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Veröffentlicht am 11.12.2016

Endlich wieder HEXEN nach meinem Geschmack!

Töchter des Mondes - Cate
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INHALT:

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter im Kindbett fällt deren ältester Tochter Cate die Aufgabe zu sich um ihre beiden jüngeren Schwestern Maura und Tess zu kümmern. Als wäre das für ein junges Mädchen ...

INHALT:

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter im Kindbett fällt deren ältester Tochter Cate die Aufgabe zu sich um ihre beiden jüngeren Schwestern Maura und Tess zu kümmern. Als wäre das für ein junges Mädchen nicht schon Verantwortung genug kommt noch hinzu, dass die drei keine normalen Mädchen sind: In ihnen ist Magie - sie sind Hexen - und das in einer Zeit in der Hexenverfolgungen allgegenwärtig sind und gerade Frauen eine sehr niedere und unterwürfige Rolle in der Gesellschaft einnehmen sollen, seit die Bruderschaft die Hexen gestützt und in den Untergrund getrieben hat.

In der ständigen Angst lebend, dass ihre beiden Schwestern von der Bruderschaft, die jetzt für die Einhaltung strenger Glaubens- und Verhaltensregeln vor allem bei Frauen sorgt, entdeckt und aus der Gesellschaft entfernt werden könnten, versucht Cate alles um ihre geliebten Schwestern so gut wie möglich vor diesem Schicksal zu bewahren. Damit hat sie teilweise alle Hände voll zu tun…

Doch auch eine wichtige Entscheidung steht kurz bevor, die den Rest von Cates Leben bestimmen wird. Zu ihrem 17. Geburtstag muss sie ihre Absicht erklären: Will sie heiraten, beispielweise ihren Kindheitsfreund Paul, und ihm als Ehefrau treu ergeben sein, ihm in die weit entfernte Stadt folgen und somit ihre Schwestern alleine zurück lassen, oder will sie sich der Schwesternschaft anschließen. Die Entscheidung, ihr Leben, sowie das Zusammenleben mit ihren Schwestern wird noch erschwert durch das Auftauchen der Gouvernante Elena aus der Schwesternschaft, die die Mädchen in die Gesellschaft, einführen soll.

Trotz aller Sorgen und Umbrüche kann Cate eines nicht vergessen: Das Versprechen, dass sie ihrer Mutter gegeben hat, ihre Schwestern zu beschützen. Als sie dann noch auf eine Prophezeiung stößt, die von drei magischen Schwestern spricht, die die Hexen wieder an die Macht führen könnten, wird der Druck für Cate unermesslich groß. Aber dann ist da plötzlich Finn, der Cates Herz höher schlagen lässt...


EIGENE MEINUNG:

Ich war schon lange auf der Suche nach einer Geschichte über Hexen so wie ich sie mir vorstelle und da ist sie: Kein albernes Zauberstabgewedel und keine witzigen Sprüche, sondern Magie und ihre Auswirkungen auf Menschen, Verbindungen, ja ganze Leben. Magie in einer Welt, die so ängstlich vor allem zurück schreckt was sie nicht kennt und Menschen die alles Fremdartige verteufeln und die Macht unter dem Deckmantel der Religion selbst beanspruchen.

Die Charaktere haben mir persönlich gut gefallen! Mit Cate kann man von der ersten Sekunde an mitfühlen. Man spürt einen Teil ihrer Verantwortung als Last auf den eigenen Schultern und ist selbst gespalten welchen Weg sie für uns einschlagen soll. Die Suche nach dem eigenen Glück kennt jeder, aber genauso kennt man, dass man für diesen oft Opfer bringen muss und wie schwierig es wird wenn man diese Opfer anderen aufbürdet, wenn auch versehentlich. Und so geht es Cate: Sie hat ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und will ihre Schwestern nach bestem Wissen und Gewissen schützen, trotz ihrer eigenen Unsicherheit und dem Verlust ihrer Mutter der sie selbst sehr trifft. Aber auch sie weiß nicht welcher Weg der richtige ist und so übersieht sie ein bisschen in welche Richtungen ihre Schwestern sich entwickeln. Schön fand ich, dass Cate nicht einfach drauf los handelt, sondern gut und oft überlegt, auch wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse dabei zu leicht übersieht, und man sich so in sie einfühlen kann. Man möchte sie so gerne unterstützen und das Buch bringt einen so auch selbst zum Nachdenken was man für andere aufgeben soll bzw. kann und ab wann man für das eigene Glück kämpfen muss. Besonders ans Herz gewachsen ist sie mir auch durch ihre Begegnung mit Finn… Für mich eine nicht zu aufdringliche, herzerwärmende Liebesgeschichte die durch die Beschreibung eines Kusses mehr bewirken kann als andere Bücher mit ihren Sexszenen…

Cate ist zwar in diesem Teil die Hauptfigur, aber ihre Schwestern kommen nicht zu kurz! Auch hier schafft die Autorin es den beiden eigene, sehr unterschiedliche, aber durchwegs realistischen Charakterzüge zu geben. Egal ob man mit der impulsiven Maura, der schlauen Tess oder der verantwortungsbewussten Cate, oder sogar allen zugleich sympathisiert kann man doch die Eigenheiten und Entwicklungen aller Charaktere im Laufe des Buches nachvollziehen. Ganz besonders schön fand ich allerdings die Entwicklung von Tess! Bei einigen von Mauras Aktionen und ihrer ganzen Entwicklung wäre ich hingegen liebend gern ins Buch gesprungen und hätte mal ordentlich Dampf abgelassen! Aber im Grunde machen auch die Probleme der Schwestern untereinander und ihre Ecken und Kanten die Geschichte nur noch realistischer!

Das Buch hat für mich langsam, aber stetig, Fahrt aufgenommen und gegen Ende war ich in einem regelrechten Strudel gefangen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen! Für den ersten Teil einer Trilogie finde ich es sehr gelungen und man kann sich durchaus auf die weiteren Bände freuen oder wie ich fast durchdrehen wenn es einem, wie mir, in der Bibliothek vor der Nase wegentliehen wird… Der Schreibstil ist angenehm, es wird aus Cates Sicht geschrieben, und das historische Setting ist durchaus nicht zu aufdringlich. Besonders fesselnd fand ich die teilweise fast düstere Atmosphäre des Buches – wie gesagt, kein Zauberstabwedeln und niedliche Funken…

Einen zusätzlichen Stern sollte bei diesem Buch für das unglaublich schöne Cover vergeben werden! Es ist zum Anschauen und Träumen und so MAGISCH! Und ich könnte heulen… Ich habe dieses Buch wie gesagt aus der Bibliothek und was machen die? Sie kleben den Schutzumschlag fest… Genau da geht bei diesem Buch etwas unglaublich schönes verloren: Wenn man den Schutzumschlag abnimmt ist nämlich das gleiche Bild wie auf dem Umschlag zu sehen, jedoch mit einigen Veränderungen…

FAZIT:

Ganz klar ein Buch für Liebhaber von Magie- und Hexengeschichten, aber in so einer wundervollen Art und Weise die ohne aufdringlich zu werden zum Nachdenken anregt…über Familie, Freundschaft, Liebe, Verantwortung, Glück, Macht, Religion, menschliche Eigenschaften und so vieles mehr…!

(4,5 Sterne)

Veröffentlicht am 11.12.2016

Ein Sachcomic!

Quantentheorie
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INHALT

Dieser Sachcomic nimmt uns mit zu den großen Entdeckungen die zur Quantentheorie führten. Mit Fotos, wichtigen Personen in Form von Comicfiguren, Sprechblasen und gezielten kurzen Texten führt ...

INHALT

Dieser Sachcomic nimmt uns mit zu den großen Entdeckungen die zur Quantentheorie führten. Mit Fotos, wichtigen Personen in Form von Comicfiguren, Sprechblasen und gezielten kurzen Texten führt dieses Buch durch die geschichtlichen Meilensteine zum heutigen Stand in der Quantentheorie.


EIGENE MEINUNG

Für mich war es gleich zu Beginn des Buches schon sehr erstaunlich, dass mir bereits bei der Vorstellung der wichtigsten, an der Entdeckung der Quantentheorie beteiligten, Personen viele Namen geläufig waren. Das Buch hat für mich einen großen Anteil daran, dass sich zu diesen Namen, dank - wenn auch nicht immer schmeichelhaft gestalteter – Comicfiguren, die Vorstellung von einer realen Person gesellt hat. Hat noch so ziemlich jeder ein Bild von Einstein vor seinem inneren Auge, so wird das schon schwieriger bei Bohr, Heisenberg oder Schrödinger! Gerade die kleinen, teils lustigen, Anekdoten zu den einzelnen Personen machen diese für den Leser lebendig.

Was für mich noch interessanter war sind die dargestellten Beziehungen der einzelnen Genies untereinander! Außerdem bieten die Sprechblasen der jeweiligen Figuren oft einen Einblick in deren Gedankenwelten, in denen es neben großen Ideen nicht selten um Zweifel ging. Einfach nur erstaunlich war es für mich im Buch darüber zu lesen wie die einzelnen Entdeckungen der Wissenschaftler aufeinander aufbauen bzw. in Zusammenarbeit der hellsten Köpfe ihrer Zeit entstanden! Ich befürchte zwar, dass man als Laie die Auswirkungen auf unsere reale Welt nur zu kleinen Teilen begreifen kann, aber bereits ein Ansatz davon ist unglaublich!

Ich will auch nicht behaupten, dass ich alles im Buch verstanden habe... Gerade die Teile mit den Formeln waren mir definitiv zu hoch, was mich allerdings nur dazu anspornt nach weiterer Literatur zur Quantentheorie dieses Buch noch einmal zur Hand zu nehmen. Das Buch setzt an einigen Stellen meiner Meinung nach bereits einiges an Wissen voraus um einen schnellen Überblick über die Materie zu bekommen und teils geht es schnell von einem Ansatz zum nächsten und ins Eingemachte.

Für mich sollte das Buch so verstanden werden: Es bietet eine Überblick, wie die Entdecker seinerzeit sich daran versucht haben das Problem zu lösen, welche Wege sie gegangen sind und an welchen Stellen Probleme auftraten. Dabei sollte man bedenken, dass die Theorien unglaublich kompliziert sind, vor allem auch, da sie nicht intuitiv und logisch erscheinen und bis heute nicht vollständig geklärt sind. Am Umfang des Buches ist außerdem schon zu erkennen, dass es sich hierbei um keine umfangreiche Abhandlung über die Quantentheorie handelt, aber es zeigt essentielle Schritte auf der Suche zu allgemeingültigen Theorien und ist in Teilen sehr fesselnd geschrieben.


FAZIT

Für mich bietet „Quantentheorie – Ein Sachcomic“ einen preisgünstigen, guten, teils spannenden, immer informativen und vor allem anschaulichen Einblick in die Entstehung der Quantentheorie und der daran beteiligten Personen.

Veröffentlicht am 11.12.2016

Für Fantasyeinsteiger

Frostblüte
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INHALT:

"Als der Wolf zum ersten Mal von mir Besitz ergriff, war ich acht."

Frost ist ganz auf sich allein gestellt, als sie vollkommen erschöpft durch die Berge wandert, einzig mit dem Ziel die Feuergöttin ...

INHALT:

"Als der Wolf zum ersten Mal von mir Besitz ergriff, war ich acht."

Frost ist ganz auf sich allein gestellt, als sie vollkommen erschöpft durch die Berge wandert, einzig mit dem Ziel die Feuergöttin zu finden und sie um Erlösung von ihrem Fluch zu bitten. Begleitet wird sie nur von der Axt ihres verstorbenen Vaters, dem Versprechen sich auf die Suche nach der Göttin zu machen das ihre Mutter ihr am Sterbebett abgenommen hat und natürlich dem Wolfsdämon der in ihr schlummert. Dieser dunkle Teil in ihr übernimmt die Kontrolle über ihren Körper wenn Frosts Blut durch jemand anderen vergossen wird und verwandelt sie in eine unkontrollierbare, unerbittliche Gefahr für jeden in ihrer Umgebung. So hat der Wolf in ihr seit ihrer Kindheit ihr Leben bestimmt, hat sie die Liebe ihrer Mutter, ein bleibendes Zuhause und ein normales Leben gekostet. Außerdem hat er ihr jegliches Vertrauen in sich selbst und andere, sowie alle Hoffnung genommen.

Als Frost in den Bergen von zwei Soldaten aufgegriffen wird, die das Königreich vor Aufständischen schützen sollen, und sie dabei verletzt wird ist dies der Auftakt zu einer Geschichte über Angst, Hoffnungslosigkeit, Tot und Geheimnisse, aber auch über Liebe, Freundschaft und Glaube, sowie der Suche nach sich selbst.


EIGENE MEINUNG:

Schon das Cover spiegelt für mich Frost als Persönlichkeit wider und passt für mich sehr gut zur Atmosphäre des Buches. Noch besser hätte mir das Ganze mit einem Relief gefallen, aber auch so finde ich es ansprechend und schlicht.

Die Akteure im Buch, sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere, empfinde ich als realistisch, anrührend und vielschichtig gestaltet. Auch ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte konnte ich gut nachvollziehen. Im Laufe des Buches schafft die Autorin es mit überraschenden Wendungen und viel Gefühl die Spannung durchwegs aufrecht zu erhalten. Durch das tiefe Eintauchen in Frosts Gefühls- und Gedankenwelt hat man einige innige Bindung zu ihrer Person und ihren Handlungen.

Ein besonderes Lesevergnügen sorgen im Buch die kurzen Traumpassagen von Frost zwischen Kapiteln und die Rückblenden, mit denen wir Stück für Stück nachvollziehen können wie Frost zu der jungen Frau wird, mit der wir auf die Suche nach ihrer Erlösung gehen.

Für mich birgt die Geschichte eine schöne und außergewöhnliche Idee, allerdings verliert die Geschichte gerade in puncto Darstellung/Beschreibung der Charaktere für mich gegen Ende des Buches an Qualität. Hier hätte mir eine intensivere Darstellung der Personen und der Beziehungen untereinander gewünscht.


FAZIT:

Ein gutes Fantasybuch mit einer schönen Geschichte und anrührenden Personen. Ein Buch gerade auch für Fantasyeinsteiger und für alle die Vampire satt haben!

Veröffentlicht am 11.12.2016

"Kleine" Geheimnisse...

Sag's nicht weiter, Liebling
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INHALT:

Auf den ersten Blick führt Emma Corrigan eigentlich ein ganz normales Leben: Sie wohnt mit ihrer besten Freundin in einer WG, ihrer Familie geht es gut und sie hat einen tollen liebevollen Freund. ...

INHALT:

Auf den ersten Blick führt Emma Corrigan eigentlich ein ganz normales Leben: Sie wohnt mit ihrer besten Freundin in einer WG, ihrer Familie geht es gut und sie hat einen tollen liebevollen Freund. So viel zum oft so schönen Schein…

Hinter den Kulissen sieht es nämlich ganz anders aus: Mit ihrer Karriere läuft es überhaupt nicht so wie es soll, in ihre Familie hat sich heimlich, still und leise ihre Cousine als „gute“ Tochter eingeschlichen und sie als bessere Version ersetzt, an ihrer Beziehung zweifelt sie immer mehr und schließlich gerät Sie nach einem vollkommen missglückten Meeting auch noch in ein Flugzeug mit starken Turbulenzen. Und als wäre das nicht schon genug beichtet sie in ihrer Todesangst im Flugzeug all ihre persönlichsten und intimsten Geheimnisse dem Fremden an ihrer Seite.

Doch Emma wäre nicht Emma, wenn sie sich damit lange aufhalten würde: Schließlich hatte der Fremde sicher ebensolche Angst wie sie, kann sich eh an keines der Wörter erinnern, die wie einen Flut aus ihr herausgebrochen sind. Und wenn doch? Auch egal, schließlich wird sie diesen Mann in ihrem Leben nie wieder sehen.

Schneller als ihr lieb ist wird ihr der Fehler in ihrer Argumentation bewusst, als sie dem Fremden erneut gegenüber steht und das in einem völlig unerwarteten Zusammenhang.


MEINE MEINUNG:

„Sag’s nicht weiter, Liebling“ war mein erstes Buch der Autorin und ich war begeistert, als ich feststellte, dass Emma endlich eine Protagonistin in meinem Alter – sie ist 25 – ist. Die Begeisterung hat sich schnell etwas gelegt, als mir Emma eher als naives Mädchen mit wenig Verantwortungs- und Selbstbewusstsein beschrieben wurde. Gott sei Dank habe ich durchgehalten und weitergelesen! Innerhalb des Buches kann man bei Emma wirklich eine Entwicklung sehen! Sie lernt im Laufe des Buches auf ihre Gefühle zu hören und diese auch auszusprechen, selbst wenn es unangenehme Folgen hat. Und es ist sehr erfrischend endlich mal nicht vollkommen perfekte Charaktere vor sich zu haben, sondern Menschen mit Macken wie du und ich!

Emma wurde für mich zu einer überaus liebenswerten Protagonistin und ich musste oft selbst über mich Lachen, weil ich so häufig meine eigenen Gedankengänge in ihren wieder gefunden habe! Die Ich-Perspektive war perfekt um Emma und ihre Gedanken verstehen zu lernen! Und auch bei den oft mehr oder weniger kleinen Notlügen oder Anstandslügen ertappt man sich im Laufe des Buches selbst. Auch wenn einiges dabei natürlich überspitzt dargestellt wird kann man sich gut mit Emma identifizieren und fühlt sich mit den eigenen Gedanken, Zweifeln und Hoffnungen nicht mehr ganz so allein. Außerdem habe ich im Laufe des Buches mehrfach lauthals über Emma und somit auch mich gelacht!

Den Schreibstil ist flüssig zu lesen und mit vielen witzigen Gedanken von Emma durchsetzt!


FAZIT:

Für mich ist „Sag’s nicht weiter, Liebling“ eine leichte Lektüre und hat es trotzdem geschafft mich mit viel Humor, Liebe, Selbsterkenntnis, Hoffnung und auch ein wenig Herzschmerz bis in die Nacht hinein zu fesseln!

Veröffentlicht am 11.12.2016

Jo und ihr "Phantom"

Meeresschatten
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INHALT:

Die 17-jährige Johanna - genannt Jo - ist glücklich als ihre Eltern jobbedingt beschließen nach England auszuwandern. Ihr Bruder und ihre Eltern ziehen nach London, Jo jedoch zieht es zurück an ...

INHALT:

Die 17-jährige Johanna - genannt Jo - ist glücklich als ihre Eltern jobbedingt beschließen nach England auszuwandern. Ihr Bruder und ihre Eltern ziehen nach London, Jo jedoch zieht es zurück an den geliebten Ferienort ihrer Kindheit: Nach Silver Glenn.

Silver Glen ist ein kleines englisches Küstenstädtchen, dass für Jo durch die vielen vergangenen Familienurlaube zu einer zweiten Heimat geworden ist. Dort kann sie nicht nur mit einer sehr lieben Pflegefamilie und tollen Freundinnen leben, sondern ist ihrem geliebten Meer so nahe wie nur möglich. Als sie wieder einmal - wie magisch davon angezogen - mit ihren Freundinnen Kate und Ellen an ihrem Lieblingsstrand am Meer sitzt entdeckt sie an den Klippen des Fernhills - die Silhouette eines kletternden Jungen. Als dieser in den schwindelerregenden Höhen jedoch plötzlich wieder verschwunden ist und ihre Freundinnen bestreiten, dass sich dort überhaupt jemand aufhalten kann, geht es Jo nicht mehr aus dem Kopf ihr "Phantom" ausfindig zu machen.

In den nächsten Tagen taucht dieses immer wieder in ihrer Nähe auf, jedoch ohne ihr das Gesicht zuzuwenden. Als der Junge ihr schließlich auflauert und ihr droht den Klippen ja nicht mehr zu nahe zu kommen stachelt er die verwirrte Jo damit nur noch mehr an hinter sein Geheimnis zu kommen. Und das beginnt schneller als erwartet, nämlich als Jo in ihrem geliebten Meer zu ertrinken droht und der schöne Fremde ihr das Leben rettet...


EIGENE MEINUNG:

Die Charaktere in "Meersschatten" waren für mich sehr entspannend und schön beschrieben. Hier war keine Spur von naivem kleinem Mädchen, sondern von jungen Erwachsenen, die wie jeder von uns noch dazulernen! Diese Entwicklung der Personen und ihr natürlicher Umgang und ihr Wachsen an gemeinsamen Erlebnissen waren für mich auch im Laufe des Buches zu spüren. Sehr schön fand ich auch, dass Jo sich auch auf Menschen in ihrer Umgebung - teils auch unter Schwierigkeiten die einem selbst bekannt sind - einlässt und nicht allein ist. Gerade ihre besondere Beziehung zu ihrem Bruder und seiner Rolle in der Geschichte, obwohl er in London lebt, fand ich wunderschön! Gegen Ende der Geschichte hat mich allerdings das Verhalten von Jos Gastfamilie gegenüber ihrer minderjährigen Schutzbefohlenen schon etwas irritiert...

Die Handlung selbst war für mich flüssig und trotz der, von mir nicht bevorzugten, Ich-Perspektive von Jo sehr schön geschrieben. Gerade die kurzen Kapitel haben mich eher dazu annimiert weiter zu lesen, weil ich mich immer wieder selbst damit überlisten konnte, dass ich nach dem nächsten kurzen Kapitel auch sicher aufhören würde! Überraschend kam es für mich auch, dass sich nach dem ersten großen Spannungsanstieg danach sogar noch ein zweiter Höhepunkt anschloss! Es gibt zwar Geschichten mit mehr Tiefgang, aber auch weit weniger witzige, romantische und ehrlichere!!

Als kleinen Wehmutstropfen für mich muss ich jedoch das, meiner Meinung nach etwas zu kurz geratene, Ende nennen. Da hätte ich mir kein Ende über eine längere Zeitspanne, sondern schlicht einen ausführlicheren Abschluss gewünscht. Ich will jedoch auch noch einen besonderen Moment für mich in diesem Buch erwähnen: Der schöne Moment in dem sich mir die Bedeutung des Buchtitels erschloss war schlicht mit einem Aufseufzen verbunden!

Das Cover ist für mich eines der schönsten und berührendsten das ich seit langem gesehen habe! Es ist weder kindlich noch romantisch und das schönste finde ich, dass es dem Leser die Freiheit lässt sich die Welt des Buches und der Menschen darin frei zu erträumen. In meiner Phantasie stehe ich hinter Jo und blicke mit ihr auf ihre Geschichte...und dann habe ich das Glück dieses Buch aufschlagen und darin versinken zu können!

Aber auch die restliche Gestaltung des Buches ist für mich tatsächlich unübertroffen! Das beginnt bei den ersten silbernen Seiten und zieht sich durch das ganze Buch über die traumhafte Inhaltsangabe auf tiefschwarzem Grund, die liebevoll gezeichnete Karte von Silber Glenn, die individuellen Meerestiere und Muscheln über jedem Kapitel, bis hin zu dem Einstieg in jedes dieser mit je einem zweiseitigem schwarzweißen stimmungesvollen Meeresbild zum verschnörkelten Kapitelnamen. Dies hat schon vor dem ersten Satz eines Kapitels meine Phantasie Purzelbäume schlagen lassen!

Vor Beginn des Buches war es für mich auch unendlich enspannend zu wissen, dass es sich hierbei um einen Einzelroman handelt und nicht wieder um eine Trilogie oder gar eine ganze Reihe der man folgen und auf die man warten muss... Welch Irrtum! Ich wünschte ich könnte weiter lesen - zur Not auch nach einer Wartezeit :)


FAZIT:

Für mich ist "Meersschatten" ein wundervolles Buch für alle Leser von Jugendbüchern und Fantasy, auch für alle Meeresliebhaber! Dieses Buch bietet einfach alles: Freundschaft, Familiezugehörigkeit, große Gefühle, Geheimnisse, und Mythen - und das alles so realistisch als könnten auch wir jederzeit in einen solchen Strudel gezogen werden!