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Veröffentlicht am 09.09.2022

Leider ein irreführender Titel!

Hochsensibel ist das neue Stark
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Ich wollte mich schon immer mal ein wenig mehr mit dem Thema Hochsensibilität auseinandersetzen, denn ich finde, dass hochsensible Menschen nicht ausreichend geschätzt werden in unserer heutigen Zeit. ...

Ich wollte mich schon immer mal ein wenig mehr mit dem Thema Hochsensibilität auseinandersetzen, denn ich finde, dass hochsensible Menschen nicht ausreichend geschätzt werden in unserer heutigen Zeit. Alles ist auf Leistung, Druck und Erfolg ausgerichtet, sodass Menschen mit sensiblerem Gemüt es unheimlich schwer haben, sich zu behaupten. Aber wieso sollen sie sich eigentlich behaupten? Wäre die Welt vielleicht nicht eine viel bessere, wenn man Druck raus nimmt und mehr auf die eigenen Gefühle hören würde? Da fand ich es sehr passend, als ich auf der letzten Frankfurter Buchmesse auf das Buch "Hochsensibel ist das neue Stark" von Anita Moorjani gestoßen bin. Leider stellte sich beim Lesen heraus, dass die Autorin mehr über Empathen als über hochsensible Menschen schreibt. Außerdem ist viel Spiritualität im Spiel. Hier bin ich gar nicht so abgeneigt, ich glaube dass sich vieles auf einer anderen Ebene abspielt und gerade unsere Gesundheit auch viel mit der eigenen Einstellung zu tun hat und das unterdrücken der eigenen Persönlichkeit zu Krankheiten führen kann. Allerdings konnte ich in dem Buch nicht wirklich handfeste Anhaltspunkte finden, wie man als hochsensibler Mensch oder gar Empath sein Leben umkrempeln kann. Auch konnte mich die Autorin nicht ans Buch fesseln, weshalb ich nun auf Seite 168 das Buch abgebrochen habe.

Die Autorin:
Anita Moorjani wurde in Singapur geboren und lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Hongkong. 2002 wurde bei ihr Krebs diagnostiziert, vier Jahre später hatte sie ein Nahtoderlebnis. Daraufhin bildete sich ihr Krebs auf wundersame Weise zurück. Anita Moorjani ist eine internationale Rednerin auf Kongressen zu den Themen Nahtoderfahrung, Sterben, Tod und Spiritualität. Sie ist verheiratet und lebt inzwischen in den USA.

Inhalt:
„Hochsensible und sehr empathische Menschen spüren die Emotionen ihrer Mitmenschen besonders stark – oft zu ihrem eigenen Nachteil, wenn sie sich von Gefühlen überschwemmen lassen und darüber die eigenen seelischen Bedürfnisse aus dem Blick verlieren. Die Bereitschaft anderen zu helfen, kostet sie mehr Energie als ihnen zur Verfügung steht. Anita Moorjani, Autorin des Bestsellers »Heilung im Licht« und selbst hochsensibel, beleuchtet emotionale Durchlässigkeit aus einer neuen Perspektive: als Leitplanke auf dem Weg zu einem authentischen Selbst und als wichtige Ressource in einer unfreundlichen Welt. Mantras und Meditationen helfen dabei, die innere Herzensstimme zu schulen und sich abzugrenzen. Mit Selbsttest: »Wie empathisch bin ich?«“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover fiel mir mit den bunten und fröhlichen Farben sofort ins Auge. Es spiegelt somit sicherlich die Vielschichtigkeit der Menschen wider und erweckt einen äußerst positiven Eindruck. Wie bereits erwähnt, war für mich die Wahl des Titels äußerst irreführend, denn die Autoren grenzt gleich zu Beginn zwischen hochsensiblen Menschen und Empathen ab und legt dann ganz klar den Schwerpunkt auf Empathen. Leider weist auch der Klappentext nicht darauf hin.

Einerseits gibt die Autorin wertvolle Tipps, wie beispielsweise Oasen bzw. Tage der Ruhe zu verschaffen. Aber können jene freien Zeiten komplett ohne Medien wirklich die Lösung sein, um mit dem Alltag klarzukommen? Und wie gut lässt sich das in der heutigen Zeit wirklich umsetzen? Da bin ich etwas zwiegespalten.

Das Buch ist, wie bereits erwähnt, spirituell angehaucht, und die Nahtoderfahrung der Autorin spielt immer wieder eine große Rolle. Manchmal zu groß, denn sie wird immer wieder aufgerollt und als Auslöser für die Wandlung der Autorin dargestellt. Gleichzeitig weist die Autorin aber auch immer wieder darauf hin, dass es nicht eines Nahtods bedarf, um sich zu verändern. Außerdem sind die negative Energien, welche Empathen von anderen in sich aufsaugen und daran dann erkranken immer wieder Thema. Irgendwann konnte ich es ehrlich gesagt nicht mehr hören, auch der innere Mystiker ging mir langsam aber sicher auf die Nerven. So positiv das Cover daherkommt, so anstrengend fand ich irgendwann die Lektüre. Zu viele Beispiele stören den Lesefluss und bringen einen nicht wirklich voran.

Außerdem vergaß ich irgend wann sehr schnell, was ich beim letzten Mal, als ich das Buch in der Hand hatte, gelesen habe und musste immer wieder mal zurückblättern und nochmals quer lesen. So sollte das aber nicht sein. Man könnte die von mir gelesenen 168 Seiten ganz knapp zusammenfassen, da sich vieles wiederholt und nur hier und da kleine Änderungen angebracht werden, man aber im Grund beim gleichen Lösungsansatz herauskommt: Denke an dich selbst und es wird dir besser gehen, dann hast du auch mehr Stärke, um wieder geben zu können.

Ganz ausgestiegen bin ich dann, als die Autorin eine Art Checkliste anlegt, an welcher man sich im Falle einer Erkrankung orientieren sollte. Diese sieht wie folgt aus:
1. Finde deinen inneren Mystiker. Glaube an deine Intuition.
2. Wenn es dir selbst gut geht, kannst du auch geben (Selbstliebe).
3. Trenne dich von Menschen, die dir nicht gut tun, die dich ausnutzen.
4. Gehe zum Arzt.
Ich finde es ist ein fataler Fehler, zu raten, erst zum Arzt zu gehen, wenn man bei Punkt 4 angelangt ist. Ganz offensichtlich hat die Autorin viele schlechte Erfahrung mit Ärzten gemacht, wohl auch fragwürdigen Behandlungsmethoden zugestimmt. Aber man muss doch auch sagen, dass niemand sie gezwungen hat, beispielsweise Tabletten zu schlucken. Viel besser wäre es hier wohl gewesen, wenn die Autorin diese Schritte parallel zueinander empfehlen würde. Gerade für labile Menschen, die sich schnell von etwas überzeugen lassen, könnte dieser Rat fatale Folgen haben. Gleichzeitig ist ja auch die Frage, wie lang diese einzelnen Etappen vor dem Arztbesuch ausgeführt werden sollen. Eine Woche, ein Monat, ein Jahr? Dieser Rat ist meines Erachtens also viel zu leichtsinnig gegeben.

"Hochsensibel ist das neue Stark" hörte sich wie ein vielversprechendes Buch über Hochsensibilität an, welches Rat gibt, sein Leben zu verändern und somit zu verbessern. Für mich konnte die Autorin leider nichts davon einhalten. Vielmehr deprimierte mich das Lesen des Buches irgendwann mehr, als dass es mir Hoffnung machte. Das Buch ist zudem leider mit Erfahrungsberichten überladen, sodass die Aufmerksamkeit beim Leser schnell sinkt. Ich kann es daher nicht empfehlen, erst Recht nicht, wenn man sich mit dem Thema Hochsensibilität auseinandersetzen möchte und rate sogar aufgrund der oben erwähnten Arzt-Problematik davon ab.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Ein bekanntes Comic in neuer Auflage!

WITCH 01
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Eigentlich lese ich Comics ja nicht so häufig. Meine Tochter dabei aber umso mehr. Vor nicht allzu lange Zeit habe ich deshalb in meiner Buchhandlung des Vertrauens nachgefragt und eine sehr engagierte ...

Eigentlich lese ich Comics ja nicht so häufig. Meine Tochter dabei aber umso mehr. Vor nicht allzu lange Zeit habe ich deshalb in meiner Buchhandlung des Vertrauens nachgefragt und eine sehr engagierte Mitarbeiterin plauderte aus dem Nähkästchen und nannte mir einige interessante Vorschläge zu guten Comics oder Graphic Novels. Unter anderem hat sie mir die alten "W.I.T.C.H." Comics aus ihrer eigenen Jugend empfohlen. Diese waren zu dem Zeitpunkt aber nur secondhand zu bekommen und selbst da hatte ich kein Glück mehr. Ihr könnt euch denken, wie ungläubig ich geschaut haben muss, als dann auf einmal genau dieser Reihe eine Neuauflage bei Egmont Comic Collection bekommen sollte. Und dann hatte ich auch noch das Glück, ein Rezensionsexemplar, welches die sechs Geschichten Halloween, Die zwölf Portale, Die andere Dimension, Die Kraft des Feuers, Die letzte Träne sowie Lügen und Illusionen beinhaltet, ergattern zu können.

Inhalt:
„In Kandrakar, der Mitte der Unendlichkeit, wohnt das Orakel: die Macht, die das Gleichgewicht im Universum erhält. Dafür ernennt es Wächter, die das große Netz beschützen, welches die Welt der Menschen von den anderen Dimensionen trennt. Doch das Netz wird schwächer und es öffnen sich immer mehr Portale zu unserer Realität …
Ausgestattet mit der Kraft der vier Elemente stellen sich die neuen Wächterinnen Will, Irma, Taranee, Cornelia und Hay-Lin der großen Bedrohung gegen ihre Welt entgegen: Prinz Phobos, der unrechtmäßig den Thron Meridians besetzt hält, trachtet danach, ihre Dimension zu erobern. Außerdem hat er die rechtmäßige Thronerbin und Freundin der W.I.T.C.H., Elyon, nach Meridian gelockt. Die Mädchen müssen sich ihm stellen – und gleichzeitig den normalen Teenagerinnen-Alltag mit all seinen Problemen bewältigen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Zunächst einmal, das Buch ist unheimlich schwer. Nichts, was man mal so eben in die Tasche packt und unterwegs liest. Aber das Cover zog mich gleich in den Bann. Ganz groß schaut uns Hay-Lin entgegen und ist umringt von ihren vier Freundinnen in ihrer magischen Gestalt. Ihre Charaktereigenschaften werden dabei auch gleich gut in Szenen gesetzt. Unter dem Titel stehen dann auch die Namen der einzelnen Protagonisten, denn aus ihren Anfangsbuchstaben setzt sich W.I.T.C.H zusammen.

Das etwas größere Format macht das Lesen der einzelnen Sprechblasen in den kleinen und größeren Illustrationen leicht. Zuvor gibt es außerdem sowohl eine Einleitung zur Comic-Reihe und ihrer Entstehung, als auch Charakterbeschreibungen der fünf Hauptprotagonisten. Man bekommt also einen idealen Einstieg in die Geschichte, sollte man sie nicht von früher bereits kennen. Eingeteilt ist das schwere und seitenreiche Buch in sechs einzelne Geschichten, die aber aufeinander aufbauen. Da die Reihe früher als Magazin herausgegeben wurde, handelt es sich beim Buch also um ein Bundle, welches sich aber auch auf mehrere Bände erstrecken wird, denn mit dem Ende dieses Buches ist die Geschichte der W.I.T.C.H noch lange nicht zu Ende erzählt.

Die Illustrationen sind farbenfroh und fröhlich gehalten, sodass es einem richtig Spaß macht, den Abenteuern der Mädchen zu folgen. Man fliegt nur so durch die Seiten, und bestaunt die oftmals überaus detailreichen Comics mit ihren lebhaften Darstellungen der Geschehnisse.

Die fünf Mädchen, um welche es sich hauptsächlich dreht, kennen sich nicht alle von klein auf. Hay-Lin beispielsweise ist gerade ganz neu zugezogen und auch Taranee lebt noch nicht so lange in dem kleinen Städtchen, in welchem alle zusammen nun ihre Abenteuer erleben werden. Ihre neuen Kräfte entdecken die Mädchen mehr durch Zufall, aber sie bekommen durch Taranees Oma zumindest ein paar wenige Informationen um sich in der neuen Welt zurechtzufinden. Gleichzeitig gibt es aber auch die alltäglichen Unstimmigkeiten, Eifersüchteleien und Streitereien, die den Mädchen oftmals sehr zusetzen und das Gelingen ihrer Aufgabe erschweren.

Der erste Band der "W.I.T.C.H." Reihe hat mir und meiner Tochter gut gefallen. Es ist eine bunte, fröhliche aber auch gefährliche Welt, in welche man hier eintaucht. Und auch wenn die Comics bereits vor 20 Jahren zum ersten Mal erschienen sind, so büßen sie nichts an ihrer Aktualität ein. Die Probleme junger Menschen sind noch die Gleichen. Lediglich auf dem ein oder anderen Bild wird ein junger Leser wohl staunen, wie technische Geräte damals so ausgesehen haben. W.I.T.C.H. ist eine tolle Reihe für Kinder zwischen 9 und 15 Jahren, für Vielleser wie Lesemuffel, die ein entspanntes Lesevergnügen bietet.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Ein ganz süßes Buch mit kleinem Aussetzer!

Giraffenschal & Co.
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Das Buch "Giraffenschal & Co – Aus den Werkstätten für Tiersachen" haben meine Tochter und ich auf der diesjährigen Buch Berlin Kids Messe entdeckt. In dem Buch geht es um das Konsumverhalten der Tiere. ...

Das Buch "Giraffenschal & Co – Aus den Werkstätten für Tiersachen" haben meine Tochter und ich auf der diesjährigen Buch Berlin Kids Messe entdeckt. In dem Buch geht es um das Konsumverhalten der Tiere. So ganz überzeugen konnte mich das Buch allerdings nicht. Größtenteils ist es aber ganz witzig und macht Kindern sicherlich Spaß.

Inhalt:
„Jedes Tier, ob großes oder kleines, ob langsames oder schnelles, braucht irgendetwas Spezielles. Eines braucht Tinte, vielleicht auch ein Brett, das nächste will Schuhe oder ein Bett. Die Giraffe zum Beispiel möchte den Schal, ganz etwas anderes wünscht sich der Wal.
Und wer kümmert sich darum? Wer kann das alles machen? Willkommen in den Werkstätten für Tiersachen!“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dm Cover sieht man sofort einige Protagonisten. Titel und Untertitel des Buchs sind auf einem Schal zu finden, welcher sich um den langen Hals eine Giraffe schlängelt und dessen Enden umherzuschweben scheinen. Autor und Illustrator sind auf Schaukel und Leiter im Schaffensprozess eingefangen und so ist auch gleich zu sehen, woher all die Tiersachen kommen.

Der Text ist in Reimform geschrieben und lässt sich somit zügig und fröhlich vorlesen. In kurzem Texten werden die Bilder beschrieben und es bekommen einige Tiere und deren Wünsche ihren Auftritt. So, wie jeder Mensch seine Wünsche und Bedürfnisse hat, so haben diese auch die Tiere. Doch die Tiere sind hier ziemlich streng und willensstark dargestellt. Sie fordern das, was sie haben wollen, bitten nicht darum. Und die Arbeiter der Werkstätten, die Damen und Herren, sie arbeiten und tun ihr Bestes. Sogar nach Feierabend sind sie noch tätig und denken sich beispielsweise die Muster für die Schmetterlingskostüme aus. Ist das die Moral dieser Geschichte? Dass wir alle immer nur fordern, ohne zu sehen, wie viel Arbeit dahinter steckt? Dann fehlt für mich aber eigentlich die Aussicht auf das, wie es sich eigentlich gehören würde.

Eine Doppelseite gefiel mir hier dann leider ganz und gar nicht. Da geht es darum, dass die Fledermäuse ihre Flügel faltenfrei gebügelt bekommen möchten. Man muss ja auch immer bedenken, dass es sich hier um ein Kinder- bzw. Bilderbuch handelt. Kinder könnten hier auf die Idee kommen, das selbst mal zu machen. Und ein heißes Bügeleisen auf einem Fledermausflügel… lieber nicht! Vielleicht bin ich da aber auch zu kritisch.

"Giraffenschal & Co" ist ein süß illustriertes Bilderbuch, dessen Moral nicht in Gänze ausgearbeitet ist. Es lässt sich spekulieren, was die Intention des Autoren ist. Das mag dem einem Leser gefallen, ein anderer stört sich vielleicht daran. Ich persönlich hätte mit da etwas mehr Kontext gewünscht.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Gut aufbereitete Grafiken über ein aktuelles Thema und darüber hinaus!

100 Karten über die Ukraine
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In "100 Karten über die Ukraine" erfahren wir nicht nur wichtiges über das aktuelle Kriegsgeschehen sondern auch viele informative Dinge über das Land und die Bewohner selbst. Dabei wird es natürlich auch ...

In "100 Karten über die Ukraine" erfahren wir nicht nur wichtiges über das aktuelle Kriegsgeschehen sondern auch viele informative Dinge über das Land und die Bewohner selbst. Dabei wird es natürlich auch hin und wieder humorvoll und sarkastisch, wie es sich für den Verlag einfach gehört. Auffällig war aber schon, dass es ernster zugeht, als in den anderen Büchern der Reihe.

Inhalt:
„Wusstet ihr, dass das geografische Zentrum Europas in der Ukraine liegt? Wusstet ihr, dass es in der Ukraine andershalbmal so viele Bibliotheken gibt wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen? Wusstet ihr, dass die Hälfte aller Sonnenblumenkerne und deren Öl aus der Ukraine kommt? Dass die Anbaufläche dafür so groß ist wie ganz Litauen? Dass es in der Ukraine fast so viele Traktoren gibt, wie Menschen in Duisburg leben? Dass sich die tiefste U-Bahnstation der Welt in der Ukraine befindet? Dass nur drei Länder besser beim Eurovision Song Contest sind? Dass die Menschen dort zweimal im Jahr Weihnachten feiern?
Der neue KATAPULT-Atlas zeigt, was im Moment in der Ukraine passiert, genauso wie das, was dort gerade zerstört wird. KATAPULT gibt dieses Buch in vier Sprachen heraus. Das haben wir noch nie gemacht! Es erscheint auf Deutsch, Ukrainisch und Englisch. Und selbstverständlich auch auf Russisch. Das russische E-Book schicken wir an genau den Server, auf dem vor ein par Jahren immer wieder unsere gehackten Magazine illegal zum Download angeboten wurden. Wenn wir es dort hochladen, ist es weltweit kostenlos abrufbar. Auch in Russland.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Spätestens seit März diesen Jahres verbinden wir mit den Farben blau und gelb die ukrainische Flagge. Und auch im Cover dieses Buches findet sie sich wieder. Unter dem großen Titel sehen wir die Zeichnung eines Traktors, der unter ukrainischer Flagge einen Panzer abschleppt. Dass dies so inmitten des Krieges geschah und die Traktoren somit zu einem wertvollen Hilfsmittel zur Bekämpfung der russischen Armeen wurden, ist vermutlich auch fast allen bekannt. Ein absolut gelungenes Cover!

Die im Buch zu findenden Grafiken sind gewohnt übersichtlich und gut strukturiert dargestellt. Hier und da stieß ich zwar vielleicht mal an meine Grenzen des Verstandes, aber das mag wohl eher an mir und meiner mangelnden Politikkenntnisse liegen und machten auch nicht wirklich etwas aus. Auf jeden Fall versammelt sich hier wieder ein buntes Potpourri an Informationen über die Ukraine, die Bewohner des Landes, ihrer Vergangenheit , sowie den aktuell dort geführten Krieg den Putin einfach so beginnen konnte.

Nach all den Monaten scheint es fast, als habe man sich daran gewöhnt. Und doch ist der Krieg so nah bei uns, dass er nicht ignoriert werden kann und auch nicht soll. Umso besser ist solch ein Buch, welches ernste wie witzige Themen beinhaltet und spielerisch aufklärt. Toll ist da auch die Aktion, dass das russische E-Book überall kostenlos zur Verfügung steht. Ich hoffe, dass dadurch weitere Aufklärung besonders in Russland stattfinden kann.

"100 Karten über die Ukraine" ist eine vielfältige Sammlung bunter und informativer Grafiken über das Land, welches aktuell wohl am meisten in den Medien vertreten ist oder zumindest vertreten sein sollte. Hoffen wir, dass der Krieg ein positives Ende findet und wir dieses Kapitel bald abschließen können. Toll fände ich es ja, wenn es auch solche Bücher über Syrien und Afghanistan geben würde, denn auch hier ist noch längst nicht alles überstanden und die Hintergründe sind gar nicht so leicht zu verstehen.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Das Finale der Fantasy-Geschichte über die Macht der Worte!

Hush (Band 2) - Ende des Schweigens
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Ende vergangenen Jahres habe ich euch den ersten Teil der "Hush"-Dilogie vorgestellt. "Hush – Verbotene Worte" kam sehr still daher, bot dabei gleichzeitig viel Spannung, aber auf eine ganz besondere Art ...

Ende vergangenen Jahres habe ich euch den ersten Teil der "Hush"-Dilogie vorgestellt. "Hush – Verbotene Worte" kam sehr still daher, bot dabei gleichzeitig viel Spannung, aber auf eine ganz besondere Art und Weise. Auch das Finale der Dilogie "Hush – Ende des Schweigens" ist ein eher ruhiger Roman und entfaltete die Geschichte um Shae, Mads, Fiona, Ravod und Kennan auf eine mir unerwartete Weise.

Die Autorin:
Dylan Farrow ist eine amerikanische Autorin. Ihre Kindheit verbrachte sie in New York City und Connecticut. Schon damals schrieb sie gerne Geschichten und zeichnete viel. Nach der Schule absolvierte sie ein Studium und arbeitete später als Produktionsassistentin für CNN und als Grafikdesignerin. Doch all das erfüllte sie nicht, sodass sie sich auf ihre frühere Leidenschaft, das Schreiben, zurückbesann. Hush ist ihr Debütroman. Dylan Farrow ist Mutter und engagiert sich aktiv für die Opfer von sexuellen Übergriffen.

Inhalt:
„Wenn du die Macht hättest, die ganze Welt umzuschreiben, würdest du es tun?
Shaes Leben steht Kopf. Nicht nur verfügt sie über Magie, mit der sie die Realität beeinflussen kann, auch das mythische Land Gondal soll tatsächlich existieren. Dorthin ist der Barde Ravod mit dem Buch der Tage geflüchtet. In dem mächtigen Buch ist alle Wirklichkeit festgehalten – und es kann die Welt für immer verändern. Shae muss das Buch zurückholen, ehe Ravod damit Schaden anrichtet. Doch wem kann sie auf ihrer Mission trauen?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des ersten Bandes hat mich irgend wie ein bisschen mehr beeindruckt und so ganz 100% passen die beiden auch meiner Meinung nach nicht zusammen. Diesmal ist das Cover sehr dunkel gehalten und die Hauptprotagonistin ist lediglich im Profil, zum Teil durch eine Kapuze verdeckt, zu sehen. Ihr Mantel müsste laut Geschichte eigentlich schwarz sein. Der Autorenname, Titel und Untertitel sind aber ähnlich wie beim ersten Band gestaltet und so sieht man schon, dass es sich hier um eine Reihe handelt.

Wie bereits beim ersten Teil dieser Dilogie ist der Schreibstil flüssig und die Autorin schafft es, den Leser zu berühren. Ich konnte mich wieder in die inneren Konflikte von Shae hineindenken und fand es auch mal sehr erfrischend, dass sie eigentlich ein eher selbstkritisches, manchmal unsicheres Mädchen ist, das aber ihr Herz am rechten Fleck hat. Sie macht Fehler und das finde ich gut, denn diese Fehler machen sie aus, zeigen, dass sie eigentlich keine typische Heldin ist. Von diesen vielen leisen Tönen lebt die Geschichte. Die Abenteuer und gefährlichen Situationen sind fast schon eher Beiwerk, denn im Mittelpunkt steht Shae, ihr Kampf um Gerechtigkeit und die Wahrheit für alle Menschen Montanes.

Die Geschichte nahm für mich eine ganz unerwartete Wendung und gleichzeitig zeigt diese Wendung und die Ungleichheit der Gesellschaften von Montane und Gondal, wie viel Worte ausmachen. Welche Macht sie einem geben und wie unterschiedlich sich Gesellschaften dadurch entwickeln können. Dass Unterdrückung auch für eine Stagnation der Entwicklung sorgt.

Während all ihrer Erlebnisse stehen Shae einige Charaktere zur Seite, manch altes Gesicht, aber auch einige neue Gesichter. Mein einziger Kritikpunkt am Plot ist wohl, dass am Ende nicht all meine Fragen beantwortet wurden. Da ich nicht Spoilern möchte, will ich hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber was es nun genau mit der ganzen Magie und den Beschwörungen auf sich hat, wieso der eine ein Barde ist, der andere aber nicht, was das besondere an Ravod ist, das wird alles nicht bis ins Detail geklärt, ist auch den Protagonisten nicht bekannt. Ich als Leser hätte mir hier eine Auflösung gewünscht. Toll fand ich dafür aber den Epilog, der einen super Ausblick gibt, wie die Leben der Protagonisten weitergehen.

"Hush – Ende des Schweigens" ist ein gelungener Abschluss der Fantasy-Dilogie, um die Macht von Worten und die Verstrickungen der Mächtigen. Ich bin Shae und ihren Freunden sehr gerne gefolgt, hätte mir aber auch hier und da noch mehr Details in Bezug auf die Magie und ihre Ursprünge gewünscht.

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