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Veröffentlicht am 31.07.2018

Familie, College und Simon Snow

Fangirl
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Für Cath und ihre Schwester Wren beginnt das College und somit die Zeit der Partys. Zumindest für Wren. Cath bleibt lieber in ihrem Zimmer und schreibt Fanfiction. Auch wenn der Freund ihrer Mitbewohnerin ...

Für Cath und ihre Schwester Wren beginnt das College und somit die Zeit der Partys. Zumindest für Wren. Cath bleibt lieber in ihrem Zimmer und schreibt Fanfiction. Auch wenn der Freund ihrer Mitbewohnerin immer wieder versucht sie abzulenken.

Ein schön gezeichnetes Cover, das gleich ein gutes Bild von Cath und ihrer liebsten Beschäftigung vermittelt.

„Fangirl“ wird aus der Perspektive von Cath erzählt, aber nicht nur. An jedes Kapitel schließt sich ein Auszug aus Caths Fanfiction oder den fiktiven Büchern der fiktiven Autorin Gemma T. Leslie an, was einen guten Einblick in Cath große Leidenschaft bietet. Wer schon „Aufstieg und Fall des außergewöhnlichen Simon Snow“ gelesen hat, wird hier das ein oder andere wiedererkennen, aber auch neues entdecken.
Zurück zu Cath in deren Welt man als Leser eintaucht. In ihre Gefühle, Gedanken und Ängste. Ihre Träume. Cath bleibt lieber für sich und in ihrer Welt, in der sie sich wohlfühlt und in der sie sich nicht mit realen Menschen auseinandersetzen muss. Wenn sich jetzt aber diese realen Menschen in ihre Welt einschleichen, muss sie sich entscheiden was sie will im Leben.
Die Charaktere dieses Buches sind sehr gut gezeichnet und alle haben sie ihre ganz eigene Art und ihren ganz eigenen Kopf. Sei es Reagan, Cath Mitbewohnerin, Levi, deren Freund, Caths Schwester Wren oder Cath selbst. Egal ob sie für längere Zeit oder nur kurz auftauchen, so sind sie doch alle als individuelle Personen zu erkennen, die dieser Geschichte ihren ganz persönlichen Touch geben.

Auch vom Schreibstil her gefällt das Buch mir wieder sehr gut, den es lässt sich flüssig und locker-leicht lesen und hat dennoch Tiefe. Eine Mischung, die die Seiten nur so fliegen lässt, zumal man zwischendurch auch mal lachen kann.
Ein Buch darüber man selbst zu sein, aber nicht statisch in seiner Wohlfühlzone zu verharren, sondern sich den Herausforderungen, die einem im Leben begegnen, zu stellen ohne sich verbiegen zu müssen.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Auf Entzug

Clean
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Lexi genießt ihr sorgloses Leben in London – und lässt es auch gerne krachen. Was in ihrem Fall heißt sich zusammen mit ihrem Freund zuzudröhnen. Bis ihr Bruder eingreift und sie in die Clarity-Klinik ...

Lexi genießt ihr sorgloses Leben in London – und lässt es auch gerne krachen. Was in ihrem Fall heißt sich zusammen mit ihrem Freund zuzudröhnen. Bis ihr Bruder eingreift und sie in die Clarity-Klinik bringt. Dabei hat Lexi doch alles unter Kontrolle und die Drogen sind harmlos.

Das Cover erzeugt einen Eindruck von Unschärfe und erinnert mich an alten 3D-Bilder.

Lexi ist die Ich-Erzählerin dieser Geschichte. Sie kommt aus reichem Hause und ist mit ihren 17 Jahren ein angesagtes It-Girl in der Welt der Reichen und Schönen von London. Sie hat keine Verpflichtungen und verbringt ihre Tage mit Shoppen, Freundinnen, ihrem Freund Kurt, Partys und jeder Menge Drogen. Diese gehören für sie einfach dazu und sie weiß genau wann Schluß ist. Deswegen kann sie einfach nicht verstehen warum ihr Bruder sie in diese Klinik steckt, die voller gescheiterter Persönlichkeiten ist, mit denen sie aber so gar nichts gemein hat.

Das Thema des Buches, die Sucht in all ihren verschiedenen Ausprägungen, ist gut dargestellt und beleuchtet. Auch die Art der Aufarbeitung und Auseinandersetzung durch die Patienten wirkt authentisch, so weit ich dies beurteilen kann. So geht es nicht nur um die Sucht an sich, sondern auch um das Umfeld der Betroffenen, der Selbsterkenntnis und Reflexion und der Versuchung, der man ausgesetzt ist während man versucht clean zu werden und der Zeit danach.

Allerdings sind mir die Charaktere manchmal etwas zu flach gewesen – selbst Lexi, die hier immerhin als Erzählerin fungiert, wirkt teilweise recht oberflächlich und ohne Tiefgang.
Auch von Schreibstil her fand ich es hier und da etwas schwergängig und auch mal einfach langweilig. Somit ein gutes Thema, das leider nicht ganz gelungen umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Kraft der Träume

Lucid - Tödliche Träume
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Signe ist eine sogenannte bewusste Träumerin, heißt, sie weiß das sie sich in einem Traum befindet und kann diesen nach ihren Vorstellungen gestalten. Als einige Leute des Neurologischen Instituts darauf ...

Signe ist eine sogenannte bewusste Träumerin, heißt, sie weiß das sie sich in einem Traum befindet und kann diesen nach ihren Vorstellungen gestalten. Als einige Leute des Neurologischen Instituts darauf aufmerksam werden, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, denn warum nicht auch in die Träume eines anderen eingreifen.

Graue Feder vor schwarzem Hintergrund. Schlicht und doch ansprechend kommt das Cover hier daher.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Da ist natürlich Signe, die neben dem Träumen eigentlich Kunststudentin ist und schon viel Verlust erlebt hat.
Marine ist Leiterin des neurologischen Instituts und nimmt einen Vorteil wahr, wenn er sich ihr bietet. Dr. Dryden ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und weiß was sie will, genau wie Fabian, Signes Freund, der ihre Fähigkeiten entdeckt hat.
Alle Charaktere sind auf ihre ganz eigne Art und Weise gut umgesetzt und gehen ihren Weg, ob man diesen nun mag oder nicht, seien sie einem sympathisch oder eher unsympathisch. Aber lässt sich das immer so leicht sagen?

Das Buch selbst lässt sich flüssig lesen und die Geschichte ist ansprechend umgesetzt, auch wenn mir nicht alle Wendungen gefallen und ich mich auch mal über eine Entscheidung aufgeregt habe, aber letzteres spricht ja eher für das Buch als dagegen. Auch hat das Buch immer mal wieder meine Warnglocke im Bezug auf Moral anschlagen lassen. Hat mich also zum nachdenken angeregt. Denn nur weil etwas auf den ersten Blick gut ist, heißt nicht, das es auch nur für das Gute eingesetzt werden kann – viel zu oft gibt es zwei Seiten, oder verdeckte Karten, die sich nur schwer aufdecken lassen.

Trotz kleiner Mankos hat mir das Buch gut gefallen und ich fühlte mich gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 25.07.2018

Auf Engelsflügeln

Gabriel
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Gabriel kann an sich keinen Puls feststellen und doch schlägt sein Herz. Ist er tot? Und warum hat er plötzlich Flügel?

Das Cover ist düster und bietet dementsprechend auch wenig Farbe, aber mir gefällt ...

Gabriel kann an sich keinen Puls feststellen und doch schlägt sein Herz. Ist er tot? Und warum hat er plötzlich Flügel?

Das Cover ist düster und bietet dementsprechend auch wenig Farbe, aber mir gefällt es sehr gut.

Gabriel ist der Ich-Erzähler dieses Buches und er wirkt mal frech, mal sarkastisch, dann fast liebestoll oder vollkommen zerbrechlich. Seine Gefühlswelt legt er dem Leser dar wie ein offenes Buch, breitet alles vor ihm aus und doch weiß man nicht so recht etwas damit anzufangen, denn Gabriel ist trotzdem nicht einfach zu durchschauen.
So intensiv man sich mit Gabriel auseinander setzten kann, so unscheinbar bleiben die Nebencharaktere, auch wenn sie ihm nah sind. Sie wirken manchmal nur wie schmückendes Beiwerk, was aber auch einfach der Perspektive geschuldet sei kann. Doch das, was man von ihnen mitbekommt ist gut umgesetzt.

Vom Schreibstil her lässt sich das Buch flott lesen und ist gut verständlich (auch wenn Gabriel es einem manchmal etwas schwer macht). Die kurzen Kapitel tragen das ihrige dazu bei.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, was so eigentlich nicht geplant war, aber das spricht ja eindeutig für das Buch. Das zudem auch noch für eine Überraschung gut ist, die ich so nicht habe kommen sehen, auch wenn ich die Geschichte während des Lesens schon hinterfragt habe.
Das Buch regt auch zum mit- und nachdenken an.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Ein Sommer in Italien

Call Me by Your Name Ruf mich bei deinem Namen
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Ein Sommer Mitte der 80er Jahre in Italien, ein Sommergast im Haus von Elios Familie, wie jedes Jahr. Doch diesmal ist etwas anders. Oliver fasziniert Elio auf eine Weise, die im neu ist.

Als Leser wird ...

Ein Sommer Mitte der 80er Jahre in Italien, ein Sommergast im Haus von Elios Familie, wie jedes Jahr. Doch diesmal ist etwas anders. Oliver fasziniert Elio auf eine Weise, die im neu ist.

Als Leser wird man mitgenommen in diesen Sommer, der so anders und neu ist und erleben ihn aus der Sicht des Ich-Erzählers Elio, dem 17jährigen Sohn des Hauses. Elio ist schüchtern, weiß nicht wie er es anfangen soll und gleichzeitig kann er auch forsch sein oder sein Gegenüber vor den Kopf stoßen, sei es mit Absicht oder aus Unsicherheit. Durch die Perspektive kann man seine Gefühle und Gedanken sehr genau nachvollziehen, auch wenn es nicht jede seiner Handlungen ist.
Da man wie gesagt alles nur aus der Sicht Elios erlebt, bleiben alle anderen Charaktere immer etwas auf Distanz. Man erhascht keinen Blick auf ihr Innerstes, außer sie tun dieses kund. Trotzdem sind sie alle auf ihre Art gut in die Geschichte und ihre Ereignisse eingebettet.

Vom Schreibstil her ist das Buch keine leichte Kost, die man einfach so nebenbei lesen kann. Man muss teilweise schon aufpassen um nicht den Faden zu verlieren. Vor allem wenn die Sätze etwas leicht philosophisches bekommen. Und dann wieder kann die Sprache nicht deutlicher sein und sich trotzdem in Umschreibungen verstecken.
Wobei mir die Sache mit dem Pfirsich etwas befremdlich war und ich bis jetzt noch nicht weiß, was ich davon halten soll.

André Aciman nimmt einen in seinem Roman mit in einen Sommer voller Sehnsucht, Zuneigung, der Selbstfindung und dem unausgesprochen Ausgesprochenen.
Von mir bekommt das Buch schon mal eine klare Leseempfehlung.