Eine Utopie, die in die Abgründe der Gesellschaft blicken lässt.
Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss"Vortex – Der Tag an dem die Welt zerriss" von Anna Benning besticht durch sein tolles Aussehen. Das Cover gibt dem Leser bereits einen groben Einblick in die Story und ist dabei gleichzeitig geheimnisvoll. ...
"Vortex – Der Tag an dem die Welt zerriss" von Anna Benning besticht durch sein tolles Aussehen. Das Cover gibt dem Leser bereits einen groben Einblick in die Story und ist dabei gleichzeitig geheimnisvoll. Der farbige Schnitt ist ebenfalls absolut bezaubernd. Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, da ich es einfach nicht zur Seite legen konnte, und war von der ersten Seite an gefesselt, von dieser Welt, wie sie später einmal vielleicht wirklich existieren könnte.
Die Autorin:
Anna Benning (geboren 1988) studierte Literaturwissenschaft. Nach ihrer Tätigkeit als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhänderlin, begann sie 2013 für einen Verlag zu arbeiten. Nun hat sie ihr eigenes Buch zu Papier gebracht. "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss" ist ihr Debüt und der Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie. Teil 2 erscheint im Herbst 2020.
Inhalt
„Der Tag, an dem der erste Vortex über unsere Welt zog, veränderte alles. Er veränderte unsere Länder. Unsere Meere. Und er veränderte uns. Seine Energien weckten Kräfte, die es nicht geben sollte. Kräfte des Feuers, der Erde, der Luft und des Wassers. Unsere Welt ist heute eine andere. Doch die Vortexe sind geblieben. Ich lernte, in ihren Wirbeln zu laufen. Ich lernte, ihre Kräfte zu meinen Kräften zu machen. Doch ich wusste nicht, welche Macht ich dadurch entfachen würde. Bis ich ihn traf. Und meine Welt endgültig aus den Fugen geriet …“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover dieses Buches hat mich sofort magisch angezogen. Wir sehen hier die Hauptprotagonistin Elaine (auch Ellie genannt). Ihr Gesicht erscheint in einem Wirbel, in welchem man gleichzeitig die Skyline eine Stadt sehen kann. Ihre Augen spiegeln Misstrauen, Trauer und ihren Kämpfergeist wider.
Bei dem Wirbel auf dem Cover handelt sich um einen Vortex, welcher mit einigen anderen im Jahren 2020 auf der Erde entstanden ist. Durch diese Vortexte kann man in kürzester Zeit über die Welt reisen. Doch diese Wirbel sind gefährlich und nur ausgebildete Läufer sollte sie benutzen. Eine von ihnen ist Elaine, ein Mädchen, welches früh ihre Mutter verlor und für Sicherheit sorgen möchte. Sie will Vermengte (Menschen, die mir den Energien vermengt wurden und somit mit einem der vier Elementen verbunden sind) aufspüren und in ihre Zonen zurückbringen, bevor diese den Menschen gefährlich werden können.
Doch sind diese Vermengten wirklich gefährlich? Elaines Stiefbruder und bester Freund wurde mit dem Element Feuer vermengt, und schon ist die Welt nicht mehr schwarz oder weiß. Doch das Kuratorium in Neu London (eines von neun auf der Erde verteilt) lenkt die Geschicke Europas und schickt die Läufer auf ihre Reisen. Doch eines Tages wird das Kuratorium angegriffen und Elaine fällt in die Hände der Feinde.
Die Charaktere der Story sind alle überaus gut gezeichnet. Selbst wenn sie nur in einzelnen Szenen auftauchen, so sind sie für mich direkt greifbar gewesen. Ich konnte mir alle gut vorstellen. Außerdem gibt es einige Sympathieträger, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Sei es Luka, der spaßige Stiefbruder; Allister, der friedliebende Schneider oder Susi, das starke Schwimmer-Mädchen. Und nicht zu vergessen sind natürlich Elaine und Bale, auf deren Schultern die Last der Welt liegt.
Das Vortex-Springen wird sehr anschaulich und verständlich dargestellt, sodass ich mir gut vorstellen konnte, wie es sich anfühlen muss, dort hindurchzulaufen und welche Bilder man sieht.
Die Geschichte ist von Anfang an gut überlegt aufgebaut und brachte für mich hier und da Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, und auch einige, die ich erahnte. Dennoch erfüllt einen das Buch mit Spannung und bleibt dabei nicht oberflächlich, sondern taucht auch in die Gefühlsebene der Protagonisten ein, auch wenn es insgesamt aus Elaines Sicht in der ich-Perspektive geschildert ist, so ist sie doch ein solch emphatisches Mädchen, dass sie ihr Gegenüber gut einschätzt und durchschaut.
"Vortex" war für mich ein absolutes Lesevergnügen und ich sehne den 23. September 2020 herbei, denn dann darf ich wieder in die verschiedenen Vortexe eintauchen und erfahren, wie es mit der Welt 2099 weiter geht. Auf Elaine warten sicherlich einige Abenteuer. Schon jetzt zählt die Reihe zu meinen Lesehighlights des Jahres.