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Veröffentlicht am 29.09.2020

Spannende und tiefgründige Vorlesegeschichten für Jungs und Mädchen.

Kleine Helden, große Abenteuer (Band 1)
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Wer hat Lust auf ein paar Abenteuer? Wenn den Kids mal wieder langweilig ist, finden sich in "Kleine Helden, große Abenteuer" vier ausführlichere Vorlesegeschichten, die gespickt sind mit Abenteuern und ...

Wer hat Lust auf ein paar Abenteuer? Wenn den Kids mal wieder langweilig ist, finden sich in "Kleine Helden, große Abenteuer" vier ausführlichere Vorlesegeschichten, die gespickt sind mit Abenteuern und Spaß am Spielen im Freien. Dabei treten sowohl männliche, als auch weibliche Protagonisten auf und die Geschichten bieten ein schönes Vorleseerlebnis für alle Kinder ab 4 Jahren.

Die Autoren:
Andrea Paluch (geboren 1970) war als Kolumnistin, Dozentin und Lernberaterin tätig. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Romane, Jugend- und Kinderbücher wie "Zwischen den Jahren" und "Zwei Wege in den Sommer".

Robert Habeck (geboren 1969) kommt eigentlich aus der Politik und war stellvertretender Ministerpräsident, Umweltminister und ist seit 2018 Bundesvorsitzender der Grünen. 2019 wurde das erste gemeinsame Buch mit Andrea Paluch "Ruf der Wölfe" neu aufgelegt. Gemeinsam haben sie vier Söhne und leben in Flensburg und Berlin.

Inhalt:
„Auch kleine Helden können große Abenteuer erleben! Per zum Beispiel erhält mysteriöse Briefe aus der Vergangenheit und macht sich auf die Suche nach dem unbekannten Absender. Greta verbringt ihre Ferien auf einem Schiff und erlebt mit den Kindern der Besatzung viele aufregende Dinge. Und Sophia und Karl tauschen auf geheimnisvolle Weise die Körper – plötzlich ist Sophia ein Junge und Karl ein Mädchen. Es kann eben jeder Tag ein Abenteuer sein! “ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover des Buches spricht Kinder im Alter ab vier Jahren absolut an. Wir sehen ein kleines Boot, auf welchem drei Kinder und ein Pferd sitzen. Das wirkt skurril und durch den Wellengang und das Meer kommt gleich eine Prise Abenteuer auf.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Kinder ab 4 Jahren können den umfangreicheren Vorlesegeschichten gut folgen und haben durch die Texte im Umfang von 50 Seiten mit mittelgroßer Schrift und einigen Illustrationen ein tolles Vorleseerlebnis. Die Geschichten sind nicht zu schnell abgehandelt, dennoch für Kinder ab vier Jahren gut durchzuhalten.

Insgesamt finden wir auf den gut 200 Seiten 4 Geschichten, die alle etwa die gleiche Länge haben. Zuerst wandelten wir mit Per auf Pfaden der Vergangenheit, welche ihn und seine Urgroßmutter wieder näher zueinander führten. Dann verbrachten wir mit Greta die Ferien auf einem Schiff. Da sich Greta mit den Kindern der Besatzung anfreundet, erfährt sie mehr über das Leben jener Familien und dem Alltag auf solch einem großen Schiff. Dann ritten wir mit Fritz durch ein Computerspiel und später auch durch echte Abenteuer und stellten fest, wie schön es ist einen guten Freund zum Spielen zu haben. Zum Schluss erlebten wir mit, wie Sophia und Karl die Körper tauschten und lernten, wie es ist ein Junge bzw. ein Mädchen zu sein.

Die vier Geschichten in "Kleine Helden, große Abenteuer" brachten uns in die unterschiedlichsten Welten und behandelten spannende und vielfältige Abenteuer, in denen es immer um etwas Größeres geht, als lediglich Abenteuer zu bestehen. Verpackt in mitreißenden Vorlesegeschichten lernen die Kinder ganz nebenbei ein paar Werte bezüglich Familie, Freundschaft und das Miteinander kennen, die sich überall im Leben wiederfinden werden.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Wiedererwachter Ritter auf Abwegen!

Ritter Kahlbutz Besuch aus der Vergangenheit
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Was passiert wohl, wenn ein Junge, der regelmäßig zum Mobbingopfer wird, auf einen wiedererwachten, stolzen Ritter trifft und diesen bei sich beherbergen muss? 300 Jahre hat Ritter Kahlbutz in seiner Gruft ...

Was passiert wohl, wenn ein Junge, der regelmäßig zum Mobbingopfer wird, auf einen wiedererwachten, stolzen Ritter trifft und diesen bei sich beherbergen muss? 300 Jahre hat Ritter Kahlbutz in seiner Gruft verschlafen und nun entdeckt er diese merkwürdige und veränderte Welt neu. Vieles hat sich verändert, und so kommt es natürlich zu einigen witzigen Missverständnissen. In Kombination mit wichtigen Themen wie Freundschaft, Mobbing und Moralvorstellungen ist der Autorin Dorothea Flechsig mit "Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit" ein tolles Kinderbuch gelungen, welches zum Nachdenken anregt.

Die Autorin und der Illustrator:
Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie "Petronella Glückschuh", "Sandor", "Pünktchen" und "Aurelia", welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. 2015 erschien ihr Roman Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit, welcher sich an Kinder ab der 5. Klasse richtet.
Jörg Kreutziger lernte beim kanadischen Maler und Illustrator Stéphane Poulin. Inzwischen lebt und arbeitet er in Berlin und gründete die Agentur KinderZimmerMaler. Außerdem ist an der Hochschule der populären Künste Mentor und Mitglied der Künstlergemeinschaft DAS BEET.

Inhalt:
„Immer wieder wird Nils geärgert. Dabei hat er doch nichts getan. Die beiden Raufbolde Sven und Toni wollen ihn so richtig erschrecken. Sie stehlen die Mumie des Ritters Kahlbutz aus der Gruft ihrer Dorfkirche und binden sie an eine Laterne auf der Brücke. Sie wissen, dass Nils die Brücke an diesem Abend überqueren muss. In der Dämmerung zieht ein Gewitter auf, und der Donner rollt drohend über das Dorf. Tatsächlich kommt Nils, aber alles wird ganz anders, als es Sven und Toni erwarten. Ritterliche Abenteuer beginnen, und Nils hat einen ungewöhnlichen Freund, der ihn beschützt und lehrt, wie man des »Stolzens Krone auf dem Haupte trägt«.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Bereits auf dem Cover sehen wir, dass in dieser Geschichte zwei Welten aufeinandertreffen, die unterschiedlicher nicht sein können. Im Vordergrund sehen wir einen Ritter in voller Rüstung. Er scheint uns etwas irritiert durch sein Visier hindurch anzublicken. Im Hintergrund sehen wir einige Autos, die so gar nicht in die Ritterzeit passen. Ein Aufsteller mit der Information „Besichtigt Ritter Kahlbutz – das biologische Rätsel über 300 Jahre alt bis heute wissenschaftlich ungelöst“ bereitet uns bereits darauf vor, was es mit Ritter Kahlbutz auf sich hat. Das Ganze erscheint vor einem gelben, dämmrigen Himmel, welcher auch erst einmal ungewöhnlich erscheint. Außerdem ist auch dieses Buch ist mit einem Lesebändchen ausgestattet.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und sehr gut verständlich. Die Schrift ist noch leicht größer gewählt, aber nicht so groß, wie es beispielsweise bei der Sandor-Reihe der Fall ist. Wir sehen also hier schon, dass sich das Buch an ältere und bereits geübte Leser richtet. Aber auch zum Vorlesen ist das Buch geeignet. Aufgelockert wird der Text hin und wieder durch Illustrationen, die die Geschichte von Nils und Kahlbutz begleiten, sowie Schriftrollen, welche in Reimform Kahlbutz‘ Sicht der Dinge unterstreichen. Hier tauchen auch altertümliche Worte auf, die eventuell kleine Erklärungen bedürfen.

Einige wichtige Dinge hat Dorothea Flechsig in ihrem Werk verarbeitet. Allem voran nimmt sie sich der Thematik des Mobbings an. Denn Nils hat es nicht leicht und muss einige Scherereien erdulden. Doch im Laufe der Geschichte wird er mutig, steht für sich und seine Freunde ein und selbst die einstigen Mobber lernen, wie man sich richtig verhalten soll. Da gibt es beispielsweise Toni, der eigentlich eher der Mitläufer ist und aus Angst, selbst zum Opfer zu werden, alles tut, was Sven ihm befielt. Aber auch Sven hat kein einfaches Leben, leidet unter seinem Vater und gibt seinen Frust an andere, schwächere weiter. Die Thematik wird also nicht nur einseitig beleuchtet, sondern von allen Seiten und aus allen Perspektiven betrachtet.
Anhand der ritterlichen Tugenden, die Ritter Kahlbutz immer wieder erwähnt, wandeln sich alle Charaktere und werden zu mutigeren und besseren Menschen, die einander helfen und einander beistehen.

Aber die Geschichte ist nicht nur ernst, es gibt auch viele humorvolle Szenen, denn ein Ritter, der 300 Jahre geschlafen hat, muss sich erst einmal in der veränderten Welt zurechtfinden. Muss sich anpassen, um nicht aufzufallen. So bringt Ritter Kahlbutz des Leben von Nils ordentlich durcheinander, bereitet ihm einige unangenehme Momente, die für uns als Leser äußerst witzig dargestellt werden. Und durch das Vor- und Nachwort, welches suggeriert, dass es sich hierbei durchweg um eine wahre Begebenheit handelt, wird der kindliche Leser in eine fantasievolle, fast magische Welt entführt, welche eigentlich direkt nebenan zu finden ist.

"Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit" ist ein wirklich tolles Kinderbuch mit einigen wichtigen Botschaften. Wir erleben hier eine spannende, witzige, lehrreiche und emotionale Geschichte, die man einfach nicht zur Seite legen möchte, da ein aufregender Moment, dem nächsten folgt.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Über die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

Tausend kleine Schritte
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Dieses zauberhafte kleine Büchlein habe ich bereits im Januar gelesen und irgendwie schaffe ich es erst jetzt, es euch vorzustellen. Aber besser spät, als nie, denn "Tausend kleine Schritte" ist eine tolle ...

Dieses zauberhafte kleine Büchlein habe ich bereits im Januar gelesen und irgendwie schaffe ich es erst jetzt, es euch vorzustellen. Aber besser spät, als nie, denn "Tausend kleine Schritte" ist eine tolle wenn auch ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der es darum geht, seine Mitmenschen so zu nehmen, wie sie sind, auch wenn sie nicht der Norm entsprechen. Wir alle sind einzigartig und sollten uns nicht verbiegen, um ins Raster zu passen.

Die Autorin:
Toni Jordan (geboren 1966) ist Schriftstellerin und lebt in Melbourne. "Tausend kleine Schritte" ist ihr erster Roman und war international erfolgreich. Das Buch wurde in Australien für den Miles Franklin Award und den Barbara Jefferis Award nominiert und als Bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet. Weitere Romane der Autorin sind "Die schönsten Dinge" und "Neun Tage". Letzterer wurde mit dem Fiction Award der unabhängigen australischen Buchhändler ausgezeichnet.

Inhalt:
„Grace Lisa Vandenburg zählt alles, was sie umgibt, jede Kleinigkeit: die Schritte bis zu ihrem Lieblingscafé (920), die Streusel auf ihrem Orangenkuchen (12 – 92) und die Buchstaben ihres Namens (19). Erst Seamus O’Reilly und sein unwiderstehlicher Wunsch, hinter das Geheimnis ihres Lebens zu kommen, lässt sie die Kontrolle verlieren.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Bereits das Cover lässt darauf schließen, dass wir es hier mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte zu tun haben. Da ist ein Stapel Orangen, teils geschält, teils nicht. Das alles auf weißem Grund und eigentlich so gar nicht zum Titel passend. Doch Orangen spielen im Buch eine Rolle, wenn auch eine kleine. Ich fand das Cover zumindest so interessant, dass ich auf dem Tisch der Mängelexemplare danach gegriffen habe. Und das ist es ja schließlich, was ein Cover erreichen sollte.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Er passt genau zu der Protagonistin, die zwar ihre Macken hat, dabei aber dennoch gebildet ist. Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen und fühlte mich durchweg gut unterhalten.

Zitat: "Aber ohne Zählen wäre die Welt zu groß und zu austauschbar. Eine endlose Leere. Ich wäre immerzu orientierungslos. Ich wäre überwältigt."
(Toni Jordan: Tausend kleine Schritte, Seite 31)

Grace‘ Tick mit den Zahlen begann schon in ihrer Kindheit. Was das Ganze ausgelöst hat, erfahren wir im Lauf der Geschichte. Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema „Zwänge“ auskennt, weiß man, dass meist ein traumatisches Ereignis in der Kindheit der Grund für solche ausgeprägten ungewöhnlichen Verhaltensmuster ist. So auch bei Grace. Dennoch hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. Sie kann aufgrund ihrer Zählerei nicht mehr in ihrem gelernten Beruf als Lehrerin arbeiten und gilt nun als erwerbsunfähig. Aber selbst den für sie schwierigen Situationen, wie zum Beispiel dem Einkauf im Supermarkt, ist sie gewachsen und dabei um keine Ausrede verlegen, als es darum geht die fehlende zehnte Banane zu ergattern. So können wir neben der schwierigeren Thematik auch an einigen humorvollen Szenen teilhaben.

Erst als Seamus O’Reilly in ihre Leben tritt, merkt sie, dass ihr etwas in ihrem Leben gefehlt hat. Er macht sie glücklich und ihr Leben ein wenig aufregender. Er ist alles, was sie braucht. Doch das scheint Seamus nicht zu merken. Sein Drang, ihr zu helfen ist groß und so nimmt die Geschichte der beiden ihren Lauf.

Wir lernen Grace Marotten ziemlich deutlich kennen, sie zählt alles was ihr möglich ist, um sich in der Welt zurechtzufinden und Sicherheit zu verspüren. Das hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt und manchem Leser könnte das schon auf die Nerven gehen. Ich persönlich fand es aber sehr interessant in Grace Kopf blicken zu dürfen. Natürlich kommen wir in der Geschichte irgend wann zu der Frage , ob es sinnvoll ist, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Ticks zu überwinden. Ob es überhaupt nötig ist, sich zu verändern, um mehr der Norm zu entsprechen. Und ob es Grace glücklich macht, mithilfe von Medikamenten ein sogenanntes normales Leben zu führen, welches der eigenen Natur aber zuwider ist.

"Tausend kleine Schritte" ist ein sehr emotionales Buch, welches uns mitnimmt in die Welt einer Zwangsneurotikerin. Wir erfahren, welche Hürden jene Menschen zu nehmen haben, um so sein zu können, wie sie selbst sein möchte und nicht, wie die Außenwelt sie sehen will. Auch wenn viele Ratschläge von Außen gut gemeint sind, so muss jeder am Ende selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. Akzeptiere dich und akzeptiere dein Gegenüber. Jeder ist richtig, so wie er ist.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Eine Dystopie, die gar nicht so unwahrscheinlich erscheint.

New Earth Project
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Auf das Buch "New Earth Project" habe ich mich schon sehr gefreut. Eine Dystopie, die sich mit der Thematik des Klimawandels und der Umweltverschmutzung beschäftigt, trifft den Nerv der Zeit. Jetzt konnte ...

Auf das Buch "New Earth Project" habe ich mich schon sehr gefreut. Eine Dystopie, die sich mit der Thematik des Klimawandels und der Umweltverschmutzung beschäftigt, trifft den Nerv der Zeit. Jetzt konnte ich es endlich lesen und war ruck zuck nach zwei Tagen mit dem Buch fertig. Denn die Geschichte ist spannend aufgebaut und die Hauptcharaktere sind wirklich sympathisch, wenn auch ein wenig Klischee behaftet.

Der Autor:
David Moitet (geboren 1977) ist ein französischer Autor. Er studierte Lehramt und entdeckte während seines Studiums seine Leidenschaft für das Schreiben. Zunächst veröffentlichte er Kriminalromane für Erwachsene, bevor er sich dann dem Erfinden von neuen Welten für Kinder und Jugendliche zuwandte. Er erhielt außerdem bereits diverse Preise für seine Werke.

Inhalt:
„In einer fernen Zukunft ist die Gesellschaft in zwei Klassen gespalten: Die Reichen leben unter schützenden Glaskuppeln, die Armen drängen sich in der überfluteten Water-Zone, wo sie Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung schutzlos ausgeliefert sind. Von dort stammt Isis. Trotz der sozialen Unterschiede entwickelt sie Gefühle für Orion Parker, den privilegierten Sohn des Gründers des New Earth Projects. Dieses wurde geschaffen, um wöchentlich einer Million Menschen die Reise in eine bessere Welt zu ermöglichen. Doch als Isis‘ Familie ein Ticket nach New Earth gewinnt, macht Orion eine verstörende Entdeckung …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Hardcover kommt ohne viel Brimborium daher. Es benötigt keinen Schutzumschlag und kein Lesebändchen und ist größtenteils in grau gehalten, zeigt eine halbe Gesichtshälfte die an einer zum Teil zerbrochenen, dabei aber doch stabil wirkenden Metallwand oder dergleichen vorbeizuschauen scheint. Das Auge des Mädchens sticht dabei mit seinen ungewöhnlichen Grüntönen hervor und wird in der Farbgebung des Titels wieder aufgenommen.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut verständlich und dem Alter der Protagonisten angepasst. Die Schriftart ist etwas größer gewählt, da es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt und ich empfand das als sehr angenehm zu lesen. Auch wenn dabei die 304 Seiten natürlich unheimlich schnell vorbeizogen.

Man könnte von dem Buch behaupten, dass gängige Klischees erneut in einem Roman verarbeitet wurden. Der reiche Junge, trifft auf das arme Mädchen. Beide entwickelt Gefühle füreinander. Das Mädchen muss vom Jungen gerettet werden, gleichzeitig gibt es dann noch ein böses Mädchen und einen gierigen Machthaber. Das mag vielleicht so sein, störte mich aber in keinster Weise, denn es gibt eben immer wieder auftretende Muster in den verschiedenen Geschichten.

Etwa die erste Hälfte des Buches hat mich regelrecht mit sich gerissen und ich hatte schon den Eindruck, hier ein neues Schätzlein entdeckt zu haben, welches auf meiner Liste der Highlights des Jahres landen wird. Die Geschichte wird zunächst abwechselnd aus der Sicht von Isis und Orion erzählt und gibt uns somit Einblicke in beide Welten.
Leider wirkte die zweite Hälfte dann ziemlich abgehetzt und somit oft zu oberflächlich geschildert. Die Lösung aller Probleme kam zu einfach daher, ohne Schwierigkeiten oder gar etwaiger Fehltritte. Auch die Beziehung, die sich zwischen Isis und Orion entwickelt, kann aufgrund der kurzen Zeit nur oberflächlich sein. Die Charaktere entwickeln irgendwie eine Naivität, die zu Beginn nicht vorhanden war. Außerdem weitet der Autor die Perspektiven auf weitere Protagonisten, die eigentlich lediglich Nebendarsteller sind, aus und verwässerte somit die Handlung. Aber vor allem das letzte, sehr kurze (2 Sätze) Kapitel hat mich wirklich verärgert, denn hier wird aus dem einst starken Mädchen Isis ein naives Kind, welches nur durch ihre rosarote Brille zu schauen scheint. Das Kapitel ist überflüssig und zerstört in meinen Augen den eigentlich tollen Schluss der Story aus Sicht einer alten, aber überaus weisen Frau aus der Water-Zone.

"New Earth Project – Tödliche Hoffnung" zu bewerten, fällt mir aus diesen Gründen unheimlich schwer. Die erste Hälfte hätte ich locker mit fünf Sternen bewertet, da ich absolut mitgerissen wurde und die Charaktere toll fand. Allerdings hatte ich ab der zweiten Hälfte den Eindruck, dass der Autor dringend mit der Geschichte fertig werden wollte und somit die ordentliche Ausarbeitung auf der Strecke blieb. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, aber es kam ein leichter Unmut in mir auf, da ich die Geschichte gerne ausgefeilter erlebt hätte, mit ein paar wirklichen Hürden, die die Handlung glaubhafter gemacht hätten. Denn die Story hat wahnsinnig großes Potential, welches leider ab der zweiten Hälfte ungenutzt geblieben ist.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Eine schöne Geschichte nicht nur für Pferdefans!

Friends & Horses – Schritt, Trab, Kuss
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Das Buch "Friends & Horses – Schritt, Trab, Kuss" wollte ich ursprünglich gemeinsam mit meiner 9-jährigen Tochter lesen. Da es unter anderem aber auch um die erste Liebe geht, habe ich es doch eher alleine ...

Das Buch "Friends & Horses – Schritt, Trab, Kuss" wollte ich ursprünglich gemeinsam mit meiner 9-jährigen Tochter lesen. Da es unter anderem aber auch um die erste Liebe geht, habe ich es doch eher alleine gelesen, weil das Thema gerade noch etwas schwierig ist. Das Buch richtet sich auch wirklich eher an Jugendliche, konnte mich als Erwachsene aber auch durchaus gut unterhalten.

Die Autorin:
Chantal Schreiber ist Autorin von Kinder- und Jugendbüchern, sowie Erwachsenenliteratur. Das Thema Nachhaltigkeit spielt in ihren Leben eine große Rolle. So hat sie ein Herz für Tiere, geht gerne in Second-Hand-Läden auf Schatzsuche, kocht & backt vegan, ist gerne an der frischen Luft und liebt Bücher und Kino. Die Autorin lebt und arbeitet in Österreich.

Inhalt:
„Freundinnen für immer – das sind Rosa, Daisy und Iris. Die drei Mädchen lieben das Reiten und sind in jeder freien Minute sind mit ihren Pferden unterwegs. So könnte es ewig weitergehen. Wird es aber nicht. Denn Iris muss mit ihren Eltern wegziehen, schon bald. Wie sollen Rosa und Daisy nur auf ihre beste Freundin und beste Beraterin in Liebesdingen verzichten? Zumal Rosa gerade total im Gefühlschaos steckt und Daisy heimlich in Iris‘ Bruder verliebt ist…“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Es handelt sich bei diesem Buch um den ersten Teil der Buchreihe "Friends & Horses", welche in neuer Auflage erschienen ist. Das Buch erschien also bereits 2016, kommt nun aber in zeitgemäßer Ausstattung daher. Ganz dem Titel entsprechend finden wir natürlich ein Pferd und ein Mädchen vor einem orangenen Hintergrund mit angedeuteter Blumenwiese auf dem Cover. Es lädt junge, pferdebegeisterte Leser ein.

Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Ich bin sofort in die Geschichte abgetaucht, wie es mir auch bereits bei dem Buch Nachhaltig verliebt (aus der Feder der gleichen Autorin) ging. Die Sprache ist angepasst auf das Alter der Protagonisten. Es sind jugendliche Schulmädchen, die ihre Freizeit gerne auf dem Rücken der Pferde verbringen. Dabei handelt das Buch aber gar nicht vordergründig von Pferden. Vielmehr steht die Freundschaft der drei Mädchen aber auch die Sandkastenfreundschaft zwischen Rosa und Daniel im Vordergrund.

Wir erfahren also, wie sich Freundschaften im Laufe der Zeit verändern können. Was dabei heraus kommt, wenn man nicht offen miteinander umgeht. Und wie Vorurteile oder eigene Konflikte sich auf neue Freundschaften auswirken können. Bei all diesen Konflikten steht Rosa im Mittelpunkt und sie nimmt auch die ich-Perspektive ein. Ihre inneren Konflikte und Unsicherheiten kommen hier wirklich gut zur Geltung. Rosa ist oft durch das Verhalten ihrer Mitmenschen, vor allem aber durch Daniels verändertes Auftreten verletzt und gerät so in ein großes Gefühlschaos.

"Friends & Horses – Schritt, Trab, Kuss" ist eine schöne, leichte Sommerlektüre, bei der ich mitlachen und mitweinen konnte. Die Mädchen werden zu jungen Frauen und so wird vor allem die Freundschaft zwischen Rosa und Daniel immer komplizierter. Vor allem, weil es so schwer ist, die eigenen Gefühle zu deuten. Die Geschichte ging mir ans Herz und und ich habe stets mit Rosa gelitten und mit ihr gelacht. Man bekommt definitiv Lust auf mehr, aber es gibt ja zum Glück noch weitere Teile der Reihe.

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