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Veröffentlicht am 24.11.2017

Ein Stückchen Himmel...

Macarons
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INHALT:
Ah, les Macarons, un delice, eine Sucht
…was kann man noch sagen. Sie sind himmlisch lecker, aber leider sind sie sehr sensibel. Das war eine Herausforderung für die in Deutschland lebende Französin ...

INHALT:
Ah, les Macarons, un delice, eine Sucht
…was kann man noch sagen. Sie sind himmlisch lecker, aber leider sind sie sehr sensibel. Das war eine Herausforderung für die in Deutschland lebende Französin Aurélie. Sie wollte perfekte Macarons, die immer gelingen! Und sie hat so lange probiert, bis ihr Rezept auf festen Füßen stand. So backen sie unvergleichlich gute Macarons! Sicher!

Aurélie Bastian betreibt seit 2009 ihren Blog www.franzoesischkochen.de und begeistert seitdem die Menschen für die französische Küche. Ihr ist es wichtig, dass nichts kompliziert ist – aber das Ergebnis muss hervorragend sein.

EIGENE MEINUNG:
Mein erstes Macaron habe ich erst vor wenigen Jahren gegessen, aber seitdem bin ich verloren! In einem Urlaub in Pudapest sind sie mir dann in einem tollen Café wieder begegnet und ich habe mir in den Sinn gesetzt selbst solche kleinen Köstlichkeiten zu schaffen! Also musste das richtige Buch her und ein Cover konnte mich sofort so verzaubern, dass die Entscheidung gefallen war:
„Macarons für Anfänger“ sieht aus als hätte man eine kleine Schachtel bunter, duftender, köstlicher Macarons vor sich und müsste nur zugreifen! Der Einband des Buches ist weich wattiert und fühlt sich sehr angenehm an! Das Büchlein (19,8 x 24,6 cm) enthält auf ca. 80 Seiten ein Vorwort der Autorin, Dinge die man für das Backen von Macarons braucht, 7 goldene Regeln, ein Basisrezept je für Macaronschalen und Ganache, viele verschiedene Macaron-Rezepte, Hilfestellung bei den häufigsten Fragen (z. B. „Warum sind meine Macaronschalten nicht schön glatt?) und ein Rezeptverzeichnis. Alles ist ausführlich, teils in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, bebildert und mit viel Liebe gestaltet!
Für mich waren vor allem auch die Tipps (Paste und Pulver zum Färben nutzen! Ganz genaues Arbeiten! Es kann an vielem scheitern!) besonders wertvoll! Die Rezepte sind unheimlich Variantenreich – von „einfachen“ Schokoladenmacarons, über Große Eis-Macarons und Mojito-Macarons hin zu Macarons mit Ziegenfrischkäse oder Wasabi-Macarons. Die Zutaten sind hochwertig, dementsprechend aber auch nicht unbedingt günstig.
Hilfsmittel braucht man für das Backen von Macarons grundsätzlich schon wenige, die nicht in einem normalen Haushalt schon vorhanden sind. Eingezogen ist bei mir noch ein Spritzbeutel mit versch. Lochtüllen und es konnte los gehen!
Tatsächlich sind die ersten Macarons dann auch überhaupt nicht gelungen. Also naja: Geschmeckt haben sie schon, aber das Aussehen war ausbaubar! ;) Aber durch dieses tolle Buch mit seinen vielen Anmerkungen woran es liegen kann und Hilfestellungen kam mir Aufgeben gar nicht in den Sinn! Meine erste Enttäuschung wurde beruhigt und ich wage einen neuen Versuch!

FAZIT:
Ein wunderschönes Büchlein mit tollen Bildern und Schritt-für-Schritt-Anleitungen versch. Macaronsorten! Es enthält Grundrezepte für die Schalen und die Ganache, außerdem viele Tipps und Hilfestellungen, wenn etwas bei den kleinen Sensibelchen nicht gleich geklappt hat!

Veröffentlicht am 24.11.2017

Eine ganz besondere Beziehung...

Frauen und ihre Hunde
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INHALT:
„Besonders die Maler verstehen sich seit langem auf die anmutige Verbindung von Dame und Hund. Ihre Vorliebe für Vierbeiner kommt nicht von ungefähr: Hunde als Blickfang und Akzent haben mehr als ...

INHALT:
„Besonders die Maler verstehen sich seit langem auf die anmutige Verbindung von Dame und Hund. Ihre Vorliebe für Vierbeiner kommt nicht von ungefähr: Hunde als Blickfang und Akzent haben mehr als nur ästhetische und dekorative Wirkung. Sie bringen Leben und Dialog in eine Szenerie, die ohne sie leicht zur puren Staffage gerät.“ Ulla Fölsing

Nicht nur in unserem Alltag, auch auf zahllosen Gemälden dienen Hunde als Spiegel weiblicher Neigungen, Vorlieben und der Suche nach Identität. Für viele Porträtmaler der letzten Jahrhunderte war die anmutige Verbindung von Dame und Hund ein beliebtes Mittel, die Darstellung von Frauen auf der Leinwand aufzulockern und lebendig zu machen. Ulla Fölsing lädt uns zu einem Spaziergang durch die Welt der Kunst, welche in diesem Buch nur ein Thema kennt: Göttinnen, Adelsdamen, Kurtisanen, Bürgerinnen, Mütter, Töchter, die alle eines gemeinsam haben: Nicht ohne meinen Hund! Nicht ohne ihren besten Freund, Partner, treuen Begleiter, nicht ohne den vierbeinigen Gefährten, der die glücklichen Stunden seines »Frauchens« ebenso teilt wie die melancholischen. Und stets an ihrer Seite ist. Mit zahlreichen Bildern von François Boucher, Jean-Honoré Fragonard, Paul Gauguin, Peder Severin Krøyer, Edouard Manet, Franz Marc, Pablo Picasso, Pierre-Auguste Renoir, Henri Rousseau, Peter Paul Rubens und vielen anderen Künstlern.

EIGENE MEINUNG:
Dieses wunderschöne Buch hat über eine Leserunde seinen Weg zu mir gefunden und mein Bücherregal (und natürlich auch mich) bereichert! Da es bei mir unter „Sachbuch“ läuft habe ich den Inhalt nicht in eigenen Worten wieder gegeben, sondern den offiziellen Klappentext übernommen.

Ich bin mit Sicherheit keine Kunstexpertin, allerdings durchaus an Kunst interessiert. Hunde haben – sowohl durch Haus- als auch Jagdhunde – schon immer zu unserer Familie gehört. Eine Frau bin ich auch, aber auf die Verbindung die die Autorin hier „entdeckt“ hat wäre ich so nie gekommen! Noch nicht mal um Informationen über diese Kombination einzuholen! Darum war ich sehr erstaunt und erfreut, als ich das Buchcover von „Frauen und ihre Hunde“ entdeckt habe! Dieses ziert das Gemälde von Peder Severin Kroyer (1851 – 1909) „Die Frau des Künstlers“ von 1892 und ist für mich eines der schönsten im ganzen Buch! Besonders ihn als Künstler habe ich hier kennen und lieben gelernt! Auch der Teil seiner Lebensgeschichte der hier angesprochen wurde hat mich berührt. So ist es mir auch mit vielen anderen Bildern im Buch ergangen: Ich habe neue Künstler kennen gelernt, Bilder entdeckt die mir – auf ganz unterschiedliche Arten –gefallen haben und kleine Anekdoten zu beidem entdeckt!

Schon im Internet ist mir also dieses tolle Coverbild aufgefallen und es wurde noch übertroffen, als ich das Buch in Händen hielt! Es ist vom Format her gerade passend um die Bilder schön wiederzugeben (21,5 x 28,4 cm) und wirklich wertig! Mehrmals habe ich mich schon ertappt wie ich über den Einband streiche, weil er sich so schön anfühlt! :) Auch die 160 Seiten des Buches sind angenehm dick, nicht reinweiß und geben die Bilder in tollen, glänzenden Farben wider! Es gibt keine Seite im Buch die nicht auch bebildert ist und die Gemälde sind jeweils mit Name und Lebensdauer des Künstlers, Name des Bildes, sowie Entstehungsjahr bezeichnet. Sie stammen aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen (Codex Manesse um 1300 bis Cornelius Völker 1995).

Erst dachte ich das Buch wäre sicher zeitlich gegliedert, musste dann aber feststellen, dass es 12 Kapitel gibt, die die Verbindung „Frauen und Hunde“ von verschiedenen Blickwinkeln betrachten, z. B. „Mehr als nur Dekor – Hunde neben Göttinnen, auf Marienbildern und in der Kirche“, „Aristokratisches Gepränge – Minihunde von Adelsdamen und Kurtisanen“ oder „Stimmungsbarometer – Boten von Glück und Melancholie, manchmal Katastrophenkünder“. So trifft man in jedem Kapitel auf Bilder versch. Kunstrichtungen und -epochen, allerdings immer unter einem Überthema. Der Text dazu ist in Blocksatz, mit angenehmer Schriftart und -größe gehalten und erklärt wie es zu dieser tollen Kombination auf Gemälden kam, welche versteckten Andeutungen sich teils dahinter verbergen, was der Künstler damit aussagen wollte und wie sich das Abbilden von Hunden über die Jahrhunderte verändert hat. Der Text ist weiter mit Unterüberschriften gegliedert, die für mich leider etwas untergegangen sind (sowohl von Schriftgröße als auch -farbe).

Ein besonderes Highlight des Buches war für mich das Vorwort von Elke Heidenreich! Mit einem Schmunzeln habe ich ihre, teils selbstkritischen, Worte über das Team Mensch und Hund gelesen, mich teilweise darin wieder gefunden und so auf das Buch herrlich einstimmen lassen!

Obwohl ich kein Kunstkenner bin konnte ich die Texte und Informationen im Buch gut nachvollziehen und einiges dazu lernen! Mehr als einmal habe ich das Handy zur Hand genommen um noch mehr über ein erwähntes Bild oder einen Künstler zu erfahren!

FAZIT:
Ein hochwertiger und sehr stimmungsvoller Bildband mit interessanten und informativen Texten zum Thema „Frauen und ihre Hunde“ auf Gemälden über die Jahrhunderte! Für Kunst- und Hundeliebhaber sicher auch ein tolles Geschenk und wirklich origenell!

Veröffentlicht am 08.11.2017

Die Magie der kleinen Dinge

Hygge
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INHALT:
Die Dänen sind die glücklichsten Menschen der Welt. Ihr Geheimnis? Hygge!
Hygge ist ein Lebensgefühl, das die Magie der kleinen Dinge feiert. Es bedeutet Gemütlichkeit, Zusammensein mit lieben ...

INHALT:
Die Dänen sind die glücklichsten Menschen der Welt. Ihr Geheimnis? Hygge!
Hygge ist ein Lebensgefühl, das die Magie der kleinen Dinge feiert. Es bedeutet Gemütlichkeit, Zusammensein mit lieben Menschen, Picknicks an Sommerabenden und heiße Schokolade in Winternächten. Dieses Wohlfühlbuch gibt einen Einblick in die dänische Lebensphilosophie und bietet viele praktische Rezepte, Basteltipps und Anleitungen zum Glücklichsein.

EIGENE MEINUNG:
Wie bei allen „Sachbüchern“ habe ich auch hier den Originaltext auf der Rückseite des Buchdeckels als Inhaltsangabe übernommen. Ich finde dieser muss schon den richtigen Ton treffen und später auch dazu passen was man bekommen hat!
Bei einer Stöberrunde durch eine meiner Lieblingsbüchereien ist mir dieses kleine Büchlein schon auf einem Tisch aufgefallen und hat mich durch die tolle Farbgebung des Covers angezogen! Das Cover zeigt 6 Bilder die für mich vor allem zum Herbst und Winter passen. Diese umschließen Titel und Autor des Buches in einem Kreis der bei genauem Betrachten im Hintergrund kleine Schneeflocken trägt. Auf mich wirkt alles wahnsinnig harmonisch, entspannend und warm!
Auch nach Lesen des Buches und Betrachten der Bilder muss ich sagen, dass sich die Autoren zwar Mühe gegeben haben Hygge-Inspirationen rund um das Jahr zu finden, aber die meisten Dinge doch eher für die Herbst- und Wintermonate passend sind. Auch die Bilder sind vor allem auf diese Jahreszeiten ausgelegt. Mich hat das in diesem Fall überhaupt nicht gestört, weil sowohl Erscheinungstermin, als auch bei mir die Lesezeit, genau dazu gepasst haben!
Das Buch ist in 6 Kapitel gegliedert, wobei ein Einführungskapitel vorangeht, in dem erklärt wird was Hygge überhaupt ist. Die weiteren Kapitel handeln von Handarbeiten, Wohnungsdekorationen, Wohlfühl-Rezepten, Spaß im Freien und einfachen Freuden.
Schriftgröße und –art haben mir das ganze Buch hindurch sehr gut gefallen! Sie sind abwechslungsreich, aber nicht unruhig und wirklich modern. Das Buch hat keine normalen Taschenbuchmaße, sondern misst ca. 17 x 19 cm und hat 122 Seiten. Passend zu der ruhigen, gemütlichen und entspannenden Stimmung die das Buch verbreiten soll sind die Texte kurz gehalten und teilweise auch nur seitlich oder in kleinen Kästchen oder Kreisen um Bilder herum angeordnet. Überhaupt sind die Bilder für mich einfach ein Traum! Die Texte geben Anregungen, lassen einen Schmunzeln, sich an schöne Momente erinnern oder sich auf etwas freuen. Aber die Bilder bringen dazu die richtige Stimmung und ich habe jedes davon genossen! Mir gefallen die Kompositionen von beiden sehr gut! Ein schönes Lesebändchen hätte dem Buch sicher auch noch entsprochen! :)
Ich habe jeden Tag ein Kapitel des Buches gelesen und mich auch von den Zitaten die zwischen diesen eingestreut sind hineingleiten lassen! Klar werden im Buch viele Dinge (wie Wärme, schöne Stoffe, Spaziergänge, etc.) angesprochen bei denen man weiß, dass sie einem gut tun oder dass es sie gibt. Für mich geht es in diesem kleinen Schatz auch nicht darum über vollkommen neue Ideen oder Gedanken zu stolpern, sondern sich vieles erst wieder bewusst zu machen und sich dieses für das eigene Leben wieder mehr vorzunehmen! Egal ob es dabei um eine Aktivität geht oder das aktive Wahrnehmen von kleinen Dingen!
Abschließend finde ich, dass dieses Buch eine tolle Geschenkidee ist! Zusammen mit einer Kerze, einem guten Tee, Wollsocken oder passenden „Hygge-Artikeln“ schenkt man damit ein Stück Freude, Entspannung und Gemütlichkeit!

FAZIT:
Ein wundervolles Buch das nicht darin glänzt etwas „ganz Neues“ an Aktivitäten etc. aufzuzeigen, sondern einem die kleinen Dinge im Leben die einem gut tun wieder bewusst zu machen! Dieses Buch zaubert mit seinen Anregungen, den damit verbundenen Erinnerungen und guten Gefühlen und seinen wunderschönen Bildern Freude, Entspannung und Gemütlichkeit ins Leben. Und das mit der „Magie der kleinen Dinge“!

Veröffentlicht am 08.11.2017

Fantasie als Gerüst für einen Liebesroman...

Bird and Sword
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INHALT:
Mit fünf Jahren verlor die kleine Lark nicht nur ihre Mutter durch die Hand des Königs, sondern zugleich ihre Stimme und ihre Magie. Im Land Jeru in dem Lark aufwächst ist auch 13 Jahre später ...

INHALT:
Mit fünf Jahren verlor die kleine Lark nicht nur ihre Mutter durch die Hand des Königs, sondern zugleich ihre Stimme und ihre Magie. Im Land Jeru in dem Lark aufwächst ist auch 13 Jahre später die Magie eine Todsünde, als der junge König Tiras am Hofe von Larks Vater erscheint um diesen an seinen Treuschwur im Krieg zu erinnern. Zur Verdeutlichung seines Befehls nimmt Tiras die stumme Lark als Pfand mit auf sein Schloss. Zunächst fürchtet die junge Frau den Sohn des Mörders ihrer Mutter, doch schon nach kurzer Zeit sieht sie mehr in ihm als der erste Schein zuließ. Auch Tiras ist kein freier Mensch und ohne Lark droht der Krieg alles Bekannte und Geliebte zu vernichten…

EIGENE MEINUNG:
Ich habe dieses Buch im Oktober entdeckt und war zu dem Zeitpunkt in absoluter Herbststimmung! Da kamen die Goldtöne des Covers und die Magie die in der Geschichte zu liegen schien gerade Recht! Das Buch hat mich wie magisch angezogen und die vielen kleinen Details auf dem Umschlag wie das grob gewebte Oberteil, der feine Rock, der Blütenkranz im Haar oder die fein um sie schwebenden Federn machen das Bild zu einem echten Blickfang! Auch wenn die Cover mit wunderschönen Mädchen im Ballkleid etwas überhand nehmen. Besonders hat es mir gefallen, dass der Sinn des Titels und auch eine Situation in der Lark die Federn ebenso umspielen im Buch wieder zu finden waren. Allerdingst ist auch das Originalcover, wenn auch auf ganz andere Art und Weise, einen Blick wert.

Dies war mein erstes Buch von Amy Harmon und der Schreibstil hat mir gerade zu Beginn sehr gut gefallen! Die Geschichte war schnell und flüssig zu lesen und der Einstieg in die Geschichte durch Larks Augen war ergreifend, magisch und doch erschreckend! Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mehr über die Charaktere und vor allem die Welt in der Lark lebt zu erfahren. Meine Vorstellung war die von einem abenteuerlichen Fantasieroman, mit viel Magie und etwas Liebe. Leider war es dann eher ein Liebesroman, mit etwas Fantasie ;)

Hinter den Protagonisten steckt durchaus Potential und auch die Grundidee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Lark ist ein junges Mädchen welches, durch ihr Verstummen als Kind, andere Wege gefunden hat um zu kommunizieren. Wir folgen der Geschichte dadurch zwar viel durch ihre Augen, lernen sie aber vor allem über ihre Gedanken kennen. Zu Beginn war sie mir sehr sympathisch, je weiter die Geschichte voran schritt, desto naiver erschien sie mir leider, gerade in Bezug auf Tiras. Zwar kann man ihre Vorgeschichte durchaus als Grund heran ziehen, eine etwas taffere und selbstständigere Person wäre mir aber lieber gewesen. In Szenen in denen sie Anzeichen davon zeigt war sie mir sofort näher! Auch Tiras und seine Hintergrundgeschichte haben mir grundsätzlich gut gefallen, leider entwickelte er sich für mich zu wankelmütig bzw. eigenbrötlerisch und sein Verhalten gegenüber Lark hat mir nicht immer gefallen. Überhaupt konnten mich im Buch gerade die Emotionen in Sachen Liebe nicht wirklich packen, manches ging mir zu schnell oder wurde von der Autorin nicht genug ausgearbeitet.

Genauso erging es mir leider auch mit dem World-Building: Ich hätte so gerne so viel mehr von Larks Welt, den Hintergründen und einfach dem Leben dort erfahren! Die Autorin hat dem Buch eine Karte beigefügt auf der so viel zu sehen ist, was ich mir dann leider auch am Ende des Buches noch nicht wirklich vorstellen konnte. Auch die Idee einer Sage über das Entstehen der Magie in dieser Welt war einfach atemberaubend und wurde dann für mich nicht logisch und gut genug weiter verfolgt. Gerade wenn Lark und Tiras die Welt um das Schloss erkundet haben oder der Krieg sie dorthin verschlug hat die Autorin oft mit Zeitsprüngen gearbeitet die mir viel der Vorfreude auf neue Erkenntnisse genommen haben. Auch einige Logikfehler haben mich durchaus gestört.

Highlights waren für mich die stillen Momente zwischen Lark und Tiras, vor allem zu Beginn der Geschichte, die Grundidee der Magie in ihrer Welt und einige Nebencharaktere! Über einen von diesen, Kyell, wird auch der zweite Teil „The Queen and the Cure“ erzählen. Die Oberflächlichkeit des 1. Bandes lassen mich noch zweifeln ob ich mich am 2. Teil versuche.

Gar nicht zustimmen kann ich den Beschreibungen des Buches worauf sich „Bird & Sword“ mit „Game of Thrones“ vergleichen könnte – ein Unterschied von ganzen Welten! Hier finden sich keine ausgefeilten politischen Intrigen, keine interessanten Reisebereichte, keine detailgetreuen Kampfszenen, keine tiefgründigen Charaktere, keine derartigen Beschreibungen der Welt und auch nicht ansatzweise die Dramatik und Komplexität um es zu einem solchen Epos werden zu lassen! Im Grunde hat man als Leser einfach gemerkt wohin die Geschichte zwischen Lark und Tiras gehen sollte und der Fantasieroman darum herum musste sich als Gerüst dafür fügen.

FAZIT:
Für einen Fantasieroman kamen für mich die Fantasie, die Magie und das World-Building wesentlich zu kurz und wurden zum Gerüst einer zu schnellen und wenig berührenden Liebesgeschichte.

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  • Charaktere
  • Fantasie
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.11.2017

Ein Opernbesuch...

Miss Daisy und die tote Sopranistin
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INHALT:
London, März 1923: Der harte Winter ist endlich vorüber und die junge Adelige Daisy Dalrymple freut sich auf einen Opernbesuch mit ihrem Freund Alec Flechter von Scotland Yard! In der Albert Hall ...

INHALT:
London, März 1923: Der harte Winter ist endlich vorüber und die junge Adelige Daisy Dalrymple freut sich auf einen Opernbesuch mit ihrem Freund Alec Flechter von Scotland Yard! In der Albert Hall in London fachsimpeln die beiden gerade über Verdis „Requiem“ als die begnadete Mezzosopranistin Bettina Weastlea Abernathy tot auf der Bühne zusammen bricht. Der herbeigeilte Arzt ist sich sicher: Bettina wurde vergiftet und schneller als Daisy und Alec lieb ist wird ihnen eine ganze Auswahl an Verdächtigen präsentiert. Die beiden müssen in mehr als komplizierten Ermittlungen zwischen sensiblen Künstlerseelen und dramatischen Liebesverwicklungen dem Mörder auf die Spur kommen.

EIGENE MEINUNG:
Dieses Buch besitze ich in der alten Ausgabe des Verlages Rütten & Loening. Das Cover zeigt – sehr künstlerisch gestaltet – zwei feine Damen der 20er Jahre. Die neuen Ausgaben des Aufbau Taschenbuch Verlages gefallen mir da wesentlich besser (leider sind hier nicht alle Bücher der Reihe als Print zu erstehen), genau wie die alten Auflagen im AtV! In der Neuauflage sind soweit ich sehen konnte die ersten 9 Teile der Serie geplant. 2018 ist im Englischen hingegen bereits der 23. Band der Daisy-Dalrymple-Reihe erschienen, ich hoffe also wir haben auch im Deutschen noch mehr zu erwarten!
Auch im 3. Kriminalfall dieser Reihe waren die Charaktere wieder das Hervorstechende! Erneut stehen Daisy, Alec und seine Kollegen im Mittelpunkt. Drum herum haben wir bei diesem Teil eine Fülle an weiteren Charakteren und wieder einmal wäre mir ein Glossar mehr als lieb gewesen! Die vielen Schauspieler sind zwar alle gut ausgearbeitet und nach einiger Zeit ohne Probleme zu unterscheiden, gerade zu Beginn habe ich mich mit den vielen neuen Namen aber schon schwer getan!
Ich habe einige Rezensionen gelesen für deren Leser der Ausgang der Geschichte und die Enttarnung des Mörders ganz logisch war. Ich muss sagen, dass das für mich nicht der Fall war und darüber freue ich mich, denn so war es bei mir bis zum Schluss spannend! ;)
Insgesamt möchte ich natürlich wieder anmerken, dass dies keine Reihe für Freunde der großen Action ist, sondern ein ruhigerer Roman, der sich viel um Ermittlungen und Befragungen dreht! Ebenfalls kommen Liebhaber der „Liebe auf den ersten Blick“ plus anschließender Hochzeit und „sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ hier nicht zufrieden sein werden. Zwischen Daisy und Alec bahnt sich mittlerweile durchaus etwas an, aber das Ganze geht langsam von Statten und die Moralvorstellungen der 20er, genau wie die vorherrschenden Klassenunterschiede, lassen diese Beziehung ganz anders wachsen! Mir gefällt‘s jedenfalls, da ich es wesentlich realistischer als so manche Romanze in anderen Büchern empfinde! Außerdem kann man so besser mitfiebern und sich schon über kleine Gesten, Worte und Treffen freuen! :)

FAZIT:
Auch der 3. Teil der Daisy Dalrymple-Reihe besticht durch seine Charaktere und die intensiven Befragungen der Verdächtigen! Ein Fall zum Miträtseln und Genießen des 20er-Jahre-Flairs!