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Veröffentlicht am 09.05.2019

Es knistert

American Queen
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Alles beginnt mit einer Hochzeit. Oder nein, eigentlich nimmt die Geschichte schon viel früher ihren Anfang.

„American Queen“ ist der erste Teil der New-Camelot-Trilogie.

Nachdem ich das Buch beendet ...

Alles beginnt mit einer Hochzeit. Oder nein, eigentlich nimmt die Geschichte schon viel früher ihren Anfang.

„American Queen“ ist der erste Teil der New-Camelot-Trilogie.

Nachdem ich das Buch beendet hatte, war ich erst mal baff und schaute ungläubig auf die Seite, die mich mit so einem unfassbaren Ende zurückgelassen hatte und weil das Buch einfach zu Ende war. Das geht doch nicht, ich wollte sofort wissen wie es weitergeht, aber der zweite Teil erscheint erst im August. Eine gefühlte Ewigkeit im jetzigen Moment. Aber die Geschichte ist das Warten definitiv wert.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht wieder losgelassen. Selbst wenn ich es gerade nicht gelesen habe kreisten meine Gedanken um den möglichen Fortgang der Handlung und ihrer Charaktere. Man kann also sagen, dass dieses Buch einen gewaltigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Erzählt wird das Ganze aus der Sicht der Ich-Erzählerin Greer, die zwar genau weiß was sie will, aber nicht weiß ob es ihr zusteht. Und so steht sie da mit ihren Gefühlen, gefangen zwischen zwei Männern.
Greer ist sowohl selbstsicher als auch verletzlich, selbstbestimmt, aber auch in der Lage sich unterzuordnen. Diese scheinbaren Gegensätze vereinen sich in ihr zu einem starken Charakter, dem man seine Gefühle ohne weiteres abnimmt.
Genau wie den weiteren Haupt- und Nebencharakteren, die alle lebendig und echt wirken und sich jeweils auf ihre Art in die Geschichte einfügen und diese bereichern.

Der Schreibstil ist einfach nur fesselt. Das ganze Buch erzeugte eine Spannung, die einfach nicht abflauen wollte. Beständig war da dieses unterschwellige knistern zwischen den Seiten und vor allen zwischen den Charakteren, die fast mit den Händen zu greifen war, wie man so schön sagt.

Die Autorin Sierra Simone hat mit „American Queen“ eine ansprechende und prickelnde BDSM-Ménage-à-trois-Romance vorgelegt, wie ich sie bisher noch nicht gelesen habe. Lesen ausdrücklich empfohlen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Familie hat viele Gesichter

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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5. August 1962 – ein Mädchen kommt in die Trenton Family Clinic und bringt ein Baby zur Welt. Dann verschwindet sie – ohne ihr Baby.

Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und beleuchtet nicht ...

5. August 1962 – ein Mädchen kommt in die Trenton Family Clinic und bringt ein Baby zur Welt. Dann verschwindet sie – ohne ihr Baby.

Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und beleuchtet nicht nur das Leben einzelner Personen in diesem Buch sondern auch was Familie eigentlich ist, und dass die Definition von selbiger für jeden anders aussehen kann.
So lernen wir Cici kennen, die ihrem Mann nach Amerika gefolgt ist. Sol, der möchte dass seine Frau glücklich ist. Und natürlich auch die Titelheldin des Buches, Cheri, die ihren ganz eigenen Weg sucht.
Alle dargestellten Charaktere haben ihre ganz eigene Art, ihre ganz eigenen Marotten, gute und schlechte Seiten und sind einfach sie selbst. Sie wirken echt und lebendig.

Der Erzählstil des Buches ist sowohl ruhig, aber auch eindringlich, so dass man sich schnell zwischen den Seiten verlieren kann, wenn auch nicht vollständig. Um mich vollständig vom Buch und seiner Geschichte einfangen nehmen zu lassen, hat es mir dann doch etwas an Dynamik gefehlt. Das heißt nicht, das in diesem Buch nichts passieren würde, es passiert so gar eine ganze Menge, aber manche dieser Szenen und Ereignisse hätten es verdient, dass die ruhige Erzählart des Buches für sie durchbrochen worden wäre, einfach um ihnen mehr Gewicht, mehr Bedeutung zu geben. So hatte diese ruhige Art des Buches, die mir zu Beginn so gut gefallen hat, zum Ende hin nur noch etwas eintöniges, dass nicht mehr wusste mich zu fesseln.

Ein durchaus schöner Familienroman, der mich aber nicht bis zum Ende überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Nett für Zwischendurch

Weil es Liebe ist
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Holland schwärmt für den Straßenmusiker Calvin und zudem wäre er die perfekte Besetzung für das Musicalorchester ihres Onkels. Nur gibt es da ein kleines Problem, für dessen Lösung Holland zu ungewöhnlichen ...

Holland schwärmt für den Straßenmusiker Calvin und zudem wäre er die perfekte Besetzung für das Musicalorchester ihres Onkels. Nur gibt es da ein kleines Problem, für dessen Lösung Holland zu ungewöhnlichen Mitteln greift.

Das Autorenduo Christina Lauren hat mit „Weil es Liebe ist“ einen Wohlfühlroman geschaffen, der zu unterhalten weiß und für einige gemütliche Lesestunden sorgt, ohne dass man bei der Lektüre jetzt über große Überraschungen stolpert.

Die Ich-Erzählerin Holland sorgt gleich für einen angenehmen und heiteren Start in die Geschichte und auch auf den folgenden Seiten weiß sie die Geschehnisse in die richtigen Worte zu kleiden und den Leser in ihre Welt mitzunehmen.
Durch die Perspektive erfährt man natürlich über Holland am meisten und nimmt an ihren Gedankengängen teil. Allerdings bleiben alle anderen Charaktere, inklusive Calvin als zweiter Hauptcharakter, relativ oberflächlich. Sie sind alle gut dargestellt und bleiben in ihrer Rolle, aber es fehlt ihnen an Tiefe. Man kann nicht hinter ihre Fassaden schauen, nicht mit ihnen mitfiebern.

Das Buch lässt sich angenehmen lesen und ist auch nicht langweilig, man wird gut unterhalten, aber mehr auch nicht. Es ist einfach ein nettes Buch für Zwischendurch ohne Besonderheiten.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Wettlauf gegen die Zeit

Illuminae. Die Illuminae Akten_01
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Als wäre es nicht schlimm genug, das Kady sich von ihrem Freund Ezra getrennt hat, nein, da wird ihre Kolonie auch noch angegriffen und sie müssen von Planeten fliehen. Und das ist erst der Anfang.

Dieses ...

Als wäre es nicht schlimm genug, das Kady sich von ihrem Freund Ezra getrennt hat, nein, da wird ihre Kolonie auch noch angegriffen und sie müssen von Planeten fliehen. Und das ist erst der Anfang.

Dieses Buch ist eindeutig nicht nach Schema F gestrickt, dass wäre doch viel zu langweilig. Nein, das Autorenduo hat sich dazu entschlossen diese Geschichte durch ein Sammelsurium an verschiedensten Unterlagen zu erzählen. Ein Entschluss der sich gelohnt hat und dem Buch seinen ganz eigenen Charakter gibt. Denn auch wenn die Idee an sich nicht neu ist, so ist es Kaufman und Kristoff dennoch gelungen mit ihrer Umsetzung etwas, für mich, einzigartig Neues zu erschaffen, das ich so in dieser Form noch nicht das Vergnügen hatte zu lesen.

Und ein Vergnügen war es sich durch Gesprächsprotokolle, Videoabschriften, Nachrichten oder Computerprotokolle durchzuarbeiten und dabei zuzusehen, wie sich eine Geschichte entwickelt, die es trotzdem oder gerade wegen ihrer Art der Darstellung schafft eine Tiefe zu erreichen, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt für möglich gehalten hätte. Doch lange brauchte die Geschichte nicht um mich in ihren Bann zu ziehen und mich mit Kady, Ezra und denn Anderen mitfiebern zu lassen.

Ein Weltraumabenteuer der besonderen Art und ich freue mich schon darauf den zweiten Teil dieser Trilogie zu lesen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Geht gar nicht

Seine sensible Seite
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Alexanders Vater ist schwer krank und möchte das die Schriftstellerin Austen seine Biografie schreibt. Alexander soll ihr dabei helfen, nur können sie sich überhaupt nicht leiden.

So weit der Plot der ...

Alexanders Vater ist schwer krank und möchte das die Schriftstellerin Austen seine Biografie schreibt. Alexander soll ihr dabei helfen, nur können sie sich überhaupt nicht leiden.

So weit der Plot der Geschichte, der ja durchaus Potenzial hätte wenn er ansprechend umgesetzt worden wäre. Was aber leider nicht der Fall ist. Eher das Gegenteil, wie ich feststellen musste.

Zuerst einmal ist die Geschichte sowohl links- als auch rechtsbündig gesetzt um parallel Austens und Alexanders Sicht darzustellen, die beide als Ich-Erzähler in Erscheinung treten. Die Idee fand ich jetzt gar nicht schlecht und hätte durchaus zur Dynamik der Geschichte beitragen können. Wenn es eine solche denn gegeben hätte.

Aber auf mich machten sowohl die Charaktere als auch der gesamte Erzählstil einen eher steifen und aufgesetzten Eindruck, so als würden die Protagonisten nur eine Rolle spielen und ihren Text ablesen (hätte nicht gedacht, dass dieser Eindruck bei einem Buch überhaupt möglich ist). Sie wirken einfach nicht authentisch. Da springt einfach kein Funke über, weder zwischen den Charakteren (auch wenn sie einen anderen Anschein erwecken wollen) als auch zwischen den Charakteren und mir. Wenn dann Austen oder Alexander auch noch einen eher derben oder anzüglichen Ausspruch von sich geben wirkt es eher lächerlich.

Der gesamte Schreibstil war einfach nur langatmig, zog sich wie Kaugummi und entsprechend quälend langsam kam ich voran. Die Geschichte hatte nichts was mich auch nur ansatzweise an die Seiten fesseln konnte.
Wenn dann noch Satzfehler und fehlenden Worte dazukommen, ist es für mich vorbei. Nach einem knappen Drittel des Buches habe ich aufgegeben. Dies muss ich mir nicht antun.

Dieses Buch ging für mich leider gar nicht.