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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Verdachtsmomente

Krokodilwächter
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Der alte Gregers wollte nur den Müll raus bringen, doch dann stolpert er über eine Leiche. Die Polizei Kopenhagen nimmt die Ermittlungen auf und auch ein Verdächtiger ist schnell gefunden, aber dann taucht ...

Der alte Gregers wollte nur den Müll raus bringen, doch dann stolpert er über eine Leiche. Die Polizei Kopenhagen nimmt die Ermittlungen auf und auch ein Verdächtiger ist schnell gefunden, aber dann taucht eine weitere Leiche auf.

Das Cover enttarnt das Buch schnell als eins von Diogenes, aber was man im ersten Moment für rote Striche hält entpuppt sich als Schnitte, Wunden, die den roten Leineneinband durchschimmern lassen.

Der Thriller wird hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal den Polizeiassistenten Jeppe Korner, dessen Gefühle ihm auch mal im Weg stehen, der aber zusammen mit seiner Teampartnerin Anette ein gutes Ermittlerduo bildet.
Dann ist da noch die Perspektive von Esther de Laurenti, in deren Haus der Mord geschah und die dadurch unfreiwillig in die Ermittlungen hineingerät.
Von Jeppe und Esther erfährt man einiges im Laufe des Buches und hat auch einen guten Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken. Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und man erfährt etwas über sie, auch wenn ich mir gewünscht hätte, den ein oder anderen etwas besser kennen zu lernen.

Sprachlich ließ sich das Buch gut lesen und mein Kopfkino fühlte sich schnell angesprochen. Dementsprechend schnell flogen sie Seiten für mich nur dahin und der Autorin ist es gelungen eine Spannung aufzubauen und mich gefangen zu nehmen, ohne das ich dies richtig wahrgenommen habe. Die Spannung entsteht hier nicht durch große Verfolgungsjagden oder Auseinandersetzungen, nein, die hier eingesetzte Spannung ist eher subtiler Natur. Sie schleicht sich von hinten an, hält einen fest und lässt einen nicht so leicht wieder los.

Für mich ein sehr gelungener und schlüssiger Thriller den Katrine Engberg hier vorgelegt hat, der mich voll von sich überzeugen konnte..

Veröffentlicht am 01.04.2018

Russisches Jahrzehnt

Blasse Helden
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Anton macht sich Anfang der 90er auf nach Russland, genauer Moskau. Er ist auf der Suche nach Leichtigkeit, einem Leben ohne Zwänge. In seiner Zeit in Moskau lernt er die russische Mentalität und auch ...

Anton macht sich Anfang der 90er auf nach Russland, genauer Moskau. Er ist auf der Suche nach Leichtigkeit, einem Leben ohne Zwänge. In seiner Zeit in Moskau lernt er die russische Mentalität und auch sich selbst kennen.

Das Cover ist recht nichtssagend und unspektakulär. Dadurch passt es aber auch gut zum Titel, denn blassen Helden bedürfen nicht viel Farbe.

In diesem Buch folgt man Anton durch seine Erlebnisse in Russland. Man erfährt einiges über dieses Land, das sich in den 90ern erst wieder selbst finden musste und über die Menschen die darin leben.
Anton selbst wirkt dabei vielleicht etwas unscheinbar, blass eben, und auch wenn ich lange brauchte um mit ihm als Hauptcharakter warm zu werden, passt er sehr gut in dieses Buch. Denn dies ist in erster Linie eine Geschichte über Russland und seiner Menschen und weniger eine über Anton. Genau wie das Land, macht auch Anton eine Entwicklung durch, steht dabei aber nicht im Mittelpunkt, auch wenn sich alle Ereignisse um ihn drehen, aus seiner Sicht betrachtet werden.
Man erhält hier Einblick in reale und fiktionale Geschehnisse im Russland der Neunziger. Man erlebt wie es zwischen Vergnügen und Macht aussieht. Lernt die schönen Seiten des Landes kennen, aber auch seine Schattenseiten.

Dies und noch mehr hat der Autor präsentiert der Autor sprachlich gut verpackt. So kann die Sprache hier gehoben wirken und dort durchdrungen von Wortschöpfungen nahezu poetisch daherkommen. „Blasse Helden“ war für mich kein Buch, das man einfach mal eben so weg liest, man muss schon etwas mehr Zeit einplanen, aber es lohnt sich durchaus es zu lesen. Diese Buch ist alles andere als Mainsteam und regt zum Nachdenken an. Trotz einiger kleiner Abstriche, hat es mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Bielefeld und Leiche

Yasemins Kiosk
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Die Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück um sich um ihre Mutter zu kümmern. Und dann wird im Papiercontainer bei ihrer neuen Wohnung eine Leiche gefunden.

Das Cover finde ich sehr ansprechend ...

Die Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück um sich um ihre Mutter zu kümmern. Und dann wird im Papiercontainer bei ihrer neuen Wohnung eine Leiche gefunden.

Das Cover finde ich sehr ansprechend und weckt gleich die Erwartung, dass dieser Krimi nicht in die düstere Sparte gehört.

Und mit dieser Erwartung hat man recht. Schon deswegen, weil man die Charaktere einfach lieb haben muss. Mir waren sie sofort sympathisch und sie wirken in ihrer ganzen Art einfach nur lebendig und authentisch.
Erzählt wird der Krimi aus der Sicht von Nina, Polizistin in Auszeit, die nicht aus ihrer Haut kann und dem Ganzen auf den Grund gehen will.
Außerdem sind da noch Dorothee, Ninas neue Vermieterin, die ihre Finger auch nicht davon lassen, sich selbst an der Ermittlung zu versuchen.
Und Yasemin, die quirlige Kioskbesitzerin, die natürlich auch mitmischen will.
Zusammen sind die Drei ein Gespann, die beim Lesen einfach Spaß machen und einen mit sich in den Fall hineinziehen, ob man will oder nicht. Und so schlecht stellen die Drei sich bei ihren Ermittlungen ja auch nicht an.

Sowieso hat mich dieser Krimi vom ersten Satz an gepackt. „Yasemins Kiosk“ ist eines dieser Bücher, das man am besten in einem Rutsch durchliest und was , mir zumindest, nicht schwer fällt. Denn nicht nur die Charaktere, auch die Sprache ist lebendig und lebensnah und lässt die Seiten einfach so fliegen.

Was mich betrifft, kann die Autorin gerne noch mehr schreiben, ich werde es verschlingen. Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nur zu empfehlen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Magie - Macht und Schatten

Schatten der Magie
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New York. In der magischen, der Ungesehenen Welt wird der Umschwung verkündet. Eine Zeit voller Duelle um die Vorherrschaft in dieser Welt. Und mittendrin Sydney, die ihren eigenen Plan verfolgt.

Das ...

New York. In der magischen, der Ungesehenen Welt wird der Umschwung verkündet. Eine Zeit voller Duelle um die Vorherrschaft in dieser Welt. Und mittendrin Sydney, die ihren eigenen Plan verfolgt.

Das Cover ist ein Traum und ein richtiger Hingucker. Es ist eins dieser Cover, das man sieht und gleich wissen will was sich dahinter verbirgt.

Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und ohne viel Vorgeplänkel, was mir den Einstieg zuerst etwas schwer machte, bis ich alles auseinandersortiert hatte. Aber als ich erst mal in der Geschichte angekommen war, wollte ich wissen wie es weitergeht.
Die Charaktere haben alle ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Pläne. Und wie es sich für einen Kampf um Macht gehört, sind sie teils nicht gerade zimperlich in ihren Methoden um zu erreichen was sie erreichen wollen.
Sydney hat noch eine Rechnung zu begleichen. Grey will zurück haben, was ihm zusteht. Laurent möchte sein eigenes Haus gründen. Harper will ein Versprechen einlösen. Und nicht zu vergessen, da ist auch noch das Haus der Schatten. Dies sind nur einige der Charaktere, die in diesem Buch zu Wort kommen.

Die Sprache des Buches ist sehr lebendig und bildhaft. Hier wird eine Welt gezeichnet, die parallel zu der normalen Welt besteht und die demnach auch nach ihren eigenen Regeln spielt und Recht auf ihre ganz eigene Art spricht. Magie ist Macht. Und somit auch das was alle wollen – mehr Magie, mehr Macht. Die Autorin nimmt uns mit in diese Welt in der nicht alles immer so ist wie es vielleicht scheint und der ein oder andere hakenschlagene Magiefunke, der Geschichte vielleicht eine ganz andere Richtung gibt.

Ein gelungener Fantasyroman über Magie, Macht und Familie.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Problemlöser

Mit einem Bein im Grab
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Phineas Troutt verdient sein Leben in dem er die Probleme anderer Leute löst. Und er ist gut in seinem Job, würde ihm momentan nur Earl nicht mit ganz eigenen Problemen versorgen.

Das Cover lässt auch ...

Phineas Troutt verdient sein Leben in dem er die Probleme anderer Leute löst. Und er ist gut in seinem Job, würde ihm momentan nur Earl nicht mit ganz eigenen Problemen versorgen.

Das Cover lässt auch ohne Titel gleich auf spannende Unterhaltung schließen. Das Design wirkt düster und etwas trostlos, spricht dadurch aber Thriller- und Krimi-Fans gleich an.

Erzählt wird dieser Thriller durch den Ich-Erzähler Phineas Troutt, der sich in seinem vorliegenden Fall nicht nur um die Probleme seiner Auftragsgeberin kümmern muss, sondern auch um seine eigenen, auch wenn er versucht sich ihnen auf seine Art und Weise zu entziehen.
Phin wirft gerne mit Sakasmus und einer etwas derberen Sprache um sich, hingt technologisch vielleicht etwas hinterher und ist manchmal möglichweise etwas leichtsinnig, aber er ist nicht auf den Kopf gefallen und versteht sich auf seinen Job.
Phin ist mit all seinen Qualitäten und Problemen gut in Szene gesetzt worden und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch seine Welt.
Auch alle anderen Charaktere, sei es Harry mit seinem losen Mundwerk, Jack, die das Gesetz als Polizistin im Auge behalten sollte oder Bipasha, die einfach nur anderen Frauen helfen möchte, sind sehr gut gezeichnet und haben alle ihren eigenen Kopf.

Sprachlich kommt das Buch, wie schon erwähnt, auch mal etwas derber daher, was mir aber gut gefallen hat. Nichts ist schlimmer als wenn sich die Protagonisten eines Buches gestelzt lesen, was hier definitiv nicht der Fall ist. Vielmehr unterstreicht die nicht immer Salonfähige Sprache, die Individualität der einzelnen Charaktere und ihre Eigenarten.

Der Autor hat es in diesem Buch verstanden Spannung aufzubauen und gleichzeitig einen guten Blick ins Innere seines Hauptcharakters zu ermöglichen. Dies war das erste Buch von J. A. Konrath, das ich gelesen habe, aber bestimmt nicht das letzte.