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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2017

Nicht die Form Sachbuch die ich erwartet habe...

Europa, wir kommen! Und wir werden immer mehr.
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INHALT:

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass im Jahr 2015 mehr als 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Sie fliehen vor Krieg, Fanatismus und Armut. Viele Vertriebene ...

INHALT:

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass im Jahr 2015 mehr als 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind. Sie fliehen vor Krieg, Fanatismus und Armut. Viele Vertriebene hoffen, der Hölle auf Erden entkommen zu können, indem sie sich auf den Weg nach Europa machen. Wer die gefahrvolle Odyssee ins vermeintliche Paradies Deutschland unbeschadet übersteht, erlebt eine böse Überraschung.

Während die einen den erschöpften Ankömmlingen begeistert applaudieren, werden sie von anderen beschimpft und mit Steinen beworfen. Die Gesellschaft spaltet sich und man scheint nur die Wahl zwischen Tugendterror und Wutbürgertum zu haben. Alles wird medienwirksam inszeniert und langsam aber sicher wird klar, dass die Realität nicht ganz nach Drehbuch verläuft. Ohnmächtige Entwicklungshelfer stehen politischem Kalkül gegenüber, aber die Ursache der Krise wird trotz allem Einsatz nicht bekämpft, sondern nur die Folgen. Derweilen bleibt die Flüchtlingskatastrophe ein Milliardengeschäft für Schlepper und Menschenhändler und die Unterkünfte werden zu sozialen Brennpunkten mitten in Deutschland. Diese Art der planlosen Multikulti-Politik hat ihre Wurzeln in der hierzulande omnipräsenten Vergangenheitsbewältigung und lenkt das Bild von möglichen Gefahren, wie der Entstehung von Parallelgesellschaften oder einer unkontrollierten Unterwanderung unseres Rechts- und Wertesystems ab. Wenn sich die Verantwortlichen auch weiterhin weigern, die Ursachen der Krise zu bekämpfen, wird der Flüchtlingsstrom unvermindert anhalten. Und keiner kann sagen, wie lange Deutschland diesem Druck dann noch standhalten wird.



EIGENE MEINUNG:

Gerade bei einem solch schwierigen Thema hat mich hier das Cover auf seine ganz eigene Art angesprochen. Ich fand es wirkt objektiv und gerecht. Die in die Höhe gestreckten Hände könnten den Schrei nach Hilfe ebenso wie eine Meldung bedeuten. Die Farbgestaltung fand ich auch sehr ansprechend und gab mir das Gefühl ein Sachbuch in Händen zu halten das auch den Titel sehr weise und vorsichtig gewählt hat. Wie bei allen Sachbüchern die ich rezensiere gibt es auch hier wieder „nur“ den tatsächlichen Klappentext – man soll ja bekommen was dieser einem verspricht oder suggeriert.

Genau dies war bei mir leider weniger der Fall. Das Buch ist von zwei Autoren geschrieben und teilt sich für mich etwas in zwei Bereiche. Erst liest man in 17. Kapiteln über verschiedene Themen, im Anschluss daran erwarten den Leser die angesprochenen Interviews und Hintergründe. Danach folgt ein Quellen- bzw. Literaturverzeichnis. Bei diesem muss ich sagen hätte ich mir an manchen Stellen Fußnoten gewünscht, das es doch teils etwas anstrengend war immer am Ende des Buches mit einer Zahl nachblättern zu müssen. An sich ist das Buch hochwertig gestaltet, hat angenehm feste Seiten und eine gute Schriftgröße. Wie gesagt ist es in mehrere kurze Kapitel unterteilt – vorangesetzt ist ein kleines Vorwort:

1. Das Boot ist voll

2. Die unsichtbare Bedrohung

3. Islamischer Terror in Süd- und Südostasien

4. Afghanistan

5. Syrien

6. Irak

7. Wer manipuliert wen?

Terrorgruppen und westliche Geheimdienste

8. Der Iran und die Rivalität zwischen Schiiten und Sunniten

9. Vom Jemen bis Afrika –

Gotteskrieger auf dem Vormarsch

10. Milliardengeschäft Menschenschmuggel

11. Unterwegs nach Deutschland –

Fünf Flüchtlinge berichten

12. Willkommenskultur in Deutschland:

Wunsch und Wirklichkeit

13. Flüchtlingsunterkünfte als soziale Brennpunkte

14. Noch besorgt oder schon wütend?

Bürgerlicher Protest

15. Knallharte kriminelle Strukturen –

Parallelgesellschaften in Deutschland

16. Wollen wir das überhaupt? Integration von Muslimen

17. Der „amerikanisierte“ homo oeconomicus

im entfesselten Kampf der Kulturen



Einige Themen haben mich aus diesem Kapiteln besonders interessiert, z. B. der Terror in Süd- und Südostasien von dem ich bisher noch gar nicht so viel gehört hatte. Auch insgesamt konnte ich aus dem Buch einige neue Erkenntnisse ziehen und es gab interessante Fakten und Denkanstöße. Gefehlt hat mir dabei etwas eine Karte um eine genauere räumliche Vorstellung vom Geschriebenen zu erhalten. Was mich sehr gestört hat war, dass die Kapitel nicht mit einer Einleitung oder Hinführung zum neuen Kontext gestartet haben, sondern wie am Ende des letzten Kapitels einfach weiter geschrieben gewirkt haben. So konnte ich für mich persönlich schlecht an einem Kapitelende aufhören und nach einiger Zeit das neue beginnen. Ich müsste immer erst das Ende nochmals lesen um den Zusammenhang und roten Faden wieder zu finden. Was für mich jedoch das größte Problem war, ist dass ich die Objektivität die ich aufgrund des Klappentextes erwartet hatte im Buch nicht gefunden habe. Ich hatte es wirklich als Information gesehen, als Anregung und Denkanstoß und nicht aus einer bereits vorgefestigten Überzeugung heraus die ich wieder lesen wollte. Aber je weiter ich im Buch kam, desto widerwillige wurde ich selbst dagegen. Explodiert ist das Ganze schließlich als in einem Absatz beschrieben wurde wie ein Flüchtling davon erzählt, dass einer Krankenschwester wegen einer zu langen Wartezeit ein Becher voll Urin ins Gesicht geschüttet wurde und dass einige dies sehr amüsant fanden. Als Ereignis kann ich dies jederzeit so stehen lassen. Es in diesem Buch unkommentiert vorzufinden hat mich jedoch fast zur Weißglut getrieben. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits das Gefühl, dass das an einigen Stellen fast hetzerisch (z. B. gegen Akademiker etc.), unobjektiv und einseitig geschrieben war – mir kam es doch vor wie Meinungsmache. Mir hat der Schreibstil absolut nicht gefallen, sogar regelrecht aufgestoßen. In vielen Sätzen war dies für mich dann kein Sachbuch mehr, sondern ich las die persönliche und vor allem wertende, Meinung des Autors. Es tut mir leid dies sagen zu müssen, denn es waren durchaus gute und informative Ansätze zu erkennen, aber schlussendlich hat mich die Art und Weise des Buches komplett gegen sich aufgebracht und ich bin froh, dass es zumindest in Ansätzen noch einigen Mitlesern in der gemeinsamen Leserunde ähnlich erging.



FAZIT:

Ein Buch mit vielen guten und informativen Ansätzen – für mich jedoch unobjektiv, teils hetzerisch, einseitig und vor allem wertend und somit als Sachbuch nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Stolpersteine auf dem Weg zum Glück ;)

Die Schicksalsseherin
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INHALT:

Die Glücksproduktion der Regenbogenplantagen versiegt, der heilige Baum beginnt zu sterben und die Brücken zu den Anderswelten brechen. Das Schicksal der Koboldwelt und der Anderswelten, die zu ...

INHALT:

Die Glücksproduktion der Regenbogenplantagen versiegt, der heilige Baum beginnt zu sterben und die Brücken zu den Anderswelten brechen. Das Schicksal der Koboldwelt und der Anderswelten, die zu schützen ihre Aufgabe ist, scheint besiegelt. Denn wie sollen sich Liebende finden, wie werden Kriege enden und wie soll das Volk der Kobolde weiter bestehen, wenn sie nicht im richtigen Moment ihr Glück verteilen können? Schließlich bleibt nur ein Koboldmädchen, mit der besonderen Gabe des Schicksalsblickes, die erkennt was vor sich geht: Jemand verändert ihrer aller Schicksal und somit auch das ihres Geliebten…



EIGENE MEINUNG:

Wie magisch angezogen hat mich an diesem Buch zuallererst das Cover! Das dunkelhaarige Mädchen mit den leicht spitzen Ohren das da so ruhig zwischen den Grünen Blättern liegt schien mir so fantastisch, dass ich wissen wollte um was es in der Geschichte geht! Das Cover wirkt übernatürlich und gefällt mir besonders durch die Grüntöne der Farne. Auch die Schriften gefallen mir sehr gut und sorgen für eine harmonische Gestaltung!

Als ich dann gelesen habe, dass es um Kobolde geht – und das nicht (nur) in der Form von kleinen Wesen im grünen Anzug und Goldtopf – war ich begeistert! Diese Wesen hatte ich so noch in keiner Geschichte erlebt und auch nach Beendigung des Buches muss ich sagen, dass es eine für mich bisher einzigartige Idee ist!

Die Hauptcharakter im Buch sind Myriel Leora Donnerstein, Tochter des Oberbefehlshabers der gesamten Koboldheere und Seith Maxwell Schwarzstein, Sohn des Ratsvorstehers. Myriel gilt als schwarzes Schaf der Familie, seit sie sich gegen das Schlachtfeld und für die Verteilung von Glück in den Anderswelten entschied. Seith ist Anwärter in der Koboldsicherungsabteilung und ihm ist wie Myriel nicht klar, warum zwischen ihren Familien so böses Blut herrscht. Beide verbindet seit einem Ereignis vor mehreren Jahren eine besondere Beziehung.

Die Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht von Myriel bzw. Seith geschrieben, was sehr gut am Kapitelbeginn erkennbar ist. Ab und an überschneidet sich die Geschichte somit ein wenig, was mich aber absolut nicht gestört hat oder zu extrem war. Ich konnte mich schnell in beide hineinversetzen und auch den Wechsel der Sichten genießen. Myriel hat mir an manchen Stellen etwas viel geweint, was nicht mit weinerlich gleichzusetzen ist. In den meisten Fällen ist sie nämlich eher stark, durchsetzungs- und tatkräftig! Seith hat sich seit der Begegnung mit Myriel wohl sehr verändert und ist mir durch seine Verlässlichkeit sehr ans Herz gewachsen! Auch die weiteren Protagonisten haben mir gut gefallen und waren nicht alle sofort zu durchschauen.

Überhaupt muss ich anmerken, dass dieses Buch zwar als Einzelband zu lesen ist, jedoch noch haufenweise Fragen für weitere Teile übrig geblieben sind. Die Autorin hat in der gemeinsamen Leserunde auch von einem weiteren Band gesprochen, in dem jedoch nicht mehr Seith und Myriel die Hauptprotagonisten sein werden. Dafür sollen sich doch so einige offenen Fragen klären ;)

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und man konnte flüssig lesen und dem Geschehen in großen Teilen gut folgen. Allerdings gab es, ca. bei zwei Dritteln des Buches, für mich einige Kapitel in denen für mich nicht mehr alles ganz nachvollziehbar und logisch war. Es ging alles sehr schnell, Reales vermischt mit Schicksalsblicken und zusätzlich den Perspektivwechseln. Dort hatte ich das Gefühl nicht mehr allem genau folgen zu können bzw. etwas zu verpassen oder nicht mehr alles in seinem Gesamtbild erfassen zu können. Auch das Ende ging für mich persönlich etwas zu schnell. Ich hätte gerne noch mehr einige Seiten mehr von Seith und Myriel gelesen bevor es zum Epilog ging.

Ein Wort muss man auf jeden Fall noch an die toll und fantasievoll gestaltete Welt verlieren, die die Autorin hier erschaffen hat! Es hat wirklich Spaß gemacht mir alles vorzustellen und darin einzutauchen! Magie, Spannung, viele Stolpersteine auf dem Weg zum Glück und ein Hauch von Liebe :) und um es gleich vorweg zu nehmen: Keine Dreiecksbeziehung! Juhu! ;)



FAZIT:

Eine wunderbare, fantasievolle Welt und Idee mit einer interessanten Handlung und einem Hauch an Liebe.

(3,5 Sterne)

Veröffentlicht am 20.01.2017

Ein unglaubliches Lesevergnügen!

Die Strömung
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INHALT:

Schonen im südlichen Schweden: Ein kleines Mädchen wird in ihrem Sandkasten im familieneigenen Garten ermordet. Kurz darauf geschieht ein weiterer Kindsmord in der Nähe von Stockholm. Schnell ...

INHALT:

Schonen im südlichen Schweden: Ein kleines Mädchen wird in ihrem Sandkasten im familieneigenen Garten ermordet. Kurz darauf geschieht ein weiterer Kindsmord in der Nähe von Stockholm. Schnell findet man heraus, dass beide Elternpaare von rassistischen Gruppen bedroht wurden. Ist dies die Verbindung zwischen diesen beiden entsetzlichen Verbrechen? Erneut sind die junge, ehrgeizige Polizistin Olivia Rönning und Tom Stilton, einst berühmter Kriminalkommissar, aus ganz persönlichen Gründen an der Aufklärung der Fälle interessiert. Denn kann es Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt neue Hinweise zu dem alten, nie aufgeklärten Mord an einer jungen und schwangeren Edelprostituierten auftauchen? Zusammen kommen sie auf die Spur einer wahrhaft abscheulichen Geschichte…



EIGENE MEINUNG:

Dies ist der dritte Teil der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning, geschrieben von den beiden schwedischen Drehbuchautoren Cilla und Rolf Börjlind. Das Cover dieses Bandes passt sich für mich wundervoll in die Reihe ein, die alle recht düstere Bilder tragen. Ach diesmal spielt das Thema Wasser/Meer wieder eine große Rolle. Die Geschichten der Vorgängerbände konnten mich im Bereich Schweden-Krimi auf eine ganz neue Art und Weise begeistern. Vor allem die Winkelzüge und Hintergründe der Geschichte haben mich immer wieder erstaunt und gefesselt!

Wie schon in den letzten Teilen wechseln die Szenen, die Orte und die handelnden Personen in einer schnellen Abfolge und lassen einen nur langsam hinter den Vorhang blicken. Aber genau dies macht es für mich besonders spannend und interessant. Die Charaktere in dieser Buchreihe sind jeder für sich einfach etwas ganz besonders und ich freue mich auf jeden Wechsel des Blickwinkels!

Wieder war ich schnell in der Geschichte gefangen, die wie ihre Vorgänger durchaus seine düsteren, melancholischen Seiten hat. Auch politische oder sozial- und gesellschaftskritische Themen spielen in diesem Band wieder eine große Rolle und lassen einem bei der Aktualität dieser durchaus das ein oder andere Mal schaudern… Auch hier hat es mir wieder gut gefallen, dass alles zwar realistisch und auch brutal sein kann, aber niemals durch reine Blutrünstigkeit punkten muss. Die Weiterentwicklung der Charaktere zu sehen macht unheimlich Spaß und immer wieder führt einen der gemeinsame Weg auch in deren Vergangenheit und lässt einen neues entdecken und immer mehr verstehen...

Olivias Handlungen konnte ich nicht immer komplett teilen, aber auch das macht ihre Figur so glaubwürdig. Die Schrift und Schreibweise haben mir wieder sehr gut gefallen! Die Kapitel sind ohne Nummer und Namen, aber in einer angenehmen Länge, zu lesen. Wie bei den Vorgängerbänden hat das Buch ein Lesebändchen was ich sehr schätze!

Nach und nach klären sich wieder einige Fragen die ich aus den Vorgängerbänden mitgenommen hatte und dafür werden neue aufgeworfen. Im letzten Teil stand Abbas ja etwas mehr im Mittelpunkt, in diesem Teil ist man näher an Mette, was mir auch sehr gut gefallen hat!

Wieder mal ein absolutes Lesevergnügen, bei dem es mich selbst immer wieder erstaunt wie breit die Handlung aufgebaut ist ohne einen zu verwirren. Auch die ein oder andere Überraschung ist wieder mit dabei!

Wie beim 2. Band möchte ich noch einmal erwähnen, dass es für mich persönlich keinen Sinn macht mitten in der Reihe in diese einzusteigen. Die Charakterentwicklung und die vielen Hintergründe können für mich nicht allein durch Erklärungen oder Rückblenden ersetzt werden!



FAZIT:

Erneut ein interessanter, vielschichtiger Roman um unheimlich gut ausgearbeitete und tiefgehende Charaktere! Für mich hebt sich diese Reihe klar von den anderen Krimis am Markt ab!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Olivia, Tom, Mette, Abbas,... einfach wunderbar!

Die dritte Stimme
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INHALT:

In einem Naherholungsgebiet in Marseille werden die sterblichen Überreste einer jungen, blinden Frau gefunden. Viel wird nicht bekannt: Sie war Teil eines in der Nähe gastierenden Zirkus und wurde ...

INHALT:

In einem Naherholungsgebiet in Marseille werden die sterblichen Überreste einer jungen, blinden Frau gefunden. Viel wird nicht bekannt: Sie war Teil eines in der Nähe gastierenden Zirkus und wurde offenbar brutal ermordet. Zur selben Zeit wird in Stockholm ein Zollbeamter erhängt in seinem Haus aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es alles andere als ein Selbstmord war. Zwei Morde, die auf den ersten Blick keine Verbindung haben werden zu einem erneuten Bindeglied zwischen Polizeianwärterin Olivia Rönning und dem ehemaligen Kriminalkommissar Tom Stilton. Und beide haben ein mehr als persönliches Interesse daran die Morde aufzuklären…



EIGENE MEINUNG:

Dies ist der zweite Fall der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning, geschrieben von den beiden schwedischen Drehbuchautoren Cilla und Rolf Börjlind. Ich war nach dem ersten Band ja derart begeistert, dass ich mich einfach nur unheimlich auf die Fortsetzung gefreut habe! Der erste Band ist auch als Einzelband zu lesen, aber ich wollte einfach mehr über die Personen, ihre Geschichten, Hintergründe und ihre Zukunft erfahren!

Mit dem Cover dieses Teiles konnte ich erst nicht so viel verbinden und wusste nicht recht wie ich es einordnen sollte. Auch der Titel hat mir erst einmal zusammen mit dem Klappentext nicht weiter geholfen. Das Cover war für mich trotzdem anziehend und gefiel mir gut, weil es sich der restlichen Reihe wunderbar anpasst (mittlerweile ist auch Band 3: Die Strömung erschienen). Das ausdrucksstarke Motiv ist ebenfalls in dunklen Farben gehalten und wirkt auf mich schon auch melancholisch. Nach und nach ergibt innerhalb der Geschichte sowohl das Bild der jungen Frau auf einer Drehscheibe eines Messerwerfers, als auch der Titel einen Sinn. Als mir die Bedeutung von Letzterem klar wurde war ich geschockt, gefesselt und werde die Stelle so schnell nicht vergessen!

Dieser Fall beginnt eine ganze Zeit nach dem Ende von „Die Springflut“. Manchmal habe ich bei solchen Sprüngen das Gefühl etwas zu verpassen, aber hier wurde dies meisterhaft umgesetzt. Nach und nach hat man die einzelnen Personen aus dem ersten Teil wieder „gefunden“ und erfahren was ihnen in der Zwischenzeit passiert ist bzw. wie sich ihr Leben entwickelt hat. Das war einfach nur toll! So viele Personen aus dem ersten Teil sind mir so ans Herz gewachsen und auch ihr Zusammenspiel ist einfach fabelhaft!

Ich persönlich vertrete nicht die Meinung, dass die Bände dieser Reihe auch als Einzelteile zu lesen sind. Die Personen, ihre Entwicklung, ihre Vergangenheit und Verbindungen zueinander sind für mich ein wesentlicher Teil dieser Reihe und können nicht durch eine Zusammenfassung oder eine Rückblick ersetzt werden. Man würde sich hier selbst auch viel zu viel nehmen!

Die Schreib- und Erzählweise der Autoren liegt mir unheimlich! Ich mag es, dass die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und verfeinert wird. Und ich liebe es wie sich irgendwann alles zusammen fügt und einem die Augen öffnet! Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend und bei mir selbst kam keine einzige Seite Langeweile auf! Die Erzählung ist flüssig zu lesen und ich konnte ihr zu jeder Zeit gut folgen!

Toll an dieser Reihe finde ich, dass auch immer politische oder gesellschaftliche Themen eine Rolle spielen. Außerdem wird in diesem Teil ein besonderes Augenmerk auf Abbas el Fassi geworfen.

Auch nach diesem Teil bleiben noch einige Fragen offen und man kann diesen Band vollkommen zufrieden beiseitelegen und sich auf den nächsten stürzen! :) Aber die Geschichte hallt auf ihre Art und Weise schon auch nach… Ich finde es wahnsinnig gut wie die Autoren nicht durch Blut und Ekel, sondern durch ihr Gespür für Dramaturgie punkten!



FAZIT:

Ein wunderbarer zweiter Teil der Krimireihe um Tom Stilton und Olivia Rönning! Die Personen, ihre Entwicklung, ihre Vergangenheit und Verbindungen zueinander sind genauso interessant wie die Fälle an sich!

Veröffentlicht am 20.01.2017

"Midnight in Paris"

Der Bund der Zwölf
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INHALT:

Paris im Jahre 1926: Die berühmte „Philharmonie der zwei Welten“ gastiert in der Stadt. Doch ihre geradezu verzaubernden Auftritte werden überschatten von mysteriösen Todesfällen. Ausgerechnet ...

INHALT:

Paris im Jahre 1926: Die berühmte „Philharmonie der zwei Welten“ gastiert in der Stadt. Doch ihre geradezu verzaubernden Auftritte werden überschatten von mysteriösen Todesfällen. Ausgerechnet Personen aus der gehobenen Gesellschaft werden Opfer der sogenannten „Methusalem-Seuche“, bei der die Betroffenen innerhalb weniger Stunden altern und schließlich qualvoll sterben. Zur gleichen Zeit kämpft Vincent Lefévre um den Erhalt seines Nachclubs – Tote sind eben schlecht fürs Geschäft! Als die Polizei eine Belohnung für den Entscheidenden Hinweis zur Aufklärung der Tode auslobt sieht Vincent seine Chance gekommen. Zusammen mit der burschikosen Magali stellt er eigenen Nachforschungen an und kommt einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur…


EIGENE MEINUNG:

Das Cover dieses wunderbaren Romanes zeigt eine sich auflösende Geige und ist in wundervollen und gut aufeinander abgestimmten Farben gehalten. Besonders schön finde ich dabei auch die Verbindung zur Geschichte, die man ab einem bestimmten Zeitpunkt im Buch ganz deutlich vor Augen hat! Auch die Schrift passt sich schön der Gestaltung an und ergibt damit ein harmonisches Bild!

Angesprochen hat mich die Leserunde zu diesem Buch vor allem durch den Absatz der Bedingungen für die Teilnahme an der Leserunde sammelte, bei denen mindestens drei auf einen zutreffen mussten, u. A.:
Du findest, dass die wilden 20er Jahre eine aufregende Zeit war Du findest, dass Paris eine Stadt voller Magie ist Du hast nichts gegen eine kleine Romanze einzuwenden Du magst gern Krimis Du magst Romane mit einem fantastischen Touch, solange keine Elfen und Zwerge darin vorkommen Du spielst ein Instrument Du liest gern Geschichten abseits vom Mainstream Du magst den Film „Midnight in Paris“

Dies gibt für mich schon einige ganz wichtige Hinweise was mich an der Geschichte so sehr fasziniert hat!



Miriam Pharo erzählt diese äußerst atmosphärisch, auf mehreren Zeitebenen und mit verschiedenen Erzählsträngen (die einzelnen Kapitel sind mit Zeit und Ort gekennzeichnet!). Nach und nach treffen sich diese und fügen sich zu einem schönen Ganzen zusammen, das noch länger nach Beendigung des Buches nachhallt. Vor allem die Charaktere haben es mir hier angetan. Der auf den ersten Blick machohafte und doch so treue Vincent und die flippige, emanzipierte Magali. Doch auch ein zweiter Erzählstrang der von der jungen Anna handelt hat mich für sich gewinnen können. Sie ist stumm und ein Teil der „Philharmonie der zwei Welten“. Darüber hinaus sind die Nebencharaktere unheimlich toll gestaltet: Ein wunderbarer ehemaliger Boxer, ein netter Kioskbesitzer mit Geheimnissen, eine beängstigende „Näherin“ und viele, viele mehr…

Aber auch das Paris der 20er Jahre war einfach wundervoll beschrieben! Die Musik, die Kleidung, die Ansichten und sogar Personen die wirklich gelebt haben wie Fakir Fhakya-Khan oder die Sängerin Mistiguett. Vieles davon habe ich gegoogelt um mir ein noch genaueres Bild davon machen zu können. Während ich mir den Treffpunkt an einem Brunnen angesehen habe, habe ich die passende Musik dazu gehört und konnte ganz in der Geschichte aufgehen. Es war als wäre man mit Magali und Vincent unterwegs! Dieser Eindruck entstand auch dadurch, dass man mit ihnen zusammen Spuren sammelte und so der Lösung gemeinsam näher kam.

Der feine Humor im Buch, sowie die zarte Liebesgeschichte lassen mich jetzt noch schmunzeln. Allerdings gibt es auch grausame Szenen, Leid und Blut und schmerzvolle Momente. Es gibt einen kleinen Anteil an Mystik, der jedoch nicht Überhandnimmt. Besonders war für mich wirklich wie lange man als Leser im Dunkeln tappt, immer wieder überrascht wird und Gut und Böse nicht genau voneinander unterscheiden kann!

Die Geschichte um die Ermittlungen von Magali und Vincent ist schlüssig und kreativ. Und auch mit Anna kann man mitfiebern und leiden, vielleicht gerade dadurch, dass man ihr über ihre Gedanken folgen muss. Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und bietet für mich genau die richtige Menge an Einzelheiten und Details ohne je langweilig zu werden. Auch im Bereich „Spannung“ konnte ich mich wirklich nicht beschweren – ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte Magalis Paris gar nicht verlassen. Ich war wie in einer Zeitmaschine (ich wollte nur noch die 20er um mich herum!) und auch die Details die man im Laufe der Geschichte über die Charaktere erfahren hat haben sie einem noch näher gebracht und sie zu realen, tiefgehenden Personen werden lassen. Ich könnte mir Vincent und Magali gerne noch in weiteren Ermittlungen, in einem weiteren fesselnden, vielseitigen Roman, zusammen vorstellen! :)

Das Thema Musik hat mir sehr gut gefallen, allerdings war dies auch der Teil der mich zu Beginn etwas zögern lies. Vollkommen unbegründet! Klar spielt sie eine große Rolle, sowie auch die Oper und die Instrumente. Aber sie hat sich nie zu sehr in den Vordergrund gespielt oder die Geschehnisse hinter sich gedrängt. Viel mehr ist alles zusammen ein stimmiges Werk, dass zügig voranschreitet ohne in Hektik zu verfallen!

Mir hat dieses Buch unheimlich Spaß gemacht und mich auch dazu angeregt mehr über diese Zeit oder einzelne Plätze und Personen zu erfahren. Eine tolle, originelle Idee in einem bildhaften und gefühlvollen Schreibstil umgesetzt!


FAZIT:

Düster, humorvoll, bedrohlich, spannend, tragisch, historisch, mystisch, überraschend und so vieles mehr! Ein Buch für Liebhaber von Paris, den 20er Jahren, Musik, guten Ermittlungen, tollen Charakteren und einfach einer runden Geschichte! <3