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Veröffentlicht am 12.01.2024

Hier kommt grrrrrr…. eine ziemlich saure Traube!

Die saure Traube
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In dem Buch "Die saure Traube" geht es um eine junge Traube, die jedermann grundsätzlich äußerst liebenswürdig und freundlich entgegenkommt. Bis zu diesem einen Tag, der den Groll in ihr erweckt und sie ...

In dem Buch "Die saure Traube" geht es um eine junge Traube, die jedermann grundsätzlich äußerst liebenswürdig und freundlich entgegenkommt. Bis zu diesem einen Tag, der den Groll in ihr erweckt und sie sich plötzlich von der allzeit rücksichtsvollen in eine ziemlich grantige Traube verwandelt. Das bekommen auch ihre Mitmenschen deutlich zu spüren. Gespannt was hinter ihrem plötzlichen Sinneswandel steckt, begann ich erwartungsvoll zu lesen und nicht nur ich sondern auch meine Kinder haben einiges über Missverständnisse und wie unglücklich sie sich auswirken können, gelernt.

Die Autor und der Illustrator:

Jory John ist ein New York Times Bestsellerautor für Kinder- und Jugendbücher. Er schreibt außerdem auch Bücher für Erwachsene und hat mit seinen Büchern zahlreiche staatliche Buchpreise in den USA gewonnen. Er hat für diverse namhafte Zeitungen und Online-Portale geschrieben und war für sechs Jahre Programmleiter für 826 Valencia, ein Nonprofit Schreib- und Bildungscenter, das von Dave Eggers – einem bekannten, amerikanischen Schriftsteller – gegründet wurde.
Pete Oswald ist ein New York Times Bestellerillustrator und mit dem Annie Award nominierter Motion Designer. Neben seiner Arbeit als Illustrator für Kinder- und Jugendbücher, ist er außerdem auch für die Filmreihe Angry Birds bekannt, sowie den Oscar®-nominierten Film Paranorman. Er ist ein leidenschaftlicher Maler und somit auch im Bereich der Bildenden Kunst aktiv. In der Pop-up-Galerieausstellung Pacific Abstract stellte er eine Sammlung von Gemälden aus, die von der kalifornischen Küste inspiriert sind.

Inhalt:

„Die saure Traube hegt Groll aus allen möglichen Gründen unter der Sonne. Lime hat den geliehenen Schal nicht zurückgegeben? Groll! Orange hat nicht zurückgerufen? Groll! Aber als ein Freund einen Groll gegen die Saure Traube hegt, ohne sich eine Erklärung anzuhören, erkennt die Saure Traube, wie unfair Groll sein kann. Kann Vergebung und Mitgefühl ausreichen, um eine saure Traube süß zu machen?“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover lacht uns eine freundlich blickende Traube an, die sich in einem Park befindet. Er scheint einer ihrer Lieblingsorte zu sein, denn dort finden wir sie auch des Öfteren im Buch wieder. Die Überschrift zusammen mit dem Cover lässt keine Fragen offen, wer in dem Buch die Hauptrolle spielt.

Die Illustrationen sind farbenfroh und spielen durchweg in der Natur (Park, Garten etc.). Die Gefühle der Figuren im Buch, allen voran die der Traube, sind deutlich in ihren Gesichtern erkennbar und verleihen dem Text in den einzelnen Situation noch einmal mehr Ausdruck bzw. unterstreichen das Gefühlte. Da es in diesem Buch vornehmlich um Empfindungen geht, finde ich das nicht nur wichtig, sondern auch sehr gelungen. Das Buch ist in einem angenehmen, kindgerechten gut verständlichen Schreibstil verfasst. Es gibt einfache, oftmals kurze Sätze, die klar und prägnant die jeweiligen Situationen und damit verbundenen Emotionen zum Ausdruck bringen.

Gleich zu Beginn des Buches lernen wir eine äußerst grimmige und verärgerte kleine Traube kennen, die den Lesern ohne Umschweife ihren Groll vermittelt. Nachdem sie ihr Befinden kundgetan hat, erfahren wir, warum aus der süßen Traube eine bittere geworden ist, die ihren Zorn nicht nur ihren Freunde sondern auch jedem, der ihren Weg kreuzt, nach Belieben spüren lässt. Bis eines Tages eine Verabredung mit einen Freund, bei der sie sich zu Unrecht beschuldigt fühlt, zum Nachdenken und schlussendlich zum Umdenken bringt.

Ich denke das wir uns alle das eine oder andere Mal mit der sauren Traube identifizieren können, was für mich die Geschichte absolut realistisch macht. Das habe ich auch an meinen Kindern gemerkt, als wir nach dem gemeinsamen Lesen über das Geschehene und über die Gründe hinter dem Groll gesprochen haben und wie es überhaupt dazu gekommen ist. Sie konnten das Gefühl der Verärgerung und Enttäuschung der Traube sehr gut nachvollziehen und wir haben uns darüber ausgetauscht, wie sie in solchen Situationen nachsichtiger handeln können. Einige Anregungen und Vorschläge diesbezüglich werden beispielhaft im Buch dargestellt. Auch wie wichtig es ist, die Sicht des Anderen einzunehmen und/oder nachzufragen, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt.

Dieses Buch ist eine großartige Einladung mit Kindern über ihre Gefühle in missverständlichen Situationen zu sprechen. Außerdem zeigt es uns, für sich und seine Fehler einzustehen und die Größe zu besitzen, das seinen Mitmenschen gegenüber offen auszusprechen. Ich finde das Buch zu dem Thema Zorn rundum gelungen, einfühlsam geschrieben und sehr empfehlenswert um an das Thema heranzugehen. Zudem hat mir das Buch so gut gefallen, dass mich nun auch die anderen Bücher aus dieser Reihe interessieren und ich sie unbedingt lesen möchte.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Nach der Tiefsee jetzt der Flug hinauf ins Weltall!

Juli und Ulf fliegen ins Weltall
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Juli und Ulf haben wir vor zwei Jahren im Buch "Die Tiefseetaucherin" kennengelernt. Hier haben wir uns mit dem Mädchen Juli und ihrem U-Boot Ulf in die Tiefen der Weltmeere gewagt und einige interessante ...

Juli und Ulf haben wir vor zwei Jahren im Buch "Die Tiefseetaucherin" kennengelernt. Hier haben wir uns mit dem Mädchen Juli und ihrem U-Boot Ulf in die Tiefen der Weltmeere gewagt und einige interessante Dinge gelernt. Nun ist Ulf zum Raumfahrtschiff umgebaut und Juli macht sich mit ihm auf den Weg ins Weltall, bis hinauf zum Mond. Dort steht am Ende dann auch eine KATAPULT Flagge.

Die Illustratorin:

Iris Ott arbeitet seit 2020 als Grafikerin und Illustratorin bei KATAPULT. Während ihres Studiums wechselte sie von Medizin zu den Medien, wo sie bis heute geblieben ist. Themen der Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit interessieren sie besonders. Sie zeichnete Die Tiefseetaucherin, das erste Kinderbuch des KATAPULT-Verlags.

Inhalt:

„Nach ihrem Tauchgang in die Tiefsee will Juli endlich wieder ein neues Abenteuer erleben. Sie will nach oben, bis hoch ins Weltall! Also wird Ulf zur Rakete umgebaut und ab gehts. Unterwegs kommt sie aus dem Staunen nicht raus: Gasballons steigen in der Luft auf wie Pupse in der Badewanne. Vögel können auch Helikopter sein. Und der Mond ist total verbeult! Kaum zu glauben, findet Juli. Auf ihrem Weg müssen sie auch noch mit einem wütenden Geier kämpfen und Weltraumschrott ausweichen. Je höher sie kommen, desto verrückter wird es: Sie treffen auf einen Satelliten, der Telefongespräche mithören kann und auf der Raumstation ISS macht die Besatzung Experimente mit Keksen!“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Wieder hat sich der Verlag etwas ganz besonderes ausgedacht. Während man in Die Tiefseetaucherin, dem erste Bilderbuch der Reihe, von oben nach unten und nicht von links nach rechts liest, liest man dieses Buch nun von unten nach oben. So erscheint einem das Cover im ersten Moment auch als falsch herum platziert, aber schaut man in das Buch, bekommt man eine Art Anleitung zum Lesen, die man ganz leicht umsetzen kann. Auf dem Cover selbst sehen wir Juli und Ulf, die im Weltall schweben – inmitten von Mond, Sternen und einer Raumstation. Die Erde sieht man natürlich auch von hier aus mit ihrer blauen Oberfläche.

Zunächst einmal starten wir auf der Erde und erfahren so nicht nur etwas über das Weltall, sondern über das Fliegen im Allgemeinen, denn auf unserem Planeten gibt es ja auch einiges, was nicht auf dem Boden bleibt, sondern abhebt und durch die Lüfte gleitet. Dabei ist nicht nur die rede von Flugzeuge, sondern auch von allerlei Lebewesen und mehr. Alles beginnt also bei der Flora und Fauna der Erde, bevor wir den Planeten verlassen. Um so richtig das Gefühl zu haben, dass wir immer weiter und weiter abheben, können wir die Geschichte, wie bereits erwähnt, von unten nach oben lesen, was eine tolle Erfahrung war. Nur auf der letzten Doppelseite wird das Schema durchbrochen und sorgte für kurze Irritation bei uns.

Die Bilder von Iris Ott sind wieder sehr gelungen. Mit kräftigen Farben sowie klaren Linien und Strukturen werden die Szenen und Themen äußerst gut veranschaulicht. Die Bilder sind dabei nicht mit Informationen überladen. So erfährt der Leser einige interessante Fakten und kann den Protagonisten auf ihrer spannenden Reise folgen.

Am Ende findet sich sogar noch eine kleine Zusammenfassung der gesamten Thematik rund ums Fliegen und das Weltall, mit welcher man sich nochmals alles in Gedächtnis rufen kann.

"Juli und Ulf fliegen ins Weltall" ist ein gelungenes Bilderbuch, welches Themen wie Schwerkraft, Sauerstoff, Fliegen, Weltraumschrott oder Leben im Weltall thematisiert. Dabei begleitet der Leser eine sympathische Protagonistin mit ihrem zum Leben erwachten Raumschiff bis hinauf zum Mond. Allerlei Dinge gibt es zu entdecken und wir hatten Spaß mit den beiden diese Reise zu unternehmen. Wir sind schon ganz gespannt, wohin es Juli und Ulf als nächstes verschlagen wird. Der Verlag hat ein offenes Ohr für Ideen und Vorschläge, die man per Mail oder Post mitteilen kann.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ein schönes Buch für die Weihnachtszeit!

Kolfinnas Traum
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"Kolfinnas Traum – Ein Pony vor dem Weihnachtsschlitten" ist mir durch das zauberhafte Cover auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge fallen. Eigentlich wollte ich es schon etwas früher empfehlen, damit ...

"Kolfinnas Traum – Ein Pony vor dem Weihnachtsschlitten" ist mir durch das zauberhafte Cover auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge fallen. Eigentlich wollte ich es schon etwas früher empfehlen, damit ihr es euch gleich zu Beginn der Weihnachtszeit zulegen könnt, aber das Leben läuft eben nicht immer so, wie man es plant. Aber heute – zum 1. Advent – ist ja auch ein schöner Zeitpunkt, dieses Buch näher vorzustellen und euch ans Herz zu legen. Es beinhaltet eine wunderschöne Geschichte mit viel Tiefgang und das beeindruckende daran, die Autorin ist noch ein recht junges Mädchen von 13 Jahren. Die Geschichte ist dennoch so gut geschrieben und ausgefeilt konzipiert, dass man meinen könnte, die Schriftstellerin hätte schon jahrelange Erfahrung mit dem Schreiben und Veröffentlichen von Büchern. Hut ab!

Die Autorin und die Illustratorin:

Lilja Hindahl, geboren 2010, liebt Bücher und Tiere, ganz besonders Pferde, über alles. Als sie im Corona-Lockdown die Hausaufgabe bekam, eine Weihnachts- geschichte zu schreiben, hörte sie nicht mehr damit auf, bis ein hundertseitiges Manuskript entstand. Mit der Veröffentlichung ihres Romans geht für Lilja – wie für ihre Protagonistin Kolfinna – ein großer Traum in Erfüllung.
Sanna Wandtke, geboren 1989 in Berlin, studierte Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg und arbeitet heute als freie Illus- tratorin. Ihre fantasievollen, detailverliebten Illustrationen entführen in ferne Welten. Wenn sie nicht malt, zieht es sie in die Natur. Ihre Reisen führten Sanna bereits mehrfach in Kolfinnas Heimat Island.

Inhalt:

Die junge Islandponystute Kolfinna träumt vom Fliegen, seit sie denken kann. Als sie von den fliegenden Rentieren des Weihnachtsmannes erfährt, begibt sie sich kurzentschlossen ins Weihnachtsreich. Dort darf sie tatsächlich Flugstunden nehmen! Doch die Rentiere sind alles andere als begeistert von Kolfinnas Plänen. Die Plätze vor dem Weihnachtsschlitten sind hart umkämpft und sie versuchen mit allen Mitteln, Kolfinna aufzuhalten. Bald ist ihr Traum in großer Gefahr. Nur Rentier Schneeflocke und Trollfrau Yuma stehen Kolfinna zur Seite. Gemeinsam fassen sie einen hochgeheimen und gefährlichen Plan. Wird ihr fester Glaube an das Unvorstellbare dafür sorgen, dass Kolfinnas Herzenswunsch in Erfüllung geht?

Kritik und Fazit:

Das Cover hat mich, wie bereits oben erwähnt, gleich angesprochen. Man erkennt sofort, dass dort ein Weihnachtsschlitten durch die Lüfte gezogen wird und fragt sich, wie es dazu kam, dass neben drei Rentieren ein Pferd diesen ziehen. Im Hintergrund lassen die Nordlichter außerdem erahnen, wo es uns in dieser Geschichte hinverschlagen wird. Nämlich nach Island und noch weiter in den Norden ins Weihnachtsreich.

Auch die Zeichnungen im Innern des Buches sind liebevoll und detailreich. Sie sind in Schwarz und Weiß gehalten und sehr plastisch umgesetzt. Die Kapitelüberschriften sind wunderhübsch in Szene gesetzt, um die Seitenzahlen finden sich weihnachtliche Süßigkeiten für Mensch und Tier und auch innerhalb der 22 Kapitel werden Abschnitte durch kleine Illustrationen abgetrennt und erleichtern es dem Leser, festzustellen, wann eine neue Szene beginnt.

Die noch ziemlich junge Autorin hat ein tolles Gespür dafür, wie man spannende Geschichten erzählt, leichte und dabei flüssige Texte entwickelt und den Leser sofort in eine Geschichte hineinzieht. Das Vorlesen hat meinen Kindern und mir deshalb auch super viel Spaß gemacht. Sicherlich wird hier auch eine Lektorin noch mit im Spiel gewesen sein, um dem Text den letzten Schliff zu verpassen, aber es ist wirklich erstaunlich, in solch jungen Jahren ein 160-seitiges Buch zu schreiben. Das beeindruckt mich schon sehr.

Die Hauptprotagonistin Kolfinna – in diesem Fall ein Islandpony – hält an ihrem Traum, fliegen zu lernen, fest und macht sich deshalb auf den Weg gen Norden, wo sie glücklicherweise auf den Weihnachtsmann trifft, der noch dazu ihre Hilfe braucht. So gelangt Kolfinna ins Weihnachtsreich und darf beim Training der Rentiere mitmachen. Doch diese Rentiere fühlen sich bedroht und so findet Kolfinna nur wenige Freunde. Wichtige Themen, die es auch in unserer Welt gibt, kommen hier zum Tragen und zeigen, dass auch eine friedliche Gesellschaft, wie die im Weihnachtsreich, ihre Tücken hat. Neid, Missgunst, die Angst vor Fremden, all das wird in der Geschichte mit Leichtigkeit transportiert ohne dabei zu belehren. Diese Gefühle sind einfach da, haben ihre Berechtigung und es wird sich sensibel damit auseinandergesetzt.

Zitat: "Ich wollte sie davon überzeugen, dass Wünsche zu erfüllen und Liebe zu verbreiten doch der eigentliche Sinn von Weihnachten ist. Aber sie haben zu viel Angst davor, ihre Traditionen aufgeben zu müssen." Lilja Hindahl: Kolfinnas Traum – Ein Pony vor dem Weihnachtsschlitten, Seite 75

Die einzigen Fragen, die sich uns stellten, waren die, wieso die Rentiere den gesamten Tag über in Boxen stehen und warten, bis es zum Flugunterricht geht. Wieso bekommen sie nur wenig genießbares Trockenfutter. Weshalb stehen die Tiere nur in der Nacht auf der Weide? Sollte der Weihnachtsmann nicht empathischer bzw. naturgetreuer mit seinen Rentieren umgehen? Aber vielleicht hat in dieser Welt, die wir Menschen uns sehr verklärt vorstellen, der gleiche Alltag Einzug gehalten, wie es das bei uns der Fall ist. Auch im Dorf des Weihnachtsmannes gibt es also Neid und Missgunst und somit auch kleinere Verbrechen.

Während ihrer Zeit im Weihnachtsreich beginnt Kolfinna, ihre Herde in Island zu vermissen. Plötzlich erkennt sie auch, wie schön ihr Leben mit ihrer Familie und ihren Freunden war. Und das selbst ihr vermeintlich größter Traum sie nicht auf ewig von ihrer Herde trennen sollte. Gleichzeitig hat sie durch ihre Erfahrungen mit den Rentieren auch eine ganz tolle Idee, die sie mit Hilfe ihrer Freundin Yuma in die Tat umsetzen will. Welche das ist, wird an dieser Stelle aber nicht verraten.

Die Namen der Pferde kommen übrigens alle aus dem Isländischen und haben jeder eine einzigartige Bedeutung. Diese sind im Anhang des Buches nochmals in Form einer Liste zu finden und ein sehr schönes Detail, welches zeigt, wie viel Liebe in diesem Werk steckt.

"Kolfinnas Traum – Ein Pony vor dem Weihnachtsschlitten" ist eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte. Ich kann sie euch nur wärmstens ans Herz legen. Mit ihren 22 Kapitel lässt sie sich sogar fast wie ein Adventskalenderbuch lesen und beschert eine wunderschöne Weihnachtszeit. Schnappt euch das Buch, lernt Kolfinnas Welt kennen und erlebt mit ihr ein außergewöhnliches Abenteuer.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Eine kleine Hexe entdeckt alles was das Herz begehrt!

Die kleine Hexe Gunda Burgunder
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Ein Herbst ohne Hexen, gruslige Kürbisse und Halloween? Unvorstellbar! Deshalb habe ich nicht gezögert, als mir die Möglichkeit geboten wurde, die kleine Hexe Gunda Burgunder und ihre aufregende Geschichte ...

Ein Herbst ohne Hexen, gruslige Kürbisse und Halloween? Unvorstellbar! Deshalb habe ich nicht gezögert, als mir die Möglichkeit geboten wurde, die kleine Hexe Gunda Burgunder und ihre aufregende Geschichte kennenlernen zu dürfen. Denn schließlich darf sie zum ersten Mal ihre Mutter in das berühmte Hexenkaufhaus LAHEX begleiten und damit nimmt ihr Abenteuer auch schon seinen Lauf. Aber wer hier denkt, dass es nur ums „schnöde“ Einkaufen geht, der sollte sich überraschen lassen. Denn so ein Hexenkaufhaus hat einiges mehr zu bieten als Hexenhüte, fliegende Besen und Zaubertrankzubehör.

Die Autorin und Illustratorin:

Kallie George arbeitet als Redakteurin und Autorin in Vancouver, Kanada. Von der „University of British Columbia“ besitzt sie einen Masterabschluss in Kinderliteratur. Neben ihrer Arbeit leitet sie Schreibworkshops für angehende Autoren. Bei Schneiderbuch sind bereits ihre Reihe "Das kleine Waldhotel" und das Bilderbuch "Das Geschenk der Tiere" erschienen.
Birgitta Sif wurde in Reykjavik, Island geboren und wuchs an verschiedenen Orten in Skandinavien und in den USA auf. Sie studierte Kunst in New York und machte ihren Master in Kinderbuch-Illustration an der Cambridge School of Art in Großbritannien. Mittlerweile hat Birgitta Sif zahlreiche Kinderbücher geschrieben und illustriert – und hat dafür viele Preise und Auszeichnungen erhalten.

Inhalt:

„Wie aufregend: Heute fliegt die kleine Hexe Gunda Burgunder mit ihrer Mutter ins Hexenkaufhaus LAHEX in der großen Stadt, um sich etwas Tolles für ihr erhextes Taschengeld zu kaufen. Während die Mutter mit ihrer Einkaufsliste durch die Etagen läuft, entdeckt Gunda in der Hexenkatzen-Abteilung einen kleinen Hund, bekommt einen Hexenbesen geschenkt, den niemand haben will, und sie findet schließlich noch einen schönen Hut, den sie aber großzügig einem anderen Hexenmädchen überlässt. Was Gunda am Ende ihres hexisch-wusligen Ausflugs wohl mit nach Hause nimmt?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover bekommen wir einen ersten Eindruck von der fröhlichen Hexe Gunda Burgunder. Im Hintergrund sieht man eine Stadt in eine abendliche Atmosphäre gehüllt, die einen kleinen Hinweis darauf gibt, wohin es die kleine Hexe Gunda in diesem Buch bei ihrem hextastischen Ausflug führen wird. Auch ihr herziges Outfit, der fleißige Besen und der kleine Hund werden dabei eine Rolle spielen.

Die Illustrationen in dem Buch sind in schwarz-weiß gehalten und liebevoll sowie sehr detailreich gestaltet. Sie geben uns einen bildhaften Eindruck über den Ausflug der kleinen Gunda in das Kaufhaus als auch das jeweilige Geschehen in den einzelnen Abteilungen, die sie besucht. Mir hat es Spaß gemacht durch die Seiten zu blättern und die gedankenvollen Zeichnungen zu betrachten. Wobei ich ehrlich gesagt bei der Illustratorin, von der ich schon einige Bücher gelesen habe, auch nichts anderes erwartet habe. Ihre Zeichnungen sind immer etwas Besonderes und ich schaue sie mir jedes Mal wieder gerne aufs Neue an.

Endlich ist es soweit, die kleine Hexe Gunda Burgunder darf ihre Mutter zum ersten Mal in das berühmte Hexenkaufhaus La Hex in New Warz begleiten. Es ist das größte Hexenkaufhaus der gesamten Hexenwelt und die Hexen kommen aus allen Ecken des Landes geflogen, um dort einzukaufen. Gunda hat sogar fleißig dafür gespart, um sich etwas Tolles zu kaufen. Nur was weiß sie noch nicht – vielleicht einen neuen Zauberstab oder ein neues Kleid mit spinnenförmigen Knöpfen? Oder ein paar neue hextastische Gummistiefel? Oh, das ist alles so aufregend für die kleine Hexe. Im Kaufhaus angekommen beginnt die Entdeckungsreise von Gunda, die sie zuerst in die Katzenabteilung führt, wo sie unerwartet an einen Hund kommt (nanu?!). Danach, in der Besenabteilung, zähmt sie einen wilden Besen und in der Hutabteilung macht sie ein Mädchen mit einem schaurig schönen Hut mehr als glücklich. Und wenn das noch nicht genug ist, fällt sie unerwartet bei einer Modenschau mit ihrem fürchterlich feschen Outfit auf. Wie man sieht – es läuft alles anders als gedacht – aber viel besser als erwartet. Obwohl eine Sache läuft am Ende doch nach Plan. Gunda darf eine besondere Leckerei genießen, auf die sie sich schon seit dem Betreten des Kaufhauses gefreut hat.

Mir hat an dem Buch gefallen, dass die typischen Hexenthemen wie z.B. Zauberei nicht in den Vordergrund gestellt werden und dass wir in eine ganz andere eher unübliche Hexenwelt entführt werden. Auch der Wortwitz, der hier häufig benutzt wird und die in „Hexensprache“ abwandelten Begriffe haben mich sehr oft zum Schmunzeln gebracht. Das Buch ist kindgerecht und sehr gut verständlich geschrieben und dabei nicht zu lang, so dass man es gut in kurzer Zeit durchlesen kann.

"Die kleine Hexe Gunda Burgunder" ist ein liebevoll geschriebenes und gestaltetes Buch mit vielen tollen, teils auch humorvollen Details in Bild und Sprache. Gleichzeitig werden wertvolle Botschaften vermittelt wie Rücksichtnahme und Fürsorge. Die Geschichte der kleinen Hexe zeigt uns, dass man in einem Kaufhaus so viel mehr finden kann als käufliche Gegenstände. Etwas das es für kein Gold der Welt zu kaufen gibt – und was das ist, müsst ihr selbst herausfinden.

Veröffentlicht am 27.11.2023

Endlich mal wieder ein richtiges Highlight im Bereich Jugendbuch!

Skandar und der Zorn der Einhörner
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Ich gebe es zu, der Klappentext zu "Skandar und der Zorn der Einhörner" von A. F. Steadman hat mich nicht so recht überzeugt. Als meine Tochter und ich aber auf dem Weg zur Frankfurter Buchmesse (ca. 600km ...

Ich gebe es zu, der Klappentext zu "Skandar und der Zorn der Einhörner" von A. F. Steadman hat mich nicht so recht überzeugt. Als meine Tochter und ich aber auf dem Weg zur Frankfurter Buchmesse (ca. 600km Strecke) nach einem Hörbuch für die Autofahrt gesucht haben, ließ ich mich von ihr überreden, genau dieses Buch zu hören. Was soll ich sagen, wir wurden regelrecht mitgerissen und haben hier ein neues Highlight und vermutlich auch eine neue Lieblingsbuchreihe entdeckt, die wir nicht mehr missen wollen. Fans der Reihe "Die geheime Drachenschule" werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Lasst euch die Story um die zwar blutrünstigen dabei aber auch sehr liebenswerten Einhörner nicht entgehen!

Die Autorin, die Übersetzerin und der Sprecher:

A. F. Steadman (geboren 1994) machte ihren Abschluss in Creative Writing an der Cambridge Universität. Zunächst arbeitete sie im Rechtswesen, orientierte sich aber ganz schnell um in Richtung des Schreibens, um der Magie in ihrem Leben Einzug zu gewähren. Sie mag Bücher, Singen, Katzen sowie Magie. "Skandar und der Zorn der Einhörner" ist ihr Debüt.
Maren Illinger hat Literaturwissenschaften studiert und lebte bereits in den USA sowie in Frankreich und jetzt in Deutschland. Sie arbeitete bereits in verschiedenen Verlagen und übersetzt seit über 15 Jahren Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen und Französischen, dem Amerikanischen und dem Québécois. Sie ist gerne in der Natur unterwegs, werkelt im Garten oder fährt mit dem Bulli durch Südfrankreich.
Julian Horeyseck (geboren 1981) ist Schauspieler und Sprecher. Er machte eine Ausbildung am Hamburger Schauspielstudio Frese und spielte währenddessen bereits an verschiedenen Hamburger Bühnen sowie am Deutschen Schauspielhaus. Seine Stimme verleiht den Hörbüchern Vielschichtigkeit und Spannung.

Inhalt:

„Wie jedes Jahr verfolgen alle das große Einhornrennen im Fernsehen und sind fasziniert von den monströsen und blutrünstigen Wesen, die gebändigt von ihren Reiterinnen und Reitern durch die Lüfte jagen und sich mit elementarer Magie aus Wasser, Luft, Erde und Feuer bekämpfen. Skandars Favorit siegt, wird aber kurz nach dem Rennen von einem mysteriösen Reiter auf einem wilden Einhorn entführt. Skandar nimmt kurz darauf selbst an der Aufnahmeprüfung auf der Einhorn-Insel teil und wird als Reiter ausgewählt. Doch sein Einhorn trägt die Markierung des verbotenen fünften Elements. Was, wenn Skandar gar nicht der Held in seiner Geschichte ist, sondern der Bösewicht?“ (Produktinformation)

Kritik und Fazit:

Das Cover strahlt mit seiner feuerroten Farbe, den blauen Blitzen und den goldenen Rissen am Bildrand regelrecht Gefahr aus. Im Zentrum sehen wir zwei geflügelte Einhörner mit je einem Reiter bzw. einer Reiterin auf dem Rücken. Der Titel glänzt darüber in goldenen Lettern und im K des Wortes Skandar ist sogar ein gedrehtes Horn eines Einhorns zu finden. Optisch ein wahrer Hingucker.

Die Übersetzerin Maren Illinger hat alle Arbeit geleistet. Die deutsche Version ist äußerst flüssig verfasst und selbst beim Vorlesen kommt man im Grunde nicht ins Stolpern. Man gleitet nur so von Zeile zu Zeile, von Seite zu Seite und taucht extrem schnell und tief in die Geschichte ein. Es machte außerdem großen Spaß, dem Sprecher Julian Horeyseck zu lauschen, denn er riss uns in die Story hinein und ließ uns nicht mehr los.

Die Autorin erschafft eine ganz eigene kleine Welt auf einer Insel zwischen England und Irland. Auf dieser Insel gibt es tatsächlich fliegende Einhörner. Die sind aber gar nicht so friedlich und süß, wie es die Geschichten unserer Kindheit erzählen. Im Gegenteil, sie sind gefährlich und blutrünstig. Nur mit ihrem Einhornreiter können sie eine Verbindung eingehen und die wahre Kraft ihrer Elementarmagie (Feuer, Wasser, Luft und Erde) entfalten.

Ein paar kleine Ungereimtheiten sind uns aufgefallen. Wer hier keine Spoiler haben möchte, der liest bitte im nächsten Absatz weiter.
Zunächst einmal weiß Skadar nichts von einem fünften Element, da er ein Festländer ist und damit nicht in alle Geheimnisse der Inselbewohner eingeweiht wurde. Kurze Zeit später allerdings weiß er, dass die Wildeinhörner über fünf Elemente herrschen können. Das ist ein Widerspruch.
Des Weiteren kannte Skandar bis zu seinem Umzug auf die Insel keine Silbereinhörner, dabei sollen diese die mächtigsten unter ihnen sein. Müssten sie dann nicht bereits durch die jährlich stattfindenden Chaos Pokale, welche auch auf dem Festland ausgestrahlt werden, zu sehen gewesen sein?
Das sind aber nur kleine Unstimmigkeiten im Plot, die der Erzählung keinen Abbruch tun, sie bleibt dennoch spannend und mitreißend.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Skandar stets Fragen stellt und nicht so leicht locker lässt. Erst wenn er merkt, dass die Zeit zu knapp ist und es nichts an seiner Situation ändert, gibt er sich mit seinem Schicksal geschlagen. Außerdem werden sowohl innere als auch soziale Konflikte thematisiert. Genau wie Erwartungen oder Wünsche von der Familie im Kontrast zu den eigenen.

Fans der Reihe "Die geheime Drachenschule" werden in der "Skandar"-Reihe sicherlich einige Parallelen entdecken. Der Hauptprotagonist hat außergewöhnliche Fähigkeiten, die geheim gehalten werden müssen. Er hat zwei bis drei Freunde, die ihm zur Seite stehen. Es besteht ein Band zwischen Tier und Reiter, wobei die Herstellung dieser Bindung hier um einiges schmerzhafter und mystischer ist, als in der geheimen Drachenschule.

Mit "Skandar und der Zorn der Einhörner" ist der Autorin ein grandioses Debüt gelungen. Die Story ist spannend, fesseln, voller Wendungen und mit vielen Emotionen gespickt. Mit dem rosa Klischee von Einhörnern wird aufgeräumt. Ein wahrer Schatz ist uns da mehr oder weniger zufällig in die Hände gefallen und den werden wir so schnell nicht mehr hergeben. Eine neue Lieblingsbuchreihe ist geboren und wir freuen uns schon, den Reitern in weiteren Bänden folgen zu können.

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