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Veröffentlicht am 05.08.2022

Nicht wirklich ein Reiseführer, aber ein großartiges Buch über Schottlands Landschaft und Bewohner!

Schottland for kids
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Da Schottland ein Land ist, welches ich unbedingt mal bereisen möchte, freute ich mich wirklich sehr, als ich auf der Buch Berlin kids in diesem Jahr beim Verlag World for kids auf das Buch "Schottland ...

Da Schottland ein Land ist, welches ich unbedingt mal bereisen möchte, freute ich mich wirklich sehr, als ich auf der Buch Berlin kids in diesem Jahr beim Verlag World for kids auf das Buch "Schottland for kids" von Adam Preuß und Charis Bartsch gestoßen bin. Während der Roman By Your Side ja eher eine erwachsene Leserschaft anspricht und so auch den Blick auf jene Zielgruppe richtet, findet man in Schottland for kids viele Informationen über Land und Leute, die speziell auf Kinder zugeschnitten sind und so sicherlich auch meine Kinder begeistern werden, wenn wir es denn dann irgendwann endlich mal selbst nach Schottland schaffen sollten.

Der Autor und die Illustratorin:
Adam Preuß ist ein großer Fan von Schottland. Er reiste schon mehrfach mit seiner Familie durchs Land und kennt daher Land und Leute inzwischen sehr gut. Schottland for kids ist sein erstes Buch.
Charis Bartsch ist Illustratorin und lebt in Berlin. Den Charakter des Jungen Tim erschuf sie für sämtliche Reiseführer des World for kids Verlags. Er darf nun die Welt erkunden.

Inhalt:
„Geheimnisvolles Schottland!
Nessi, Süßes zum Tee und Sir William Wallace – das ist Schottland für Kinder! Geschichten über das Land, seine Tiere, die wichtigsten Berufe der Schotten und die spannendsten Kämpfe der Clans – mit Schottland for kids tauchen Kinder ein in die mystische Welt auf der Insel.
Viel Platz zum Malen, Spielen und selbst kreativ werden – und vor allem eine Entdeckungsreise für neugierige Kids.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover sehen wir einen Jungen der Dudelsack spielt. Im Hintergrund eine Burg, Schafe und eine Wiese mit bergiger Landschaft und Wasser in Form von Fluss oder See. Alles Dinge, die typisch für Schottland sind und so den Inhalt des Buches gleich super eindrücklich vermitteln.

Mit leicht verständlicher Sprache beschreibt der Autor Adam Preuß Land und Leute Schottlands. Das Buch ist dabei sehr gut strukturiert. Vom Leben, über Tiere, Essen, Clans, Tartans, Berufe, Highland Games und historische Ereignisse wird alles Stück für Stück abgehandelt. Lediglich das Kapitel „Midges und Highland games“ irritierte mich. Was haben Mücken mit den schottischen Spielen zu tun und wieso lernt man in dem Teil Kompass und Karte zu nutzen? Hier waren wohl noch einige (auch wirklich spannende) Themen offen, die in ein gemeinsames Kapitel gesteckt wurden.

Zwischendurch gibt es außerdem noch eine spannende Geschichte über Loch Ness zu lesen, in welchem wiederum Fakten über Land und Leute eingeflochten sind. Die viele unterschiedlichen Illustrationen und Fotos bebildern die Texte sehr schön. Vielleicht hätte es ein paar mehr Landschaftsfotos geben sollen und ein Bild des typischen Schotten (im Buch findet einer zumindest Erwähnung) und der Jakobsmuschel, die vielleicht nicht jedem kindlichen Leser sofort ein Begriff ist. Aber da es schon viele Bilder und Zeichnungen gibt, gilt wie immer, alles bringt man nicht immer unter. Manches muss weichen, um den Umfang nicht zu sprengen.

Etwas Kritik an den Bohrinseln, der Schafzucht und der Waldrodung wäre meines Erachtens angebracht gewesen. Da es sich aber um einen Reiseführer und kein Buch zum Thema Umweltschutz handelt, lässt sich darüber sicherlich streiten und so ist es wohl eher meine subjektive Kritik, da mit das Thema Umweltschutz sehr am Herzen liegt.

Ein richtiger Reiseführer mit allen Sehenswürdigkeiten etc. wie man ihn sonst kennt, ist dieses Buch zwar nicht, aber es informiert einen sehr gut über das Land selbst und macht Lust, noch weitere Bände der Reihe zu entdecken. Die Welt ist groß und man bekommt ja leider immer nur einen Bruchteil davon zu sehen. Diese Reihe schafft da definitiv Abhilfe.

"Schottland for kids" ist ein tolles Buch über das schottische Land und Leben. Man erfährt einiges über die Gepflogenheiten der Schotten, ihre Geschichte und ihre Traditionen. Das Buch machte unheimlich Lust darauf, nach Schottland zu fahren und alles selbst sehen zu können. Ich hoffe wir als Familie schaffen es ganz bald selbst mal nach Schottland. Dann wird uns dieses Buch auf jeden Fall begleiten und einige Fragen, die dann vielleicht aufkommen, beantworten.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Tolles Thema aber leider unglücklich umgesetzt.

Unsere Wälder
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Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, ...

Der Verlag arsEdition gibt viele tolle Bücher und vor allem Sachbücher heraus. Ich habe schon einige Bücher des Verlags auf meinem Blog vorgestellt. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal passiert, dass mich ein Buch nicht überzeugen konnte. Und zwar handelt es sich hier um das Buch "Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" von Jess French und Alexander Mostov. Die Thematik ist aktuell und ich habe schon einiges dazu gelesen. Dieses Buch hier bietet zwar auch einige Informationen, allerdings werden sie unübersichtlich präsentiert und die farbliche Gestaltung erschwert oftmals das Lesen.

Die Autorin und der Illustrator:
Jess French hatte bereits früh eine große Affinität für ihre Umwelt. So verbrachte sie die Zeit ihrer Kindheit viel draußen und inspizierte die sie umgebene Natur im Detail. Sie wurde zu einer Expertin für wirbellose Tiere, Amphibien und Reptilien. Ihr Vaters züchtete außerdem exotische Insekten. Sie liebt Tiere und setzt sich für den Arten- und Umweltschutz ein. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin, arbeitet sie als Tierärztin und ist außerdem Moderatorin für den britischen Fernsehsender CBeebies. An Schulen unterrichtet sie naturbegeisterte Kinder zum Thema Natur und Naturschutz.
Alexander Mostov ist ein amerikanischer Illustrator. Seine Illustrationen wurden bereits von Google, Facebook und dem Columbus Museum of Art ausgestellt.

Inhalt:
„Wälder sind für das Leben auf der Erde lebenswichtig:
Wälder stellen den Sauerstoff bereit, den wir zum Atmen brauchen, sie tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei, versorgen uns Menschen mit Nahrung, Obdach und Medizin und stellen die Heimat für sehr viele Tiere und Pflanzen dar.
Derzeit werden auf der ganzen Welt Bäume und Wälder vernichtet!
Warum der Wald so wichtig ist, welche Ursachen und Auswirkungen die Entwaldung hat, an welchen Lösungen gearbeitet wird und was man selbst tun kann, wird alles in diesem Buch beschrieben.
Zusammen können wir die Welt verändern und unsere Wälder retten!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir recht gut, da man sofort weiß, worum es sich bei diesem Buch handelt. Rund herum um einen dicken Baumstamm sieht man einige Tiere und auch Menschen, die von jenem Baum abhängig sind. Der Titel prangt in gelber Farbe auffällig im Vordergrund, Darunter ein Schild, welches jenen von einer Demonstration gleicht, mit dem Untertitel und somit einer Spezifikation des Buchthemas. Die vielen Grüntöne spiegeln den Charakter des Waldes wider.

Wenn man das Buch aber dann von vorne bis hinten liest, stellt man sehr schnell fest, dass sich einige Teile wiederholen. Außerdem ist die Gliederung eher unklar. Es vermischen sich immer wieder Themen miteinander. Über die Illustrationen lässt sich sicherlich streiten. Für mich waren sie ein wenig zu spartanisch und sie sprachen mich leider kaum an.

Das Buch richtet sich im Ganzen ja an Kinder. Gleichzeitig wird aber über die Kinder gesprochen (Bsp. Klassenzimmer unter freiem Himmel S. 47). Wer ist denn nun also die Zielgruppe? Kinder, Erwachsene, alle gemeinsam? Während alle Themen eigentlich soweit ganz gut für Kinder verständlich beschrieben sind, gibt es aber auch Teile, die dann zu spezifisch sind. Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen elektrischen und elektronischen Geräten? Das musste ich mir erst mal anschauen und es ist schon wirklich sehr physikalisch zu betrachten. Hier also unangebracht und auch überflüssig.

Die kleinen „Was wir tun können“ Kästen, die auf einigen Doppelseiten zu finden sind, verweisen leider nur auf andere Seiten. Man müsste also ständig blättern und suchen, würde man diesen Kästen folgen. Stattdessen wäre eine kleine stichpunkthafte Zusammenfassung oder vielleicht drei herausgepickte Punkte besser gewesen.

Wie bereits oben erwähnt, beinhaltet das Buch einige Informationen. Leider sind diese teilweise wirklich schlecht zu lesen. Entweder handelt es sich um eine sehr klein ausgewählte Schrift oder aber die Schrift ist auf dunklem Hintergrund und somit schlecht lesbar. Manchmal trifft sogar beides zusammen zu. So war das Lesen oftmals leider sehr anstrengend und ermüdend und für Kinder (vor allem leseschwache Kinder) einfach unpassend.

"Unsere Wälder – Warum der Wald in Gefahr ist und wie wir ihn schützen können" konnte mich also leider nicht überzeugen. Die Informationen sind zu wirr, zu ungeordnet aufbereitet. Die ständigen Verweise auf andere Seiten des Buchs störten den Lesefluss und erzeugten bei mir nicht den Wunsch dort hinzublättern. Es gibt da definitiv bessere Bücher zum Thema.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Eine süße, kleine Geschichte für zwischendurch!

Ich bin Joy
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In "Ich bin Joy" von Jenny Valentine steht ein tolles, offenherziges Mädchen im Mittelpunkt. Sie erzählt ihre Geschichte, nachdem sie gerade mit ihrer Familie umgezogen ist und zum ersten mal ein sesshaftes ...

In "Ich bin Joy" von Jenny Valentine steht ein tolles, offenherziges Mädchen im Mittelpunkt. Sie erzählt ihre Geschichte, nachdem sie gerade mit ihrer Familie umgezogen ist und zum ersten mal ein sesshaftes Leben führt. Was das alles für das sonst so lebensbejahende Mädchen mit sich bringt und wie sie mit dieser neuen Situation zurecht kommt, das erfahren wir hautnah in diesem schlanken 200 Seiten Buch.

Die Autorin und die Illustratorin:
Jenny Valentine (geboren 1970) ist eine englische Autorin. Sie schreibt Kinder- und Jugendbücher, welche mehrfach ausgezeichnet wurden. Sie erschienen außerdem in 19 Ländern.
Claire Lefevre studierte Illustration an der Universität Portsmouth. Sie lebt mit ihrer Familie und zahlreichen Tieren zusammen.

Inhalt:
„Hallo, ich bin Joy Applebloom, alle sagen, ich bin gut darin, noch am finstersten Himmel einen Silberstreifen zu entdecken.
Aber im Moment ist das gar nicht so einfach: Wir sind gerade bei meinem Großvater eingezogen, und zum ersten Mal gehe ich in eine richtige Schule. Ich möchte wirklich gerne Freunde finden, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das am besten anstelle. Und dann ist da noch die wunderschöne alte Eiche in der Mitte des Schulhofs, die gefällt werden soll. Das darf ich auf gar keinen Fall zulassen!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die Farben des Covers leuchten einem direkt entgegen und versprechen ein sonniges und fröhliches Buch. Joy sieht darauf wie ein bunter Paradiesvogel aus und man kann ihr direkt ansehen, dass sie immer vom Besten im Leben ausgeht. Sie steht auf dem Titel vor einem gelben Himmel mit Wolken im Hintergrund. Den Titel scheint sie zum Teil selbst geschrieben zu haben, denn sie hält in einer Hand einen Pinsel, von welchem blaue Farbe in einen Farbeimer tropft.

Der Schreibstil der Autorin ist recht einfach gehalten und damit gut verständlich. Sie benutzt dabei eine unheimlich bildreiche Sprache, wie den Fisch auf dem Trockenen, das Eichenblatt mit seinen Stummelfingern, das Potenzial, welches einem unendlichen Regenbogen gleicht oder der Silberstreifen am Schulhimmel, den sie sucht um der ganzen Situation noch etwas Positives abgewinnen zu können. Ein bisschen zu einfach war meines Erachtens die Wiedergabe der wörtlichen Rede gehalten. Es häuft sich einfach zu sehr die Kombination „er/sie sagt“.

Freigeist Joy wird in ihrer neuen Heimat extrem eingeengt. Zum einen muss sie ihre Denkweise stark umstellen, da ihre Familie nie richtig sesshaft gewesen ist. Wenn Joy also in der Vergangenheit mal irgend etwas nicht ganz so gut gefallen hatte, konnte sie sich damit trösten, dass es ja nicht all zu lange andauern wird. Zum anderen ist sie nie in eine Schule gegangen, sondern wurde immer von ihrem Vater unterrichtet. Nun trifft sie allerdings auf eine extrem strenge und unnachgiebige Lehrerin, die mit Joys Naturell nicht zurechtkommt. Denn Joy ist quierlig, fröhlich, freundlich, optimistisch, offen und mitteilsam. Mit ihrer Art eckt sie bei der Lehrerin an. Das Schulsystem im Allgemeinen schränkt sie unheimlich in ihrer Individualität ein. Das, was sie alles nicht so gut kann, scheint der Lehrerin wichtiger, als das, was sie kann. So droht Joy zum ersten Mal in ihrem Leben unglücklich zu werden. Hier wird also ganz klar auch das Schulsystem in Frage gestellt.

In den verschiedenen Ländern, in welchen Joy bisher gelebt hat, hatte sie außerdem nie Schwierigkeiten, neue Freunde zu finden. Auch das ist anders in England. Vor allem auch, da die gesamte Klasse von der strengen Lehrerin so dermaßen unter Druck gesetzt wird, dass ihre Mitschüler lieber schweigen, als mit der Neuen in Kontakt zu treten. Das fröhliche Mädchen Joy muss also mit vielen Dingen fertig werden und nur bei der großen, dicken Eiche auf dem Schulhof kann sie wieder frei atmen.

"Ich bin Joy" ist eine schöne Geschichte über gesellschaftliche Konventionen, die Unterdrückung der Individualität unserer Kinder im schulischen System, über Freundschaft und den Mut für seine Vorstellungen und Überzeugungen einzustehen. Und im schlimmsten Kampf, kommt es sogar vor, dass Feinde zu Unterstützern werden.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Schöne Idee, aber nicht wirklich fesselnd…

Die Geister der Pandora Pickwick
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Die Bewertung des Buches welche ich euch heute vorstellen möchte, fällt mir etwas schwer. Ich habe "Die Geister der Pandora Pickwick" von Christina Wolff gemeinsam mit meiner Tochter gelesen und im Grund ...

Die Bewertung des Buches welche ich euch heute vorstellen möchte, fällt mir etwas schwer. Ich habe "Die Geister der Pandora Pickwick" von Christina Wolff gemeinsam mit meiner Tochter gelesen und im Grund war die Story genau das, was wir sehr gerne lesen. Allerdings stieg meine Tochter ab circa Seite 150 aus und ich hab es auch eher aus Pflichtgefühl weiter gelesen und auch ein bisschen, weil ich wissen wollte, worauf das alles nun überhaupt hinauslaufen wird. Ihr seht, ich bin gespaltener Meinung.

Die Autorin und die Illustratorin:
Christina Wolff studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie und ist seither Grundschullehrerin. 2018 bekam sie das Kinder- und Jugendbuchstipendium der Niedersächsischen Literaturkommission und 2020 erschien ist erster Kinderroman Die Magier von Paris. Christina Wolff lebt mit ihrer Familie in Hannover.
Florentine Prechtel (geboren 1965 ) entwickelte bereits früh ihre Leidenschaft für das Malen. So studierte sie später Grafik-Design und Malerei. Inzwischen illustriert sie Kinderbücher und probiert immer wieder neue Techniken. Florentine Prechtel lebt mit ihrer Familie in Freiburg.

Inhalt:
„Willkommen im Pandora’s Antiques!
Nirgendwo fühlt sich Fanny so wohl wie in dem Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet, dem Pandora’s Antiques. Wie wunderbar, dass sie die Sommerferien dort verbringen darf! Doch schnell merkt Fannny: Im Laden stimmt etwas nicht. Dinge verschwinden, gerade abgewischte Möbel stauben innerhalb von Sekunden wieder ein, und nachts ist ein ohrenbetäubendes Rumpeln und Poltern zu hören. Harriet tut so, als wäre das alles völlig normal. Doch Fanny ahnt, dass ihre Tante ihr etwas verschweigt – genau wie bei der Frage, wer eigentlich Fannys leibliche Eltern sind …“

Kritik und Fazit:
Das Cover ist wirklich wunderschön und richtig magisch und geheimnisvoll. Fanny steht dort in einem Raum voller alter Möbel und anderer antiken Dinge. Über ihren Händen sind Nebelschwaden zu sehen und alles ist von einem schnörkeligen Durchgang umgeben, an dessen oberen Rand bekannte Londoner Gebäude zu sehen sind. Dabei ist alles in Grün- und Blautönen gehalten, während sich der Titel in einem kräftigen Orange hervorhebt.

Die vier großen, doppelseitigen Illustrationen im Buch sind auch äußerst gut gelungen uns setzen einige Episoden super in Szene. Sie sind in schwarz-weiß gehalten und im Stil des Covers.

Christina Wolff hat einen gut verständlichen und flüssigen Schreibstil, allerdings konnte uns die Story und das Voranschreiten nicht so richtig an das Buch fesseln. Wir haben einige Wochen gebraucht, um zu Seite 150 anzulangen, als meine Tochter den Wunsch äußerte, das Buch abzubrechen, sodass ich die letzten 100 Seiten alleine zu Ende gelesen habe. Und ich kann zumindest sagen, dass in den letzten Seiten die Geschichte dann wirklich gut Fahrt aufkommt, und endlich klar wird, worauf alles hinauslaufen wird. Da man aber zuvor die meiste Zeit recht planlos den kleineren Abenteuern der Hauptprotagonistin beiwohnt, braucht man etwas Durchhaltevermögen, wenn man zum wirklich spannenden Teil vordringen will.

Auch ein paar Fragen blieben bei uns offen. Wieso bringt Alastair Fanny immer wieder in Gefahr? Wie gelangen Gegenstände oder Essen in die Geisterwelt, wo die Geister doch nur das, was sie bei ihrem Tod an ihrem Körper tragen, mit in die Geisterwelt nehmen? Wieso können sie Gegenstände der realen Welt nicht anfassen, aber dennoch auf Gegenständen wie einer Hutablage Platz nehmen? Wie entscheidet es sich, dass ein Toter zum Geist wird oder völlig verschwindet? Hier gerät das vorliegende World Building leider an seine Grenzen und auch dies wird sicherlich der Grund sein, warum wir einfach nicht komplett in diese Story eintauchen konnten.

Fanny ist die meiste Zeit (zumindest in den ersten 150 Seiten) alleine unterwegs und ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb man nicht so richtig mitfiebert. Es fehlt etwas an Interaktion um mehr Charakter-Building zu erzeugen. Fanny ist zwar sympathisch, aber wirklich viel erfährt man von ihr als Person nicht. Hat sie keine Freunde? Wie verläuft ihr Leben außerhalb der Ferien?

"Die Geister der Pandora Pickwick" bleibt durch fehlendes World Building leider etwas oberflächlich und langatmig. Auch die Charaktere sind blass gezeichnet. Es entstehen zu viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Lange tappt man im Dunkeln, was genau der Kern der Story sein soll. Deshalb kann ich das Buch leider nicht wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Diesmal: Alienesisch für Anfänger!

Lenni und Luis 3: Ab ins All, Raketenknall!
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Lenni und Luis sind zurück und haben im dritten Band "Lenni und Luis – Ab ins All, Raketenknall!" von Wiebke Rhodius wieder ziemlich viel Unfug im Kopf. Nachdem mein Sohn und ich die beiden Jungs schon ...

Lenni und Luis sind zurück und haben im dritten Band "Lenni und Luis – Ab ins All, Raketenknall!" von Wiebke Rhodius wieder ziemlich viel Unfug im Kopf. Nachdem mein Sohn und ich die beiden Jungs schon in "Lenni & Luis – Attacke, Schimmelbacke!" und "Lenni & Luis – Voll geheim Krötenschleim!" voller Freude begleitet haben, hatten wir auch mit dem dritten Band der Reihe großen Spaß. Lenni und Luis kommen einfach auf die merkwürdigsten Ideen und sorgen immer wieder für großen Wirbel, sodass man geradezu durch die Seiten fliegt.

Die Autorin und die Illustratorin:
Wiebke Rhodius (geboren 1980) erfindet bereits seit Kindertagen Geschichten. Dennoch studierte sie zunächst Jura und arbeitete nach dem Studienabschluss als Rechtsanwältin. Sie ist Mutter zweier Söhne und entdeckte nach der Geburt ihrer Kinder das Schreiben wieder für sich. Neben der Buchreihe um Lenni & Luis schrieb sie auch das Buch Meine wilden Kerle: Aus dem Leben einer Jungsmama. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von München und schreibt dort Bücher für Kinder und Jugendliche.
Sabine Sauter studierte Grafikdesign und erfüllte sich damit ihren Traum, einmal Bücher mit schönen Illustrationen zu versehen. Sie ist Mutter zweier Mädchen und lebt mit ihrer Familie in Süddeutschland. Neben ihrer Arbeit als Illustratorin geht sie in ihrer Freizeit gerne joggen, schaut gruselige Filme und erfindet fantastische Geschichten.

Inhalt:
„Ach du heiliges Fernrohr! Was haben Lenni und Luis da nur entdeckt? Ist das ein UFO, das eines Nachts durch die Gegend saust und sogar auf der Erde landet – oder ist es etwa abgestürzt? Egal, es sind grüne Männchen unterwegs, freuen sich die Zwillinge und wollen gleich Kontakt aufnehmen.
Was seltsam ist: Der Hausmeister der Schule verschwindet plötzlich und auch sonst ist nichts normal!
Was nervt: Niemand glaubt den Zwillingen!
Was sicher ist: Ein galaktisch raketenstarker Plan muss her, der alles und jeden aus der Flugbahn wirft!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auch das Cover des dritten Bandes ist ein wahrer Blickfang. Die Sicht ist frei ins Innere des Buches, denn wir schauen durch ein ausgestanztes Guckloch in eine Rakete hinein und von dort schauen uns Lenni und Luis, sowie ein Alien frech entgegen. Im Hintergrund sehen wir das All, in welchem die Rakete zu fliegen scheint.

Der Text ist gewohnt leicht und gut verständlich geschrieben, sodass er sich auch für leseschwache Kinder sicherlich gut eignet. Die vereinzelten schwarz-weiß Illustrationen sowie die teilweise veränderte Schriftart lockern die Seiten auf, sodass man ziemlich schnell durch das Buch fliegt und der Geschichte trotz des rasanten Tempos gut folgen kann. Die beiden chaotischen Zwillinge Lenni und Luis werden auch durch die Optik gut widergespiegelt. Erneut wird die Geschichte aus Luis‘ Sicht in der ich-Perspektive erzählt.

Die Illustrationen im Buch sind modern und ansprechend gehalten. Sie unterstreichen die vielen witzige Situationen der Handlung. Kleine Randbemerkungen in Form von Bildern runden das Ganze super ab. In der unteren rechten Ecke befindet sich wieder ein Daumenkino, diesmal winkt uns ein Alien zu.

Die Chaoten Lenni und Luis sind sich sicher. In der Nacht ist ein Ufo abgestürzt und die Aliens sind getarnt als Mitschüler in der Menschenwelt untergetaucht. Klar, dass sie der Sache nachgehen müssen, wo doch die Mutter Polizistin ist und der Vater Anwalt. Natürlich verstricken die beiden Jungs sich wieder in allerhand witzigen Szenarien, die die Vorhaben anderer Menschen ganz schön durcheinander bringen.

"Lenni & Luis – Ab ins All, Raketenknall!" ist wiedermal eine äußerst gelungene Fortsetzung einer witzigen und ideenreichen Kinderbuchreihe für Kinder ab 8 Jahren zum Selberlesen und bereits auch früher zum Vorlesen. Wir haben geschmunzelt, gelacht und uns vor Schreck die Augen zugehalten. Lenni und Luis sind so liebenswert aber eben auch echte Chaoten, die sich in ihren Vorstellungen gerne mal verrennen und so für ordentlich Chaos sorgen.

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