Fehlende Struktur und schwache Übersichtlichkeit.
Ein Baum kommt selten alleinDie Natur umgibt uns überall, sie ist vielfältig und birgt so manche Wunder. Bäume faszinieren mich schon seit einer Weile, obwohl ich wohl nur eine Handvoll an Arten unterscheiden kann. Dennoch ist es ...
Die Natur umgibt uns überall, sie ist vielfältig und birgt so manche Wunder. Bäume faszinieren mich schon seit einer Weile, obwohl ich wohl nur eine Handvoll an Arten unterscheiden kann. Dennoch ist es großartig, was Bäume so alles können und wie wichtig sie für ein gesundes Klima sind. "Ein Baum kommt selten allein" von Elisabeth Etz und Nini Spagl bietet unheimlich viele Informationen, die leider nicht sehr übersichtlich oder kindgerecht aufbereitet wurden und teilweise zu umfangreich sind.
Die Autorin und die Illustratorin:
Elisabeth Etz (geboren 1979) ist gebürtige Wienerin, lebte aber auch schon in Berlin und Istanbul. Bereits als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Außerdem lernt sie gerne Sprachen. Ihr Nachname bedeutet in einer anderen Sprache soviel wie „Baum“, was ganz zu ihrem Interesse an Bäumen passt.
Nini Spagl (geboren 1977) studierte Architektur in Innsbruck und machte einen Lehrgang zur Buchgestalterin. Momentan bildet sie sich im Bereich Animation weiter.
Inhalt:
„Worüber sprechen Bäume, wenn sie allein sind?
Wer wohnt eigentlich sonst noch in und auf einem Baum?
Und was bitte ist ein Wurzeltelefon?
Bäume sind die ältesten Wesen unserer Erde, ohne sie könnten wie nicht leben, trotzdem gehen wir nicht gerade behutsam mit ihnen um. Elisabeth Etz und Nini Spagl nehmen euch mit diesem humorvollen Buch mit auf Entdeckungsreise von der Wurzel bis zur Krone. Ihr erfahrt nicht nur, was die Bäume so besonders macht, sondern auch, wieso sie gerne Süßes naschen, was schüchterne Bäume sind und was ihr selbst für die Bäume tun könnt. Ein Buch, das die Fantasie ankurbelt und Leseabenteuer für Groß und Klein garantiert!“
(Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Auch die Haptik durch das Strukturpapier ist wirklich toll, als würde man einem Baum über die Rinde streichen. Ein stilisierter Wald ist dargestellt, in den Bäumen sitzen ein Käfer und ein Wurm. Sie sehen mitteilungsbedürftig aus. Drum herum wandern Ameisen und im Hintergrund wachsen Pilze. Alles Dinge, die im Buch zur Sprache kommen.
Das Buch ist in vielen Grüntönen gestaltet, was mir irgendwann viel zu einseitig war. Da ist zu viel Grün, zu vieles zu dunkel und auch das Lesen der schwarzen Schrift auf dem grünen Hintergrund ist nicht so einfach. Es strengt die Augen an und ist für ein Kinderbuch (für Kinder ab 6 Jahren) nicht wirklich passend. Auch der starke Geruch nach Farbe, den ich sonst in dem Ausmaß nur bei Graphic Novels kenne, machte das Lesen für mich nicht gerade angenehm. Bei einem Buch über Natur und Bäume, möchte ich keine Chemie riechen.
Auch gibt es des Öfteren Wiederholungen (Bsp. Duftstoffe), die meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen wären, da das Buch doch eher dazu anregt, es von vorne bis hinten durchzulesen, anstatt zu den Interessengebieten zu springen. Denn dies gestaltet sich eher schwierig, da die Aufmachung das nicht so recht zulässt. Auch Thematisch ist es hin und wieder etwas vermischt. Beispielsweise folgen auf die Besprechung etwaiger Gifte im gleichen Kapitel Bastelideen (welche nur in einer kleinen Textbox zu Anregung dienen und nicht weiter ausgeführt werden). Auch die Textmengen sind äußerst ungleichmäßig.
Einen spannenden Tipp habe ich aber aus dem Buch entnommen. Nämlich den, über das Baumkatasterverzeichnis die Möglichkeit zu haben, Baumarten zu bestimmen. Das werde ich bei Gelegenheit sicherlich mal austesten. Auch die Aufforderungen für aktive, eigene Studien im Buch finde ich eine gute Idee, allerdings sind diese nicht sonderlich ansprechend gestaltet. Zu dunkel und für Kinderaugen zu wenig verständlich.
Irgendwann war ich leider auch sehr ernüchtert. Kann ich als einzelner denn überhaupt etwas verändern und verbessern? Einerseits werden Vorschläge gemacht, andererseits folgt darauf fast immer Dementi. Wie sollen Kinder in solch jungen Jahren da noch animiert werde, tätig zu werden und etwas für unsere Natur zu tun?
"Ein Baum kommt selten allein" verspricht viel und bietet auch einige Informationen. Die Aufmachung, Struktur und Umsetzung ist aber leider einfach nicht gelungen. Schon gar nicht für Kinder ab 6 Jahren. Die Masse an Text ist einfach erschlagend, hier hätte etwas mehr gefiltert werden müssen, um zielgruppengerecht zu sein. Gut gemeint und sicherlich gut recherchiert, aber leider nicht ausreichend ansprechend umgesetzt.