interessant beschrieben.

Ally fand ich grundsätzlich sympathisch: Sie ist eigenständig und nahbar, taff und offen für Neues. Dennoch fand ich gerade ihre Beziehung zu Theo etwas seltsam und sie als Paar nicht wirklich überzeugend. Ihren Verlust konnte ich hier nicht wirklich fühlen. Mit Anna hingegen konnte ich von Beginn an mitfiebern und ihre Entwicklung und Schicksalsschläge gebannt verfolgen. Gerade auch die Rätsel um sie und Szenen um ihre Nachkommen im 2. Weltkrieg gingen mir sehr ans Herz.

Von Pa Salt erfahren wir in diesem Teil leider eher wenig, dafür gibt es am Ende den Schwenk auf die 3. Schwester Star.



1. Die sieben Schwestern

2. Die Sturmschwester

3. Die Schattenschwester

4. Die Perlenschwester

5. Die Mondschwester

6. Die Sonnenschwester

7. Die verschwundene Schwester

8. Die Geschichte von Pa Salt (noch nicht erschienen)



》FAZIT:

Der 2. Teil der Reihe führt Ally und uns, nach einem interessanten Beginn in ganz anderen Gefilden, nach Norwegen. Darin geht die parallel erzählte Geschichte der bäuerlichen Anna ab 1875 auf. Hier vereinen sich Familiengeschichten, Dramen, Schicksalsschläge, Selbstfindung, Liebe und vieles mehr.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2022

Tolle Hörbuchumsetzung, aber keine Sympathie für die Madame…

Madame Bovary
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》INHALT:

Emma träumt von einer mitreißenden Liebe, wie sie in Geschichten beschrieben wird, und von einem aufregenden Leben jenseits der Provinz, in der sie aufgewachsen ist. Sie heiratet den Landarzt ...

》INHALT:

Emma träumt von einer mitreißenden Liebe, wie sie in Geschichten beschrieben wird, und von einem aufregenden Leben jenseits der Provinz, in der sie aufgewachsen ist. Sie heiratet den Landarzt Charles Bovary, der sie verehrt, aber nicht glücklich machen kann. Voller Leidenschaft stürzt sie sich in ein vermeintlich anderes Leben und verstrickt sich in einem stetig wachsenden Lügengebilde.



》EIGENE MEINUNG:

Ich wollte immer schon gerne den ein oder anderen Klassiker kennen lernen und habe dabei für mich die Hörbuch-Umsetzungen dieser entdeckt! Angefangen hat es mit Effi Briest – und was soll ich sagen: Es war sofort ein Volltreffer! Da ist mir die wunderschöne Umsetzung, mit neuer Übersetzung von Elisabeth Edl, natürlich sofort ins Auge gesprungen.

Die Haltung, der Blick – das Cover hat bei mir sofort eine gewisse Spannung und Neugierde auf Frau Bovary und ihren Autoren hervorgebracht. Leider musste ich darauf erst einmal eine ganze Weile warten, denn die Geschichte beginnt nicht – wie fälschlich von mir angenommen – mit ihr.

Zuerst einmal lernen wir nämlich Herrn Bovary über seine Eltern kennen und das als jungen Schüler. Wir haben also zunächst einmal eine ganze Weile mit ihm zu tun, während er aufwächst, studiert, heiratet und erst dann Emma kennen lernt. Er ist bestimmt kein sehr einnehmender, gar charmanter, Charakter, aber ich mochte ihn wegen seiner Zuneigung für Emma. Ja, diese ist wohl oft blind, es wurde nie wirklich miteinander kommuniziert, aber er wollte mit in seiner Vernarrtheit durchaus ihr Bestes.

Emma kann ich genau das Gleiche zusprechen: Sie wollte ihr Bestes… Schon als Jugendliche beschrieben, irritierten mich ihre Wunschträume und Vorstellungen vom Leben. Doch als Erwachsene wurden sie untragbar und gerade ihre abwertenden Gedanken über Charles, der ihr nie etwas zu Leide getan hatte, konnten mich nicht mit ihr versöhnen. In ihr Schicksal hat sie sich meiner Meinung nach selbst getrieben, denn konnte es schon keine glückliche Ehe sein, hätte es längst nicht das Ende nehmen müssen, dass sie schließlich herbeigeführt hat.

Die beteiligten Männer blieben dabei für mich blass und doch etwas klischeehaft. Der nette Junge und der Aufreißer. Dennoch war es an dieser Stelle zumindest spannend zu sehen, wie sie auf unterschiedliche Weise Emmas Wünsche ansprechen konnten und was sie schließlich – ebenfalls andersartig – aus ihr gemacht haben. Die Fiaker-Szene war gekonnt und für damalige Zeiten sicher mehr als unschicklich umgesetzt.

Ich kann mich nicht anschließen, dass sie an ihrem Verlangen und ihrer Umwelt scheitert. Für mich geschah dies wegen ihrer übersteigerten Lebens- und Liebesvorstellungen, ihrem Anspruch an Glück und ihrem Egoismus. Das drückt sich für mich besonders im Umgang mit ihrem Kind aus. Ebenso in ihrem überheblichen Realitätsverlust in Bezug auf ihre Käufe und Schulden.

Am schwierigsten waren für mich die langen beschreibenden Passagen zu Schauplätzen, Nebendarstellern, Geschehnissen – wie ein Landwirtschaftsfest, ein Apotheker etc. Eine geraffte Fassung wäre mir hier oftmals lieber gewesen und dabei bin ich kein Freund von gekürzten Vertonungen.

Der 1857 veröffentlichte Gesellschaftsroman ist dabei in 3 Teile gegliedert und spielt in Frankreich, in der normannischen Provinz. Dass der Roman damals umstritten und ein Skandal war, kann ich gut nachvollziehen. Überraschen konnte mich zum Schluss tatsächlich noch das Ende, welches flott und dramatisch von Statten ging.

Der Sprecher Christian Brückner konnte mich hingegen sehr überzeugen – und das auf ganzen 14 Stunden und 6 Minuten. Zum Schluss interessiert mich nun auch doch die filmische Umsetzung von 2015. Bereits der Trailer scheint eine nahbarere Emma zu zeigen.



》FAZIT:

Ein Drama, ein Klassiker, welcher mich jedoch nicht packen konnte, da die Hauptprotagonistin Emma mir fast durchgehend unsympathisch und die Handlung sehr zäh war. Die gelangweilte Arztgattin wurde kein Highlight – schade!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2022

Charmant, humor- und gefühlvoll – ein Wohlfühlroman weitab von gleichförmigen New/Young-Adult-Bücher!

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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》INHALT:

Die junge Biologie-Doktorandin Olive hat sich mit Leib und Seele der Wissenschaft verschrieben. Doch dank ihrer besten Freundin Anh muss sie sich nun einem gänzlich unkontrollierbareren Thema ...

》INHALT:

Die junge Biologie-Doktorandin Olive hat sich mit Leib und Seele der Wissenschaft verschrieben. Doch dank ihrer besten Freundin Anh muss sie sich nun einem gänzlich unkontrollierbareren Thema zuwenden: der Liebe. Und das beginnt sie damit - in der Not eine Beziehung vortäuschen zu müssen - indem sie am Gang den erstbesten Mann küsst, der ihr über den Weg läuft. Auf den Schock, dass sie sich dafür ausgerechnet Adam Carlsen – den größten Labortyrannen von ganz Stanford – ausgesucht hat, folgen eine ganze Reihe weiterer irrationaler Gefühle. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen…



》EIGENE MEINUNG:

Das bunte Cover und der herrliche Titel dieses Buches sind mir – aus der Menge an pastellfarbenen, ewig gleichen, künstlich dramatischen New/Young Adult-Bücher heraus – richtig ins Auge gestochen. Es war quasi Liebe auf den ersten Blick und genauso ging es mir mit dem wissenschaftlich angehauchten und fein humorigen Klappentext.

Selten war ich in einer Geschichte so schnell versunken wie in dieser! Bereits nach wenigen Seiten habe ich die Charaktere, die Erzählung, den Schreibstil, die Gefühle und den Humor darin absolut geliebt! Da ich selbst etwas Einblick in die Wissenschaft und das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten habe, musste ich oft schmunzeln. Bei den Treffen zwischen Olive und Anh, Olive und ihrem besten Freund Malcom und natürlich Olive und Adam brach sich sogar des Öfteren ein lautes Lachen Bahn!

Besonders möchte ich erwähnen, dass Diversität – in Sachen Sexualität und Herkunft – im Buch eine Rolle spielen, aber so fein eingeflochten, so wenig plakativ oder gewollt sind, dass es eine Freude war!

Olive (Mitte 20) selbst habe ich schon nach kurzer Zeit in mein Herz geschlossen und auch Adam, Anfang 30 (und sein Lachen, und seine Grübchen, und seine Grummeligkeit…) mochte ich sehr! ¾ des Buches war ich einfach nur hin und weg und freute mich auf die sich andeutende erotische Szene. Leider gab es hier für mich dann eine Art Knacks im Buch. Ich habe diesem Punkt so sehr entgegen gefiebert und war dann irritiert über die Umsetzung und extrem über ein bestimmtes Wort, dass für mich so gar nicht zur Geschichte und den Protagonisten passte. Vor allem, da die sonstigen Beschreibungen sehr geschmackvoll waren.

Die Geschichte selbst ist natürlich von einem Haufen Unwahrscheinlichkeiten geprägt, aber so ist das Leben und so ist die Liebe eben manchmal. An einigen Stellen hätte ich mir aber sehr gewünscht, dass Olive etwas mehr Abstand von Lügen als Schutz für andere und den damit einhergehenden Verletzungen der Gefühle, genommen hätte. Auch wenn das Buch dann vielleicht ein paar Seiten kürzer gewesen wäre, wäre sie mir dadurch noch sympathischer und näher gewesen. Ihre Liebesgeschichte ist ansonsten nämlich in einem wunderbar realistischen Tempo erzählt und wird gegen Ende nochmal richtig stark.

Neben der Liebesgeschichte hat dieses Buch aber noch eine andere Ebene, die mir sehr gut gefallen und einen tollen zweiten Showdown ins Rennen geworfen hat. Ansonsten hätte ich gerne noch mehr von Olives charmanten Freunden und dem daraus entstandenen Humor und Teamgeist gelesen!



》FAZIT:

Eine in weiten Teilen wunderbar innovative Liebesgeschichte die sich bereits bei Cover und Titel von den vielen gleichförmigen New/Young Adult-Büchern unserer Zeit abhebt. Wundervolle Charaktere, ans Herz gehende Gefühle, charmanter Humor und eine spannende Zusatzhandlung sorgten für eine richtige Sogwirkung. Das wissenschaftliche Uni-Umfeld mochte ich sehr.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

SUB-Leiche ade!

Das Erbe der Macht
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》INHALT:

Magie ist Teil dieser Welt – hinter einem Wall und damit vor Menschenaugen verborgen. Lange Jahre hat er für Frieden und Gerechtigkeit gesorgt, doch nun tobt ein Kampf um Macht und Vorherrschaft ...

》INHALT:

Magie ist Teil dieser Welt – hinter einem Wall und damit vor Menschenaugen verborgen. Lange Jahre hat er für Frieden und Gerechtigkeit gesorgt, doch nun tobt ein Kampf um Macht und Vorherrschaft zwischen Licht- und Schattenkämpfern. Eine alte Vorhersehung scheint sich zu erfüllen, als Jennifer Danvers ihren Kampfgefährten verliert und Alexander Kent als dessen Erbe erwacht. An ihr und ihren Freunden liegt es nun, ihn in sein neues Leben einzuführen und doch ahnt keiner von ihnen, dass das Gleichgewicht der Kräfte zeitgleich ins Chaos zu stürzen droht. Das Böse ist bereit, den Wall zu zerschmettern…



》EIGENE MEINUNG:

Das Cover von „Aurafeuer“ fand ich sofort sehr anziehend. Es verweist auf spannende, erwachsenere Magie und wirkt in seiner Schlichtheit sehr mächtig. Die Hinweis auf dem Cover zu den Preisen, die die Serie gewonnen hat, empfinde ich hingegen als störend.

„Aurafeuer“ stellt den ersten Teil einer längeren Buchserie dar. Diese ist ursprünglich monatlich als e-Book erschienen, wobei es mittlerweile Sammelbände und Gesamtausgaben (auch als Print) zu kaufen gibt. Die „Das Erbe der Macht“-Reihe umfasst 13 Bände und wurde im Anschluss mit einer 2. Staffel um ein Spin-off verlängert.

In der ursprünglichen Variante gleichen die einzelnen Teile eher Abschnitten eines große Ganzen – der Auftaktband umfasst dabei etwa 140 Seiten. Dieses Konzept hat mich schon vor Beginn des Buches gestört und auch im Laufe des Lesens konnte ich mich nicht recht damit anfreunden.

Die Erzählung selbst beginnt rasant, da man mitten in die Geschichte und dabei noch verschiedene Handlungsorte hinein geworfen wird. Erst nach und nach findet man als Leser den roten Faden, Erzählstränge kommen zusammen und das durchaus komplexe Magiesystem in der Urban Fantasy-Welt erschließt sich nach und nach zumindest soweit, dass man sich nicht verloren fühlt. Durch die kurzen Einzelbände würde es bei mir aber wohl noch einige Zeit dauern, bis ich mich wirklich in der Welt zu Hause fühlen würde.

Dazu tragen auch die Charaktere bei. Hier lernen wir sowohl Menschen, als auch Lichtkämpfer und Unsterbliche kennen. Erstere geraten schnell in den Hintergrund. Bei den magisch Begabten führt uns das Buch bald zu einer kleinen Gruppe mit ganz unterschiedlichen Protagonisten. Einige davon finde ich grundsätzlich sympathisch, andere bleiben unnahbar und Alex ist mir (mit seinem sexistischen Gehabe und seinen gewollten Macho-Sprüchen) sogar schlichtweg unsympathisch. Ich denke hier soll sich eine größere Figurenentwicklung anbahnen. Die Sprache gefällt mir nicht wirklich: Girl? Alter? Ein genaueres Kennenlernen ist aufgrund der Kürze des Buches auch nicht möglich.

Die Unsterblichen bilden hingegen einen spannenden Part, der auch vom Magiesystem unterstützt wird. Wir reden hier von Größen der Menschheitsgeschichte wie Johanna von Orleans oder Leonardo da Vinci. Diese Prämisse konnte mich sehr von sich begeistern.

Der Schreibstil hat mich am Anfang nicht wirklich in einen Fluss kommen lassen. Vor allem flapsige Bemerkungen zu Alkohol und Sex hätte es für mich nicht gebraucht. Der Humor ist mir nicht so positiv aufgefallen wie einigen anderen Lesern. Die einzelnen Handlungsorte sind interessant, aber wir springen zu schnell zum nächsten um Tiefe zu erzeugen. Am Ende des Buches findet man noch ein gutes Glossar, sowie eine (zu) große Menge an Werbung für weitere Werke des Autors…

Da ich nach wie vor das Gefühl habe, erst per Prolog in eine Geschichte geschnuppert zu haben, fällt es mir schwer diese zu beurteilen. Ich denke hier ist viel Potential vorhanden, gerade in Sachen Magie, und auch die spannenden und geheimnisvollen Teile (eine Schattenfrau, der alte Wall, mächtige Artefakte,…) haben mir gut gefallen. Ich merke jedoch selbst, dass ich nicht gewillt bin diesen Protagonisten über so viele Teile hinweg – stets in kurzen Häppchen – in die Geschichte zu folgen.



》FAZIT:

Protagonisten und vor allem die gestückelte Art diese Geschichte per kurzen e-Books zu erzählen konnten mich nicht überzeugen. Das Magiesystem, die Unsterblichen, die geheimnisvollen und spannenden Aspekte haben mir an sich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Episches Finale – mein Wermutstropfen ist das Ende

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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》INHALT:

Amaia und Noár sind endlich zusammen, endlich vermählt. Aber ihre Probleme sind präsenter denn je: Der Kaiser ist tot, Amaia wird lange nicht von allen Fürsten als Goldene Erbin anerkannt und ...

》INHALT:

Amaia und Noár sind endlich zusammen, endlich vermählt. Aber ihre Probleme sind präsenter denn je: Der Kaiser ist tot, Amaia wird lange nicht von allen Fürsten als Goldene Erbin anerkannt und das Land nähert sich somit einem Krieg. Das dadurch stetig wachsende Chaos bedroht dabei nicht nur Cassardim, sondern auch Amais große Liebe und frisch gebackenen Ehemann. Um ihn, Cassardim und auch die Menschenwelt zu retten bedarf es einer Revolution wie das Land sie nie zuvor gesehen hat und ein neues Juwel der Macht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…



》EIGENE MEINUNG:

Auch der Abschlussband der Cassardim-Reihe kann mich beim Cover leider wieder nicht wirklich von sich überzeugen. Ich bin kein Fan der Gesichter, auch wenn sich der Rest der Gestaltung schön an die beiden Vorgängerbände anlehnt.

Zu Beginn des Buches finden wir eine Karte, die gewohnt schönen Kapitelüberschriften bereichern die Geschichte und am Ende gibt es ein ausführliches Glossar sowie ein zweiseitiges Bild von Julia Dippel.

Ein kurzer Rückblick ermöglicht es dem Leser sich die Geschehnisse des letzten Bandes und vor allem den wohl eh schwer zu vergessenden, letzten Satz des Vorgängers wieder in Erinnerung zu rufen. Nach diesem nahtlosen Einstieg war ich erstaunlich schnell wieder in der Geschichte gefangen und hier geht es gefühlt auch Schlag auf Schlag los.

Die kleine Gruppe um Amaia ist aus so vielen liebenswerten, aber auch nach wie vor geheimnisvollen Personen zusammen gesetzt, dass man sich einerseits sofort wieder wohl fühlt, andererseits mit Amaia noch so einiges zu enträtseln hat. Zu Beginn habe ich mich tatsächlich mit ihr selbst am Schwersten getan, weil sie gerade gegenüber Lazar nicht gerade ihre beste Seite gezeigt hat.

Die Geschichte selbst ist dann gespickt mit Emotionen, feinem Humor, Gefühlen und einer Menge an verschiedener Abenteuer, Entscheidungen, Konsequenzen. Mir haben gerade die Szenen sehr gut gefallen, in denen alte und geliebte Charaktere wieder eine größere Rolle zugedacht bekommen haben. Ich mochte das Teamwork, den Witz, die Hoffnung darin. Dazu haben wir endlich auch die letzten, bisher unbekannten Regionen in Cassardim entdecken dürfen und schon der Titel weist darauf hin, wo ein weiterer Handlungsort liegt. Hier hätte ich gerne noch mehr erfahren und mehr Zeit verbracht.

Dem Buch fehlt es an einem sicher nicht: An Wendungen und Dramatik! Jedoch immer wieder unterbrochen von ruhigen Szenen, die ans Herz gehen und durchatmen lassen. Man kann in dieser Geschichte auch nicht wirklich von „einem“ Höhepunkt oder Showdown reden, weil sich die Spannung kontinuierlich steigert und die Autorin sich für das Ende ihrer Geschichte unheimlich viel Zeit nimmt. Alle losen Fäden werden verflochten. Es gibt nicht den einen Endkampf – es ist ein andauerndes, sich entwickelndes und stetig steigerndes Finale über viele Seiten, auf denen es auch Verluste zu beklagen gibt.

Das „wirkliche“ Ende ist dann wohl das Thema des Tages… Ich folge der Autorin auf Instagram und hatte dadurch schon viele Storys gesehen, die das Ende als „anders“, „herzzerreißend“, „perfekt“ beschrieben haben und mich dadurch tatsächlich etwas vor dem Buch gefürchtet. Und ja, jetzt kann ich sagen es ist all das und ich hätte mir ein anderes gewünscht. Julia Dippel hat dieses gewählt und es passt ohne Zweifel. Mir hat es leider kein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht sondern den Wunsch nach einem Spin-off in den Kopf gezaubert… Es ist weder schlimm, noch „schlecht“, aber nicht das richtige für mich. Die Charaktere hätten für mich ebenfalls etwas anderes verdient gehabt, trotz Epik und es sollte einen nicht davon abhalten die Reihe für sich zu entdecken.



》FAZIT:

Hier ist es also, das Ende einer wunderbaren, fantasievollen Geschichte mit Liebe, Humor, Freundschaft, Familie, Magie, Abenteuer, Gefahr, Verlusten und vielem mehr. Das Ende ist aufwändig, spannend, emotional und passend – ich hätte mir jedoch ein anderes gewünscht.

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