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Veröffentlicht am 19.02.2020

Eine schöne Geschichte, die Kinder trotz der trennenden Mauer verbindet

Das Mauerschweinchen
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Im vergangenen Jahr jährte sich der Mauerfall zum 30. Mal. Also erschienen natürlich auch einige Bücher und Hörbücher zum Thema. "Das Mauerschweinchen" von Katja Ludwig erzählt durch seine Wende-Möglichkeit ...

Im vergangenen Jahr jährte sich der Mauerfall zum 30. Mal. Also erschienen natürlich auch einige Bücher und Hörbücher zum Thema. "Das Mauerschweinchen" von Katja Ludwig erzählt durch seine Wende-Möglichkeit (Wende-Hörbuch und Wende-Buch) zwei Geschichten, die die Mauer von beiden Seiten beleuchten. Im Mittelpunkt stehen Kinder, an deren Alltag auf der Ost- und der West-Seite wir teilhaben können. Als Hörer lernt man hier ganz nebenbei, ein paar Unterschiede im Leben beider Kinder aufgrund der Ost-West-Seiten.

Die Autorin und die Sprecher:
Katja Ludwig lebt sowohl in Brandenburg als auch Berlin und arbeitet als Chirurgin sowie Autorin. Die Geschichte um das Mauerschweinchen beruht auf einer wahren Begebenheit, die ihr vor einigen Jahren von einer Freundin erzählt wurde. Die drei Kinder aus der Geschichte hat es wirklich gegen und das Meerschweinchen reiste tatsächlich über die Mauer hinweg.
Nana Spier wurde in West-Berlin geboren. Sie ist eine erfolgreiche Synchronsprecherin und die deutsche Stimme von Drew Barrymore, Sarah Michelle Gellar und Claire Danes. Außerdem liest sie die Kinderbuchreihen "Petronella Apfelmus", "Poppy Pym" und "Julie Jewels". In dem vorliegenden Hörbuch liest sie die Geschichte des Mädchens Nora.
Stefan Kaminski wuchs in der DDR auf. Bekannt wurde er durch sein Live-Hörspiel-Format "Kaminski ON AIR". Außerdem las er den DDR Kinderroman "Im Labyrinth der Lügen" von Ute Krauses und erhielt dafür 2017 den Deutschen Kinderhörbuchpreis. Er liest hier die Geschichte des Jungen Aron.

Inhalt:
„In der Wolliner Straße 45 auf der Westseite der Mauer lebt Nora, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Haustier; in der Wolliner Straße 54 im Osten wohnt Aron, leidenschaftlicher Drachenbauer. Beide werden unverhofft zu Rettern von Bommel, einem Rosettenmeerschweinchen: Zwei Geschichten aus dem Berlin der 80er vor dem Mauerfall, in einem Wendehörbuch noch ohne Wende.“ (www.randomhouse.de)

Kritik und Fazit:
Die beiden Cover dieses Wende-Hörbuchs stellen jeweils die gleiche Szenen auf der Ost- und der West-Seite dar. Während Aron auf der Ostseite an der Mauer steht, die blitzblank ist und das Meerschweinchen in den Himmel entlässt, steht Nora auf der Westseite der bemalten Mauer und scheint Bommel gerade in Empfang zu nehmen. Das ist eine sehr tolle Idee, die absolut gelungen in den Bilder umgesetzt ist.

Wem es noch nicht aufgefallen sein sollte, auch die Namen Nora und Aron sind wendbar und somit ein Palindrom. Auch hier wird die Nähe der beiden Protagonisten mit aufgegriffen.

Die Sprecher haben einen guten Job gemacht und die Geschichte witzig und spannend erzählt, sodass man von Beginn an mitten drin war und mit den Kindern mitgefiebert hat.

Die Geschichten der beiden Kinder haben uns voll und ganz überzeugt. Während Aron einen kleinen Krimi erlebt und versucht mit seinen bescheidenen Mitteln ein Meerschweinchen zu retten, geht Nora durch eine emotionale Ausnahmesituation und bekommt am Ende doch noch ihren Wunsch erfüllt. Dabei wird der Alltag der beiden deutlich und sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten werden für die Zuhörer greifbar. So lernt man ganz nebenbei beispielsweise, welche Dinge in die Pakete gelegt werden dürfen, die die Westbürger in den Osten schickten. Dabei wird nicht näher auf die politische Situation eingegangen, sondern lediglich die alltäglichen Gegebenheiten dargestellt.

"Das Mauerschweinchen" von Katja Ludwig ist ein schönes und nebenbei informatives Hörspiel für Kinder, welches ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Was passiert, wenn zwei Menschen aus völlig verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen und sich verlieben?

Wie du mich siehst
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Wenn ein muslimisches Mädchen mit Kopftuch und ein Highschool Liebling ihre Liebe zueinander entdecken, aber die Vorurteile der Mitschüler und Lehrer diese Liebe zueinander unmöglich machen? Mit diesem ...

Wenn ein muslimisches Mädchen mit Kopftuch und ein Highschool Liebling ihre Liebe zueinander entdecken, aber die Vorurteile der Mitschüler und Lehrer diese Liebe zueinander unmöglich machen? Mit diesem Thema setzt sich Tahereh Mafi in "Wie du mich siehst" auseinander. Dabei kann sie auf ihre eigenen Erfahrung aus ihrer Jugend zurückgreifen und sehr bewegend schildern, was im Kopf einer 16-jährigen vor sich geht, die ständig mit Anfeindungen zurechtkommen muss.

Die Autorin:
Taheri Mafi (geboren 1988 in den USA) ist iranischer Abstammung und musste seit den Anschägen am 11. September immer wieder mit Anfeindungen zurecht kommen. Die Islamophobie griff rasant um sich und so flüchtete sie sich in die Welt der Musik und des Breakdance. 2011 erschien ihr erster Roman aus de "Shatter-Me"-Reihe, mit welchem sie große Erfolge feierte.

Inhalt:
„Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die Handlung von "Wie du mich siehst" ergriff mich von der ersten Seite an. Tahereh Mafi schafft es mit ihrem Schreibstil tief in das Innenleben der Protagonistin Shirin zu blicken und lässt uns somit nicht nur an ihrem schweren Alltag in der Highschool teilhaben, sondern auch an ihrer gesamten Gedankenwelt, die von Furcht und Hass geprägt ist.

Während Shirin versucht so wenig wie möglich aufzufallen, um den rassistischen Anfeindungen ihrer Mitschüler zu entgehen, mit denen sie auf vielen anderen Schulen bereits konfrontiert wurde, muss sie erkennen, dass dies nicht funktioniert. Ein Lehrer, der es gut meint, sorgt für eine demütigende Situation, in welcher sich Shirin auf einmal befindet.

Ocean, einer ihrer Mitschüler will Shirin näher kennenlernen, er ist neugierig und stellt so unbedarft viele Fragen über ihr Leben und ihren Glauben, dass er sich still und heimlich in ihr Herz schleicht. Doch wie können zwei Menschen, die aus so ungleichen Verhältnissen kommen, zusammen sein, vor allem, wenn ihre Umwelt dies einfach nicht verstehen und akzeptieren kann? Die beiden müssen einen steinigen Weg gehen, der vor allem Shirin wachsen lässt, denn auch sie muss erkennen, dass sie nicht vorurteilsfrei ist.

Shirin findet einen emotionalen Ausgleich in ihrer Breakdance Crew, deren Mitglieder Shirin ganz natürlich in ihrer Mitte aufnehmen. Ihr Bruder Navid führt die Crew an und drei weitere Freunde von ihm bieten Shirin im Laufe der Geschichte eine Stütze. Vor allem, weil sie offen mit ihr reden und Shirin klar machen, welche Wirkung sie auf ihre Umwelt hat, und diese hat nichts mit ihrem Kopftuch zu tun. Sie alle sind sehr sympathische und aufrichtige Freunde für Shirin.

Was mich hingegen wirklich bestürzt hat, ist, dass Shirins Eltern überhaupt kein Interesse am Leben ihrer Kinder zeigen. Sie haben selbst sehr schwere Zeiten durchgemacht und denken, dass ein Alltag als Teenager nicht so schlimm sein kann. Shirins Vater zeigt zwar Ansätze von Interesse und bietet sein offenes Ohr an, jedoch ist er meiner Meinung nach nicht hartnäckig genug.

Das Buch lässt mich betäubt zurück. Ich war entsetzt über die Dummheit der rassistischen Taten und zutiefst bewegt von der Offenheit Oceans, die immer wieder auch auf Shirin abfärbte und so wunderschöne Dialoge zutage brachte. Das Ende bleibt in gewissem Sinne offen, aber Shirin nimmt unheimlich viel durch ihre Erfahrungen in ihre Zukunft mit.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Ein Zombiemädchen auf der Suche nach menschlichen Freunden

Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen
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Auch wenn Halloween bereits eine Weile vorbei ist, "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" lässt sich auch jetzt noch sehr gut lesen. Es strotzt nur so vor Lebensfreude und Spaß auch abseits von ...

Auch wenn Halloween bereits eine Weile vorbei ist, "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" lässt sich auch jetzt noch sehr gut lesen. Es strotzt nur so vor Lebensfreude und Spaß auch abseits von Halloween. Und Freunde braucht man immer und überall. Ob es dem kleinen Zombiemädchen gelingt, Freunde zu finden, erfahrt ihr in diesem wunderschön detailreich illustrierten Buch.

Die Autorin:
Barbara Cantini (geboren 1977 in Florenz) machte nach ihrem Hochschulabschluss eine Ausbildung zur Animationsdesignerin. Danach arbeitete sie für das italienische Fernsehen. Außerdem ist sie als Illustratorin für amerikanische, englische und italienische Verlage tätig. "Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen" ist ihr erstes Buch.

Inhalt:
„Mortina ist ein hinreißendes kleines Zombiemädchen. Sie lebt mit ihrer Tante und ihrem geliebten Hund Mesto in einem großen Schloss außerhalb des Dorfes. Alles ist voll quietschender Treppen, Spinnweben, frecher sprechender Bilder und überhaupt sehr gemütlich. Was sich Mortina allerdings mehr wünscht as alles andere, das sind Freunde zum Spielen. Aber die Tante hat ihr strengstens verboten, sich außerhalb des Schlosses blicken zu lassen. An Halloween sieht Mortina endlich ihre Chance: Da ja alle gruselig verkleidet sind, wird sie schon nicht weiter auffallen, hofft sie und schleicht sich heimlich aus dem Haus …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Buch ist meiner Tochter und mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gefallen, denn die Werbepräsenz war absolut auffallend und für groß und klein sehr anziehend.

Das Cover ist in den typischen Halloween Farben schwarz, weiß und orange gehalten. Auch die Illustrationen im Buch orientieren sich daran, sind aber darüber hinaus dennoch farbenfroh und fröhlich gestaltet. Die Bilder sind mit viel Liebe für Details gezeichnet und stellen das Leben von Mortina sehr humorvoll dar.

Dieses Bilderbuch enthält mehr Text, als man es sonst wohl gewohnt sein mag. Dabei befinden sich auch in den Illustrationen kleine Hinweise, die wie handschriftliche Anmerkungen daher kommen.

Die Geschichte ist sehr liebevoll erzählt. Die kleine Mortina fühlt sich einsam, hat nur ihre Tante und ihren geliebten Hund. Zunächst einmal werden die Unterschiede zwischen einem Zombiemädchen wie Mortina und einem lebenden Mädchen beschrieben. Mortina sieht anders aus und deswegen kann sie sich nicht ins Dorf wagen. Und so verbringt sie die meiste Zeit im Schloss, wo es zwar einiges zu entdecken gibt, es auf Dauer aber einfach langweilig wird. Also beschließt Mortina, sich zu Halloween unter das normale Volk zu wagen. Schnell schließt sie sich einer Gruppe von Mädchen und Jungen an und hat viel Spaß mit den anderen Kindern. Doch dann treibt sie es in ihrer Freude zu weit und erschreckt die neu gefundenen Freunde.

Es machte große Freude, der Geschichte von Mortina zu folgen. Ganz gebannt hörten mir fünf Kinder im Alter zwischen 3 und 8 Jahren zu, und alle waren von den Illustrationen und der humorvollen Geschichte begeistert. Und weil es so schön war, erscheint am 21. Februar 2020 der zweite Teil der Mortina-Reihe: "Mortina – Das große Verschwinden". Wir sind schon ganz gespannt!

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Zutiefst bewegende Geschichte mit spannenden Hintergrundinformationen

Schneetänzer
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"Schneetänzer" von Antje Babendererde ist mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2019 mit seinem tollen Cover aufgefallen und auch die Thematik klang sehr spannend. Ich habe die Lektüre genossen und ...

"Schneetänzer" von Antje Babendererde ist mir bereits auf der Frankfurter Buchmesse 2019 mit seinem tollen Cover aufgefallen und auch die Thematik klang sehr spannend. Ich habe die Lektüre genossen und war tief bewegt.

Die Autorin:
Antje Babendererde (geboren 1963) arbeitete als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bis sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Besonders die Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer liegen ihr am Herzen und so verarbeitet sie die Themen in ihren Werken. So auch in "Schneetänzer". Gestützt werden die Fakten auf diversen Recherchereisen in den USA.

Inhalt:
„Voller Wut und Enttäuschung über seine Mutter bricht Jacob in den Norden Kanadas auf. In der Wildnis aus Eis und Schnee will er seinen Vater finden, über den seine Mutter ihn sein Leben lang belogen hat. Als er von einem Bären angegriffen und lebensgefährlich verletzt wird, kommt beinahe jede Hilfe für Jacob zu spät.
Doch der Junge mit dem Wolfherzen hat Glück: Inmitten der wilden, ungezähmten Natur, wo Himmel und Horizont zu unendlichem Weiß verschmelzen, trifft er Kimi, die wie er an einem Schicksalsschlag zu zerbrechen droht. Aber kann aus Schmerz jemals Liebe werden?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass das Buch auf Umweltpapier (zertifiziert durch den Blauen Engel) gedruckt wurde. Ich finde, das sollte viel öfters passieren. Die Griffigkeit der Seiten ist so auch sehr angenehm. Daumen hoch also an den Arena Verlag, der das Buch publiziert hat.

Wie bereits erwähnt, mag ich das Cover sehr gerne. Es zeigt einen Bären, der gleichzeitig die Landschaft inmitten des vielen Schnees darstellt. In ihm finden sich die beiden Hauptprotagonisten Jacob und Kimi wieder, die gemeinsam durch den Schnee und die fallenden Schneeflocken schreiten.

Das Buch ist zum größten Teil aus Jacobs Sicht in der ich-Form geschrieben. Immer wieder und im Verlauf der Handlung auch immer häufiger kommt aber auch Kimi zu Wort. Für den Leser wird hier aber eine klare Abgrenzung durch die Darstellung der Perspektive in der dritten Person Singular vorgenommen. Sodass man immer leicht weiß, welchen Gedanken man gerade folgt. Ich kann mich nicht erinnern, so schonmal ein Buch gelesen zu haben und fand es sehr interessant.

Jacob, 18 Jahre alt, steht zunächst im Mittelpunkt der Handlung. Er muss die Lüge seiner Mutter verkraften, will seinen Vater finden, den er 14 Jahre lang nicht gesehen und unfreiwillig vergessen hat. Dabei gerät er in Lebensgefahr und trifft so auf das Indianermädchen Kimi, 17 Jahre alt, die mit ihrem Großvater im Busch fernab jeglicher Zivilisation lebt und sich zu verstecken scheint. Stück für Stück kommen sich die beiden näher. So verschieden ihre Lebensstile auch sind, so sehr scheinen sie auf einer Wellenlänge zu sein, doch Jacob muss zurück nach Deutschland, sein Abitur machen und Kimi glaubt keine Alternative zu ihrem bisherigen Leben zu haben.

Neben dieser Geschichte wird aber auch die Geschichte der Cree-Indianer aufgerollt. Ihre schwere Vergangenheit durch das brutale Eingreifen der weißen Einwanderer hängt ihnen bis heute nach, obwohl bereits neue Generationen ihr Leben in Moonsonee verbringen. Dennoch hat das Volk seine Wurzeln und seine Freude am Leben im Einklang mit der Natur nicht vergessen. So haben viele der auftretenden Protagonisten ihre traumatische Vergangenheit zu bewältigen.

Hier kommen so viele Perspektiven aufeinander, das man als Leser einiges über dieses Indianervolk erfährt. Die Geschichte, die diese ganzen Informationen umgreift hat mich von der ersten Seite mitgerissen. Ich war tief berührt, habe Tränen kullern lassen und würde so gerne noch mehr aus der Welt von Kimi und Jacob erfahren. Vielleicht gibt es ja einen zweiten Teil, der uns erzählt, wie es mit den beiden genau weiter geht, denn einfach wird es sicherlich nicht werden.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Eine schöne Liebesgeschichte, der es aber leider etwas an Tiefe fehlt.

Someone Else
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In den letzten Monaten bin ich ein Fan von Laura Kneidl geworden. Vor allem mit ihrer Reihe "Berühre mich. Nicht / Verliere mich. Nicht" hat sie sich in mein Herz geschlichen. Beide Bücher waren ein wunderbares ...

In den letzten Monaten bin ich ein Fan von Laura Kneidl geworden. Vor allem mit ihrer Reihe "Berühre mich. Nicht / Verliere mich. Nicht" hat sie sich in mein Herz geschlichen. Beide Bücher waren ein wunderbares Leseerlebnis, welches das Herz berührt. Ihre neuste Someone-Reihe musste ich natürlich auch dringend lesen. "Someone-New" berührte mich wieder, von "Someone-Else" möchte ich euch heute berichten.

Die Autorin:
Laura Kneidl (geboren 1990 in Erlangen) hatte schon früh Interesse an allem Rund ums Schreiben. 2009 begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman und wurde dabei von Fantasy-Romanen inspiriert. Seither bestimmen Bücher ihr Leben. Beim Carlsen Verlag erschienen von ihr Kinder- bzw. Jugendbücher, wie zum Beispiel Light & Darkness.

Inhalt:
„Ist ein Moment des Glücks wirklich den Preis unserer Freundschaft wert?
Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby – die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist dem des ersten Teils sehr ähnlich. Lediglich die Farbnuancen unterscheiden sich. Es ist hübsch anzusehen, hat aber nichts mit dem Buch zu tun und lässt keine weiteren Rückschlüsse auf die Handlung ziehen.

Wie bei der Autorin zu erwarten war, wird man sofort in die Geschichte gesaugt und ich habe mich gefreut die alt bekannten Charaktere aus Someone New wieder zu treffen.

Cassie war mir bereits sehr sympathisch und ist es weiterhin geblieben. Es war spannend, in ihre Gedanken abzutauchen auch wenn ich sie nicht immer nachvollziehen konnte. Aber ich bin auch schon ein Stückchen älter als Cassie. Leider bliebt Auri neben ihr etwas blass. Er ist zwar auch sympathisch, aber irgendwie blieb er eher am Rande der Geschichte. Vielleicht wäre hier ein Perspektivwechsel zwischen Cassie und Auri spannend gewesen. Laura Kneidl schrieb allerdings den gesamten Roman aus Sicht Cassies.

Neben der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten Cassie und Auri kommen auch in diesem Roman wieder ernstere Themen zur Sprache. So geht es um Rassismus, Ausgrenzung, Darstellung in der Social Media Welt, körperliche und seelische Krankheiten. Das ist ganz typisch für die Romane der Autorin. Allerdings hatte ich hier das Gefühl, dass zu viele Themen aufeinander treffen und somit nicht gänzlich ausgearbeitet werden konnten. Somit bleiben auch die Charaktere leider etwas blass und oberflächlich, vor allem Auri.

Auch für mich wichtig erscheinende Szenen, wie die SciFaCon und die Hochzeit von Auris Mutter, wurden zu knapp abgehandelt, was ich sehr schade fand. Der große Knall am Ende war für mich auch etwas an den Haaren herbei gezogen.

Das Buch hat mich zwar gut unterhalten, allerdings bin ich doch etwas enttäuscht, da die Tiefe, die man sonst von Laura Kneidl kennt, diesmal leider auf der Strecke blieb.

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