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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2022

Außerordentlich berührend!

Wenn du dich traust
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Kira Gembri habe ich erst vor kurzem mit ihrer "Ruby Fairygale" Reihe kennengelernt und die ersten beiden Bände der Reihe haben mir und meiner gesamten Familie gut gefallen, als wir sie auf dem Weg in ...

Kira Gembri habe ich erst vor kurzem mit ihrer "Ruby Fairygale" Reihe kennengelernt und die ersten beiden Bände der Reihe haben mir und meiner gesamten Familie gut gefallen, als wir sie auf dem Weg in den Urlaub gehört haben. Ihr Schreibstil ist so mitreißend, dass ich weiter recherchiert habe und auf das Buch "Wenn du dich traust" gestoßen bin. Ich mag es sehr, wenn besondere Menschen, die von der Norm abweichen, ihren Auftritt haben und das Zusammenspiel zwischen Lea und Jay hat mir unheimlich gut gefallen, sodass die beiden noch lange in meinem Gedächtnis verweilten.

Die Autorin:
Kira Gembri (geboren 1990) ist Wienerin und studierte Vergleichende Literaturwissenschaft. Sie stammt aus einer Großfamilie und ist inzwischen selbst Mutter einer kleinen Tochter. Kira Gembri spielt Cello und liest gerne und viel. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben und diese lebt sie mit ihren Büchern aus. Humor und Romantik dürfen dabei nicht fehlen.

Inhalt:
„Lea zählt – ihre Schritte, die Erbsen auf ihrem Teller, die Blätter des Gummibaums. Sie ist zwanghaft ordentlich und meistert ihren Alltag mit Hilfe von Listen und Zahlen. Jay dagegen lebt das Chaos, tanzt auf jeder Party und hat mit festen Beziehungen absolut nichts am Hut. Niemals würde er freiwillig mit einem Mädchen zusammenziehen, schon gar nicht mit einem, das ihn so auf die Palme bringt wie Lea. Und Lea käme nie auf die Idee, mit Jungs zusammen zwischen Pizzakartons und Schmutzwäsche zu hausen. Sonnenklar, dass es zwischen den beiden heftig kracht, als sie aus der Not heraus eine WG gründen …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist sehr verträumt, sagt aber nicht wirklich etwas über den Inhalt des Buches aus. Trotzdem ist es hübsch anzusehen und entspricht dem Stil aktueller Jugendbücher.

Kira Gembri hat mich sofort auf der ersten Seite abgeholt. Ihr Stil ist flüssig und mitreißend und ich liebte die oftmals sarkastischen Aussagen der Charaktere. Genau jener Sarkasmus macht die eigentlich so unterschiedlichen Protagonisten Lea und Jay zu einer tollen Kombination und bietet eine Verbindung zwischen den beiden. Denn auch wenn Lea eine Zwangsstörung hat und für viele einfach nur als verrückt abgestempelt wird, steht sie doch selbstbewusst im Leben, nimmt sich, was sie braucht und mischt Jays höchst zweifelhaften Lebenswandel ordentlich auf.

Gleichzeitig geht Jay in seiner Hilflosigkeit unheimlich toll mit Lea um. Es war herzerwärmend zu erfahren, wie sowohl Jay als auch Lea eine große Wandlung durchmachen. Er packt sie nicht in Watte, geht sarkastisch mit ihrer Erkrankung um, akzeptiert Lea zwar, wie sie ist, fordert sie aber gleichzeitig immer wieder heraus. Die tolle Dynamik zwischen den beiden machte einfach Spaß, auch die Nebenfiguren sind sympathisch und die diversen verbalen Wortwechsel in alle Richtungen bereiteten mir großes Vergnügen.

"Wenn du dich traust" zählt schon jetzt zu meinen Jahreshighlights, auch wenn das Buch schon ein wenig älter ist. Ich hatte so großen Spaß beim Lesen und war einfach unheimlich berührt, wie Lea und Jay miteinander umgehen, zusammenwachsen und gestärkt durch ihre Erfahrungen in die Zukunft blicken können. Die zwei werden noch lange in meinem Gedächtnis verweilen und ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen, der ungewöhnliche Charaktere mag und herzerwärmende Geschichten liebt. Ich freue mich jetzt schon darauf in Wir beide in schwarz-weiß zu der bunten Truppe zurückkehren zu können.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2022

Fehlende Struktur und schwache Übersichtlichkeit.

Ein Baum kommt selten allein
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Die Natur umgibt uns überall, sie ist vielfältig und birgt so manche Wunder. Bäume faszinieren mich schon seit einer Weile, obwohl ich wohl nur eine Handvoll an Arten unterscheiden kann. Dennoch ist es ...

Die Natur umgibt uns überall, sie ist vielfältig und birgt so manche Wunder. Bäume faszinieren mich schon seit einer Weile, obwohl ich wohl nur eine Handvoll an Arten unterscheiden kann. Dennoch ist es großartig, was Bäume so alles können und wie wichtig sie für ein gesundes Klima sind. "Ein Baum kommt selten allein" von Elisabeth Etz und Nini Spagl bietet unheimlich viele Informationen, die leider nicht sehr übersichtlich oder kindgerecht aufbereitet wurden und teilweise zu umfangreich sind.

Die Autorin und die Illustratorin:
Elisabeth Etz (geboren 1979) ist gebürtige Wienerin, lebte aber auch schon in Berlin und Istanbul. Bereits als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Außerdem lernt sie gerne Sprachen. Ihr Nachname bedeutet in einer anderen Sprache soviel wie „Baum“, was ganz zu ihrem Interesse an Bäumen passt.
Nini Spagl (geboren 1977) studierte Architektur in Innsbruck und machte einen Lehrgang zur Buchgestalterin. Momentan bildet sie sich im Bereich Animation weiter.

Inhalt:
„Worüber sprechen Bäume, wenn sie allein sind?
Wer wohnt eigentlich sonst noch in und auf einem Baum?
Und was bitte ist ein Wurzeltelefon?
Bäume sind die ältesten Wesen unserer Erde, ohne sie könnten wie nicht leben, trotzdem gehen wir nicht gerade behutsam mit ihnen um. Elisabeth Etz und Nini Spagl nehmen euch mit diesem humorvollen Buch mit auf Entdeckungsreise von der Wurzel bis zur Krone. Ihr erfahrt nicht nur, was die Bäume so besonders macht, sondern auch, wieso sie gerne Süßes naschen, was schüchterne Bäume sind und was ihr selbst für die Bäume tun könnt. Ein Buch, das die Fantasie ankurbelt und Leseabenteuer für Groß und Klein garantiert!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Auch die Haptik durch das Strukturpapier ist wirklich toll, als würde man einem Baum über die Rinde streichen. Ein stilisierter Wald ist dargestellt, in den Bäumen sitzen ein Käfer und ein Wurm. Sie sehen mitteilungsbedürftig aus. Drum herum wandern Ameisen und im Hintergrund wachsen Pilze. Alles Dinge, die im Buch zur Sprache kommen.

Das Buch ist in vielen Grüntönen gestaltet, was mir irgendwann viel zu einseitig war. Da ist zu viel Grün, zu vieles zu dunkel und auch das Lesen der schwarzen Schrift auf dem grünen Hintergrund ist nicht so einfach. Es strengt die Augen an und ist für ein Kinderbuch (für Kinder ab 6 Jahren) nicht wirklich passend. Auch der starke Geruch nach Farbe, den ich sonst in dem Ausmaß nur bei Graphic Novels kenne, machte das Lesen für mich nicht gerade angenehm. Bei einem Buch über Natur und Bäume, möchte ich keine Chemie riechen.

Auch gibt es des Öfteren Wiederholungen (Bsp. Duftstoffe), die meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen wären, da das Buch doch eher dazu anregt, es von vorne bis hinten durchzulesen, anstatt zu den Interessengebieten zu springen. Denn dies gestaltet sich eher schwierig, da die Aufmachung das nicht so recht zulässt. Auch Thematisch ist es hin und wieder etwas vermischt. Beispielsweise folgen auf die Besprechung etwaiger Gifte im gleichen Kapitel Bastelideen (welche nur in einer kleinen Textbox zu Anregung dienen und nicht weiter ausgeführt werden). Auch die Textmengen sind äußerst ungleichmäßig.

Einen spannenden Tipp habe ich aber aus dem Buch entnommen. Nämlich den, über das Baumkatasterverzeichnis die Möglichkeit zu haben, Baumarten zu bestimmen. Das werde ich bei Gelegenheit sicherlich mal austesten. Auch die Aufforderungen für aktive, eigene Studien im Buch finde ich eine gute Idee, allerdings sind diese nicht sonderlich ansprechend gestaltet. Zu dunkel und für Kinderaugen zu wenig verständlich.

Irgendwann war ich leider auch sehr ernüchtert. Kann ich als einzelner denn überhaupt etwas verändern und verbessern? Einerseits werden Vorschläge gemacht, andererseits folgt darauf fast immer Dementi. Wie sollen Kinder in solch jungen Jahren da noch animiert werde, tätig zu werden und etwas für unsere Natur zu tun?

"Ein Baum kommt selten allein" verspricht viel und bietet auch einige Informationen. Die Aufmachung, Struktur und Umsetzung ist aber leider einfach nicht gelungen. Schon gar nicht für Kinder ab 6 Jahren. Die Masse an Text ist einfach erschlagend, hier hätte etwas mehr gefiltert werden müssen, um zielgruppengerecht zu sein. Gut gemeint und sicherlich gut recherchiert, aber leider nicht ausreichend ansprechend umgesetzt.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Eine Welt voller Magie, Flüche, Liebe und Tod!

Das verratene Herz
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Nach "Der verbotene Wunsch" ist nun der abschließende Teil "Das verratene Herz" der magischen Welt aus der Feder von Stefanie Hasse erschienen. Hier wurde die Geschichte um Malena, Aries, Valerian, Taipa ...

Nach "Der verbotene Wunsch" ist nun der abschließende Teil "Das verratene Herz" der magischen Welt aus der Feder von Stefanie Hasse erschienen. Hier wurde die Geschichte um Malena, Aries, Valerian, Taipa und Cheveyo weitergesponnen und die Lösung setzte sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Einige weitere sympathische Charaktere gesellten sich zu der bunten Truppe dazu und alles ergab ein rundes, stimmiges, vielleicht ein klein wenig zu harmonisches Gesamtbild.

Die Autorin:
Stefanie Hasse ist leidenschaftliche Bloggerin und versinkt gerne in Büchern voller fremder Welten. So war der Weg nicht weit zu eigenen fantastisch-romantischen Geschichten voller spannenden Verwicklungen und Wendungen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Süddeutschland.

Inhalt:
„Einst schufen vier Gottheiten das Land Alania und schenkten den Menschen ihre Gaben: eine Tafel, die Wünsche erfüllt; einen Kelch, der Feinde eint; einen Stein, der die Naturgeister ruft; und eine ewige Flamme, die unbesiegbare Waffen erschafft.
Doch auf der Tafel lastet ein grausamer Fluch. Er beraubt die junge Princepa Malena all ihrer Gefühle, sodass sie ihr Reich nun mit kaltem Herzen gegen ihre Nachbarn führt. Malenas Freunde, der Princeps Valerian, der Soldat Aries, die Heilerin Taipa und ihr treuer Begleiter Cheveyo, setzen alles daran, einen Krieg zu verhindern. Trotzdem scheinen sie zum Scheitern verurteilt – bis Hilfe von unerwarteter Seite naht. Um Malenas Fluch zu brechen, müssen sie gemeinsam alle vier Göttergaben wieder vereinen …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wieder entspringt dem Cover eine bestimmte Düsternis. Nachdem der erste Band noch in Brauntönen gehalten wurde, und ein wenig Wärme durchließ, so ist das beim zweiten Band nicht mehr der Fall. Das Cover ist in kalten Blautönen gehalten und spiegelt so auch die Geschichte über Malenas erkaltetes Herz wider. Ich finde es immer schön, wenn ein Cover auch wirklich die Story widerspiegelt.

Stefanie Hasse erzählt die Geschichte um die vier Göttergaben erneut aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Neben Malena, Valerien, Aries und Taipa kommt nun auch Caldea zu Wort, die bereits in Band eins als Nebenfigur eingeführt wurde. Caldeas Vergangenheit wird aufgerollt und sie bekommt eine tragende Rolle. Eine, die ich allerdings schon recht früh vorausgeahnt habe. Wie bereits im ersten Teil der Reihe, sorgten die vielen Blickwinkel zwar für ein umfassendes Bild der Geschehnisse, allerdings bewirkten die vielen eher kurzen Kapitel bei mir wohl eher, dass ich nicht in Gänze in die Gefühlswelt der Charaktere eintauchen konnte.

Dennoch habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, denn die Story ist mitreißend, die Welt gut ausgearbeitet und die Charaktere sympathisch. Stück für Stück wird die Handlung vorangetrieben und zu einem schlüssigen Abschluss gebracht. Wobei mir am Ende die konkrete Aussicht auf zwei der wichtigsten Charaktere fehlte. Gut gefallen hat mir, dass ganz beiläufig immer wieder Dinge aus dem ersten Band eingebaut wurden, sodass, sollte das ein oder andere nicht mehr genau im Gedächtnis verankert sein, alles wie nebenbei aufgefrischt wurde.

"Das verratene Herz" ist das Finale einer spannenden und mythischen Dilogie, welche durchaus mitreißend ist und viele sympathische Charaktere beinhaltet. Andere Bücher der Autorin haben mich allerdings mehr überzeugen können.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Tipps für alle, die noch ganz am Anfang stehen

Auch das Lernen kann man lernen
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Schule kann ganz schön anstrengend sein. Nicht nur für die Kinder, auch ich als Mutter hadere oft. Ich möchte gerne helfen, weiß aber nicht immer so recht, welcher der beste Weg ist. Da liegt es nahe, ...

Schule kann ganz schön anstrengend sein. Nicht nur für die Kinder, auch ich als Mutter hadere oft. Ich möchte gerne helfen, weiß aber nicht immer so recht, welcher der beste Weg ist. Da liegt es nahe, sich mal das ein oder andere Buch zum Thema Lernen anzuschauen. Das Buch "Auch das Lernen kann man lernen" fiel mir auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr in die Hände und versprach laut Klappentext einige Infos parat zu haben. Leider konnte es mich nicht so recht überzeugen. Ich habe kaum Tipps daraus mit in unseren Alltag nehmen können und es war nicht so tiefgründig, wie ich es anhand der Beschreibung erwartet hatte. Für Eltern, die aber noch ganz am Anfang stehen und einen Schulverweigerer zu Hause haben, bietet es sicherlich dennoch die ein oder andere Anregung.

Die Autorinnen:
Dr. med. Elisabeth Aust-Claus ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sowie Systemische Familientherapeutin. Seit 1991 betreibt sie ihre eigene Praxis und hilft Kindern mit neurologischen Krankheiten und Entwicklungsproblemen. Ihre Schwerpunkte sind dabei Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen (ADS) sowie Teil-Leistungsstörungen. Sie ist Mitgründerin des OptiMind®-Institut.
Dr. Dipl.-Psych. Petra-Marina Hammer ist Diplom-Psychologin und Verhaltenstherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie spezialisierte sich auf Schulleistungsstörungen und arbeitet seit 1992 in ihrer eigenen Praxis. Außerdem hält sie im In- und Ausland Seminare. Als Supervisorin und Dozentin bildet sie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten aus. Auch im OptiMind®-Institut ist sie tätig.

Inhalt:
„Der Leistungsdruck wächst in unserer Gesellschaft. Viele Eltern sind verunsichert oder geraten in Panik, wenn ihr Kind nicht die gewünschten Spitzenleistungen nach Hause bringt. Andere beobachten, wie ihre Kinder sich stundenlang abquälen und doch nur wenig behalten und langsam vorankommen. Häufig ist die Ursache nicht mangelnde Begabung oder Aufmerksamkeit, sondern schlicht die falsche Lerntechnik. Oft helfen schon kleine Tricks, um den Kindern eine ganz andere Perspektive auf das Thema Lernen zu ermöglichen. Zum Beispiel mit einem motivierenden Punkteplan. Auch außerschulisches Lob hilft, das Selbstbewusstsein zu stärken und Freude am Erfolg zu entwickeln. Praxisnah und verständlich erfahren Eltern und Kinder hier alles über Lerntypen, Zeiteinteilung und die kleinen Kniffe, die das Lernen leichter machen. So erreichen Sie nachhaltig mehr Motivation in der Schule und mehr Spaß am Lernen.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover sieht man ein zufriedenes Kind zwischen einer Menge Fachbüchern. So wünscht man sich das wohl. Ein Selbstläufer, wo alles klappt und keine Schwierigkeiten aufkommen. Aber so läuft es wohl in den seltensten Fällen ab. Das Buch ist ein eher schlankeres Werk, welches gut strukturiert und in verständlicher Sprache geschrieben ist. Das recht glänzende Papier empfand ich dagegen als sehr anstrengend, denn die ständigen Spiegelungen erschwerten mir das Lesen.

Für mich, als jemanden, der sich auch so schon ein paar Gedanken gemacht und hier und da eigene Ideen umgesetzt hat, hielt das Buch leider kaum neue Infos bereit. Somit ist das Buch wohl eher etwa für vollkommene Neulinge, die allerdings eher Arbeitsverweigerer zu Hause haben, anstatt Kinder, die sich zwar bemühen aber dennoch hin und wieder scheitern oder eben einfach unheimlich viel Anstrengung investieren, um ans Ziel zu kommen.

Die im Buch beschriebenen Fallbeispiele sind eher klar und auf leichtem Wege zu lösen. Richtige tiefgängige Probleme kommen nicht zur Sprache. Auch die Psyche der Kinder – der Druck, der auf ihnen lastet – kommt viel zu kurz und hätte meiner Meinung nach viel mehr thematisiert werden müssen. Nicht alle Probleme lassen sich mit einem Punkteplan lösen. Was ist, wenn der Punkteplan zwar Anwendung findet, am Ende aber dann doch vom Kind boykottiert wird? Das Leben mit Kindern ist nunmal nicht so einfach, dass man als Eltern sagt, wie es laufen soll und die Kinder machen dies dann, um Punkte zu sammeln und dann vielleicht einmal etwas länger aufbleiben zu können.

Viel wichtiger wäre es doch, zu analysieren, weshalb ein Kind vielleicht morgens nicht rechtzeitig aufstehen kann. Was steckt dahinter? Der Punkteplan mit Belohnungssystem und Abzügen bei nicht Erfüllen ist für mich also eher eine Methode um Symptome aus dem Weg zu räumen, nicht aber um die Ursache zu ergründen. Die Autoren kratzen leider nur an der Oberfläche und das Buch eignet sich wohl eher für Familien, bei denn gar nichts klappt.

"Auch das Lernen kann man lernen" konnte mich nicht überzeugen. Es bleibt zu oberflächlich und bedient nur eine eingeschränkte Zielgruppe. Jemand, der sich noch gar keine Gedanken gemacht hat, wird hier vielleicht fündig. Hat man allerdings schon das ein oder andere ausprobiert und möchte seinem Kind einfach ein entspannteres Lernen und mehr Freude an der Schule ermöglichen, so wird man hier nicht fündig. Die versprochenen Lerntypen oder verschiedene Lerntechniken kommen außerdem nicht zur Sprache. Das Buch hält demnach nicht, was der Klappentext verspricht.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Ein wahrer Fundus an Ideen und Anleitungen!

WENIGER MÜLL
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Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema unserer Zeit. Bereits Kinder gehen heutzutage auf die Straße und demonstrieren wegen des Klimawandels und für mehr Verantwortung unserer Erde gegenüber. Dieses Interesse ...

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema unserer Zeit. Bereits Kinder gehen heutzutage auf die Straße und demonstrieren wegen des Klimawandels und für mehr Verantwortung unserer Erde gegenüber. Dieses Interesse gilt es zu fördern und gerne auch gemeinsam mit uns Erwachsenen umzusetzen. Das Buch "Weniger Müll – 40 praktische Tipps und Tricks für clevere Umweltkids" von Sophie Frys bietet eine Fülle an Ideen, Anleitungen und Vorlagen um die Welt ein wenig schöner und vor allem gesünder zu machen.

Die Autorin:
Sophie Frys ist eine französische Bloggerin und engagiert sich für das vernünftige Verhältnis zwischen Konsum und Gesundheit. Sie setzt sich mit ihren Workshops und Schulungen für Nachhaltigkeit ein.

Inhalt:
„Kannst du im täglichen Leben etwas für die Umwelt tun und dabei sogar noch Spaß haben? Ja!
Dieses Aktions- und Sachbuch mit vielen praktischen Ideen zum Nachmachen zeigt es dir.
Nützliche Tipps für die Freizeit zu Hause und mit Freunden, für die Familie und die Schule!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Allein das Cover zeigt, wie vielfältig die Tipps und Ideen in diesem Buch sind. Vom Aufräumen, über das Essen bis hin zur Gartenarbeit ist für jeden etwas dabei. Viele kleine Bilder zeigen was alles möglich ist. Sieht man das Cover, weiß man sofort, was einen erwartet.

Gut strukturiert mit vielen farbigen Illustrationen zeigt uns die Autorin in diesem Buch, was man alles tun kann, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Zu Beginn richtet sie das Wort an den kindlichen Leser und an die Eltern (denn das Buch richtet sich an Groß und Klein), bevor sie sich in acht verschiedenen Kapiteln den verschiedenen Ideen widmet. Die Zielgruppe sind Kinder ab 8 Jahren, aber auch Erwachsene finden hier tolle Anleitungen, selbst wenn man sich mit der Thematik bereits auseinandergesetzt hat.

Unterteilt ist das Buch in acht Kapitel: aufräumen, Essen nicht verschwenden, natürlich reinigen, jetzt geht’s ans Gärtnern, besser bewegen, Öko Basteln, auf dem Weg zu Zero Waste, Öko macht Schule. Jene sind dann in verschiedene Projekte unterteilt, die man wild durcheinander oder Stück für Stück nacheinander machen kann. Das Inhaltsverzeichnis ist zudem eine Art Checkliste, mit welcher man feststellen kann, was noch zu tun ist und was bereits verändert wurde. Jedem Kapitel sind Fragen vorangestellt, durch welche man sich und sein bisheriges Verhalten leicht analysieren kann. Am Ende jedes Kapitels wiederum gibt es einen Projekt-Check, der dazu anregt, darüber nachzudenken, was die einzelnen Projekte als Essenz bereithalten.

Besonders die Kapitel zum Thema „natürlich reinigen“ sowie „Essen nicht verschwenden“ haben mir außerordentlich gut gefallen. Hier finden sich beispielsweise einige Rezepte für selbst hergestellte Reinigungsmittel, die ich auf jeden Fall ausprobieren möchte. Außerdem regt die Idee der Rezeptbox und des Speiseplans für die Woche hoffentlich die Kreativität meiner Kinder an, sodass wir hier etwas Druck herausnehmen können. Wir werfen zwar nur noch selten Lebensmittel weg, weil jedoch hilft dieses Buch bestimmt über seinen eigentlichen Zweck hinaus und macht uns die Essenplanung für die Woche leichter und vielfältiger. Vor allem, nachdem mir Pinterest zufälliger Weise auch noch eine tolle Idee für die wöchentliche Essenplanung vorgeschlagen hat.

Auf der Seite des Verlags kann man sich außerdem einige Zusatzmaterialien zu den einzelnen Projekten herunterladen, sodass man schön gestaltete Vorlagen zum Ausfüllen und Weiterbearbeiten hat.

"Weniger Müll" ist ein absolut empfehlenswertes Buch für Groß und Klein, welches ich euch unbedingt ans Herz legen möchte. Selbst, wenn man sich mit Nachhaltigkeit, so wie unsere Familie, schon viel auseinandergesetzt hat, wird man hier noch einige Ideen finden bzw. hat einen gut gebündelten Plan zur Umsetzung weiterer Maßnahmen. Schaut euch unbedingt dieses Buch an und seid Teil einer wichtigen Bewegung, um unsere Welt ein wenig schöner und gesünder zu machen.

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