Profilbild von Buecherkueken

Buecherkueken

Lesejury Star
offline

Buecherkueken ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buecherkueken über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2018

Zusammenhänge

Unter der Mitternachtssonne
0

Alles beginnt damit, das der Pfandleiher Yosuke Kirihara tot in einem leerstehenden Haus gefunden wird. Doch wie gesagt, es ist erst der Anfang.

Das Cover ist schlicht und ansprechend gestaltet.

Erzählt ...

Alles beginnt damit, das der Pfandleiher Yosuke Kirihara tot in einem leerstehenden Haus gefunden wird. Doch wie gesagt, es ist erst der Anfang.

Das Cover ist schlicht und ansprechend gestaltet.

Erzählt wird der Thriller aus verschieden Perspektiven und über einen längeren Zeitraum. Wobei manche der handelnden Personen nur einmal auftauchen und anderer dafür immer mal wieder. Ich werde an dieser Stelle aber nicht verraten um wen es sich handelt, da soll sich jeder selbst überraschen lassen. Es sei nur soviel gesagt, dass die einzelnen Charaktere gut dargestellt werden und in sich stimmig wirken.

Die einzelnen Erzählstränge greifen hier wie Rädchen ineinander und lassen bald den roten Faden erkennen, der sich durch die Geschichte zieht und immer wieder Bilder und Zusammenhänge erzeugt, ohne diese direkt zu benennen. Was der Dynamik des Buches etwas ganz eigenes gibt, was es für mich aus der Masse herausstechen lässt. Denn es folgt nicht den gebräuchlichen Wegen und lädt den Leser zum aktiven Mitdenken ein um alle Zusammenhänge zu erkennen und im Blick zu behalten.

Ein sehr ansprechender Thriller, der eindeutig nicht nach Schema F verfasst wurde und sich damit gekonnt von der Masse abhebt. Gefiel mit gut.

Veröffentlicht am 05.07.2018

IQ ermittelt wieder

Stille Feinde
0

Isaiah, genannt IQ, versucht herauszufinden was vor acht Jahren wirklich geschehen ist. Denn der Unfalltot seines Bruders sieht immer mehr nach Mord aus, aber wer hätte Marcus schaden wollen. Zu allem ...

Isaiah, genannt IQ, versucht herauszufinden was vor acht Jahren wirklich geschehen ist. Denn der Unfalltot seines Bruders sieht immer mehr nach Mord aus, aber wer hätte Marcus schaden wollen. Zu allem Überfluss meldet sich auch noch Sarita bei Isaiah, Marcus‘ ehemalige Freundin, deren Schwester in Schwierigkeiten steckt. Bevor Isaiah sich versieht steckt er mitten in den Ermittlungen.
Der Titel des Buches strahlt einen in Leuchtreklamemanier an und darunter befinden sich Palmen im Gegenlicht. Das Cover ist also durchaus ein Hingucker und gefällt mir sehr gut.
Erzählt wird der Thriller aus verschiedenen Perspektiven, was einen guten Einblick in die Mentalität der einzelnen Charaktere erlaubt, wie sie denken und ticken, was ihre Beweggründe sind. Wie Isaiah, der endlich wissen will, wieso sein Bruder sterben musste und wer dafür verantwortlich ist. Dodson, der gerade dabei ist eine Familie zu gründen und IQ zur Seite steht, auch wenn ihm dessen Art nicht immer gefällt. Oder Janine, die DJ in Vegas ist und auch einem kleinen Spiel nicht abgeneigt ist. Und noch einige mehr, die alle ihre eigene Art haben mit Situationen umzugehen und fertig zu werden. Was mal besser und mal schlechter funktioniert. Ob man die dargestellte Person nun mag oder nicht, sie sind alle sehr gut gezeichnet und passen nahtlos in die ihnen zugedachte Handlung.
Auch der Erzählstil gefällt mir. Wie schon im Vorgängerband „IQ“ hat das Buch mich wieder schnell in seinen Bann gezogen und zeichnet mit seiner bildhaften Sprache wieder die passenden Bilder zu den Geschehnissen. Da sich die Sprache zudem den Personen anpasst, aus deren Sicht man die Geschichte gerade erlebt, geht es mal salopp und mal derb zu und das alles ohne überspitzt zu wirken. Es passt einfach. Joe Ide nimmt einen in seinem zweiten Buch wieder mit hinter die leuchtenden Fassaden von L.A. und Las Vegas und gewährt einen Blick auf die dunkle Seite. In die Welt der Banden, der Triaden und Kredithaie, wo Drogen alltäglich sind und ein Menschenleben nicht viel wert ist.
Wieder ein atmosphärisch dichter Thriller, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Schatzsuche

Das fünfte Pergament
0

Pierre will sich einen gemütlichen Abend zu Hause machen, aber dann landet Beatrix und ihr Auto unverhofft in seinem Gartenzaun. Und dann ist da auch noch dieses seltsame Pergament, welches Jean-Luc in ...

Pierre will sich einen gemütlichen Abend zu Hause machen, aber dann landet Beatrix und ihr Auto unverhofft in seinem Gartenzaun. Und dann ist da auch noch dieses seltsame Pergament, welches Jean-Luc in einer alten Chronik entdeckt hat.

Ich mag Mysteryromane, und doch habe ich etwas überlegt, ob ich „Das fünfte Pergament“ lesen soll. Einfach weil der Verlag eher für Bücher mit nackten Tatsachen bekannt ist und dies in der Kombination mit Mystery schon mal seltsame Blüten tragen kann. Trotz meiner Zweifel habe ich mich aber doch dazu entschlossen mich leserisch nach Frankreich zu begeben.
Und ich muss sagen, dass das Buch mich schnell für sich eingenommen hatte, denn es ist in einer sehr ansprechenden Sprache geschrieben und beinhaltet auch einen gewissen Witz im Unterton.

Ebenso sind sie Charaktere gut getroffen und haben alle ihren eigenen Kopf. Vor allem Pierre ist ein typischer Franzose, wie er in Buche steht. Er mag gutes Essen, Wein und ist von sich und seinen Verführungskünsten mehr als überzeugt, auch wenn er dazu neigt, die Wahrheit zu seinen Gunsten zu verbiegen und andere damit in Verlegenheit zu bringen.
Beatrix weiß ihren Kopf einzusetzen und geht die Dinge manchmal vielleicht etwas zu nüchtern an, neigt aber auch zu starken Emotionen. Auch wenn sie mir hin und wieder etwas Naiv erschien.
Zusammen ergeben sie aber ein gutes Gespann, deren Emotionen gut dargestellt werden, auch wenn sie jetzt nicht unbedingt übergesprungen sind. Und ja, sie kommen sich näher, aber diese Szenen sind sehr zurückhaltend und in keinster Weise plakativ dargestellt.

Wie man es bei einem Mysteryroman erwartet, galt es natürlich auch hier Geheimnisse und Rätsel zu lüften. Wie weit sie dabei kommen, wird aber natürlich nicht verraten. Nur soviel – die Fakten werden anschaulich und verständlich präsentiert, so dass man ihnen gut folgen kann.

Eine solide Geschichte, die mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Interessen

Fake
0

Bei einem Raketenangriff kommen nicht nur die Terroristen ums Leben, sondern auch die Geisel Catherine Finch. Doch ihr Tod wäre das Aus für die Friedensbestrebungen. Also was soll man tun um ein Scheitern ...

Bei einem Raketenangriff kommen nicht nur die Terroristen ums Leben, sondern auch die Geisel Catherine Finch. Doch ihr Tod wäre das Aus für die Friedensbestrebungen. Also was soll man tun um ein Scheitern zu verhindern? Und ziehen alle an einem Strang?

Das Cover in seiner schlichten, unaufdringlichen Gestaltung gefällt mir.

Die Erzählperspektiven des Thrillers wechseln zwischen mehreren Charakteren hin und her, was dem Ganzen zwar einen guten Rundumblick auf die Geschehnisse erlaubt, aber hier und da auch mal etwas verwirrend war, das sich die einzelnen Charaktere nicht immer auf den ersten Blick unterscheiden ließen und auch die Zeitachse nicht immer ganz geradlinig war. Trotzdem waren sie einzeln gut in Szene gesetzt und gaben dem Thriller ihre eigene Note, auch wenn bei dieser Vielzahl an Personen nicht alle tiefer gehend beleuchtet werden konnten, was ich teilweise schade fand, denn in ihren Grundzügen waren es interessante Charaktere. Wie Richard Finch, der die Bekanntheit seiner Frau für sich zu nutzen weiß. Pete Town, CIA-Agent im Ruhestand. Oder Dudley Morse, der schon seinem Scharfrichter in die Augen sieht.

Die Sprache des Buches ist recht ansprechend mit ihrer Bildmalerei, die gleich die richten Bilder im Kopfkino entstehen lässt und ihren sehr anschaulichen Beschreibungen der Vorgänge, die sich an der Verfassung und Wahrnehmungsfähigkeit der gerade gewählten Person und ihrer damit einhergehenden Perspektive orientiert.

„Fake“ ist ein gut geschriebener Thriller, der mich aber leider nicht in Gänze von sich überzeugen konnte, einfach weil er mich immer wieder verwirrte und somit nicht die nötige Spannung aufkommen lassen konnte, die es bracht um an den Seiten zu kleben.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Einschläfernder Unsympath

Milo - Geliebter Todesengel
0

Marcus ist unglücklich in seinem Beruf und versucht seine Probleme in Alkohol zu ertränken. Dann trifft er auf Milo. Diese Frau fasziniert ihn.

Das Cover fand ich sehr ansprechend und auch der Klappentext ...

Marcus ist unglücklich in seinem Beruf und versucht seine Probleme in Alkohol zu ertränken. Dann trifft er auf Milo. Diese Frau fasziniert ihn.

Das Cover fand ich sehr ansprechend und auch der Klappentext klang als wäre dies ein Buch genau nach meinem Geschmack. Leider hab ich mich getäuscht, denn dieses Buch hat sich für mich als nicht lesbar herausgestellt.

Zu beginn lernt man erst mal den Ich-Erzähler Marcus kennen, der die Welt eher in schwarzen Tönen sieht und einen gewaltigen Vaterkomplex mit sich herum trägt. Mit leicht selbstzerstörerischen Tendenzen wie es schien. Etwas viel auf einmal, aber gut, Marcus hat ja noch einige Seiten vor sich um sich entwickeln und seinen Pessimismus über Board zu werfen. Aber dieser beständige Trübsinn schlug auch mir aufs Gemüt und ich schwankte beim Lesen zwischen Schlaf und Wut. Oder genauer gesagt hat mich Marcus', und dann auch Milos, Gehabe einfach nur aufgeregt und mich gleichzeitig schläfrig gemacht. Beide Charaktere wurden mir von Seite zu Seite unsympathischer und ich konnte sie beim besten Willen nicht ernst nehmen, geschweige denn mögen.
Unter diesen Voraussetzungen macht Lesen einfach keinen Spaß und ist eher Qual als Unterhaltung und Zeitvertreib. Deswegen habe ich dieses Buch leider nach knapp 100 Seiten frustriert abgebrochen, wie ich gestehen muss. Aber ich konnte mich nicht dazu überwinden weiterzulesen. Ich fand es einfach nur schrecklich, dabei klang es so vielversprechend.