Profilbild von Buecherhausen

Buecherhausen

Lesejury Star
offline

Buecherhausen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherhausen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2022

Joggend durch den Alltag!

Alles andere als Joggen
0

Nachdem ich "Alles andere als Joggen – Ein mentaler Lauf durchs Leben" von Ralf Nuppenau gelesen habe, möchte ich unbedingt wieder joggen gehen und es nun doch mal ohne Hörbuch auf dem Ohren und ganz bei ...

Nachdem ich "Alles andere als Joggen – Ein mentaler Lauf durchs Leben" von Ralf Nuppenau gelesen habe, möchte ich unbedingt wieder joggen gehen und es nun doch mal ohne Hörbuch auf dem Ohren und ganz bei mir selbst versuchen möchte.

Der Autor:
Ralf Nuppenau ist Stärkencoach der Hotellerie. Alles andere als Joggen – Ein mentaler Lauf durchs Leben ist sein erstes Buch. Der Ratgeber erschien 2022. Im Oktober erscheint das Hörbuch zum Buch.

Inhalt:
„Lass und zusammen mal anders Joggen gehen!
Dich erwartet eine spannende und authentische Joggingrunde voller Inspiration. Ich zeige dir, dass die Auseinandersetzungen mit den eigenen Gedanken beim Joggen sehr inspirierend sein könne.
Du wirst in nachdenkliche Momente mit Tiefgang versinken und Du erhältst Einblicke in die Welt Deiner persönlichen Stärken. Lasse Dich inspirieren, dein unbekanntes Umfeld besser wahrzunehmen. Daraus erreichst Du ein Stück Frieden mit Dir selbst und viele Entscheidungen für Dein Leben werden Dir wesentlich leichter fallen.
Das Ziel dieses Buch ist es, dass du deine Umwelt in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise wahrnimmst. Damit meine ich das Wetter, die Natur und Menschen, die du nicht kennst, die dir täglich vor deiner Haustür begegnen.
Kommst du eine Runde mit mir joggen?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Buch ist wie eine kleine Lauftour mit dem Autoren. Dabei zieht Ralpf Nuppenau immer wieder Parallelen zwischen der Laufstrecke und dem täglichen Leben. Das Buch ist wirklich eine Motivation selbst endlich mit dem Laufen – oder was auch immer man gerne tun möchte, aber ständig vor sich her schiebt – zu beginnen.

Der Autor empfiehlt, seine eigene Top-8-Stärken zu finden und in den passenden Situationen zu erkennen. Es gibt wohl auch auf der Webseite die Möglichkeit, hier einen Test durchzuführen, der allerdings Kosten mit sich bringt. Da hätte ich mir eine abgedruckte (im Zweifelsfall abgespeckte) Variante im Buch gewünscht. Natürlich kennt man selbst einige seiner Stärken, aber eben nicht alle. Vielleicht kann man hier alternativ mal Freunde und Bekannte befragen, welche Stärken sie an einem sehen, um sich etwas klarer darüber zu werden.

Schön finde ich, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man zunächst mit seiner eigenen Denkart aufräumen sollte. Man sollte nicht ständig denken „ich muss“ oder „ich soll“. Stattdessen bietet sich „ich kann“ und „ich will“ viel besser an und man geht die Dinge damit viel positiver an. Darüber nachzudenken, warum man etwas tun will und welche Etappen man sich setzen möchte, um sein Ziel zu erreichen, ist außerdem wichtig. Dabei ist es auch wichtig, die Zeit dafür nicht zu eng zu wählen und immer wieder auf dem Weg zum Ziel darüber zu träumen und zu phantasieren, wie etwas ist, wenn man es erst erreicht hat. Das nimmt einem selbst sicherlich einiges an Stress weg und setzt positive Gedanken in den Kopf.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und knapp gehalten. Es gibt keine ausufernden Erzählungen, Anekdoten oder Erfahrungsberichte andere, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buch ist mit seinen ca. 100 Seiten schön knapp und dadurch recht schnell zu lesen.

Während wir also mit dem Autor auf Joggingrunde gehen, werden viele Fragen und Gedanken aufgeworfen, welche die Umsetzung der eigenen Idee und Vorhaben ständig verhindern. Manche kenne ich selbst, andere sind mir bisher nicht gekommen, trotzdem aber durchaus denkbar. Außerdem werden immer wieder tolle Brücken zu Alltagsthemen gebaut, wie: „Spreche ich diese Frau an?“ oder „Lasse ich meinen Kindern ihre Träume, auch wenn sie jetzt unmöglich erscheinen?“

"Alles andere als Joggen" motiviert. Das Buch fordert auf und es nimmt einem selbst die Ausreden. Dabei ist es kurz und bündig geschrieben. Einzelne eigenen Erfahrungen des Autors machen es authentisch, ohne dabei zu überladen. Klar ist, dass wir alle einen ständigen Konflikt in unsern Köpfen austragen müssen. Den inneren Schweinehund überwinden müssen. Am Ende verlor mich der Autor etwas. Vielleicht war ich aber in Gedanken schon zu sehr mit meinen eigenen Vorhaben und Ideen beschäftigt. Alles in allem ist dem Autoren ein knapper und knackiger Ratgeber gelungen. Es lohnt sich, das schlanke Buch zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 01.10.2022

Für mich ein eher schwacher Abschluss.

Der Sommer, der nur uns gehörte
0

Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Trotzdem war es ein netter leichter Schmöker für laue Sommernächte. Was mir gefehlt hat, könnt ihr weiter unten nachlesen.

Die Autorin:
Jenny ...

Leider konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Trotzdem war es ein netter leichter Schmöker für laue Sommernächte. Was mir gefehlt hat, könnt ihr weiter unten nachlesen.

Die Autorin:
Jenny Han (geboren 1980) wuchs in Richmond, Virginia auf. Sie ist eine gefeierte Kinder- und Jugendbuchautorin. Bekannt ist sie auch durch Ihre Reihe To all the Boys, welche ebenfalls verfilmt wurde. Inzwischen lebt sie in New York City. Ihre Bücher sind Weltbestseller.

Inhalt:
„Ich hatte geglaubt, meine Gefühle für Conrad seien sicher weggepackt, so wie meine alten Rollschuhe oder die kleinen goldenen Uhr, die mein Dad mir gekauft hatte, als ich gelernt hatte, die Uhr zu lesen:
Aber wenn man etwas vergraben hat, heißt das noch lange nicht, dass es nicht mehr existiert. Ich würde Conrad für immer in meinem Herzen haben. Er würde einen winzigen Teil meines Herzens bewohnen, den, der dem kleinen Mädchen gehört, das Musicals liebte, aber das war’s auch schon. Alles andere gehört Jeremiah – mein gegenwärtiges Ich und mein zukünftiges. Das allein zählt. Nicht die Vergangenheit.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auch vom dritten Band der Reihe gibt es noch keine Neuauflage mit den Gesichtern der Schauspieler aus der Verfilmung. Das ist bisher nur dem ersten Band vorbehalten. Doch auch die Folgebände werden zu entsprechender Zeit neu aufgelegt und bekommen dann auch das gleiche, etwas größere Format verpasst. Bis dahin sehen wir auf diesem Cover erneut ein Mädchen, welches diesmal an einer Mauer steht und in die Ferne schaut. Das Kleid bläht sich etwas auf, dass es fast so aussieht, als sei sie schwanger. Plan oder Versehen?

Während im zweiten Band Jeremiah in einigen Kapiteln eine Stimme verliehen bekam, war nun wie erhofft im dritten Buch Conrad an der Reihe. Doch mir kam Conrad trotz dieser besonderen Aufmerksamkeit zu kurz. Ich konnte ihn nicht so ins Herz schließen, wie Jeremiah in Band zwei. Alles was er zu sagen hatte, blieb nach wie vor eher vage. Gleichzeitig wird Belly zwar erwachsener, aber ihre Gefühle bekommt sie dennoch nicht wirklich in den Griff.

"Der Sommer, der nur uns gehörte" konnte mich demnach leider nicht so sehr überzeugen. Die Handlung tritt immer wieder auf der Stelle, die Charaktere entwickeln sich zu wenig und ich konnte nicht richtig tief berührt werden. Dennoch freue ich mich auf die noch kommenden Verfilmungen und werde sie mir definitiv anschauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2022

Kobi Yamadas Weisheiten sind einfach zauberhaft!

Das Geschenk
0

Kobi Yamada hat immer wieder so tolle Ideen und mutmachende Weisheiten, die nicht nur Kindern das Herz schneller schlagen lassen. Seine Texte sind so liebenswürdig und voller Hoffnung, dass ich seine Bücher ...

Kobi Yamada hat immer wieder so tolle Ideen und mutmachende Weisheiten, die nicht nur Kindern das Herz schneller schlagen lassen. Seine Texte sind so liebenswürdig und voller Hoffnung, dass ich seine Bücher stets sehr gerne lese. Auch sein neustes Bilderbuch Das Geschenk hat eine ganz wunderbare These. Der Autor arbeitet immer wieder mit neuen Illustratoren zusammen, sodass seine Bücher ganz unterschiedliche Atmosphären ausstrahlen.

Der Autor und die Illustratorin:
Kobi Yamada ist Bestsellerautor und CEO von Compendium. Dieses Unternehmen wird von besonderen Menschen geprägt, die besondere Dinge kreieren. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern Pazifischen Nordwesten und hält sich selbst für den glücklichsten Menschen auf diesem Planeten.
Adelina Lirius ist eine schwedische Illustratorin. Sie zeichnet detailreich, verspielt und fantasievoll. Sie hat bereits einigen Kinderbüchern mit ihren Bilder Leben eingehaucht.

Inhalt:
„Das Leben ist das süßeste Geschenk von allen.
Was passiert, wenn etwas wirklich Wunderbares in deinem Leben auftaucht?
Erkennst du es? Schätzt du es? Siehst du es als das, was es wirklich ist?
Dies ist die Geschichte eines neugierigen Mädchens und einer außergewöhnlichen, kleinen Süßigkeitenschale. Sie ist eine Parabel von Geduld und Dankbarkeit, deren magischen Kräfte, und wie alles davon geprägt wird, wie du es betrachtest.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit::
Das Cover ist so zauberhaft, das man gleich zu träumen beginnt. Das Mädchen, von welchem die Geschichte erzählt, sitzt hoch oben in einem Baum, hält ein Bonbon der Sonne entgegen. Die Wolken sind gleichzeitig Teil des Baumes und überall schwirrt es nur so von Vögeln. Eine Blumenranke wächst in das Bild hinein. Es sieht aus, wie der Teil eines verwunschenen Waldes.

Schon die ersten beiden Sätze beeindrucken mich. Genau so sollten wir alle unsere Kinder und uns Menschen sehen:

"Es war einmal ein Kind, das mit nichts zu vergleichen war, was die Welt jemals gesehen hatte.
In dieser Hinsicht, war es also genau wie jedes andere Kind." (Kobi Yamada, Das Geschenk)

Die Idee, die in dieser Geschichte steckt ist so aktuell, dass man sie am besten jedem Kind zuteil werden lässt. Das Mädchen, von dem die Rede in dieser Geschichte ist, bekommt unerwartet ein Geschenk: ein Bonbon in einer Schale. Doch nachdem es das Bonbon gegessen hat und dabei ein wahres Feuerwerk an Gefühlen durchlebte, will sie danach unbedingt ein weiteres Bonbon. Mehr muss also her, doch die Schale gibt kein weiteres Bonbon preis. Erst am nächsten Tag. Anstatt dass sich das Mädchen also freut, dass es von nun an wohl täglich ein neues Bonbon bekommen wird, wird sie wütend und traurig, dass sie nicht sofort wieder eines bekommt. Leider ist es heutzutage ja häufig der Fall, dass die Menschen nie genug bekommen können. Bekommen sie etwas geschenkt, gibt es auch gerne mal hier weder etwas zu mäkeln, anstatt sich zu freuen.

Diese Tatsache wird gegen Ende des Buches auf das Leben allgemein bzw. auf jeden neuen Tag umgemünzt. Wir sollten uns freuen, jeden neuen Tag geschenkt zu bekommen, ihn nutzen und genießen. Ihn mit dem füllen, was uns gut tut, uns erfreut und somit erfüllt. Etwas ganz Wichtiges, was wir uns immer wieder selbst vor Augen führen sollten. Das Leben ist kostbar und wir sollten es mit positiven Dingen und Gedanken füllen.

Ein klein wenig hat mich beim ersten Lesen die Fantasiereise beim Essen des Bonbons an einen Drogentrip erinnert und somit kurz etwas abgelenkt. Als ich das Buch später aber meinen Kindern vorlas, kam ich nicht mehr auf diesen Gedanken und meine Kinder erst Recht nicht. Ich wüsste auch nicht, wie man all das anders hätte verpacken sollen.

Die Illustrationen sind detailreich und äußerst Fantasievoll. Mit den vielen bunten Farben hat die Illustratorin eine zauberhafte Geschichte in Szene gesetzt, die den Worten des Autoren ins nichts nachstehen. Es gibt viel zu entdecken und die Bilder laden zum Träumen ein.

"Das Geschenk" ist eine wundervolle Geschichte, die uns alle zum Nachdenken bringen wird. Sie zeigt, wie wichtig es ist das hier und jetzt wertzuschätzen. Es geht darum, sich auch mal in Geduld zu üben und das Leben auf sich wirken zu lassen. Die positiven Dinge zu sehen und nicht immer nur mehr zu fordern. Dankbar dafür zu sein, was das Leben uns schenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2022

Das Liebesdreieck zwischen Belly, Conrad und Jeremiah geht in die zweite Runde!

Ohne dich kein Sommer
0

Holt euch mit Ohne dich kein Sommer von Jenny Han ein wenig Sommer, Sonne und Herzschmerz in den langsam einkehrenden Herbst. Eine leichte Lektüre voller Liebe und einigem Hin und Her. Mit der Ankündigung ...

Holt euch mit Ohne dich kein Sommer von Jenny Han ein wenig Sommer, Sonne und Herzschmerz in den langsam einkehrenden Herbst. Eine leichte Lektüre voller Liebe und einigem Hin und Her. Mit der Ankündigung der zweiten Staffel, wird Band zwei dann auch noch verfilmt.

Die Autorin:
Jenny Han (geboren 1980) wuchs in Richmond, Virginia auf. Sie ist eine gefeierte Kinder- und Jugendbuchautorin. Bekannt ist sie auch durch Ihre Reihe To all the Boys, welche ebenfalls verfilmt wurde. Inzwischen lebt sie in New York City. Ihre Bücher sind Weltbestseller.

Inhalt:
„Wir standen nur da, sahen einander an und sagten nichts. Aber dieses Nichts bedeutet alles. In seinen Augen war keine Spur von dem, was vor nur wenigen Stunden zwischen uns geschehen war, und ich fühlte, wie in dem Moment etwas in mir zerbrach. Ich was unendlich traurig bei den Gedanken, die mir durch den Kopf gingen: Nie wieder werde ich dich auf dieselbe Weise ansehen. Nie mehr werde ich dieses Mädchen sein, dieses Mädchen, das jedes Mal zu dir zurückgerannt kam, wenn du es von dir gestoßen hast, das Mädchen, das dich trotz allem liebt.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Noch gibt es den zweiten Band der Reihe nicht als Neuauflage mit den Gesichtern der Schauspieler aus der Verfilmung. Das ist bisher nur dem ersten Band vorbehalten. Doch auch die Folgebände werden zu entsprechender Zeit neu aufgelegt und bekommen dann auch das gleiche, etwas größere Format verpasst. Bis dahin sehen wir auf diesem Cover ein Mädchen, welches am Stand steht und in die Ferne schaut.

Das Buch liest sich flüssig und leicht. Die immer wiederkehrenden Rückblicke sind diesmal fast ausschließlich Erinnerungen aus den vergangene 10 Monaten. Während der erste Band der Reihe hauptsächlich aus Bellys Sicht geschildert wurde, bekommt Jeremiah im zweiten Band nun auch eine eigene Stimme und einzelne kurze Kapitel geschenkt. Dies sorgt dafür, dass man ihn ein wenig mehr versteht. Er ist nicht mehr nur der Spaßvogel, sondern tatsächlich ein ernster und verantwortungsbewusster, junger Mann. Jeremiah wurde so langsam zu meinem Helden, während Conrad einfach nicht zu verstehen ist. Wieso er Belly immer wieder von sich stößt, bleibt ungeklärt. Aber vielleicht bekommt Conrad ja im abschließenden dritten Band auch eine Stimme verliehen. Langsam wird es Zeit, zu verstehen, was in Conrad vor sich geht.

In der Serie ganz besonders aber auch im ersten Buch der Reihe, wirkt Belly immer wieder sehr unreif. Das ändert sich nun ein wenig. Sicherlich wirken ihre Gedanken auch noch unreif, aber sie resultieren einfach aus einem mangelnden Selbstbewusstsein sowie fehlender Selbstliebe. Sie definiert sich immer wieder durch die Außenwelt. Was denken die anderen über sie? Ist jemand anderes besser, hübscher oder klüger als sie? Ich hoffe, dass sie im weiteren Verlauf der Geschichte sich selbst findet und Stärke erlangen kann. Jeremiah ist ihr in dieser Hinsicht recht ähnlich. Auch er sucht nach Bestätigung durch seinen Vater und möchte seiner Mutter möglichst alles Recht machen.

Die Beziehung zwischen Conrad und Belly ist nach wie vor kaum existent. Die beiden sprechen selten miteinander, sie streiten immerzu. Es gibt auch kaum eine Aussprache zwischen ihnen. So wirkte für mich die Beziehung auch eher oberflächlich und nicht über die anfängliche Liebe eines kleinen Mädchens hinausgehend. Jeremiah und Belly hingegen sind sich sehr vertraut, sie reden viel miteinander und beide verbindet ein unsichtbares Band. Meiner Meinung nach passen die beiden viel besser zusammen, da ihre Beziehung mehr Substanz hat.

"Ohne dich kein Sommer" führt die Geschichte um Belly, Jeremiah und Conrad konsequent weiter. Auch wenn sich Bellys Gefühle weiter im Kreis drehen und sie hin und her gerissen ist, so entwickelt sie sich ein wenig weiter. Eine schöne Sommerlektüre, die man auch jetzt noch, wo es etwas kühler wird, wunderbar lesen kann. Es erwartet einen nichts extrem Tiefgängiges, aber dennoch eine solide Geschichte über die Liebe und das Erwachsenwerden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2022

Ein tiefsinniger Reihenauftakt mit solider Verfilmung.

Der Sommer, als ich schön wurde
0

Auf die Reihe, deren ersten Teil ich euch heute vorstellen möchte, bin ich durch die Verfilmung aufmerksam geworden. Normalerweise versuche ich ja immer, zuerst die Buchvorlage zu lesen, bevor ich eine ...

Auf die Reihe, deren ersten Teil ich euch heute vorstellen möchte, bin ich durch die Verfilmung aufmerksam geworden. Normalerweise versuche ich ja immer, zuerst die Buchvorlage zu lesen, bevor ich eine Verfilmung anschaue. Manchmal kommt es aber auch mal anders herum. So war es nun mit dem ersten Band der Reihe von Jenny Han. "Der Sommer, als ich schön wurde" handelt von der fast 16-jährigen Belly, die jeden Sommer mit ihrem Bruder und ihrer Mutter im Standhaus der Freundin und ihrer beiden Söhne verbringt. Die vier Kinder verbindet dabei eine innige Beziehung, mit Höhen und Tiefen und einigen Schwierigkeiten. Von klein auf kennen sie sich und wachsen zusammen auf, verlieben sich und erleben einiges zusammen. Die Serie hält sich dabei recht nah an der Buchvorlage, lediglich die Chronologie und eine zusätzliche Episode stimmen nicht ganz, was zu einer etwas veränderten Beziehung zwischen den Protagonisten führt. Mir haben sowohl die Serie, als auch das Buch gut gefallen. Wie immer aber ist das Buch besser.

Die Autorin:
Jenny Han (geboren 1980) wuchs in Richmond, Virginia auf. Sie ist eine gefeierte Kinder- und Jugendbuchautorin. Bekannt ist sie auch durch Ihre Reihe To all the Boys, welche ebenfalls verfilmt wurde. Inzwischen lebt sie in New York City. Ihre Bücher sind Weltbestseller.

Inhalt:
„Es gibt diesen Augenblick, an dem man weiß, dass etwas zu Ende geht und etwas Neues beginnt und man nichts dagegen tun kann. Für Belly steuert in diesem Sommer alles auf diesen Moment hin.
»Ich kann’s nicht glauben, dass du wirklich hier bist.«, sage ich. Es klingt fast scheu, als er antwortet: »Ich auch nicht.« Dann zögert er. »Kommst du trotzdem mit?« Unfassbar, dass er noch fragt. Überall würde ich mit ihm hingehen. »Ja«, antworte ich. Außerhalb dieses einen Wortes, dieses Moments scheint nichts zu existieren. Es gibt nur uns. Alles, was in diesem Sommer geschehen ist, und in jedem Sommer davor, alles hat darauf hingeführt. Auf diesen Moment. JETZT.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover ist ein Strand abgebildet. Belly, Jeremiah und Conrad (die Darsteller der Verfilmung) rennen mit strahlenden Gesichtern über die Dünen. Die Neuauflage zur Verfilmung hat ein etwas größeres Format, als die beiden Folgebände, was etwas schade ist, wenn man sie sich jetzt schon in den Schrank stellen möchte. Zu den Veröffentlichungen der weiteren Serien, werden aber auch die Folgebände in Neuauflage und dann in gleicher Größe erscheinen.

Wie bereits oben erwähnt, ist die Serie dem Buch recht ähnlich, nur zeitliche Abfolge wurde verändert. Der Besuch der Freundin beispielsweise erfolgte in der Vergangenheit und auch die Beziehung zu Jeremiah ist nicht ganz so, wie im Buch. Das alles führte bei mir dazu, dass in der Serie Bellys Jungsgeschichten etwas sprunghaft und – sagen wir mal – vielfältig wirken. Im Buch ist das durch einen anderen chronologischen Ablauf anders dargestellt und schon geradliniger, nachvollziehbarer und erwachsener.

In der Geschichte steht im Zentrum, dass Belly körperlich zu einer jungen Frau herangewachsen ist und dadurch auch von den Jungs (nicht aber von ihrem Bruder) anders wahrgenommen wird. Da die Geschichte aus der Sicht von Belly erzählt wird, bekommen wir aber schnell mit, dass sie geistig bzw. emotional noch weit davon entfernt ist, eine erwachsene Frau zu sein. Dennoch entwickelt sie sich im Laufe dieses Sommers weiter, wird stärker, behauptet sich mehr und verlässt die Rolle des kleinen Mädchens, dass unter den Jungs oftmals nur geduldet wurde und sich immer bemühen musste, dabei sein zu können.

Zitat: "Erst Unvollkommenheiten machen Schönheit aus." (Jenny Han: Der Sommer, als ich schön wurde)

Ich hatte immer ein wenig Probleme, das Alter der Protagonisten einzuschätzen. Am Ende habe ich es mir so erklärt: Belly ist 15 und wird im Verlauf des Sommers 16, Conrad ist 18, Jeremiah ist ca. 17, genau wie Steven, der allerdings älter als Jeremiah dabei jünger als Conrad ist. Alle vier sind vom Alter her also nicht weit voneinander entfernt, doch im Verlauf des Heranwachsens befinden sie sich natürlich immer mal wieder auf anderen Entwicklungsstufen.

Belly liebt die Zeit im Sommer, die sie mit ihrer erwählten bzw. erweiterten Familie in Cousins verbringen kann. Sie freut sich jedes mal aufs neue, wenn sie dorthin fahren. Gleichzeitig hat sie aber auch immer viel gelitten, sich immer wieder als Außenseiterin gefühlt und musste viele Neckereien und Gemeinheiten der Jungs ertragen. Das wird ganz deutlich, wenn man den Gedanken der Protagonistin folgt. Manchmal habe ich mich schon gefragt, wieso es sie dennoch seit so vielen Jahren immer wieder dorthin zieht. Die Liebe besonders zu einem der Jungs kann da nicht der Hauptgrund sein.

"Der Sommer, als ich schön wurde" ist ein schöner Roman über das Heranwachsen von Kindern zu jungen Erwachsenen. Auch ernste Themen werden behandelt, wie die Krebserkrankung der Mutter von Jeremiah und Conrad. Die Veränderungen, die im Plot bei der Serie unternommen wurden, führten bei mir eher dazu, dass ich Belly als viel unreifer empfunden habe, als sie es dann im Buch ist. Bei der Geschichte handelt es sich um eine leichte Sommerlektüre, die ich gerne gelesen habe und deren Verlauf ich in den Bänden Ohne dich kein Sommer und Der Sommer, der nur uns gehörte jetzt schon neugierig entgegenblicke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere