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Veröffentlicht am 25.05.2022

Zeitreise durch den Spiegel!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Wer meinen Blog schon ein wenig länger verfolgt, der weiß, dass ich ein Fan von Zeitreise Romane bin. Ich habe mich also sehr gefreut mit "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" endlich mal wieder ...

Wer meinen Blog schon ein wenig länger verfolgt, der weiß, dass ich ein Fan von Zeitreise Romane bin. Ich habe mich also sehr gefreut mit "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" endlich mal wieder eine Zeitreise erleben zu dürfen. Schon das Cover ist ein wahrer Traum und Fans des viktorianischen Zeitalters beziehungsweise der Romantik werden Freude an diesem Jugendbuch haben. Zoe erlebt eine aufregende Zeit, wie sie damals sicherlich hätte passiert sein können und auch der Leser lernt einiges über die Gepflogenheiten der Londoner Gesellschaft jener Zeit und besonders der Probleme, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten.

Die Autorin:
Aniela Ley hatte bereits als Kind eine große Leidenschaft für Bücher und tauchte in einige fantastische Welten ein. Inzwischen ist sie Autorin und konnte selbst einige Welten erschaffen und Geschichten erzählen.

Inhalt:
„Ein Austauschjahr in London – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie nach einer Party auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Dienstmädchen der schüchternen Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt Miss Lucie erstrahlen und trifft dort auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits oben erwähnt, wurde beim Cover mein Geschmack absolut getroffen. Es ist farbgewaltig und mit Schimmerfolie versehen. Einzelne Details, wie der Bezug auf London durch Big Ben und die Liebesthematik Mithilfe der Rosen wurden in das Bild eingeflochten. Doch im Zentrum steht eine junge Frau in einem wunderschön weit fallenden Kleid, ihr scheint ein Smartphone aus der Hand zu gleiten. Die verwischten Ränder wiederum können die Zeitreise und die damit verbundenen Schwierigkeiten symbolisieren. Die Farbwahl ist auch sehr auffällig und bleibt im Gedächtnis.

Aniela Ley hat einen lockeren und dem Alter angemessenen Schreibstil. Die Story wird komplett aus Zoes Sicht geschildert. Zoe selbst ist ein mutiges und selbstbewusstes Mädchen, welches in ihrem wahren Leben einen Instagram Account führt und darauf Mädchen mit ihren alltäglichen Problemen auf fröhliche Art und Weise hilft. Sie ist eine gute Freundin, immer stets zur Stelle und vergisst in der Vergangenheit immer wieder, sich um ihr eigenes Problem, nämlich ihre Rückreise, zu kümmern.

Und hier ist eigentlich der einzige Kritikpunkt, den ich an der Story habe. Zoe geht so sehr in ihrer Rolle auf, dass es wirklich schön ist, das mitzuerleben. Allerdings geht sie so locker damit um, in der Vergangenheit gelandet zu sein, dass es mir eher unglaubwürdig vorkommt. Jeder würde doch, zumindest nachdem er so lange Zeit in der Vergangenheit ist, dass ein Traum ausgeschlossen ist, versuchen, den Weg zurück in die eigene Zeit zu finden. Das verliert sie aber immer wieder aus den Augen bzw. sie bemüht sich wochenlang nicht darum. Erst als Hayden auftaucht, reißt sie sich hin und wieder zusammen, um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen.

Mit diesem Roman bekommt der Leser einen super Einblick in das Leben um 1816 herum und Zoe bringt ganz viel frischen Wind in diese Welt. Mit ihren Ratschlägen an Miss Lucie und ihren Whisper Whisper Briefen werden gleichzeitig viele wichtige Dinge angesprochen und Methoden beschrieben, die auch in der heutigen Zeit noch hilfreich sein können.

"London Whisper – Als Zofe ist man selten online" ist ein schöner Auftakt einer neuen Zeitreise-Dilogie. Viele wichtige Themen zum Frauenbild in der Gesellschaft werden aufgegriffen und die Protagonisten sind absolut sympathisch. Im Oktober erscheint der zweite und somit finale Band der Reihe und ich bin schon sehr auf "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)" gespannt.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Zurück nach Aspen ins Winterwonderland!

Like Fire We Burn
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Vor nicht allzu langer Zeit habe ich euch erst den ersten Band der Winter-Dreams-Reihe "Like Snow We Fall" von Ayla Dade vorgestellt. Der erste Band hat mich schon mit sich reißen können und so ging es ...

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich euch erst den ersten Band der Winter-Dreams-Reihe "Like Snow We Fall" von Ayla Dade vorgestellt. Der erste Band hat mich schon mit sich reißen können und so ging es mir auch mit dem zweiten Teil der Reihe. "Like Fire We Burn" war wieder ein wahrer Pageturner und ich hab das Buch unheimlich schnell gelesen. Aber es hat auch ein paar kleine Schwachstellen, die mich immer wieder etwas gestört haben.

Die Autorin:
Ayla Dade (geboren 1994) lebt in Norddeutschland. Sie studierte zwar Jura, füllte ihre Zeit aber bereits während des Studium mit dem Schreiben. Sie ist außerdem Buchbloggerin und bringt als Autorin ihre Protagonisten gerne an zauberhafte Schauplätzen. In ihrer Freizeit treibt sie gerne Sport und verbringt einige Lesestunden vor dem Kamin.

Inhalt:
„Zwei Jahre und zweitausend Meilen Abstand zwischen ihnen waren nicht genug. Als Aria nach Aspen zurückkehrt, um das Bed & Breakfast ihrer kranken Mutter zu leiten, rechnet sie nicht mit der Wucht ihrer wieder aufflammenden Gefühle: Noch immer empfindet sie etwas für Wyatt, den charismatischen Eishockeyspieler, der sie damals so tief verletzt hat. Sie hat sich jedoch geschworen, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen – was sich als unmöglich erweist, denn Wyatt muss notgedrungen ins B&B einziehen. Aria schöpft Hoffnung, als sie endlich jemand Neuen kennenlernt – und macht Wyatt klar, dass sie nur noch als Freunde Zeit verbringen können. Doch bei einem Ausflug ins verschneite Gebirge sprühen die Funken zwischen ihnen und Wyatt scheint sie mit aller Macht überzeugen zu wollen, dass Freundschaft nie genug sein wird …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits beim ersten Buch, haben wir auch hier ein hübsch anzusehendes Cover, welches das des ersten mit Schnee und Glitzer aufgreift, aber die Farben des Feuer integriert und somit auch den Inhalt ganz gut aufgreift. Die Eiswelt der Rocky Mountains rückt in den Hintergrund, die Düsternis der Story tritt ein wenig mehr hervor.

Im Grunde stimmt der Klappentext an der ein oder anderen Stelle nicht ganz. Denn Aria macht Wyatt nicht wirklich konsequent klar, dass sie nur Freundschaft will.Tatsächlich versucht sie lediglich, ihm die meiste Zeit aus dem Weg zu gehen. Es ist Wyatt, der hartnäckig bleibt, der die Beziehung nicht einfach aufgeben will und gleichzeitig nicht gänzlich in der Vergangenheit feststeckt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Arias und Wyatts Sicht erzählt und vor allem Wyatt hat mich zutiefst berührt. Er hat eine unheimlich schwere Vergangenheit durchleben müssen, steckt auch jetzt in der Gegenwart fest und muss hilflos dabei zusehen, wie sein Leben und all das, was er aufgebaut hat, den Bach runter geht. Er gibt sich für alles die Schuld, versucht seiner Schwester zu helfen, steckt aber selbst viel zu tief im Sumpf seiner Probleme. Aria hingegen erscheint mir daher einfach nur unreif und verbohrt. Sicherlich ist es schlimm, was sie ansehen und durchleben musste, aber im Grunde hätte sie meiner Meinung nach viel früher hinter das Problem schauen sollen. Sie ist verletzt, ja, aber auch sie hat verletzt. Das scheint sie aber nicht wirklich zu sehen. Immer stehen ihre eigenen Gefühle im Vordergrund. Sie macht es sich damit zu leicht, Menschen zu beschuldigen. Vor allem, wenn sie sich nicht alle Seiten der Geschichte anhört. Hier hat die Story meiner Meinung nach also immer wieder Schwächen, die die Geschichte mehr auseinander ziehen, als sie voranzutreiben.

"Like Fire We Burn" ist ein gut unterhaltender Roman mit kleineren Längen, der mich aber dennoch sehr berühren konnte. Vor allem Wyatt habe ich sehr ins Herz geschlossen, da er ein unheimlich tragischer Charakter ist. Ich bin gespannt, wie die New Adult Reihe mit Gwen in "Like Ice We Break" (Band 3) und Harper in "Like Shadows We Hide" (Band 4) weiter geht.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Wie ein Buch entsteht

Von der Idee zum Buch
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Wir alle hier lesen Bücher, viele Bücher. Doch nicht jeder weiß, welchen Prozess ein Buch durchlaufen hat, bis es in unseren Händen landet. Und genau das wird in dem Buch "Von der Idee zum Buch" anhand ...

Wir alle hier lesen Bücher, viele Bücher. Doch nicht jeder weiß, welchen Prozess ein Buch durchlaufen hat, bis es in unseren Händen landet. Und genau das wird in dem Buch "Von der Idee zum Buch" anhand genau des vorliegenden Buches beschrieben. Von den beteiligten Personen, bis hin zu den Maschinen, die dafür gebraucht werden, sind alle Schritte vorhanden und wunderbar durch die detailreichen Illustrationen in Szene gesetzt.

Die Autorin und die Illustratorin:
Becky Davies ist Kinderbuch-Lektorin und Autorin. Sie stammt aus dem Südwesten Englands. Sie liebt Tiere, Bücher über Magie. Wäre sie keine Autorin, würde sie auf Hawaii leben wollen, sich um Hunde kümmern und surften gehen.
Patricia Hu ist als Designerin und Illustratorin tätig. Ihre Arbeiten werden durch leuchtende Farben und viele Details bestimmt. Durch ihre Illustrationen von Kinderbüchern kann sie ihrem inneren Kind freien Lauf lassen.

Inhalt:
„Alle Bücher beginnen mit einer großartigen Idee.
In diesem Buch erfährst du nicht nur, wie irgendein Buch, nein , sondern wie genau dieses Buch entsteht – von der Idee über den Weg im Verlag bis hin zur Druckerei und in die Buchhandlung.
Für alle, die Spaß an Büchern haben und neugierig darauf sind, wie sie gemacht werden!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist einfach genial. Jeder Buchstabe des Titels wird mit Büchern gebildet, ob aufgeschlagen oder nur der Buchrücken. Mithilfe von 35 Büchern (wenn ich mich nicht verzählt habe) hat die Illustratorin den Titel in Szene gesetzt und in ein Bücherregal gestellt. Dazwischen sitzen die drei Menschen, die wohl am Meisten Arbeit in das Buch stecken, die Illustratorin, die Autorin und der Lektor. Auch das Vorsatzpapier ist toll gestaltet und zeigt ein großes vielfältiges Bücherregal, in welchem einige Bücher genau des vorliegenden Buches zu finden sind.

Anhand von zahllosen Zeichnungen und kurzen beschreibenden Texten wird der Prozess der Buchentstehung sehr anschaulich geschildert. Die auftretenden Personen bekommen anhand von Sprechblasen eine eigene Stimme und so entsteht ein fröhliches und äußerst informatives Bild, welches die große Arbeit, die in Bücher gesteckt wird, ganz deutlich macht.
Natürlich handelt es sich um ein Kinderbuch und somit werden die einzelnen Stationen der Buchentstehung nicht bis ins kleinste Detail beschrieben. Doch das würde den Rahmen eines Kinderbuchs auch sprengen und gehört dann doch eher in ein Fachbuch.

"Von der Idee zum Buch" ist ein äußerst gelungenes Bilderbuch, welches den Prozess der Entstehung eines Buches schildert. Anschaulich, bunt und fröhlich, wird die Liebe zur Literatur ganz deutlich, aber auch die enorme Arbeit, die in den Seiten stecken.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Ein Blick in die Tiefen der Meere!

WAS IST WAS Band 143 Ozeane. Die Meere erforschen und schützen
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Die WAS IST WAS Bücher aus dem Tessloff Verlag, kennt vermutlich jeder. Schon als Kind begleiteten mich Titel wie "Pferde" oder "Heimtiere". Die Aufmachung hat sich in der Zwischenzeit sehr verändert, ...

Die WAS IST WAS Bücher aus dem Tessloff Verlag, kennt vermutlich jeder. Schon als Kind begleiteten mich Titel wie "Pferde" oder "Heimtiere". Die Aufmachung hat sich in der Zwischenzeit sehr verändert, ist bunter und ansprechender geworden. Die Bücher beinhalten aber immer noch genauso viel Wissen, wie man es von früher kennt. Das Buch "Ozeane – Die Meere erforschen und schützen" bot einige Informationen zu den verschiedenen Weltmeeren, deren Bewohner, aber auch deren Probleme, die wir Menschen ihnen zufügen. Ein gelungenes Informationspaket ist mit diesem Buch gelungen, ohne jüngere Leser zu überfordern oder zu langweilen.

Die Autoren:
Dr. Florian Huber (geboren 1975) ist Meeresforscher und Unterwasserarchäologe. Er studierte Ur- und Frühgeschichte, Anthropologie, Nordische Philologie und Ethnologie. Später spezialisierte er sich auf die Unterwasserarchäologie sowie das Forschungstauchen. 2007 – 2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit Schwerpunkt Unterwasserarchäologie und historische Archäologie. 2004 – 2014 war er dort Leiter der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA).
Uli Kunz ist Meeresbiologe, Fotograf und Forschungstaucher. Seine Leidenschaft sind die Ozeane, wobei er bei seiner Arbeit meist in kaltem, schlammigen Wasser unterwegs ist und für das perfekte Motiv oftmals sehr lange ausharren muss.

Inhalt:
„Warum ist Meerwasser salzig und wie entstehen Ebbe und Flut? Was verbirgt sich in der Tiefsee? Unsere Ozeane sind voller Geheimnisse. Doch mithilfe modernster Technik sind Forscher diesen Rätseln jeden Tag auf der Spur. Komm mit in unsere Weltmeere und lernen ihre Bewohner kennen! Erfahre auch, warum unsere Ozeane bedroht sind und was wir tun können, um sie zu schützen.
Wusstest du, dass etwa 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist?
Warum fürchteten sich die Menschen früher vor dem Meer?“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover zeigt, wie atemberaubend schön unsere Weltmeere sind. Gleichzeitig wird hier ein sauberes, blaues Wasser gezeigt, was wohl an den wenigstens Stellen auf unserem Erdball noch zu finden ist. Aber mit diesem Bild eines Fischschwarms und eines Hais darunter lädt das Buch gerade zu ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Ein wenig Fernweh bekommt man gleich dazu.

Die Autoren beschreiben in leichten Worten und mit vielen anschaulichen Fotografien und Schaubildern einige Themen, die unsere Ozeane betreffen. Es gibt vier größere Kategorien: Faszination Meer, Meereskunde, Ozeane der Erde, Gefahren und Chancen. Alle Teile sind weiterhin in fünf bis sechs kleinere Kapitel unterteilt und bieten einiges an Wissen. Über die Entstehung der Ozeanien, den Aberglauben und mythische Wesen, die Erforschung der Meere, die Tiere die darin leben oder vom Meer abhängig sind, die Tiefsee mit all ihren faszinierenden Kreaturen, den Meeresboden, die Meeresbewohner bis hin zu den klimatischen Bedingungen und der Verschmutzung der Meere durch uns Menschen, aber auch die Gefahren, die das Meer beispielsweise in Form eines Tsunamis bringen kann, wird hier unheimlich viel Wissen in kompakter Art und Weise vermittelt. Abgerundet wird das Ganze mit einem Glossar, welches nochmals einige Begriffe kurz erklärt.

Lediglich hier und da hätte ich mir zu einzelnen Beschreibungen, wie beispielsweise einem Atoll oder den Mangroven noch weitere Bilder gewünscht. Vor allem, da, wo eben explizit Dinge beschrieben werden, die Kinder vielleicht noch nicht kennen und es daher Sinn machen würde, ein Foto hinzuzustellen. Allerdings gibt es im gesamten Buch wirklich viele Fotografien und Schaubilder zu entdecken, sodass es natürlich schwer ist, zu entscheiden, was eines weiteren Bildes bedarf und was nicht.

"Ozeane – Die Meere erforschen und schützen" ist ein tolles Buch mit kompakten Informationen zu den Weltmeeren, ihrer Entstehung, ihres Kreislaufs, ihrer Bewohner, ihrer Gefahren und ihrer Zukunft, welches jeden Leser begeistern wird, der sich für diese Thematik interessiert. Es bietet einen super Überblick zu den Ozeanen und gleichzeitig einen tollen Ausgangspunkt für weitere Recherchen. Ich will jetzt unbedingt noch mehr erfahren und werde sicherlich die WAS IST WAS Bände Tauchen, Klima, Geheimnis Tiefsee sowie Wale und Delfine näher in Augenschein nehmen.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Kampf für unsere Weltmeere!

The Sea in your Heart
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Nach dem Roman "The Sky in your Eyes", in welchem es um Bodyshaming, toxische Beziehungen und das Frauenbild in der Gesellschaft geht, nimmt uns die Autorin Kira Mohn erneut mit in die faszinierende Landschaft ...

Nach dem Roman "The Sky in your Eyes", in welchem es um Bodyshaming, toxische Beziehungen und das Frauenbild in der Gesellschaft geht, nimmt uns die Autorin Kira Mohn erneut mit in die faszinierende Landschaft Islands. In "The Sea in your Heart" geht es diesmal aber mehr um den Schutz der Meere, als das Einzelschicksal der Protagonisten. Zwar haben diese natürlich auch ihre Hürden zu nehmen, doch die Autorin legt in der Geschichte ein großes Augenmerk auf den Walfang und die Ausbeutung der Meere durch uns Menschen. Das Buch versetzte mich in ein süßes Fernweh, denn ich wollte auch schon immer einmal nach Island, die Natur bewundern und jetzt auch unheimlich gerne einmal die Wale und Delfine beobachten.

Die Autorin:
Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher in dem Verlag ink rebels, deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie und ihre Kanada-Reihe "Wild like a River" und "Free like the Wind". Sowie die Island-Reihe "The Sky in your Eyes" und "The Sea in Your Heart". Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in München.

Inhalt:
„Lilja lebt für das Meer. Sie verbringt den Großteil ihres Arbeitstages auf dem Atlantik, um bei Whalewatching-Touren nach den sanften Riesen Ausschau zu halten. Privat engagiert sie sich in einer Umweltorganisation für den Schutz der Ozeane und nimmt an Protestaktionen gegen den Walfang teil. Dementsprechend wenig Zeit hat sie für Männer. Eine Beziehung steht definitiv nicht auf Liljas Prioritätenliste – bis sie im Licht von Islands Mitternachtssonne einen Mann kennenlernt, dessen Lächeln einfach unwiderstehlich ist. Sie verbringt eine magische Nacht mit ihm. Doch was Lilja nicht weiß: Jules ist jemand, auf den sie sich nie hätte einlassen dürfen …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des zweiten Bandes der Island-Reihe ist genauso zauberhaft wie das des ersten. Die raue und gleichzeitig so zauberhafte Kulisse Islands ist im Sonnenuntergang eingefangen worden. Auch die Haptik erlaubt es uns den glitzernden Sand erfühlen zu können. Da bekommt man schon vom Hinsehen Fernweh.

Kira Mohn zeichnet sich durch ihre leichten Töne und ihre zarte Art zu erzählen aus. Obwohl es um ein wichtiges und tragisches Thema geht, nämlich des Abschlachtens von Walen, womit die Story auch sofort beginnt, sind es die leisen Töne, die inneren Konflikte der Protagonistin, die die Handlung tragen. Selbst die Wut Liljas, aus deren Sicht die komplette Geschichte erzählt wird, ist nicht aggressiv sondern eher von Trauer geprägt.

Atmosphärisch beschreibt die Autorin außerdem die Meereswelt bzw. die Whalewatching-Touren, auf denen wir Lilja begleiten, weil sie dort als Spotterin arbeitet. Man kann sich dies alles so gut vorstellen, da Kira Mohn einen regelrecht Bilder in den Kopf setzt und die Emotionen der staunenden Menschen auf einen übergehen.

Auf Jón aus dem ersten Band der zweiteiligen Reihe treffen wir nur ganz kurz und da ist auch ein kleiner Kritikpunkt von meiner Seite aus. Er tritt in einer wichtigen Szene auf, steht Lilja zur Seite, wird dann aber mit keinem Wort mehr erwähnt. Im Zusammenhang der geschilderten Ereignisse hätte ich mir hier mehr Einsatz von ihm erwartet, wo er doch so ein toller, einfühlsamer Charakter ist. Es vergeht Zeit, ohne dass er sich nochmals bei seiner Schwester erkundigt. Das fand ich etwas schade. Vor allem, wo es als Leser ja immer so schön ist, auf alt bekannte Charaktere zu treffen.

Die Anziehung zwischen Lilja und Jules erscheint mir mehr körperlich, denn auf geistiger Ebene. Zumindest erfährt man nicht so viel von ihrem stundenlangen Gespräch, bevor sie ihre magische Nacht verbringen. Aber im Grunde störte mich das kaum, da es in dieser Geschichte weniger um die Liebesgeschichte der beiden geht, als um den Schutz der Ozeane und deren Bewohner. Und außerdem noch um die inneren Konflikte, die Lilja mit sich austragen muss, sowie die Entscheidungen, die nicht immer allen gefallen, aber letzten Endes vielleicht doch die richtigen sein könnten. Denn im Grunde genommen ist es doch immer richtig, auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören.

"The Sea in Your Heart" ist ein so anderes Buch, als ich es erwartet habe und gleichzeitig so ergreifend in seiner stillen und dennoch lauten Art. Es ruft geradezu auf, sich zu erheben, etwas zu tun, nicht still zu sitzen und der Dinge zu harren. Wir alle können etwas tun und damit ein Umdenken erreichen. Es muss nicht immer so extrem gehandelt werden, wie Lilja das tut, denn das kann man gar nicht von jedem Ort der Welt aus. Aber jeder kann etwas tun, und das geht ganz klar aus dieser Geschichte hervor. Höre auf dein Herz und folge deinem Weg. Ein tolles Leseerlebnis mit vielen wichtigen Informationen zum Thema Walfang.

Auch bei dieser Rezension möchte ich wieder mit den Worten der Autorin des Signierspruches enden:
"You will never regret,
being brave,
my heart."

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