Gut durchdacht, tolle Wendungen, super Ende! :)
SakuraINHALT:
Für die 17jährige Juri ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben! Zusammen mit einer Unzahl weiterer Menschen lebt sie auf Ebene 1 – der untersten Ebene der ihnen bekannten Welt. Doch was ist schon ...
INHALT:
Für die 17jährige Juri ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben! Zusammen mit einer Unzahl weiterer Menschen lebt sie auf Ebene 1 – der untersten Ebene der ihnen bekannten Welt. Doch was ist schon bekannt, wenn man nie einen Schritt aus der eigenen Schicht hinaus gemacht hat, geschweige denn an die Sonne, treten durfte? Denn Juris Welt ist in oben und unten geteilt und nur dem Kaiser, Nachfahre der Göttin Amaterasu, und seiner Familie ist es erlaubt auf der Oberfläche zu leben. Juris Welt hingegen ist von Tod, Gewalt, Hunger, Verzweiflung und Krankheit geprägt. Als der Kaiser zur „Blüte“ aufruft, weiß Juri, dass dieses Auswahlverfahren ihre einzige Chance ist dem Elend ihres jetzigen Lebens zu entkommen und sich einen Platz an der Oberfläche zu erkämpfen. Durch eine List schafft sie es, verkleidet als Junge, unter die Auserwählten. Doch dies ist erst der Anfang, denn der Wettbewerb ist grausam und als der Sohn des Kaisers ausgerechnet auf Juri aufmerksam wird beginnt ein unerbittlicher Kampf um Wahrheit, Gerechtigkeit und das Leben selbst…
EIGENE MEINUNG:
Auf „Sakura“ bin ich einerseits über das Cover, andererseits über die Autorin Kim Kestner aufmerksam geworden. Ich habe von ihr bereits die ersten beiden Bände der Zeitrausch-Trilogie gelesen und geliebt. Ihr Schreibstil ist für mich unglaublich flüssig, realistisch und angenehm zu lesen. Das Cover weist mit den Kirschblüten und dem Gesicht – erst dachte ich es wären Sonnenstrahlen, aber es sind wohl Scherben – schon in die Richtung die die Geschichte nehmen wird. Das Gesicht an sich finde ich für momentan aktuelle Cover eher außergewöhnlich, da es keine „typische“ Cover-Schönheit darstellt.
Dies passt jedoch gut zur Beschreibung von Juri: Sie ist keine perfekte Traumfrau – und genau das macht sie aus und umso sympathischer. Am Anfang wirkt sie sogar noch extrem hart, was sich auch in der Sprache/Beschreibung ausdrückt, macht allerdings eine tolle Entwicklung durch ohne sich dabei zu verlieren. Überhaupt muss ich sagen, dass es im Buch wenige Stereotypen gibt, nicht einmal die typische schnulzige, kitschige oder nur alles bestimmende Liebesgeschichte. Es gibt sie, die Liebe, aber in anderer Form, weniger aufdringlich und freier als in manch anderer Geschichte. Auch ohne das übliche hin und her oder ach so gespielte Dramen. Ich fand es jedenfalls einfach klasse! Und für alle die es genauso hassen wie ich: Entwarnung – es gibt keine Dreiecksgeschichte! ;)
Die Charaktere um Juri herum könnten unterschiedlicher nicht sein, aber ich konnte die Handlungen von allen von ihnen (selbst mit den weniger angenehmen von ihnen) nachvollziehen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei Rebecca, Juris Freundin. Ich finde es einfach schön, dass in diesem Buch nicht „nur“ Mädchen und Junge, als Liebespaar, die Hauptrolle spielen.
Die Geschichte selbst ist keine rosarote Glücksgeschichte, sondern an vielen Stellen düster, gewalttätig, überraschend, spannend, sogar grausam. Aber dazwischen finden sich kleine Momente des Glücks, der Hoffnung und diese lassen das Dunkel nicht überhand nehmen. Es handelt sich um eine Dystopie und da gehört dies alles einfach mit dazu! :) Erwähnenswert finde ich auch noch, dass sich in der Geschichte Aspekte der japanischen Kultur befinden – darüber habe ich nun wirklich noch nicht viel gelesen!
Für mich ist es noch ganz wichtig anzumerken, dass die Geschichte (auch aus Kim Kestners Sicht) nicht für Leser unter 16 Jahren wirklich zu empfehlen ist. Es spielt sowohl Sexualität eine gewisse Rolle, da einfach eine Gesellschaft beschrieben wird, als auch eine Thematik der man schon gewachsen sein muss. Sowohl beim Lesen, als auch beim Verstehen und Hinterfragen.
Das Ende fand ich persönlich einfach wunderschön, realistisch und vor allem haben sich alle losen Fäden einfach perfekt ineinander gefügt! Im Laufe der Geschichte gab es nämlich so einige Wendungen! Besonders toll finde ich es schon auch, dass (so schön die Geschichte auch war) es sich mal wieder um einen Einzelband handelt!
FAZIT:
Eine tolle Dystopie, mit authentischen Charakteren, einer extrem realistischen Grundidee und viel Spannung!